Richard Schröder über die Ablehnung des Bibelzitats am Berliner Stadtschloss : „Peinlich und blamabel“ Christliche Symbole stehen unter Verdacht. Zuletzt wurde das Kreuz aus dem Friedenssaal in Münster entfernt. Auch über Kreuz und Spruchband an dem wieder errichteten Berliner Stadtschloss wird wieder diskutiert. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) kritisiert den biblischen Schriftzug und will ihn „überblenden“. Der evangelische Theologe Richard Schröder widerspricht und erklärt, was die Kuppel-Inschrift sogar mit Willy Brandts Kniefall in Warschau zu tun hat. VON RICHARD SCHRÖDER
G7-Außenministertreffen im gesäuberten Friedenssaal : Baerbocks Beamte canceln das Kreuz Für das G7-Außenministertreffen in Münster wurde auf Wunsch des Auswärtigen Amtes das mittelalterliche Ratskreuz aus dem Friedenssaal des Rathauses entfernt. Ein einmaliger Vorgang, wie die Stadt bestätigt. Für die Gäste der Bundesregierung wird das Kreuz gecancelt. „Eine Beleidigung für Münster“, sagt der Bundestagsabgeordnete Stefan Nacke. Und was sagt der Bischof? VON VOLKER RESING
Zukunft der CDU : Warum sie nur als konservative Partei überleben kann Das Konservative steht bei der CDU mal wieder unter Verdacht. Jüngst hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sogar gegen den Begriff votiert. Dabei können die Christdemokraten nicht ohne das Konservative. Nur haben sie vergessen, was es bedeutet. VON BERND VILLHAUER
Kirche in Deutschland : Exodus mit Sahne Die Menschen verlassen in Scharen die Kirchen, der Austritt wird zur bürgerlichen Normalität. Ein säkularer Tsunami fegt die Kirchen als gesellschaftliche Kraft hinweg. Die Christen werden zur Minderheit. Besonders die katholische Kirche ist von Krisen geschüttelt. Schon warnt Bundespräsident Steinmeier vor Selbstmitleid. Im Auge des Orkans finden sich Verzweiflung, Gleichgültigkeit – und Gottvertrauen. VON VOLKER RESING
Historiker Rödder zur Neuaufstellung der Union : Ist das „C“ in CDU noch zeitgemäß? Der scheidende CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hinterlässt seiner Partei auf 64 Seiten eine schonungslose Analyse des gescheiterten Wahlkampfs. Unter den Vorschlägen zur Erneuerung ragt der des Historikers Andreas Rödder heraus: eine Debatte über das „christliche Menschenbild“ der Union. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Totensonntag : Totentanz und Pandemie Die verheerenden Seuchen des Mittelalters brachten das Motiv des „danse macabre“ hervor, in dem der Tod als allegorische Figur dargestellt wurde. Da man der Vergänglichkeit einen Sinn zuschrieb, ließ sich mit ihr leben. Erst die Säkularisierung machte den Tod zum Skandal, der auch dadurch nicht beseitigt wird, dass die digitale Revolution die Illusion der Unsterblichkeit nährt. VON WERNER THIEDE
Sachbuch im Juli : Von Golgatha zur Gegenwart In seinem Buch „Herrschaft“ besteht der britische Historiker Tom Holland auf den christlichen Prägungen des modernen Westens, lässt aber gute Argumente und Kronzeugen dafür aus und hält sich für ein wenig zu originell. Eine Rezension von Heinrich August Winkler. VON HEINRICH AUGUST WINKLER
Umgang mit dem Tod in Zeiten von Corona : Vom humanistischen Furor der Sterblichen Der Tod ist die letzte Kränkung, eine „verdammte Schweinerei“, die abgeschafft gehört. Gerade die Corona-Krise macht deutlich, wo sich unsere Achillesferse verbirgt. Dennoch ist das Projekt Unsterblichkeit stets gescheitert. Wie umgehen mit dem großen Gleichmacher? VON ALEXANDER GRAU
Kirchenaustritte : Wer, bitte, braucht Gott? Eine halbe Million Menschen haben die beiden großen Kirchen 2019 verlassen. Als Gründe werden immer wieder die Missbrauchsskandale und das Kirchensteuersystem genannt. Dabei liegt die Ursache für die Entfremdung der Christen von der Kirche viel länger zurück. KOLUMNE: GRAUZONE
Ostern in Israel zu Corona-Zeiten : Die Grabeskirche bleibt geschlossen Israel greift im Kampf gegen die Corona-Pandemie hart durch. Der Tourismus ist faktisch ausgesetzt, Juden, Christen und Muslime können nicht in ihre Gotteshäuser. Denn die zählen zu den größten Infektionsherden. VON MAREIKE ENGHUSEN, JERUSALEM
Christentum, Konsum und Ideologie : Der ewige Karsamstag Spätestens seit Nietzsche wissen wir: „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!“ Unsere Ersatzgötter sind deshalb politische Ideologien, Weltrettung, Konsum oder Selbstfindung. Doch gerade der ewige Karsamstag zeigt, wie belanglos sie sind. Was nun? KOLUMNE: GRAUZONE VON ALEXANDER GRAU
„Zielvereinbarung“ der DITIB : Wie die Türkei in Deutschland Politik macht Die DITIB attestiert sich selbst in einer Pressemitteilung zu einer „Zielvereinbarung“, die sie mit Rheinland-Pfalz abgeschlossen hat, die Unabhängigkeit von der Türkei. Und das Bundesland gibt sich ahnungslos. Kapitulieren wir vor nationalistisch-islamistischen Verbänden? GASTBEITRAG VON VOLKER BECK
Christentum und Islam : Kardinal Woelkis seltsame Botschaft Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki feiert Weihnachten als Exportschlager und redet gleichzeitig einem religiösen Wettrüsten das Wort. Er ist nicht der einzige, der den Islam für eigene Zwecke nutzt VON ALEXANDER MARGUIER
Volker Kauder über sein Verhältnis zum Islam : „Fortschritt klappt nur mit muslimischen Frauen“ In Sri Lanka dürfen sich Muslima vorerst nicht mehr verhüllen. Das Verbot hat die Inselregierung von sich aus nach den Terroranschlägen von IS-Kämpfern verhängt. Proteste gegen die Verfolgung von Christen seien sonst aussichtslos, sagt Volker Kauder (CDU). Er hat einen ganz eigenen Blick auf den Islam EIN FUNDSTÜCK VON ANTJE HILDEBRANDT
Terrorismus : Unsere Toten Nach den islamistischen Anschlägen auf Kirchen und Hotels mieden manche Politiker das Wort „Christen“ wie der Teufel das Weihwasser. Christen sind als Opfer nicht vorgesehen. Eine solche Rhetorik verkennt die Fakten und wird vor künftigem Terror nicht schützen KOLUMNE: KISSLERS KONTER VON ALEXANDER KISSLER