Philipp Peyman Engel / Marco Limberg

Philipp Peyman Engel im Gespräch mit Clemens Traub - Cicero Podcast Politik: „Immer mehr Juden in Deutschland planen, auszuwandern“

Philipp Peymann Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, spricht über linken und muslimischen Antisemitismus, eine unangenehme Begegnung mit Ex-Kanzler Olaf Scholz und die Auswanderungspläne vieler deutscher Juden.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Philipp Peyman Engel ist Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, der auflagenstärksten jüdischen Zeitung in Deutschland. 2023 erhielt der Sohn einer aus dem Iran stammenden Jüdin die Auszeichnung „Chefredakteur des Jahres“ des Medium Magazins. Der im Ruhrgebiet aufgewachsene Engel ist tief besorgt über den offenen Antisemitismus, den Juden seit dem 07. Oktober 2023 auf deutschen Straßen ausgesetzt sind. Doch von welcher Seite geht die größte Gefahr hierzulande für Juden aus? 

„Es ist laut des Lagebilds des Zentralrats der Juden natürlich ein Fakt, dass die Anfeindungen im Alltag am meisten aus der muslimischen Community, aus der arabischstämmigen Community kommen“, sagt Engel. Besonders traurig mache ihn derzeit, dass insbesondere junge jüdische Familien immer häufiger über eine Auswanderung nachdenken würden. Der Kampf gegen den Antisemitismus sei in erster Linie auch ein Kampf für die Demokratie: „Wo kommen wir in Deutschland denn bloß hin, wenn wir uns von diesem antisemitischen Mob unterkriegen lassen?“ 

Philipp Peyman Engel
Clemens Traub (li.) und Philipp Peyman Engel / Antje Berghäuser und Marco Limberg

Das Gespräch wurde am 17. März 2025 aufgezeichnet.

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Karla Vetter | Fr., 28. März 2025 - 19:46

sagt es mal jemand: Der heute gefährlichste Antisemitismus ist muslimisch oder links. Da verwundert auch das Verhalten von Olaf Scholz nicht, als in der Wolle gewaschenen SPD- Linken. Stellen Sie sich vor rechtsradikaler Mob würde marodierende durch die Straßen ziehen und jüdische Bürger schlagen oder beleidigen. Wären es da nicht die Linkslastigen die entschiedene Konsequenzen fordern? Bei ihrem bevorzugten Klientel drückt man alle Augen zu oder macht sogar mit. Inzwischen ist für mich dieses üble Pali-Tuch das wieder Konjunktur hat, die Hakenkreuzbinde des 21.Jahrhunderts.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 29. März 2025 - 09:30

Nur hört man so wenig von den jüd. Einrichtungen, von denen, die man sonst hört, wenn rechtsextreme Idioten auftreten. Wählt ein AFDler falsche Worte oder wird auch nur Kritik an Israel von den falschen Leuten geäußert, dann sind die Medien voll von Entrüstung, Verurteilung, von mahnenden Worten, werden Forderungen gestellt. Hier wird von links-grünen und vor allem von Israelhassern auf Demos und im Alltagsleben Antisemitismus ausgelebt und nur wenige, u.a. Sie und wenig andere erheben ihre Stimmen. Nur leise kaum merkbar wird der Zentralrat der Juden wahrgenommen. Die machen zwar Erhebungen, wissen genau, wo inzwischen die größte Gefahr herkommt und üben doch nur sehr zurückhaltend Kritik. Wenn man gegen den Antisemitismus vorgehen will, dann gegen alle, die ihn leben. Und damit meine ich nicht diejenigen, die Israel sachlich begründet kritisieren, sondern ich meine diejenigen, die auf den Straßen und eben im Alltagsleben Angst und Schrecken verbreiten.