
- „Die Macht der Supermarkt-Giganten muss gebrochen werden“
Um gegen gestiegene Lebensmittelpreise zu protestieren, boykottierten viele Schweden vergangene Woche Supermarktketten. Regierung und Unternehmensvertreter versuchen die Wogen zu glätten. Nun geht der Protest in die nächste Phase.
Tomatenpüree soll das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Als Annika Morina, berufstätige Mutter von zwei Kindern, am 14. Februar im Supermarkt feststellt, dass die geliebte Ware auf einmal um 50 Prozent teurer geworden war, ist die 47-jährige entschlossen nach Hause gerauscht und hat ein TikTok-Video aufgenommen, in dem sie zum Boykott der großen Ketten für die Woche zwischen dem 17. und 23. März aufrief; wegen der „ekligen Essenshochpreise“. Die griffigen Slogans lauten: „Essen ist ein Luxus geworden“ oder auch „Ich mache das alles für unserer Kinder“. Die Selbständige, die nahe der Universitätsstadt Uppsala wohnt, forderte ihre Zuschauer auf, in dieser Zeit die kleinen Lebensmittelläden zu unterstützen.
Das Video traf einen Nerv. Es verbreitete sich rasch in den sozialen Medien und in Facebook-Gruppen. Auch sogenannte „Influencer“ unterstützten die Konsum-Verweigerung. Fernsehsender machten Interviews mit Passanten, welche sich dem Protest anschlossen oder einkaufen gingen. „Der Boykott ist ein Fortschritt, da er eine Solidarität im Volk geschaffen hat. Das Volk arbeitet zusammen und nimmt deutlich Stellung. Das bewirkte, dass unsere Politiker darüber reden müssen“, sagt Morina dem Autor dieser Zeilen. Und da ist durchaus was dran.
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"Oligarchen" dominiert, wie auch die Hifi-Branche und viele andere Branchen. Das Bundes- und Landeskartellamt schaut seit Jahrzehnten mit geschlossenen Augen zu, wie unsere Großlebensmittelkonzerne in immer neue Branchen investieren wie zb in den Tourismus penetrieren und traditionelle 10.000de Familienunternehmen zerstören. In den Städten wurden sogar die Bäckerein und Restaurants monopolisiert. Als wären Kartellamt dauerkorrumpiert von kriminellen Organisationen mit viel Asche.
Was wir aus Schweden zur Zeit impotieren: Preis-Apartheid zwischen App-Inhabern und Nicht-Inhabern. Das betrifft in Scheden bei ICA den gesamten Einkauf. Und das tollste: die in großen Lettern geschriebenen Preise au den Schildern sind die für App-Inhaber. Als Ausländer sind auf deinem Kassenzettel die ohnehin unverschämten Preise nochmal 43 % höher, weil die App-Nutzer 30 % Rabatt bekommen. Hierzulande geht es jetzt mit Salami-Taktik: Preise für App-Nutzer sind für ausgesuchte Produkte 33 % geringer — ein widerliches „Nudging“. Aber das Ziel dürfte wie in Schweden sein: „Ohne App der Depp.“ Meine mehrfachen Anschreiben an den Bundesverband der Verbraucherzentralen, auf den Gesetzgeber Einfluss zu nehmen und diesem Treiben mittels Verschärfungen im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb bzw. der Preisangabenverordnung entgegegenzutreten blieben völlig ohne Resonanz.
...mehr der Depp sei magst: niemand hindert dich dran ICA App oder sonst eine zu installieren.
Oder anderenfalls nicht nach Schweden zu reisen.
Btw, fahre seit 50 Jahren nach Scheden und kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als dort alles 25% teurer war als in D ?(abgesehen von Alkoholika die waren 400% teurer) Jetzt bitte weiterheulen.
Da machen die doch glatt auf Protest und legen sich mit Discountern und der Politik an. Wie sind die denn unterwegs? Was erlauben die sich? Der Bürger 2025 hat sich zu unterwerfen, hat alles zu schlucken, auch überteuerte Lebensmittel und sollte froh sein, dass sie Discounter haben. Aber mal im Ernst. Klasse was die da machen. Die lassen sich nicht vera...
Was gäbe ich darum, wenn bei uns in Deutschland mal welche friedlich, aber lautstark auf die Barrikaden gingen und sich nicht, wie bei Corona und Klima zu Leugnern oder Nazis erklären lassen. Stattdessen wird weiter alles abgenickt. Ich gehe davon aus, dass sich die Schweden durchsetzen werden. Die Regierung dürfte kein Interesse daran haben, dass der Konflikt länger anhält, sonst kostet das Zustimmung. Ich bin mal gespannt was Frau Grönhall aus Schweden dazu berichtet. Sie lebt ja dort und kann aus erster Hand berichten, was wahr ist und was nicht. Ich jedenfalls unterstütze friedliche Form von Protest, in diesem Fall die Schweden.
Die Lebensmittelpreise in Schweden sind in den letzten Jahren sehr angestiegen, das ist richtig und nicht wirklich nachvollziehbar.
Wir leben in Schweden und sind Kunde bei ICA wo wir überwiegend unsere wöchentlichen Einkauf tätigen und die Gesamtsumme unseres Einkaufes hat sich inzwischen doch stark erhöht.
Genauso bei Lidl bei dem wir auch teilweise einkaufen.
Da wir unser Einkommen in Euro beziehen und der Kurs aufgrund der schwachen Krone sehr günstig für uns ist, betrifft uns die Preiserhöhung nicht so stark wie die Schweden.
Zudem bekommen wir als Kunde bei Ica 5 % Pensionärsrabatt (betrifft alle Rentner-Kunden)
was auch sich auch positiv auswirkt.
Ich hoffe aber das der Protest zu einem Erfolg führt.
Denn Preiserhöhungen bis zu 25 % sind vertretbar.
Preiserhöhungen von 25% sind NICHT vertretbar.
Es soll heissen : Preiserhöhungen bis zu 25 % sind nicht vertretbar
NICHT vertretbar sollte es heißen.