Ullstein cancelt J.D. Vance Hintergrundchecks für Literatur Der deutsche Verlag von J.D. Vance nimmt dessen „Hillbilly-Elegie“ von 2016 aus dem Programm, weil deren Autor nun Trumps Vizepräsident ist. In der Buchbranche herrschen offenbar Einheitsbrei, Mitläufertum und politische Korrektheit. VON GIDEON BÖSS
Landauf, Landab : Friedenstauben im Kulturkampf Gedanken über die Friedenstaube auf einer Kinderprozession durchs Dorf, Verbindungen zu den DDR-Pionieren und Merchandise-Belohnungen vom äußeren politischen Rand für die Kinder. VON SOPHIE VON MALTZAHN
Postkolonialismus an Universitäten : Decolonising Philosophy: Ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit Eine angesehene Londoner Hochschule will die Philosophie „dekolonisieren“. Die Deutsche Gesellschaft für Philosophie springt auf den Zug auf und möchte den Kanon von weißen, männlichen Denkern säubern. Was sich als bloße Empfehlung tarnt, dürfte bald zur Waffe gegen Andersdenkende werden. GASTBEITRAG VON MICHAEL ESFELD, DIETER SCHÖNECKER UND CAROLA FREIIN VON VILLIEZ
Rücktrittsforderungen gegen Berliner Unipräsidentin : Nach Sylt kommt Rauch TU-Präsidentin Geraldine Rauch gehört zur jüngeren Generation von Wissenschaftlern, die nicht zwischen Politik und Wissenschaft unterscheiden können. Sie betätigt sich nicht als Hüterin der Wissenschaftsfreiheit, sondern als Aktivistin. Sie sollte zurücktreten. VON MATHIAS BRODKORB
Keine Gastprofessur für Nancy Fraser : Philosophie des Boykotts Die amerikanische Philosophin Nancy Fraser sollte die Albertus-Magnus-Gastprofessur der Universität Köln erhalten. Wegen ihrer israelfeindlichen Statements erhält sie diese jetzt doch nicht. Fraser sieht dadurch die akademische Freiheit in Gefahr – ein Ausdruck erstaunlicher Doppelmoral. VON INGO WAY
Hassrede-Gesetze : Die Erziehung von Untertanen Gesetze gegen „Hate Speech“ oder „Delegitimierung des Staates“ erinnern an das Heimtückegesetz der Nazis. In beiden Fällen sind die Bestimmungen unklar und dienen nur der Einschüchterung. VON BERND STEGEMANN
Antisemitismus im Kulturbetrieb : Die verfolgende Unschuld Von der Berlinale zur Biennale: Wenn es um Antisemitismus geht, entdecken die Protagonisten der Cancel Culture auf einmal den Wert der Meinungsfreiheit für sich – und canceln derweil munter weiter. VON INGO WAY
Berlinale lädt AfD-Abgeordnete aus : Kunst als Safe Space Gleichgesinnter Die Berlinale lädt öffentlichkeitswirksam zuvor eingeladene AfD-Politiker wieder aus. Es ist für ein Filmfestival nicht nur anmaßend, die politische Gesinnung seiner Zuschauer zu prüfen. Es verrät auch den Wert, der die demokratische Kunst des Theaters und des Films auszeichnet. VON BERND STEGEMANN
Universitätsbetrieb : Die Freiheit nehm’ ich dir! Dieser Tage ist viel von der Verteidigung der Demokratie die Rede. Auf die Institution Universität sollte man dabei – wie die Gewalttat gegen einen jüdischen Studenten an der FU Berlin zeigt – besser nicht setzen. Sie ist seit jeher ein Ort, der totalitäres Denken hervorbringt. VON FRANK JÖRICKE
Totalitäres Denken : Die gefährliche Wiederkehr von Freund-Feind-Bildern Jemandem die „richtige“ oder „falsche“ Gesinnung zu bescheinigen und ihn damit für den politischen Diskurs insgesamt zu (dis)qualifizieren, ist ein Merkmal ideologischer Totalitarismen aller Couleur. Eine Auseinandersetzung respektvoll und sachbezogen zu führen, ist in der Demokratie alternativlos. VON PATRICK OELZE
Allensbach Freiheitsindex 2023 : Sire, geben Sie Meinungsfreiheit! Der „Freiheitsindex 2023“ offenbart, wie sehr Cancel Culture und Intoleranz die demokratische Öffentlichkeit beschädigt haben. Mit der Meinungsfreiheit ist es längst zum Gotterbarmen. Höchste Zeit, in die Offensive zu gehen! VON RALF HANSELLE
Westminster-Erklärung : Ein Zeichen gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit Unterzeichnet von 137 Akademikern, Publizisten und Intellektuellen, warnt die Westminster-Erklärung vor dem „industriellen Zensur-Komplex“. Dass ein Großteil der Medien darüber gar nicht berichten wird, unterstreicht die These der Initiatoren. VON SHANTANU PATNI
Gespräch mit Iddo Netanjahu : „Hamas führt seit ihrer Gründung Krieg gegen uns“ Der Schriftsteller Iddo Netanjahu spricht im Cicero-Interview über den Krieg gegen Israel, die kulturelle Hegemonie der Linken, die Illusionen des Friedensprozesses und die umstrittene Justizreform. INTERVIEW MIT IDDO NETANJAHU
Demokratiefördergesetz : Gegen das betreute Denken Die Demokratie ist in Gefahr, heißt es, und schuld daran ist der Bürger. Der soll nun mit einem „Demokratiefördergesetz“ wieder auf den rechten Weg geführt werden. Doch elementar für ein demokratisches Gemeinwesen sind klar geregelte Aushandlungsprozesse, nicht die einwandfreie Gesinnung. VON JÖRG SCHULTE-ALTEDORNEBURG
Kulturelle Hegemonie : Im Visier der politischen Moralisten Das scharfe Schwert der in unserer Gesellschaft besonders lautstarken Moralisten ist die Bezichtigung Andersdenkender als rechte Verfassungsfeinde. Doch die politische Deutungshoheit des links-grünen Milieus beginnt zu bröckeln. VON THOMAS MAYER