
- Auch die Grünen wurden mal ausgegrenzt – ohne Erfolg
Neue Parteien werden von den etablierten nicht gemocht. Das ist nicht erst seit dem Aufstieg der AfD so. Schon vor 40 Jahren, als die Grünen „the new kid on the block“ waren, versuchte die Union, sie auszugrenzen. Es hat nicht funktioniert. Im Gegenteil.
„Die Union wollte sich aber niemals um der Macht willen auf Absprachen oder gar Koalitionen mit einer politischen Kraft einlassen, an deren staatlicher Zuverlässigkeit und demokratischer Glaubwürdigkeit begründeter Zweifel bestand.“ Nein, hier ging es nicht um die Brandmauer zur AfD. Hier blickte Altkanzler Helmut Kohl im zweiten Band seiner „Erinnerungen“ auf die 1980er-Jahre zurück, als eine neue Partei namens „Die Grünen“ zuerst in den Bundestag (1983) und danach in die Länderparlamente einzog. Allerdings räumte Kohl ein, dass niemand die Grünen daran hindern könne, in den Parlamenten „ebenso zu stimmen wie die CDU“.
Die wesentlichen Vorwürfe der CDU an die Adresse der Grünen bestanden darin, dass diese sich nicht eindeutig zum demokratischen Verfassungsstaat und Gewaltverbot bekannten, aus der Nato austreten wollten und einen neutralistischen Kurs zwischen den Blöcken empfahlen. Noch 20 Jahre später sprechen „Abscheu und Empörung“ aus Kohls Rückblick. Das Gegenrezept der Union: Abgrenzung und Ausgrenzung.
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Herr Müller Vogg, erklären sie mir bitte, wo noch Platz ist in der Mitte bei all den Demokraten ist! Ich sehe keinen. Es ist doch die nackte Angst vor dem Machtverlust und erklären sie bitte dem dumme Bürger was der Unterschied von Teilen Linksextremistisch und rechtsextremistisch ist. Ach ja, die einen sind lieb wie Ramelow und die anderen böse wie Höcke, genau. Mir graut es immer mehr!!
Sekte sich erpressen um sich zum Kanzler wählen zu lassen …..
Wenn’s möglicherweise aus der eigenen Partei und bei den Sozen noch einige Abweichler auftun, werden die Grünen Sektenvorderen schon den Sauerländer aus „staatspolitische Verantwortung heraus“ den Sauerländer schon zum Kanzler küren im Wissen, die Regierung noch um einige Milliarden erpressen zu können.
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik
Diese hatten bereits 5 Jahre nach der Parteigründung die ersten Ministerämter in Hessen. Man kann der AfD deshalb die Radikalisierung nicht vorwerfen. Dafür sind die Mauerparteien verantwortlich. Die undifferenzierte, populistische, politische Hetze gegen die AfD hat diese Partei zusammen geschweißt und verhindert jede Distanzierung der Gesamtpartei von ihrem rechten Rand. Der SPD waren die politischen Mehrheiten und politischen Inhalte offenbar wichtiger als der CDU, die einen obskuren Modernisierungskurs unter einer opaken Kanzlerin fuhr, die rechts startete und links außen landete.
dazu gelernt. Dabei hat Adenauer klüger gehandelt und als Vorbild zur Verfügung gestanden. Mal sehn' wie lange Herr Merz an seinem eindimensionalen Denken festhält. Vielleicht wird er auch bald abgelöst. Die Zeichen dafür stehen gut.
Ich trauere auch Erhard nach...
Das waren mutige und weitblickende Persönlichkeiten
Konservative Staatsrechtsprofessoren, wie z.B. Rupert Scholz, bezweifelten Anfang der 80er Jahre gar die Parteieigenschaft der Grünen und stellten in Frage, ob sie überhaupt an Wahlen teilnehmen dürften und überhaupt verfassungsgemäß seien. Eine Ursache war abgesehen von der zweideutigen Haltung zur Gewalt gegen Sachen, die Selbsteinschätzung der Grünen als "Anti-Parteien-Partei".
