
- Nukleare Brandstifter
Immer wieder wird die Forderung laut, Deutschland müsse zur Nuklearmacht werden. Damit würde Deutschland sich international isolieren; der Sicherheitsgewinn stünde in keinem Verhältnis zum angerichteten politischen Schaden. Überdies stellen die USA den „Nuklearschirm“ gar nicht in Frage.
Die Rückkehr Donald Trumps in Weiße Haus hat nicht nur die Schattenseiten des politischen Systems der USA offenbart. Die Sorge, die USA könnten ihren nuklearen Schutz für Europa aufkündigen, treibt auch in Deutschland seltsame Blüten. Nicht genug, dass man Russland neuerdings Angriffsabsichten gegen den Westen unterstellt, die weit jenseits der militärischen Fähigkeiten eines Landes liegen, das selbst nach drei Jahren Krieg die Ukraine nicht besiegen konnte. Immer wieder wird auch die Forderung laut, Deutschland müsse selbst zur Nuklearmacht werden, um drohendes Ungemach auch ohne Hilfe der Amerikaner fernhalten zu können.
Insbesondere die Presse befeuert diese Diskussion. Regelmäßig bietet man Gastautoren eine Plattform für die Forderung nach einer deutschen Bombe. Aber auch die hauseigenen Redakteure legen gerne mal selbst Hand an, wenn es darum geht, den zögerlichen deutschen Entscheidungsträgern die Grundlagen abgebrühter Nuklearpolitik näherzubringen. Selbst im Feuilleton wird der arglose Leser immer wieder von Beiträgen aufgeschreckt, in denen bislang unbekannte Autoren Deutschland gleichsam nuklear kriegstüchtig schreiben wollen. Offenbar gefällt man sich in der Rolle des nuklearen Tabubrechers.
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Mein erster Gedanke wäre, dass wenn D seine Bombe baut, wahrscheinlich sehr viele Länder mitziehen würden: Türkei, Saudi-Arabien, Indonesien ... keine Ahnung, aber sicher viele.
Andererseits scheint mir die atomare Bedrohungslage nicht soooo ausschlaggebend, weil die Groß- und bald Großmächte USA, China, Indien kein Interesse an einem Russland haben werden, dass von Lissabon bis Wladiwostok durchregieren kann. Ich halte es für plausibel, dass eine hohe konventionelle Abschreckung viel wichtiger ist, weil die Hürde für den Einsatz von Atombomben auch für Russland sehr hoch und die Folgen schwer kalkulierbar sind. Das kommt mir zumindest sehr plausibel vor.
Von welchem Geld denn bezahlen ? Von dem nach oben „offenen Sondervermögen“ zu gut Deutsch Schulden ? Diese werden ratz- faz ausgegeben sein ohne das ein Wimpernschlag länger zuckt ….
Sieht man allerdings hinter die Kulissen des Militärs und seiner Bürokraten wird man unschwer feststellen müssen, dass das „investierte Schulden Geld“ in mehr oder minder dunkle Kanäle, NGOs oder für andere Unsinnigkeiten ausgegeben wurde. Wie in Deutschland üblich.
Ich erinnere an: „Deutschland kat kein Einnahme- sondern ein Ausgabeproblem“ und ich füge hinzu, wir werden auf der Leiter der Korruptionsskala weiter nach Oben steigen und weiter zu einer Bananenrepublik verkommen.
Die durch Erpressung, Täuschung, und Geschachere geprägten Koalitionsverhandlungen machen das mehr als sichtbar. Deutschland schafft sich ab und das heit ein Soze schon seit Jahren festgestellt. Wie Recht hat er gehabt.
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik
Was für eine verlogene Journaille und Politik, die sich mit solchen Forderungen in den Vordergrund spielen wollen. Ich schaue jeden Tag aus dem Fenster, ob nicht am Ende der Russe vor der Tür steht und das ganz ohne Atombombe. Bei uns die AKWS abschalten, gegen Atomkraft das Volk aufwiegeln, unsere Wirtschaft energiepolitisch gegen die Wand fahren, aber dann Atombomben ins Land holen/stationieren lassen. Mal abgesehen davon, dass wir das rechtlich überhaupt nicht dürften, würde das genau welchen Zweck erfüllen? Man überlege nur Zauderer wie Scholz oder Merz müssten sofort und gleich entscheiden, ob sie den Knopf drücken. Die Zauderer in Person. Nein, ich will keine Atombomben im Land, das im Konfliktfall ohnehin Schlachtfeld sein wird. Egal was ein Trump auch sagt oder wie man seine Worte gern auch interpretiert. Er hat nie gesagt, dass er Europa im Kriegsfall nicht schützen wird und das der amerikanische Nuklearschutzschild in Frage steht.
Tja, hätte mir 1989 jemand gesagt, das das wieder vereinigte Deutschland immer weiter ab 2015 die Züge der DDR übernimmt, ich hätte denjenigen für verrückt erklärt.
So kann man sich täuschen und noch schlimmer man wird getäuscht, belogen und wir & unsere Kinder & Enkel betrogen….. dank einem links orientiertem Parteienkartell, die es sich hinter einer auf Schulden weiter gebauten Brandmauer, die Realitäten verweigern und es sich mehr als nur gut gehen lassen !
