- Kultureller Kältetod
Der französische Philosoph Michel Onfray bezeichnet sich selbst als „Populist“. Er verherrlicht die Weisheit des Volkes – und traut ihm doch nichts zu.
Das Staatsoberhaupt will, dass das Volk ihm gehorcht. Normalerweise ist es umgekehrt. Das Staatsoberhaupt muss dem Volk gehorchen“, meinte der französische Philosoph Michel Onfray unlängst mit einer gewissen Empörung. Der private Fernsehsender BFM-TV hatte ihn wieder einmal zu einer Diskussion eingeladen. Diesmal ging es um die von Emmanuel Macron geplante, hoch umstrittene Rentenreform. Onfray gegenüber saßen an diesem Abend gleich drei Diskutanten. Und das hatte seinen Grund: Er gilt als ebenso polemischer wie rhetorisch begabter Diskussionspartner.
Anders als vor Jahrzehnten sind in Frankreich „die großen Linksintellektuellen tot“, ist der rechte Vordenker Alain de Benoist überzeugt. Die öffentliche Meinung sei mehrheitlich rechts, „vor allem in den unteren Schichten“. Und es ist dieser „einfache Mann“, in dessen Namen Onfray seit knapp zwei Jahrzehnten zu sprechen beansprucht. Dies ist zugleich die Quelle seiner Popularität. Inzwischen hat er mehr als 50 Bücher veröffentlicht. Im Grunde ist er so etwas wie ein französischer Richard David Precht – nur eben in konservativ.
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