Mich erstaunt immer wieder, welche Wenden die Grünen gemacht haben und wie sehr sie ihre damalige Rolle als geradezu verfemte Partei vergessen haben. So eine Erfahrung, könnte man meinen, sollte eigentlich zu größerer Toleranz gegenüber anderen Meinungen führen. Doch das krasse Gegenteil ist der Fall.
... , vor allem die systematische, bolschewistisch-revolutionärer Ideologisierung der Medien und der Bildungsinstitutionen durch die APO, die die Grünen als "Zivilgesellschaft" in Beton gießen konnten.
Wir werden es bald vorgeführt bekommen, welcher politische Bündnispartner die CDSU am Nasenring durch die Manege führen wird.
Ihren letzten Satz, Herr Müller-Vogg, "Die AfD hingegen hat sich mit jedem Wahlerfolg weiter radikalisiert." kann ich nicht verifizieren. Das ist wohl eher die Diagnose von grünen Opas und Omas, die wie gewohnt knallhart gegen die CDSU arbeiten werden, wenn sie sich nicht brav den grünen Phrasen beugt.
Wer mit den Grünen paktiert, wird außerparlamentarisch immer zum Opfer ihres medialen Kannibalismus werden, egal was politisch passiert. Wer seine Alt-Partei (SPD oder CDSU) wirklich retten will, wäre besser beraten, eine Brandmauer gegen Grün zu bauen, Herr Müller-Vogg.
Warum ist "Rechtslastigkeit" für Herrn Müller-Vogg offenbar ein Negativum? Gehört doch Rechts wie Links zur pluralen Demokratie.
Mit seinem Rückblick zeigt er vielmehr, dass die parlamentarische (und gesellschaftliche) Ausgrenzung die sogenannte "Radikalisierung" der AfD noch befördert hat, und sie daher vernünftigerweise beendet gehört.
Parlament und politischer Diskurs haben etablierte Regeln, die für alle gelten, also lasst sie auch fur die AfD gelten. U.a. heißt dass, dass auch "der andere" mal recht haben kann, wie ja hin und wieder so tolerant betont wird (ohne dass man sich daran hielte).
Eine beinharte Anti-System-Partei wie die NSDAP oder die SED war die AfD nie und ist sie auch heute nicht. Eine "andere Republik" anzustreben - was auch den Grünen in den 80ern vorgeworfen wurde - ist aber nicht verboten, sondern geradezu Teil der demokratischen Auseinandersetzung.
In D muss man darauf (wieder? immer noch?) vom VP der USA hingewiesen werden. Ein Armutszeugnis.
Herr Müller- Vogg,
können Sie Ihren letzten Satz des Artikels:..Die AFD
hat sich mit jedem Wahlerfolg weiter radikalisiert inhaltlich belegen?
Als Ciceroleser schätze ich den fundierten Journalismus, den ich leider an dieser Stelle vermisse.
erfolgreich ausgegrenzt, wenngleich es - leider - oft zu lange dauert: ob die Brandmauer der Kirche gegen die Kugelgestalt der Erde oder der "antifaschistische Schutzwall" der DDR. Wann darf nun gespannt sein, wie lange die Parole gegen Nordstream angesichts der Zollpolitik Trumps hält. Oder ist es klug, amerikanisches Gas zu importieren, wenn man es woanders billiger haben und die deutsche Wirtschaft entlasten und gegen Trump stärken kann?
<<rechtslastigen, inzwischen in Teilen rechtsextremen AfD. >>
Der Herr Publizist ist, solange er nicht erklären kann, was ihm veranlasst, die AfD als rechtslastig und rechtsextrem einzuordenen. Solange er nicht benennen kann wer diese Einordnung in die Welt gesetzt hat. Solange er nur nachplappert, ohne sich mal mit z.B. Höcke zusammendetzt und ihm auf den Zahn fühlt, nur ein Populist.
Vorschlag Herr Publizist: erst mit jemandem reden bevor man über ihm redet.
Besteht die Arbeitsweise eines Publisten, laut Wikipedia nicht darin, "ALLE" zur Verfügung stehende Quellen "SELBST" zu analysieren und detailliert zu nutzen?