Mario Voigt (CDU) bei seiner Vereidigung zum neuen Ministerpräsidenten von Thüringen / dpa

Thüringen - Zeitenwende für die CDU

Mario Voigt ist in Thüringen zum Ministerpräsidenten gewählt worden – mit Stimmen der Linken. Um im Namen der Brandmauer jegliche Zusammenarbeit mit der AfD auszuschließen, macht die CDU die Linke sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht hoffähig.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Mario Voigt und die CDU haben es geschafft: Sie stellen in Thüringen wieder den Ministerpräsidenten. Voigt erhielt im ersten Wahlgang 51 von 88 Stimmen. Da die Brombeer-Koalition – Schwarz-Lila-Rot – aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD nur über 44 der 88 Sitze verfügt, kamen offenbar sieben Stimmen von der oppositionellen Linkspartei. Die hatte vor der Abstimmung angekündigt, es gebe bei ihr keinen Fraktionszwang.

Noch in der Nacht vor der Abstimmung hatten sich die Regierungsparteien mit der Linken auf bestimmte Formen der Zusammenarbeit geeinigt. Das Ziel, jeglichen Einfluss der rechtsextremen Höcke-AfD auf die Ministerpräsidentenwahl auszuschließen, wurde erreicht.

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Ingofrank | Do., 12. Dezember 2024 - 13:07

Ministerpräsident Thüringens mit kräftiger Unterstützung der alten (Linkspartei) und neuen (BSW) roten Socken (als SED Erben), zum weiteren erstarken der AfD in Thüringens meinen herzlichen Glückwunsch. Verbunden mit der Hoffnung eines schnellst möglichen Scheiterns der Brombeerkoalition.
Mit besten Gruß aus der Erfurter Republik

Zunächst möchte ich mich anschließem und dann auf diese
Tatsache hinweisen, einmal spricht der Autor nur von:

"Hoecke-AfD", ohne die üblichen Trigger-Hinweise wie
vom Verfassungsschutz beobachtet, als rechtsextrem eingestuft usw.

Merkt er plötzlich was, woher (links) die CDU nun übernommen wird?

Die Frage ist für mich jetzt "Aller guten Dinge sind drei" und in Sachsen
siegt das BSW nochmals. Bewegen wir uns gegenwärtig in der
360°-Wende, die uns Schnatterinchen angekündigt hatte? Die Parteien,
die jetzt in Thüringen das "Sagen" haben, entsprechen alle den alten
Blockparteien, dito in Bandenburg.

MfG

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 12. Dezember 2024 - 13:28

aus dem politischen Farbenspektrum in TH verschwunden sind, konnte sich die " die Front des demokratischen Thüringens" etablieren. Höcke braucht in Zweifelsfällen nur vernünftige Vorschläge zu machen, dann hat Mario ein Problem seine Truppen zusammen zu halten.
Bei Frau Schweinsburg habe ich echte Zweifel, ob ihr die Brandmauer heilig ist.

Christoph Kuhlmann | Do., 12. Dezember 2024 - 13:29

Dieser Kurs hat zu einer weitgehenden Verwirrung geführt. Gerade bei den kleinen und mittleren Einkommen, war man der CDU vor Einwanderungsexzessen sicher und damit vor Folgen wie Wohnungsnot, verschärfte Konkurrenz um Arbeitsplätze, aber auch mehr innere Sicherheit, gerade in den Sozialen Brennpunkten. Dafür gab es halt Lohnuntergrenzen und keinen Mindestlohn. Das konnte sich dann jeder selbst aussuchen. Nun gibt es Parteien, welche die CDU sowohl links als rechts überholen und viele müssen über den eigenen Schatten springen.

Tomas Poth | Do., 12. Dezember 2024 - 13:33

Das ist die Fortsetzung der Politik Merkels, der Linksrutsch der CDU.
Eine Art Links-Förderation im Gewand der SED, aber statt mit einem nun mit mehreren Parteivorsitzenden.

Karin Zorn | Do., 12. Dezember 2024 - 14:58

Antwort auf von Tomas Poth

Wenn Wahlen etwas ändern würden,
wären sie verboten!!!!!

Stefan Jarzombek | Do., 12. Dezember 2024 - 13:33

Voigt hat es geschafft.
Wie ein Winkeladvokat hat er sich das Amt des Ministerpräsidenten sozusagen mit jeder Menge Finten erschlichen.
Hinterzimmergespräche mit Wagenknecht, als auch mit Ramelow und das Unvereinbarkeitsverbot der CDU mit den Linken geschickt ausmanövriert, mutmaßlich auch mit dem Segen von Friedrich Merz.
Nun müssen sie liefern, die "demokratischen Linken".
Eine Partei der Mitte ist die CDU,durch solche Machenschaften, in meinem Verständnis nämlich nicht mehr.
Genauso wenig wie die SPD eine Arbeiterpartei ist.
Lediglich der Zusammenschluss aller Wahlverlierer rettete sie vor dem eigentlich wohlverdienten Untergang.
Und hier schlägt nun die Stunde des von Plagiatsvorwürfen gebeutelten Mario Voigt.
Herzlichen Glückwunsch verbietet sich mir da, eher herzliches Beileid Thüringen.
Mit Höcke bestand wenigstens die Chance auf echte Veränderungen.

