Die letzte Hoffnung der SPD: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius / picture alliance/dpa | Fabian Strauch

Vernichtende Wahlniederlage für die SPD - Nur Boris Pistorius kann die Sozialdemokraten noch retten

Die SPD hat sich mit ihrem Wahlergebnis bei der Bundestagswahl rund 140 Jahre in der Geschichte zurückgebombt. Sie steht heute da, wo sie im Deutschen Reich einst begonnen hat. Für sie gibt es nur noch eine Rettung. Sie trägt den Namen: Boris Pistorius.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Jedes wohltemperierte Urteil ist heute ganz und gar unangebracht: Das Ergebnis der SPD ist nicht bloß eine Wahlniederlage. Es handelt sich um einen Vorgang am Rande der politischen Selbstzerstörung. Blickt man in die sozialdemokratische Wahlgeschichte zurück, hat sie anteilig nur vor mehr als 140 Jahren noch weniger Menschen von sich überzeugen können als heute. Genauer gesagt in den Jahren 1871 bis 1887. Selbst im deutschen Schicksalsjahr 1933 schnitten die Sozialdemokraten voraussichtlich besser ab als an diesem Sonntag. Das Stichwort „1933“ ist dabei wohl der entscheidende Punkt.

Antifaschismus als Verzweiflungstat

In den letzten Wochen bemühten sich SPD wie Grüne eifrig darum, die Straßen zu mobilisieren. Hunderttausende demonstrierten gegen einen drohenden Rechtsruck der Republik, also gegen die AfD. Aber auch die Unionsparteien wurden mitunter als Steigbügelhalter einer drohenden „faschistischen“ Wende beschimpft. In Berlin konnte man dabei Lichtinstallationen und Plakate bewundern, auf denen geschrieben stand: „Ganz Berlin hasst die CDU.“ Mit mehr Hass – von der richtigen Seite – für mehr Toleranz und Zusammenhalt in der Gesellschaft! Das war die absurde Botschaft der letzten Wochen. Verfangen hat das ganz offenkundig nicht.

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Ingofrank | So., 23. Februar 2025 - 20:57

Wozu ? Es schwimmen viel zu viele alte
Karpfen im von Algen rot / dunkelrotem, grünen verschlammten Teich mit schwarzem Grund ….
Nein es gibt genug linke Parteien in Deutschland die sozialistischen Ideen nachhängen.
Wenn ich nebenbei die Elefanten Runde richtig gehört habe, hat Merz schon wieder seine Aussagen zur Migrantenabweisung relativiert um seine Vorschläge „auf Europa- Recht zu prüfen“ die er noch man Erinnere sich, im Wahlkampf als Rechtskonform mit EU Recht, dargestellt hat.
Fr. Weidel hat schon zu 100% Recht. Mit wem will der Sauerländer das umsetzen, was er vollmundig angekündigt hat ?
Alles läuft auf eine Kurzzeit Koalition aus Schwarz, Rot Grün hinaus.
I.ü. Merz ist lediglich ein Kanzler der Alt- Bundesländer ….. im Osten ging flächendeckend die AfD als stärkste Kraft hervor. In Thüringen mit weit über 40%. und da ist zum Zweitplatzierten CDU mehr als 20% Abstand. Was nun Herr Merz ?
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Aber 38,8% ist auch ganz ordentlich. Der einzig dunkelrote Fleck ist
Erfurt /Weimaer Land, in dem Rammelow das Direktmandat holte. Ist aber mehr als verschmerzbar wenn der Linke Zuchtmeister gen Berlin zieht. Ob dann die Linke immer die permanent die fehlende Stimme der Brombeere ausgleicht, fraglich wenn der rote Fürst in Berlin seinen Alterssitz bekommt.
I.ü. Hat die AfD in allen ostdeutschen Ländern Ergebnisse die über 35% liegen und Berlin in dem die Linke die stärkste Kraft geworden ist, hat noch nie zum Osten gehört. Bayer sollte seine Zahlungen ins dunkelrote Berlin einstellen 😂
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik

Tolle Ergebnisse in Thüringen Herr Frank, besonders das für
die Küchenhilfe (3, irgendwas in %) hat mich erfreut.

