Die Grünen und das Kruzifix Das Kreuz mit dem Kreuz Dem Grünen-Politiker Maik Außendorf missfällt, dass im Fraktionsraum der CDU ein Kruzifix hängt. Das ist kein aufgeklärter Säkularismus, sondern Zeichen grüner Intoleranz und des Ressentiments gegenüber westlichen Traditionen. VON GIDEON BÖSS
Sanija Ameti : Überheblich und verroht Die Schweizer GLD-Politikerin Sanija Ameti schießt auf ein Marienbild und ist dumm genug, das Ergebnis ins Netz zu stellen. Seitdem ist die Schweiz in Aufruhr. Das eigentliche Problem an dem Vorfall ist die Überheblichkeit eines Milieus, dessen kalter Moralismus weder Takt noch Anstand kennt. KOLUMNE: GRAUZONE
Die Weihnachtsgeschichte am Ende der Zeit : Holy Shit! Hat uns die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium heute noch etwas zu sagen? Ja, aber nur, wenn wir uns mit den Kernelementen und Strukturen dieser Geschichte, den darin vorkommenden Narrativen, auseinandersetzen. Denn Narrative sind interpretationsoffen. VON PETER BEER UND HANS ZOLLNER
Weihnachten und Kreuz : Der Wert religiöser Symbole Religiöse Symbole sind Teil unserer Kultur und Identität. Wer das bezweifelt, ist entweder ein religiöser oder ein laizistischer Fundamentalist. Dabei haben religiöse Symbole auch in säkularen Gesellschaften eine wichtige Funktion. Millionen Menschen, die morgen Weihnachten feiern, zeigen das. KOLUMNE: GRAUZONE
Ostern – das Fest der Hoffnung : „Für die einen ein Ärgernis, für die anderen eine Torheit“ Ostern ist das vielleicht schwierigste Fest des Christentums. Und doch ist es zugleich politisch. Nur weil die Christen glauben, dass mit ihrem Leben nicht alles vorbei ist, setzen sie sich weltweit für eine bessere und gerechtere Welt ein. Deswegen ist Ostern gelebte Zynismus-Prävention. VON KARL JÜSTEN
Philosoph Michel Onfray : Kultureller Kältetod Der französische Philosoph Michel Onfray bezeichnet sich selbst als „Populist“. Er verherrlicht die Weisheit des Volkes – und traut ihm doch nichts zu. VON MATHIAS BRODKORB
Christoph Markschies : „Die Letzte Generation hat mit dem Wirken Jesu herzlich wenig zu tun“ Jüngst hatte der katholische Bischof Georg Bätzing die Aktivisten der „Letzten Generation“ mit den ersten Christen verglichen. Christoph Markschies, Experte für das antike Christentum, widerspricht. Allenfalls sei eine „gewisse eschatologische Ungeduld“ vergleichbar. INTERVIEW MIT CHRISTOPH MARKSCHIES
Richard Schröder über die Ablehnung des Bibelzitats am Berliner Stadtschloss : „Peinlich und blamabel“ Christliche Symbole stehen unter Verdacht. Zuletzt wurde das Kreuz aus dem Friedenssaal in Münster entfernt. Auch über Kreuz und Spruchband an dem wieder errichteten Berliner Stadtschloss wird wieder diskutiert. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) kritisiert den biblischen Schriftzug und will ihn „überblenden“. Der evangelische Theologe Richard Schröder widerspricht und erklärt, was die Kuppel-Inschrift sogar mit Willy Brandts Kniefall in Warschau zu tun hat. VON RICHARD SCHRÖDER
G7-Außenministertreffen im gesäuberten Friedenssaal : Baerbocks Beamte canceln das Kreuz Für das G7-Außenministertreffen in Münster wurde auf Wunsch des Auswärtigen Amtes das mittelalterliche Ratskreuz aus dem Friedenssaal des Rathauses entfernt. Ein einmaliger Vorgang, wie die Stadt bestätigt. Für die Gäste der Bundesregierung wird das Kreuz gecancelt. „Eine Beleidigung für Münster“, sagt der Bundestagsabgeordnete Stefan Nacke. Und was sagt der Bischof? VON VOLKER RESING
Zukunft der CDU : Warum sie nur als konservative Partei überleben kann Das Konservative steht bei der CDU mal wieder unter Verdacht. Jüngst hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sogar gegen den Begriff votiert. Dabei können die Christdemokraten nicht ohne das Konservative. Nur haben sie vergessen, was es bedeutet. VON BERND VILLHAUER
Kirche in Deutschland : Exodus mit Sahne Die Menschen verlassen in Scharen die Kirchen, der Austritt wird zur bürgerlichen Normalität. Ein säkularer Tsunami fegt die Kirchen als gesellschaftliche Kraft hinweg. Die Christen werden zur Minderheit. Besonders die katholische Kirche ist von Krisen geschüttelt. Schon warnt Bundespräsident Steinmeier vor Selbstmitleid. Im Auge des Orkans finden sich Verzweiflung, Gleichgültigkeit – und Gottvertrauen. VON VOLKER RESING
Historiker Rödder zur Neuaufstellung der Union : Ist das „C“ in CDU noch zeitgemäß? Der scheidende CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hinterlässt seiner Partei auf 64 Seiten eine schonungslose Analyse des gescheiterten Wahlkampfs. Unter den Vorschlägen zur Erneuerung ragt der des Historikers Andreas Rödder heraus: eine Debatte über das „christliche Menschenbild“ der Union. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Totensonntag : Totentanz und Pandemie Die verheerenden Seuchen des Mittelalters brachten das Motiv des „danse macabre“ hervor, in dem der Tod als allegorische Figur dargestellt wurde. Da man der Vergänglichkeit einen Sinn zuschrieb, ließ sich mit ihr leben. Erst die Säkularisierung machte den Tod zum Skandal, der auch dadurch nicht beseitigt wird, dass die digitale Revolution die Illusion der Unsterblichkeit nährt. VON WERNER THIEDE
Sachbuch im Juli : Von Golgatha zur Gegenwart In seinem Buch „Herrschaft“ besteht der britische Historiker Tom Holland auf den christlichen Prägungen des modernen Westens, lässt aber gute Argumente und Kronzeugen dafür aus und hält sich für ein wenig zu originell. Eine Rezension von Heinrich August Winkler. VON HEINRICH AUGUST WINKLER
Umgang mit dem Tod in Zeiten von Corona : Vom humanistischen Furor der Sterblichen Der Tod ist die letzte Kränkung, eine „verdammte Schweinerei“, die abgeschafft gehört. Gerade die Corona-Krise macht deutlich, wo sich unsere Achillesferse verbirgt. Dennoch ist das Projekt Unsterblichkeit stets gescheitert. Wie umgehen mit dem großen Gleichmacher? VON ALEXANDER GRAU