- Erniedrigte und Beleidigte
In Deutschland ist die politische Klasse im Namen der Demokratie damit beschäftigt, deren moralische Substanz zu untergraben. Die Auseinandersetzung mit der AfD erinnert dabei nicht von ungefähr an religiösen Eifer. So sorgt man zwangsläufig für ihren Erfolg.
Zumindest im Protokoll der Schweriner Staatskanzlei muss es Leute mit Humor geben. Als Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Namen der ganzen Republik am 3. Oktober 2024 zu einem Festakt ins Mecklenburgische Staatstheater lud, kam alles, was Rang und Namen hat. Und ausgerechnet die Parteivorsitzenden von SPD und AfD, Saskia Esken und Tino Chrupalla, mussten stundenlang nebeneinandersitzen. Esken im roten Kostüm, Chrupalla im blauen Anzug. Sie hätten während der gesamten Veranstaltung kein einziges Wort miteinander gewechselt, heißt es. Gesprochen haben dafür andere.
Zunächst würdigte Bundeskanzler Olaf Scholz gravitätisch das Glück, das die Deutschen mit ihrer Einheit erfahren hätten. Und dann sprach er plötzlich von der AfD, ohne ihren Namen zu nennen. Deren Wählerstimmen seien „verhängnisvoll“. Das schade nicht nur Sachsen, Thüringen und Brandenburg, sondern „unserem gesamten Land“. Kanzler Scholz hatte das alles auch vor dem Hintergrund der sogenannten Chaostage von Erfurt gesagt.
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