Apropos, habe gerade gelesen, Wagenknecht ficht Wahlergebnis an.
Dieser Unfall der Geschichte, das BSW, hat ja nur uns drei Ostländer
getroffen. Dafür sind wir vom grünen Unfall bald vollständig kuriert!
Auch gut, man kann nicht immer alles zur gleichen Zeit haben.

MfG

er will Kanzler werden, um Merkel eins auszuwischen, das heißt im Umkehrschluß, daß es ihm egal ist wie er Kanzler wird und genau das zeigt er jetzt, indem er alles mögliche relativiert, er wird die CDU weiter nach links biegen um Koalitionsfähig zu sein.

Er weiß zudem, daß er unter den von ihm gegen Demokratie und Wählerwillen gesetzten Bedingungen, nur mit der SPD koalieren kann, denn die Grünen sind, Gott sei Dank, auf knapp 12% abgeschmiert! Die SPD kann also getrost ihren Preis hochsetzen und das wird sie.

Was Pistorius angeht, so hat er eindrucksvoll in seiner pampigen, überzogenen und unprofessionellen Reaktion auf die grandiose Rede von Vance gezeigt, daß er als Kanzler vollkommen ungeeignet ist! Er spielt in der gleichen Liga wie Spaltmeier, Esken & Co., ein Linksextremer dem die Demokratie nichts bedeutet! Sollte Pistorius Vizekanzler werden kann sich Merz warm anziehen, das wird nicht einfach.

Klaus Funke | So., 23. Februar 2025 - 21:13

Auch ein Pistorius wird die SPD nicht retten können. Die SPD braucht neue Gesichter, sofern sie die überhaupt hat. Diese Partei sollte begreifen, dass sie sich an Haupt und Gliedern erneuern muss. Habe gerade die Elefantenrunde gesehen: Ein Fiasko der alten Fratzen. Eine neue Koalition, ob mit der SPD und noch schlimmer auch noch mit den Grünen wird in kürzester Zeit grandios scheitern. Erst dann wird es echte Veränderungen geben. Ich hoffe die Amerikaner werden uns dabei helfen.

naumanna | So., 23. Februar 2025 - 21:26

Pistorius ist ein Kriegstreiber - unser Land braucht den Kerl ganz bestimmt nicht, auch nicht in Hemdsärmeln

Volker Naumann | Mo., 24. Februar 2025 - 08:19

Antwort auf von naumanna

Es geht nicht nur um Pistorius, die ganze Parteispitze müsste abtreten
nach dieser Wahlklatsche und unter Beachtung der verlorenen
gegangenen Wählerklientel (Arbeitnehmer).

Aber Klingbeil und Heil spielen sich ja schon wieder in den Vordergrund.

Zumindest ein Ergebnis gefällt mir sehr, das Verschwinden der Grünen
von der Regierungsbank. Unter Beachtung aller möglichen Varianten,
ist vielleicht die mit UNION und SPD noch die erträglichste. Die AfD
kann sich in eine starke Position bringen, wenn man es geschickt anstellt.

MfG

Hans Schäfer | Mo., 24. Februar 2025 - 12:54

Antwort auf von naumanna

Pistoríus ist genau so überfordert wie Scholz es war. Beide kommnen aus der Provinz - Osnabrück

Hans Süßenguth-Großmann | So., 23. Februar 2025 - 22:19

insbesondere nicht für die Linken. Wenn wir die Zahlen für SPD, Linke und BSW zusammen addieren sind wir bei 30% für einen linken Block. ( Der sich untereinander nicht ausstehen kann). Das selbe fand in der Weimarer Republik statt, wo die KPD erhebliche Anteile des linken Spektrums absorbiert hat.
Die SPD wird, unter wem auch immer, in die Regierung gehen und wird aller Wahrscheinlichkeit nach dafür in der nächsten Wahl noch mehr Prügel beziehen und noch mehr Stimmen an die linke Konkurrenz und die AfD verlieren. Welche Wohltaten soll denn die Merz Regierung dem Volk zu kommen lassen?

