Aufarbeitung der Corona-Politik : Das Drosten-Denkmal bröckelt Eine von Parlament und Regierung eingesetzte Expertenkommission sollte die deutsche Pandemiepolitik kritisch bewerten. Nun kam es zum Streit. Der Virologe Christian Drosten hat sich aus der Kommission zurückgezogen. Der Eklat zeigt: Eine unabhängige Aufarbeitung der Lockdown-Exzesse ist dringend notwendig. Drosten ist dafür der falsche Mann. VON DANIEL GRÄBER
In eigener Sache : Drosten-Antrag gegen Wiesendanger nur bedingt stattgegeben Einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung, den der Virologe Christian Drosten vor dem Hamburger Landgericht gegen den Physiker Roland Wiesendanger gestellt hat, wurde nur teilweise stattgegeben. „Cicero“ war an dem Verfahren nicht beteiligt. Dennoch wurde die Entscheidung von Teilen der Medien auch als „Teilerfolg“ gegen „Cicero“ gewertet. Tatsächlich behält sich die Redaktion vor, ein vorübergehend offline gestelltes Interview mit Wiesendanger wieder ganz oder teilweise zu veröffentlichen. VON CICERO-REDAKTION
Gain-of-function-Forschung : Wissenschaftler fordern Stopp gefährlicher Experimente mit Viren Ob die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem chinesischen Virenlabor hatte, bleibt nebulös. Virologen wie Christian Drosten hatten das bis vor kurzem als Verschwörungstheorie abgetan. Fest steht allerdings, dass in Wuhan gefährliche Gen-Experimente mit Krankheitserregern gemacht wurden. Internationale Wissenschaftler fordern nun einen weltweiten Stopp dieser hochriskanten „Gain-of-function“-Forschung. Wir dokumentieren ihren Aufruf. VON CICERO-REDAKTION
Ursprung des Coronavirus : Drosten rudert zurück: Gefährliche Experimente in Wuhan Dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor stammen könnte, bezeichnete Christian Drosten zu Beginn der Pandemie noch als Verschwörungstheorie. Jetzt räumt der Berliner Starvirologe ein: „Es wurden in Wuhan durchaus Sachen gemacht, die man als gefährlich bezeichnen könnte.“ VON DANIEL GRÄBER
Cicero im Februar : 500, die siebte Neues Jahr, neue Köpfe. In unserer Februar-Ausgabe stellen wir zum siebten Mal die einflussreichsten Intellektuellen des Landes vor. Neben vertrauten Gesichtern tauchen auch einige Newcomer auf. VON ALEXANDER MARGUIER
Impfpflicht-Debatte : Was soll, das muss Mit dem milden Verlauf der Omikron-Variante rückt die Notwendigkeit einer gesetzlichen Impfpflicht weiter in die Ferne. Weil dem so ist, warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mittlerweile regelmäßig vor einer gefährlicheren Variante, die im Herbst kommen könnte. Um Wissenschaft geht es dabei weniger, dafür viel um PR in eigener Sache. VON BEN KRISCHKE
Corona-Expertenrat : Postpolitisches Pandemie-Palaver Die Ampel-Regierung hat einen Expertenrat einberufen, von dem sie sich künftig in Pandemie-Fragen beraten lassen will. Doch eine Wende in der Covid-Politik bedeutet das nicht. Entscheiden müssen nach wie vor demokratisch legitimierte Gremien. Und die bisherigen Erfahrungen mit medizinischer Politikberatung sind nicht besonders vielversprechend. VON RALF HANSELLE
Infektiologe Matthias Schrappe : Kritiker im Gegenwind Matthias Schrappe, Spezialist für klinische Infektiologie, hat die Corona-Politik früh kritisiert und wurde hart angegangen. Inzwischen geben ihm einige recht – etwa der Bundesrechnungshof. VON PHILIPP FESS
Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit in der Corona-Krise : „Die gewünschte Schockwirkung erzielen“ In der Corona-Krise werden Forscher mit abweichenden Meinungen gern als irrelevante Minderheit klassifiziert. Doch wer die tatsächliche Vielfalt des wissenschaftlichen Meinungsspektrums leugnet, untergräbt das Vertrauen in die Wissenschaft – und in die Politik. EIN GASTBEITRAG VON THORSTEN BENNER
Corona-Strategie der Bundesregierung : Umdenken statt alter Rezepte Man gewinnt zunehmend den Eindruck, dass die Politik kaum dazulernen will – obwohl die Pandemie nun schon ein ganzes Jahr dauert. Die Rechtsphilosophin Monika Frommel plädiert in ihrem Gastbeitrag für einen Strategiewechsel. EIN GASTBEITRAG VON MONIKA FROMMEL
Mediziner und Corona : Ärzte, die Verschwörungstheorien verbreiten, schaden den Patienten Jeder kann sich irren. Wer aber heute immer noch die Gefährlichkeit von Corona leugnet, irrt nicht, sondern ignoriert die Fakten. Erschreckenderweise sind auch Ärzte im „Widerstand“ gegen die Corona-Maßnahmen. Warum dieses Verhalten langfristig schädlich ist. EIN GASTBEITRAG VON MATTHIAS SOYKA
Christian Drosten hält Schillerrede : Die epidemiologische Erziehung des Menschen Am 10. November hält der Virologe Christian Drosten eine Rede auf einen großen Kollegen. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat ihn angefragt, die jährliche Laudatio auf den Theaterdichter und Mediziner Friedrich Schiller vorzutragen. Unseren Blick auf das Coronavirus könnte das verändern. VON RALF HANSELLE
„Bild“-Zeitung gegen Christian Drosten : „Er hat dem Stier das rote Tuch vorgehalten“ Die „Bild“ hat sich zum Sprachrohr der Menschen gemacht, die eine Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen fordern. In einer Titelgeschichte warf die Zeitung dem Virologen Christian Drosten jetzt vor, die Schulen seien wegen einer „falschen Coronastudie“ dicht. Doch der Schuss ging nach hinten los. VON ANTJE HILDEBRANDT