Antisemitismus nach dem 7. Oktober „Ein Dammbruch sondergleichen“ Seit dem Hamas-Pogrom im Oktober sind Juden weltweit extremen Anfeindungen ausgesetzt. Philipp Peyman Engel schreibt darüber in seinem neuen Buch „Deutsche Lebenslügen“. Im Interview spricht er über den Schockzustand, in dem sich die jüdische Gemeinschaft befindet. INTERVIEW MIT PHILIPP PEYMAN ENGEL
„Gott spricht Jiddisch“ : Widersprüche aus nächster Nähe Tuvia Tenenbom hat mit „Gott spricht Jiddisch“ nicht nur eine Reportage über die Welt der ultraorthodoxen Juden geschrieben, sondern auch ein einsichtsvolles Buch über den Zustand des Westens. VON NICO HOPPE
Jüdische Identität und florierende Wirtschaft : Warum deutsche Juden nach Israel gehen Rechter, linker, islamistischer Antisemitismus – Juden in Deutschland sehen sich aktuell aus verschiedenen politischen Richtungen bedroht. Nicht der einzige Grund, warum deutsche Juden nach Israel auswandern. VON ILGIN SEREN EVISEN
Doku über Leonard Cohen : Das heilig-gebrochene Halleluja Die Doku „Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song“ verknüpft die Biografie des Songwriters mit der Geschichte eines seiner größten Lieder. Sie läuft nun im Kino. Die Doku zeigt, was Cohens „Hallelujah“ den zahlreichen Coverversionen voraus hat. VON ULRICH THIELE
Rafael Seligmann zum 75. Geburtstag : Der Gegenwarts-Jude Historiker, Schriftsteller, Publizist – vor allem aber großer Menschenfreund: Rafael Seligmann, dessen Streitbarkeit auch der schützende Panzer eines Sensiblen ist, wird an diesem Donnerstag 75 Jahre alt. Der Cicero-Autor ist ein Querkopf aus Leidenschaft, der immer wieder seine Stimme gegen den Antisemitismus erhebt, ohne dabei Juden allein als Opfer- und Mahngemeinschaft wahrzunehmen. Eine Würdigung. VON ULRIKE MOSER
Documenta : Antisemitismus ist kein Gottesurteil Die Documenta hat es gezeigt: Das deutsche Kultur-Establishment wollte sich wieder einmal besonders tolerant und weltoffen geben. Es opferte dafür sehenden Auges die Integrität von Juden und Israelis, als deren Beschützer man sich seit Aufdeckung der Naziverbrechen geriert. VON RAFAEL SELIGMANN
Antisemitismus in Deutschland : Einzelfall, Tagesordnung, Einzelfall Die öffentliche Kritik an den antisemitischen Werken bei der Documenta 15 in Kassel ebbt bereits wieder ab, da zeigt ein aktueller Jahresbericht, dass die Fälle von Antisemitismus in Deutschland zugenommen haben. Es ist das immer gleiche Muster, das sich im Land beobachten lässt: Konkrete Fälle werden öffentlich verurteilt, mit ganz viel Gestus und stets in der Selbstvergewisserung, nicht verantwortlich zu sein - und dass es handfeste Konsequenzen geben muss. Bis zum nächsten „Einzelfall“... EIN KOMMENTAR VON BEN KRISCHKE
Gründerzeit : Vom Spekulationsrausch zum großen Krach Die Wirtschaft des Kaiserreichs erlebt nach 1871 einen rasanten Aufschwung. Das Spekulationsfieber treibt die Aktienkurse in die Höhe. Die Euphorie der Gründerzeit hält genau zweieinhalb Jahre an, dann folgt der Crash. Sündenböcke sind schnell gefunden: Der Antisemitismus gehört zum verhängnisvollen Erbe der Gründerkrise. VON ULRIKE MOSER
Der Fall Gil Ofarim : Von der Wichtigkeit des Zweifelns In der Causa Gil Ofarim gibt es neue Entwicklungen. Videomaterial lässt an der Version des Musikers zweifeln, wonach er von einem Mitarbeiter eines Hotels in Leipzig aufgefordert worden sei, seine Kette mit dem Davidstern abzunehmen. Wie es aussieht, bringt dieser Vorfall am Ende nur Verlierer hervor. Auch deshalb, weil bei der Berichterstattung über den Fall mal wieder flächendeckend versagt wurde. VON BEN KRISCHKE
Czollek-Debatte : Erbarmen mit Musterjuden Wer ist Jude? Wer eine jüdische Mutter hat, sagt die Halacha, das jüdische Gesetzbuch. Der Schriftsteller Maxim Biller hat deshalb dem Essayisten Max Czollek seine jüdische Identität abgesprochen. Seither tobt eine Debatte um die Deutungshoheit, was jüdisch ist, und um die Frage, ob die orthodoxe Auslegung des Judentums noch zeitgemäß ist. VON RAFAEL SELIGMANN
„Zielvereinbarung“ der DITIB : Wie die Türkei in Deutschland Politik macht Die DITIB attestiert sich selbst in einer Pressemitteilung zu einer „Zielvereinbarung“, die sie mit Rheinland-Pfalz abgeschlossen hat, die Unabhängigkeit von der Türkei. Und das Bundesland gibt sich ahnungslos. Kapitulieren wir vor nationalistisch-islamistischen Verbänden? GASTBEITRAG VON VOLKER BECK
Antisemitismus : „ Der Exodus der Juden wird weitergehen“ Ist der Islam antisemitisch? Wie verändert die Migration die deutsche Erinnerungskultur? Kann Solidarität mit Israel von zugewanderten Syrern oder Irakern verlangt werden? Ein jüdisch-muslimisches Gespräch zwischen dem Historiker Michael Wolffsohn und dem Journalisten Eren Güvercin EIN STREITGESPRÄCH ZWISCHEN MICHAEL WOLFFSOHN UND EREN GÜVERCIN
Antisemitismusbeauftragter Felix Klein : „Es kann nie genug Erinnerungskultur geben“ Cicero hatte zuerst darüber berichtet: 1934 wurde dem jüdischen Kaufmann Richard Semmel dessen Villa durch die Nazis weggenommen. Heute erinnert nichts an diesen Skandal. Das soll sich ändern, sagt der Antisemitismusbeauftrage Felix Klein jetzt in einem Interview EIN FUNDSTÜCK AUS DER REDAKTION
Villa Semmel : Der Raubbau Die Villa Semmel in Berlin-Dahlem, einst einem jüdischen Kaufmann entrungen, beherbergt heute die irakische Botschaft – ohne Hinweis auf das Schicksal des einstigen Hausherrn. Das muss sich ändern, nicht nur in diesem Fall VON JULIEN REITZENSTEIN
Benjamin Netanjahu : Der Rätselhafte Seit einem Vierteljahrhundert bestimmt Benjamin Netanjahu über die Geschicke Israels – doch vielen seiner Landsleute bleibt er seltsam fremd. Jetzt bei den Wahlen droht ihm der Machtverlust. Kann er sich noch einmal retten? VON GIL YARON