Günther Anderer | So., 23. Februar 2025 - 22:51

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die SPD gerettet werden will. Sie will verlorenes Vertrauen zurück gewinnen, hat aber keinen Ahnung wie es verloren ging.

Bernd Windisch | Mo., 24. Februar 2025 - 01:04

Nach der einschlägigen Bundestagsdebatte zu Migrationspolitik müsste eigentlich jedem klar sein die SPD ist nicht mehr zu retten. Zu woke, zu ideologisch und vor allem dysfunktional. Kann jetzt endlich weg.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 24. Februar 2025 - 09:09

Mal ehrlich. Wem soll diese entkernte SPD noch dienlich sein? So wie die UNION sich hat von Merkel entkernen lassen, so hat sich diese SPD u.a. von Scholz von dem abgewandt, was diese Partei mal ausgemacht hat. Allein wenn man anschaut, wer nach Schröder da alles in Parteiämter aufgestiegen ist und geglaubt hat, er könne die Partei "neu" erfinden und hat dabei vor allem sein eigenes Wählerklientel komplett aus den Augen verloren. Pistorius und Klingbeil sollen es wirklich noch richten? Womit? Mit welchen Themen? Auch SPDler wollen sicher in ihrem Land leben und hatten mal einen durchaus auch sozial-konservativen Teil, einen durchaus bürgerlichen Ansatz. Nur wurde alles inzwischen auf links bis hin links extrem gebürstet und jetzt bekommen die ihre Quittung. Ihre Wähler haben still und leise skandiert: " Wer hat uns verraten, Sozialdemokraten." Und sie haben sich der Union oder der AFD angeschlossen. Ja, die ANTIFA Esken müsste sofort weg, doch woher die vielen "unvorbelasteten" nehmen?

S. Kaiser | Mo., 24. Februar 2025 - 11:14

Es ist relativ einfach erkennbar, bei welchen Parteien Stimmigkeit herrscht, und bei welchen nicht. Wenn man zB die Zahlen der Erststimmen für SPD, nämlich ~ 9.9 Mio = 20,1% (-6,3 iVgl zu 2021) mit ihren Zweitstimmen 8.1 Mio = 16,4% (-9,3) vergleicht, und auf die Wahlkreiskarte schaut, wird einem klar, dass es hier und da in der Republik noch vereinzelt Enklaven gibt, in denen die SPDler vor Ort sich noch das Vertrauen ihrer Wähler sichern können, während die Partei als solches es schlicht verloren hat.
Die einzige Chance, die die SPD mMn noch hätte, wäre dem dänischen Vorbild zu folgen. Denn würde sie sich mit ihrer klassischen Kernklientel identifizieren, würde sie erkennen, dass sie es ist, die den höchsten Preis in der Migrationspolitik und der grünen Deindustrialisierung zahlt. Ansonsten wird sie den Weg weiter in die Einstelligkeit gehen, und dort als miefige Nischenpartei mit großer Vergangenheit ihr Dasein fristen. Den Anschluss an die Gegenwart wird sie verloren haben.

Walter Buehler | Mo., 24. Februar 2025 - 11:39

... , als ihre Funktionäre sich der perfiden Kampagne gegen Thilo Sarrazin angeschlossen haben.

Woke Freunde wie die Grünen haben danach ihre nekrophilen Neigungen an der SPD genussvoll ausleben können, ohne dass die einfältigen SPD-Funktionäre es geschnallt hätten.

Jetzt ist es zu spät. Pistorius müsste schon VW retten, bevor er die SPD retten könnte.

