Carsten Linnemann : Zwischen Anpassung und Auflehnung Im Kampf um den CDU-Vorsitz gilt Carsten Linnemann neben Jens Spahn und Norbert Röttgen als aussichtsreicher Kandidat. Der Merkel-Kritiker möchte der Partei wieder mehr Profil verschaffen. Doch selbst antreten will er nur, wenn Friedrich Merz zurückzieht. VON VOLKER RESING
Mitgliederbefragung für CDU-Vorsitz : Notwendige Medizin, aber kein Allheilmittel Die CDU-Kreisvorsitzenden haben sich zur Kür des neuen Parteichefs für eine Mitgliederbefragung ausgesprochen. Dieses Verfahren war nach der Kanzlerkandidatur Armin Laschets unausweichlich, denn der Frust an der Basis ist enorm. Die eigentliche Frage aber lautet: Wer ist der Aufgabe gewachsen, die Christdemokraten zu retten? VON ALEXANDER MARGUIER
Neuaufstellung der Christdemokraten nach dem Bundestagswahldebakel : Die vier Baustellen der CDU Die CDU macht sich in den kommenden Tagen an ihre Neuaufstellung. Da wird es einige Fragen zu klären geben. Fest steht zumindest jetzt schon: Sollte sich der parteiinterne Wahlkampf um den CDU-Vorsitz bis ins Frühjahr hinziehen und würde darauf noch ein Kampf um den Fraktionsvorsitz folgen, dürften die Wähler das nicht als Beleg für eine „neue lebendige CDU“ bewerten. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Die CDU nach der Bundestagswahl : Mehr zu verlieren als zu gewinnen Unabhängig von allen anderen ungelösten Fragen steht einer schnellen Erholung der CDU der Wahlkalender im Weg. In den vier Landtagswahlen des nächsten Jahres können die Christdemokraten nicht viel ausrichten. Im Gegenteil: Wenn es schlecht läuft, muss die Union sogar in drei Ländern die Staatskanzlei räumen. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Das Amt des Parlamentspräsidenten : Steil nach oben Die SPD-Fraktion hat Bärbel Bas als Präsidentin des 20. Deutschen Bundestags nominiert. Doch das Amt des Bundestagspräsidenten taugt nicht für Symbol- und schon gar nicht für Proporzpolitik. Vielleicht gehen die Parlamentarier also noch einmal in sich. Es wäre nicht das erste Mal, dass erst in einer Kampfabstimmung entschieden worden wäre. VON RALF HANSELLE
Lindner oder Habeck : Der nächste Finanzminister wird der Herr der Schulden Grüne und Sozialdemokraten planen in den kommenden zehn Jahren Investitionen von 500 Milliarden Euro allein für Klimaschutz, Digitalisierung und Ausbau der Infrastruktur. Gleichzeitig haben die rot-gelb-grünen Koalitionäre auf Druck der FDP Steuererhöhungen ausgeschlossen. Auf den neuen Bundesfinanzminister wartet also eine Herkulesaufgabe. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Wählen schon ab 16? : „Eine Absenkung des Wahlalters würde keine Wahl umwerfen“ Im Zuge der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP werden Forderungen lauter, das Wahlalter bei Bundestagswahlen von 18 auf 16 Jahre abzusenken. Der Demoskop Hermann Binkert sieht gute Argumente sowohl für als auch gegen eine Absenkung. Gleichwohl hätte die nötige Verfassungsänderung vor allem Symbolwert. Denn auf künftige Wahlergebnisse wäre der Einfluss marginal. INTERVIEW MIT HERMANN BINKERT
Deutschland nach der Bundestagswahl : Aller guten Dinge sind drei? Am Anfang des Wahlkampfs klang „Triell“ ungewöhnlich. Es verweist auf die Zahl Drei, die für Konflikt, Streit und Unvollkommenheit steht. Wenn dann das erwartete „Durchstechen“ nicht stattfindet, ist die Bewunderung groß. „Unter drei“ sollen Informationen schließlich vertraulich behandelt werden. Die Zukunft indes ist mit drei Fragezeichen behaftet. GASTBEITRAG VON MICHAEL JÄCKEL
CDU-Abgeordneter in Marzahn-Hellersdorf : „Menschen am Stadtrand fühlen sich von den Linken nicht mehr vertreten“ Mit seinem Bundestagsdirektmandat in Marzahn-Hellersdorf ist Mario Czaja (CDU) ein historischer Erfolg gelungen. Denn lange Zeit war der Ostberliner Bezirk fest in den Händen der Linken-Politikerin Petra Pau. Die Linke wirft ihm unsaubere Methoden vor, Czaja weist die Vorwürfe als „absurd“ zurück und nennt andere Gründe für seinen Erfolg. INTERVIEW MIT MARIO CZAJA
Sondierungsgespräche : SPD, Grüne und FDP streben Koalitionsgespräche an Die Regierungsbildung in Deutschland kommt voran. Doch bevor tatsächlich über die erste Ampel-Koalition auf Bundesebene verhandelt wird, muss noch eine letzte Hürde genommen werden. VON CICERO-REDAKTION
Deutschland nach der Bundestagswahl : Keine Verlierer, keine Sieger Das Wahlergebnis ist keine Katastrophe. Es bildet die Gesellschaft ab, deren Großmilieus zunehmend in kleinere Gruppen zerfallen. Doch um nicht der Gefahr des Demokratieverdrusses zu erliegen, sollte die Politik sich an europäischen Ländern orientieren, die vertraut sind mit einem Parteiensystem vieler kleiner Parteien. GASTBEITRAG VON MARKUS KARP
Markus Söder nach der Wahl : Der Fehlbare Bei der Bundestagswahl hat die CSU ihr schlechtestes Wahlergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik eingefahren. Doch statt die eigenen Fehler ordentlich aufzuarbeiten, bedient Markus Söder lieber weiterhin das Narrativ vom falschen Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Dabei wäre es nun an der Zeit, von Söderkurs auf Erfolgskurs zu stellen. VON BEN KRISCHKE
Schäubles Rückzug aus der CDU-Führungsriege : S’isch wie’s isch Der bisherige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble verzichtet darauf, nochmals für den Bundesvorstand der CDU zu kandidieren. Ob er nämlich wie bei früheren Wahlen ein herausragendes Ergebnis erzielen würde, darf bezweifelt werden. Aber ganz abtreten wird der Vollblutpolitiker auch nicht. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Ampel-Sondierungen : FDP, Grüne und SPD in weiteren Gesprächen Die Parteispitzen von SPD, FDP und Grünen beraten weiter zur Bildung einer neuen Bundesregierung nach der Bundestagswahl und zeigen sich optimistisch – doch gibt es einige inhaltliche Divergenzen zu überwinden. VON CICERO-REDAKTION
Corona und die Folgen : „Die Demokratie hat Schaden genommen“ Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, hat während der Covid-19-Krise immer wieder mahnend seine Stimme erhoben. Nun kritisiert er im Cicero-Interview die Exekutivlastigkeit der deutschen Politik und die zu eng gefasste Definition von Gesundheit im Zuge der Corona-Maßnahmen. INTERVIEW MIT HANS-JÜRGEN PAPIER