Enka Hein | Do., 12. Dezember 2024 - 14:07

....mit Stimmen einer vielfach unbemannten Mauermörderpartei.
Wie im Land, so im Bund.
Merz wird sich mit der Ökosekte ins Bett legen, nur um Kanzler zu werden.
Wer CDU wählt, wählt grünen Untergang oder das linke Unrechts Regime.
Widerlich.

Christa Wallau | Do., 12. Dezember 2024 - 14:11

wie sich die CDU verhält.
Merz u. seine Mannen sehen die AfD-ler als VERÄTER an, weil diese ja zu einem großen Teil aus Leuten bestehen, die früher zur CDU gehörten - als Mitglieder o. Mandatsträger. Es sind Merkel-Politik-Kritiker u. echte Konservative, die der CDU aus Frust 2013 den Rücken gekehrt haben.
Mit ihnen wollen die heutigen CDU-ler absolut nichts mehr zu tun haben, weil dies ja auch einem Eingeständnis ihres eigenen Irrweges gleichkäme. So viel Charakterstärke besitzen sie nicht - weder Merz noch Linnemann u. erst recht keiner der "Merkelianer" (Wüst, Günther usw.)
.
Beim einem Bündnis mit dem BSW redet sich die CDU dagegen damit heraus, daß sie sagt:
"Die Wagenknecht ist ja bei den Linken ausgetreten u. hat einige vernünftige Ideen.
Mit ihrer Truppe dürfen wir einen Versuch wagen."
So lügen sie sich selber in die Tasche!
Aber viele Wähler merken das (Hoffentlich!) u. empfinden es als schäbig u. Verrat am Volk, daß die CDU lieber mit LINKEN als mit RECHTEN koaliert.

Gerald Gfröschl | Do., 12. Dezember 2024 - 15:19

Nun hat sich zusammen gefunden was zusammen gehört, 4 Linke Parteien als SED 2.0. Mal sehen wie lange sich der Wähler daß sich noch anschaut, dafür ist der Osten 89 nicht auf die Straße gegangen um 35 Jahre später wieder die gleichen Leute in der Regierung zu haben! Schande Linke CDU, Schande Voigt und Merz!!

Wolfgang Borchardt | Do., 12. Dezember 2024 - 15:42

Spannend zu sehen, wie sich die Gralshüter der "wahren" Demokratie angstvoll über Parteigrenzen hinweg zusammenscharen, um eine Demokratie zu schützen, die die Macht über die "anderen" - wenngleich demokratisch gewählt - meint. Ein Demokratiemonopol ausgewählter Parteien wird der
wirklichen Demokratie nicht gefallen. BSW hat in Thüringen das oppositionelle Gesicht verloren, die FDP ebenfalls Totalausfall. Und Herr Voigt wird in kommenden Auseinandersetzungen, die die Koalition vorfristig benden werden, viel Energie brauchen. Zudem hzben die wahltaktischen Winkelzüge die Reputation der CDU weiter verschlechtert. Proiiteur ist die AfD, die man angeblich nicht mag. Ein offensichtlich naturfremder Staatswissenschaftler soll sich den Brombeer-Begriff ausgedacht haben. Hat er tatsächlich nicht gewusst, dass Brombeeren in der Natur von vielen und gern gefressen werden?

Ernst-Günther Konrad | Do., 12. Dezember 2024 - 15:48

Das war wohl nur imaginär gemeint als die CDU mal beschlossen hatte, mit der Mauerschützenpartei bzw. deren Nachfolgeorganisationen nicht gemeinsame Sache zu machen. Wo bleibt Angela? Sie müsste doch aus dem Ruhestand heraus lautstark den Rücktritt von Voigt fordern. Warum? Der wurde ja nicht nur vom BS gewählt, sondern bei 51 Stimmen ist nicht auszuschließen, das ein AFDler ihn mitgewählt. Das geht doch eigentlich gar nicht, immerhin soll doch zur Schwefelpartei die Brandmauer betonhart bestehen. Die UNION hat sich schon das zweite Mal gehäutet und seinen Wählern gezeigt, wer diese UNION auch künftig beherrschen wird. Wer jetzt noch glaubt, Merz würde das anders machen im Bund nach den nächsten BT-Wahlen lebt nicht im hier und jetzt. Wenn er kann, holt er auch im BUND das BSW ins Bett, gerne mit grünen Bettlacken und Bezügen. Voigt ist genauso ein Blender wie Merz und Konsorten. Sie werden am Ende des Tages aber untergehen. Es braucht nur Geduld. Blaue Nebel ziehen durch den Bundestag

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