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik
Ich kann nur hoffen dass es bessere Argumente gegen Deutsche Nuklearwaffen gibt als das was Herr Rühle vorbringt. Seine Argumente stammen nämlich aus einer Zeit die zu Ende geht.
Aber keine Sorge, einen Krieg gegen Deutschland wird es ja sowieso nicht geben. Warum?
Weil so ein Krieg ja völkerrechtswidrig wäre!
Sogar Joschka Fischer hat sich kürzlich für die europäische Atombombe ausgesprochen. Das war ausdrücklich nicht am 1. April. Aber die friedliche Nutzung der Kernenergie zum Wohle aller Stromkunden bleibt weiterhin tabu. Verrückte Welt.
Die Atommächte China, Russland, Indien, USA und Europa mit England und Frankreich. Hinzu kommen Pakistan, Israel und möglicherweise der Iran. In den letzten Jahren hat Europa die Erfahrung gemacht, dass Russland seinen Raubkrieg in der Ukraine mit ständigen atomaren Vernichtungsdrohungen gegen europäische Hauptstädte begleitet und diese Länder von der Unterstützung der Ukraine abzuhalten. Man sollte seine Feinde ernst nehmen, insbesondere wenn es sich um hochkriminelle Diktaturen handelt. Ignoranz wird irgendwann teuer. Es fehlt einfach die Garantie für die Vernichtung von Moskau und St. Petersburg, innerhalb von zwei Minuten, nachdem Russland Berlin ausgelöscht hat, oder zumindest den Versuch unternommen hat, der ja eventuell am Sky Shield scheitern könnte. 80% der ethnischen Russen leben auf einem überschaubaren europäischem Territorium. Es bedarf also keiner Weltvernichtungskapazität um Russland gezielt atomar mit Zweitschlagkapazität abschrecken zu können. Europäisch oder national.
das Gebrüll und Affengeschrei unserer Cheffdiplomatin gegen Russland noch nicht verhallt und dann so ein Gedanke. Er löst bei mir Entsetzen aus, wenn ich an die vergangene Regierung denke. Das Land, das in großen Kriegen immer an vorderster Front stand und auch jetzt unheimliche interne Spannungen aufweist, wo Politiker dermaßen weit entfernt von der eigenen Bevölkerung ungeheuerlich im Wahlkampf lügen und es mit Steuerbelastungen es gleich einem Arbeitslager für die Welt verknechten, kann mit Wunderwaffen nicht vernünftig umgehen. Zu unbesonnen und unbeharrlich.
Bei wem soll ein Land mit selbstzerbombten KnowHow radioaktives Material kaufen? Die Forderungen nach einer deutschen Atombombe sind derart lächerlich, dass man sich fragt, ob bei diesbezüglichen Brainstormern alle Latten am Zaun verschimmelt seien.
Im 2 + 4-Vertrag (Art. 3) zur Wiedervereinigung bekräftigen (Zitat): „Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik […] ihren Verzicht auf Herstellung und Besitz von und auf Verfügungsgewalt über atomare, biologische und chemische Waffen. Sie erklären, daß auch das vereinte Deutschland sich an diese Verpflichtungen halten wird. Insbesondere gelten die Rechte und Verpflichtungen aus dem Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen vom 1. Juli 1968 für das vereinte Deutschland fort. “
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Damit erübrigt sich m. E. jede Diskussion. Statt einer von sog. Militärexperten und journalistischen Schreiberlingen halluzinierten Entwicklung eigener Atomwaffen sollte die jetzige konfrontative deutsche Russlandpolitik von kooperativer Entspannungsdiplomatie abgelöst werden. Statt töricht-feindseliger Außenpolitik gegen Russland sollten gute, friedliche (Wirtschafts-) Beziehungen das Ziel deutscher Politik sein - wie wir sie über Jahrzehnte hatten.
Sie treffen den Punkt. Allerdings wird ihr Wunsch im letzten Absatz mit unserem politisch verantwortlichen Personal das nur mit einem sehr beschränkten Denken ausgestattet ist, nicht zu machen sein.
Herr Rühle könnte sich den polemischen Unterton ersparen.
Atomwaffen zu erwerben wäre nicht unmöglich, Verträge könnten gekündigt werden usw.. Tatsächlich würde das international so gut wie niemand wollen.
Allerdings wäre D praktisch gar nicht in der Lage selbst welche zu bauen (Anreicherung von Uran in Atomkraftwerken?) geschweige denn die erforderlichen Trägermittel (Raketen, S. den letzten missglückten Start). Und die ganze Infrastruktur darum herum. Letztlich sind FRA und GBR auch bei ihren Nuklearwaffen auf die USA angewiesen.
D braucht auch keine eigenen Atomwaffen, für viel Geld werden die FRA uns gerne ungewisse, unverbindliche Zusagen machen.
Vielleicht hilft ja die jetzige Diskussion zu mehr Zustimmung zu nuklearer Teilhabe und zur Rückkehr zur Atomkraft?
Im Übrigen wäre schon die Frage zu stellen, ob 1+ 3 den 2+4 Vertrag mit R kündigen, weil er aufgrund der Putinschen Politik obsolet geworden ist! Hier insbesondere die Stationierung von NATO in O-D