Panzerlieferungen : „Viele haben die Brutalität Russlands unterschätzt“ Der Bundestagsabgeordnete und frühere Bundeswehroffizier Roderich Kiesewetter sieht Deutschland in einer Scharnierfunktion in Europa, die Bundesregierung in Zugzwang und Europa durch den Ukraine-Konflikt unmittelbar bedroht. Warum wir ab Moldau eine Kriegspartei werden und wie es um die Kampfpanzer-Lieferungen steht, erklärt er im Interview. INTERVIEW MIT RODERICH KIESEWETTER
Nato-Verteidigungsministertreffen : Kurzfristig schwierig In Brüssel tagten die Nato-Verteidigungsminister. Alles drehte sich um die Frage, wie sowohl die eigene Verteidigungsfähigkeit als auch die Hilfe für die Ukraine gewährleistet werden könne. Aber allein bei der Munitionsbeschaffung gibt es schon Probleme. VON THOMAS JÄGER
Deutsche Verteidigungsfähigkeit : „2022 war für die Bundeswehr ein verlorenes Jahr“ Die deutschen Streitkräfte sind derzeit nicht in der Lage, ihre Aufgabe zu erfüllen: die Bundesrepublik und ihre Bündnispartner zu verteidigen. Der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels erklärt, was der neue Verteidigungsminister nun leisten muss – und was dessen Vorgängerin versäumt hat. INTERVIEW MIT HANS-PETER BARTELS
Olaf Scholz : Der Undurchschaubare Olaf Scholz geht in das zweite Jahr seiner Kanzlerschaft – und bleibt den meisten Menschen weiterhin fremd. Tatsächlich hat er einen Plan. Doch den behält der Regierungschef lieber für sich. Lesen Sie das große Kanzler-Porträt von Mathias Brodkorb – die Cicero-Titelstory im Februar. VON MATHIAS BRODKORB
SPD-Chef Lars Klingbeil und die Panzerlieferungen : Kein Nein sei noch kein Ja Die SPD hat neue Leitlinien für eine sozialdemokratische Außen- und Sicherheitspolitik vorgelegt. Lars Klingbeil verteidigt die vorsichtige Haltung des Kanzlers beim Thema Panzerlieferungen. Aber auch er vermag die Haarrisse, die sich zwischen Kanzleramt und Parteizentrale auftun, nicht zu verdecken. VON VOLKER RESING
Lambrecht geht, Pistorius kommt : Die Bundeswehr à la carte hat ausgedient Der Fall Christine Lambrecht verdeutlicht gleich ein mehrfaches Dilemma deutscher Sicherheitspolitik, und er zeigt zugleich, wie dringend geboten ein grundlegendes Umsteuern ist. Denn Deutschlands Soldaten müssen sich wieder auf die Staatsführung verlassen können. VON ULRICH SCHLIE
Verteidigungsministerin tritt zurück : Christine Lambrecht war die höchste Quotenfrau im Staate Das Verteidigungsministerium an Christine Lambrecht zu vergeben, war ein gravierender Fehler des Bundeskanzlers. Jetzt muss er zeigen, dass er die „Zeitenwende“ ernst meint und die marode Bundeswehr einer starken Persönlichkeit anvertrauen. Es geht um Kompetenz, nicht um Geschlecht. VON MATHIAS BRODKORB
Energie- und Sicherheitspolitik der Ampel-Regierung : Deutschland wettet gegen die „Zeitenwende“ Deutschland ist sich zwar mittlerweile stärker bewusst, welche Risiken die Abhängigkeit von autoritären Staaten birgt. Doch die Ankündigungen in Bezug auf die Verteidigungsausgaben wird es langfristig nicht einhalten. Der amerikanische Analyst Ryan Bridges blickt von außen auf das, was von der angeblichen „Zeitenwende“ übrigbleibt. VON RYAN BRIDGES
Doppelagent beim BND : „Dieser Spionagefall ist desaströs“ Der BND-Mitarbeiter Carsten L. soll für Russland spioniert haben. Im Interview erklärt der Militärexperte Oberst a.D. Ralph Thiele, welcher Schaden durch den mutmaßlichen Doppelagenten entstanden sein könnte. INTERVIEW MIT RALPH THIELE
Interview mit Hans-Peter Bartels : „Wolkenschiebereien im Verteidigungsministerium“ Die Lage ist dramatisch, doch bei der Bundeswehr tut sich nichts. Die berühmte Zeitenwende ist noch nicht angekommen. Der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels stellt fest: „Hohle Strukturen bei Material und Personal bestehen fort.“ Von den 100 Milliarden Euro Sondervermögen ist noch nichts ausgegeben und kaum etwas in Planung. Er ruft den Verantwortlichen zu: „Was jetzt gelingt oder scheitert, wird historisch sein.“ INTERVIEW MIT HANS-PETER BARTELS
Leopard und Marder für die Ukraine : Der Kanzler und die Panzer Der Druck auf die Bundesregierung, Panzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern, steigt. Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigt sich mit dem Argument, in Abstimmung mit den Partnern zu agieren. Steckt dahinter eine Strategie der graduellen Eskalation? VON MORITZ GATHMANN
Zustand der Bundeswehr : Truppe im Funkloch Manche Schilderungen aus dem Alltag deutscher Soldaten klingen wie schlechte Satire, doch erst mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist der desolate Zustand unserer Armee in den Fokus der Politik gerückt. Mit 100 Milliarden Euro soll die Bundeswehr nun wieder fit gemacht werden. Wieso müssen die Soldaten aktuell noch Befehle brüllen? Und was steht alles auf der Einkaufsliste von Generalinspekteur Eberhard Zorn? Eine Bestandsaufnahme der Truppe – und was bei der Sanierung noch schieflaufen kann. VON LUDGER MÖLLERS
Kontra Allgemeine Dienstpflicht : Den Gemeinsinn fordern, den man torpediert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht plädiert. Verwunderlich ist das nicht, denn das Thema Dienstpflicht ist ein bequemer Weg, um mit warmen Worten für einen Gemeinsinn zu plädieren, den man zuvor torpediert hat – und dabei den Blick auf die eigentlichen Probleme zu vernebeln. EIN KOMMENTAR VON ULRICH THIELE
Marie-Agnes Strack-Zimmermann : Oberbefehlshaberin der Herzen Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann beherrscht die Kunst, auch bei harten Wahrheiten moderat im Ton zu bleiben. Ausgerechnet mit Verteidigungspolitik ist Strack-Zimmermann zu einer der beliebtesten Politikerinnen geworden. So beliebt, dass sich Verteidigungs-Experte Holger Möhle die Frage stellt, ob die 64-Jährige nicht die bessere Ministerin anstelle der farblosen und erkennbar überforderten Christine Lambrecht wäre. VON HOLGER MÖHLE
Debatte um Wehrpflicht : Junge Menschen auf Sinnsuche: Politiker kein Vorbild Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine diskutiert Deutschland über die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. Während Außenministerin Baerbock von einer „Diskussion aus dem letzten Jahrhundert“ spricht, sieht der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz viel Zustimmung für eine allgemeine Dienstpflicht in der Bevölkerung. Noch aber ist eine entscheidende Frage offen: Was ist das eigentliche Ziel einer neuen Wehrpflicht? VON JENS PETER PAUL