Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat / picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Neue Milliardenschulden - Bundesrat stimmt Grundgesetzänderung für Finanzpaket zu

Das Milliarden-Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur erhält auch im Bundesrat die nötige Zweidrittelmehrheit. Doch das ist aus Sicht vieler Länderregierungschefs nur der erste Schritt.

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Der Bundesrat hat den Weg für das Milliarden-Finanzpaket von Union und SPD frei gemacht. Wie am Dienstag schon im Bundestag kam auch in der Länderkammer die nötige Zweidrittelmehrheit für die entsprechende Änderung des Grundgesetzes zustande. Das Gesetz muss noch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf sein verfassungsgemäßes Zustandekommen geprüft und unterschrieben werden.

Für die Änderung des Grundgesetzes gab es im Bundesrat 53 der 69 Stimmen. Nötig wären 46 gewesen. Nur die Länder Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Rheinland-Pfalz enthielten sich, alle anderen Länder stimmten zu. Enthaltungen gelten im Bundesrat wie ein Nein. 

Schuldenbremse im Grundgesetz wird gelockert

Mit dem Gesetz wird die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse, die der Neuverschuldung des Bundes enge Grenzen setzt, für Ausgaben in Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Cybersicherheit gelockert. Für alle diese Ausgaben, die ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschreiten, dürfen künftig Kredite aufgenommen werden. Das wäre in diesem Jahr alles über etwa 44 Milliarden Euro.

Außerdem wird ein Sondervermögen geschaffen, für das die Schuldenbremse nicht gilt und das mit Krediten bis zu 500 Milliarden Euro gefüttert wird. Daraus soll die Instandsetzung der maroden Infrastruktur in Deutschland bezahlt werden. 100 Milliarden Euro sollen an die Länder gehen, weitere 100 Milliarden Euro sollen fest in den Klimaschutz und in den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft fließen.

Kretschmann: Es geht um die Selbstbehauptung Europas

Im Bundesrat rechtfertigte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Aufweichen der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse mit der sich dramatisch ändernden Weltlage. „Es geht um nicht weniger als die Selbstbehauptung Europas – sicherheitspolitisch, wirtschaftlich und technologisch“, sagte der Grünen-Politiker. 

Es gehe auch um die Selbstbehauptung unserer Werte von Frieden, Freiheit und Demokratie. „Auf so eine außergewöhnliche Herausforderung kann man nicht mit gewöhnlichen Mitteln reagieren.“

Kretschmer: Strukturreformen müssen zweiter Schritt sein

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte, mit Geld allein ließen sich die Probleme Deutschlands nicht lösen. Der CDU-Politiker mahnte Strukturreformen an. „Dieser zweite Schritt muss kommen.“ Nötig sei eine neue Dynamik. „Wir müssen Wachstumsbremsen lösen.“ 

Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) forderte, für die nun möglichen Investitionen in die Infrastruktur rasch die nötigen Ausführungsgesetze zu beschließen. „Was nutzt uns das schönste Sondervermögen, wenn wir es in der Praxis nicht hinbekommen?“

dpa

 

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Jochen Burghardt | Sa., 22. März 2025 - 09:23

wirklich nicht, was sie da tun? Können die sich noch morgens im Spiegel ansehen?

Volker Naumann | Sa., 22. März 2025 - 14:38

Antwort auf von Jochen Burghardt

Natürlich wissen "die Leute", was sie da tun Herr Burghardt.
Schnell, schnell, schnell hat auch noch der Bundesuhu unterschrieben.
Nun muss das Gesetz nur noch gedruckt und veröffentlicht werden.

Damit ist der breite Fahrweg für Links-Rot-Grün geebnet. Wenn das
Fritzel erst aufgegeben hat, ist die Union in der Position, in der die
Woken diese "verkappten ..." schon immer haben wollte.

Was eigentlich so sehr verwundert, ist die geringe Dauer dieser
kompletten Demontage der CDU, genau 4 Wochen nach der Wahl
und alles ist weg.

Zu Ihrer Frage zum in den Spiegel schauen, aber natürlich, nach so
einem Sieg verbeugt man sich doch vor dem eigenen Spiegel mit
großer Freude, gut gemacht Genossen. Zwar die Wahl verloren,
das wäre ja sonst verboten, wenn sich was ändern würde, aber die
Macht gewonnen. Wahr ist auch, nicht Herr Merz allein hat verhandelt,
das gesamte Personal ist zu hinterfragen oder die Partei mit allen
Verhandlern kann weg.

Es lag damals auch nicht nur an Merkel allein.

MfG