Als würden die Hirten voller Wut zum Stall kommen und dort Ochs und Esel erschlagen: Lebensgroße Krippenszene in der III. Kapelle des Sacro Monte di Varese / dpa

Weihnachten - Jesu Botschaft kennt keine Brandmauer

Mit Jesus Christus kam das göttliche Gebot der Feindesliebe in die Welt, aber gerade nicht der Ruf nach dem Ressentiment. Ressentiments verstellen gerade den christlichen Weg, der aus der Kränkung herausführt.

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen von ihm das Buch „Identitätspolitik“ bei Matthes & Seitz (2023) und „Was vom Glauben bleibt. Wege aus der atheistischen Apokalypse“ bei Klett-Cotta (2024).

So erreichen Sie Bernd Stegemann:

„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.“ Wohl kaum jemand wird diesen Satz zum ersten Mal lesen, und die meisten könnten die Geschichte, die so anfängt, weitererzählen. Von der Herbergssuche, die in einem Stall endet. Den Hirten und Weisen aus dem Morgenland, die Geschenke zur Geburt bringen, und dem Erlöser, der in einer Krippe das Licht der Welt erblickt. 

Was als Weihnachtsgeschichte überall auf der Welt verkündet wird, begann vor mehr als zweitausend Jahren in einem besetzten Land, wo Juden täglich die Gewalt der Römer erdulden mussten. Die Sehnsucht nach einem Messias war gewaltig. Doch der Christus, der in einem Stall geboren wurde, war nicht der Gott, der es mit einem Gottkaiser Augustus aufgenommen hätte. Und er war auch nicht der Zelot, der als Freiheitskämpfer die Juden zur Armee vereinigt hätte. Die wundersame Geburt eines neuen Gottes war so ganz anders, als es die götterfreundliche Antike sich hätte vorstellen können. Mit Jesus trat ein unbekanntes Göttliches in die Welt.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns über eine konstruktive Debatte. Bitte achten Sie auf eine sachliche Diskussion. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare mit unsachlichen Inhalten zu löschen. Kommentare, die Links zu externen Webseiten enthalten, veröffentlichen wir grundsätzlich nicht. Um die Freischaltung kümmert sich die Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Wir bitten um Geduld, sollte die Freischaltung etwas dauern. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis.

Klaus F. | Di., 24. Dezember 2024 - 16:53

Merz muss Linke. Grüne und alle möglichen Chaoten bedienen. Die eigentliche Grundklientel der CDU, die AfD, muss er meiden wie der Teufel das Weihwasser. Warum eigentlich? Wir brauchen endlich eine konservative Regierung, damit es in diesem Land wieder voran geht! Das ist nur mit der CDU/CSU und der AfD zu machen. Oder will die CDU tatsächlich ein linkes Weiterso der Ampel? Dann hat die AfD bei der übernnächsten Wahl die absolute Mehrheit. Mit Sicherheit!

Gerhard Fiedler | Di., 24. Dezember 2024 - 17:27

Richtig, Herr Stegmann. Ach wenn doch wenigstens die "christlichen" Parteien in Deutschland Ihre Gedanken begreifen könnten!
Der Theologe Martin Niemöller - würde er heute noch leben - würde sicher auch zur "Brandmauer" die Frage stellen: "Was würde Jesus dazu sagen?".
Kommet alle, die ihr mühselig und beladen seid!", lautet die Antwort Jesu. Und damit wären auch heute ALLE gemeint, die Linken, Grünen, Schwarzen, Gelben und Blauen.
Wie derzeit die Mitglieder und Wähler der Afd von den anderen Parteien, den Medien, den Kirchen und vom ÖRR behandelt werden ist eine Schande. Nicht einmal grüßen tut man die Blauen.
Wie wär's denn, uns heute zu Weihnachten, einander die Hand zu reichen, einander zuzuhören und gemeinsam die Tasse Kaffee zu trinken? Haben wir doch den Mut dazu! Deutschland würde ein wenig friedlicher.

Ihr Kommentar zu diesem Artikel

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.