Sanija Ameti / picture alliance

Sanija Ameti - Überheblich und verroht

Die Schweizer GLD-Politikerin Sanija Ameti schießt auf ein Marienbild und ist dumm genug, das Ergebnis ins Netz zu stellen. Seitdem ist die Schweiz in Aufruhr. Das eigentliche Problem an dem Vorfall ist die Überheblichkeit eines Milieus, dessen kalter Moralismus weder Takt noch Anstand kennt.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Die Schweiz ist ein gemütliches Land. Manchmal sogar zu gemütlich. Meist geht es bedächtig zu. Der Empörungsmodus ist dem Schweizer eher fremd. Dafür ist er zu höflich und zu rücksichtsvoll. Doch seit Freitag vergangener Woche ist die Schweiz in Aufruhr. Die Medien überschlagen sich. Die Kommentarspalten sowieso. Kaum jemand hätte den Eidgenossen eine solche Explosion der Leidenschaften zugetraut. Was ist passiert?

An besagtem Freitag schoss die GLP-Politikerin Sanija Ameti mit einer Luftdruckpistole auf ein Bild von Maria mit dem Jesuskind, das sie einem Ausstellungskatalog entnommen hatte. In einer Mischung aus Naivität oder Verblendung postete sie Fotos davon auf Instagram. Es folgte ein Shitstorm, der sich jedoch nur als eine Art Vorbeben herausstellte. Wenig später kommt es zu einer medialen Eruption, wie sie das Land der Banken, des Käses und der Uhren nur selten erlebt hat.

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