Dieter Schäfer | Mo., 24. Februar 2025 - 13:08

Dieser Hype um Pistorius ist ein Hype - und keiner weiss warum. Kriegstüchtigkeit war das einzige Wort, was man erschreckenderweise von dem Mann vernehmen musste und Milliarden für eine Bundeswehrbrigade in Litauen. Wenn Herr Brodkorb die Aufmärsche gegen Hass und Hetze (Ganz Berlin hasst die CDU) richtigerweise kritisiert, sollte er sich bitte auch fragen, warum es dazu keine Kritik von Pistorius gegeben hat. Ebensowenig von Klingbeil. Wenn also das seine neuen SPD-Lichtgestalten sind....

Jürgen Goldack | Mo., 24. Februar 2025 - 13:55

Irgendwie verstehe ich Herrn Brodkorb als ehemaligen Minister ja. Aber es nutzt alles nichts. Mit Gestalten wie dem blassen und nur einfachen schlichten und etwas ungehobelten "vom Obergefreiten zum Kriegsmister-Habitus" Pistorius und einem unerzogenen ANTIFA-Zögling Klingbeil kann man auch in Zukunft keinen Blumentopf gewinnen. Natürlich ist ein arroganter Undemokrat Merz in diesem Kreis als "Arbeitgeber" aber wohl eher als endgültiger Abwickler der einst stolzen BRD durchaus gelitten. Die Türe zu einem sinnvollen Koalitionspartner AfD hat er, der Pseudostratege und Ukraineunterstützer-Freak ja vorsorglich mit Verve zugeschlagen - so blöd muss man erst mal sein. Im Umkehrschluss wird das Resultat aber wohl sein, dass die SPD mit Merz garantiert in den mit Sicherheit nicht gewünschten neuen noch tieferen Schlund der Unwählbarkeit abtaucht. Na ja, macht nix, fehlen tut sie derzeit sowieso nur ein paar roten Nostalgikern.

Erich Becker | Mo., 24. Februar 2025 - 14:01

Nur eine Rückkehr zur konsequenten Friedenspolitik kann die SPD retten. Und dazu ist P der falsche Mann. Denn er fordert "kriegstüchtigkeit", betreibt Feindbildpflege und nicht "wir wollen ein Volk der guten Nachbarn nein" - so wie dies Willy Brandt propagierte und damit einen großen Erfolg hatte! Als die SPD 1972 um Zustimmung zu dieser friedenspolitischen Linie warb, erreichte sie in der folgenden Bundestagswahl 45,8 %. Das ist dreimal so viel wie heute, in der die Kriegstrommler die SPD dominieren - und damit für den Niedergang der SPD und ihrer Wahlchancen verantwortlich sind!
Es ist eine Fehleinschätzung, dass die Beliebtheit von P. der SPD dienlich ist, denn die positiven Umfrageergebnisse resultieren auch von jenen Kreisen aus CDU, CSU, FDP und AfD, die keine Probleme mit kriegerischen Unternehmen haben: Mit der Zustimmung von solchen Wählern steigt zwar die Gesamtpopularität von P., aber dadurch gewinnt die SPD keine Wahlstimmen: Diese Menschen wählen ihre Parteien.

HappyLife | Mo., 24. Februar 2025 - 18:58

Boris Becker vorschlagen. Der war immerhin schon im Gefängnis. Ironie off.

Was will man mit dieser desolaten Organisation noch anfangen, außer das diese Ihre Zielgruppe die Bürgergeldempfänger bespielen wird?

Was interessiert ein kursierender Name, wenn man willfährig im Wasser treibt & für nichts steht, außer Mehrheitsbeschaffer?

Was war das denn die letzten 3,5 Jahre? Ein BK der mit sich im außerordentlichen Honey Moon schwebte, aber die gesamte Realität ausschlug.

Jetzt habe ich schon wieder vergessen, ach stimmt das war bis gestern. Aber das gilt für diese Organisation bis sie sich hoffentlich bald auflöst!

doublebogey | Di., 25. Februar 2025 - 13:49

Zur fälligen Geschichtsaufarbeitung der SPD gehört auch und vor allem die Klärung der Moskau-Gazprom-Connection. Und Schwesig war/ist neben Schröder und Steinmeier derart verstrickt, dass sie ihrer Partei und der Wahrheit dabei nur im Wege stehen würde.