Silvesterfeuerwerk 2024 auf dem Breitenstein, Schwäbische Alb bei Ochsenwang / dpa

Befragung für das Wahljahr 2025 - Es war einmal die Toleranz

„Das Böse“ regiert für die Deutschen immer und überall und verhindert damit eine positive Wende. Posts und Aufregung in Social Media ersetzen derweil zunehmend die tatsächliche Beschäftigung mit einem Thema. Ausblick auf das Wahljahr 2025.

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Dirk Ziems ist Gesellschafts- und Marktforscher mit mehr als 30 Jahren internationaler Forschungserfahrung. Er ist Gesellschafter und Co-Founder des Forschungs- und Beratungsinstituts concept m. Das Institut analysiert auf Basis tiefenpsychologischer Interviews gesellschaftliche Strömungen und Trend-Themen und berät in über 40 Ländern und 12 Branchen.

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Thomas Ebenfeld ist Psychologe und Experte für tiefenpsychologische Marketingforschung. Er ist Mitbegründer der Global Research Boutique Concept M und der Marketingberatung Flying Elephant. Schwerpunktthemen seiner Arbeit sind kulturpsychologische Grundlagenstudien, Forschung zur gesellschaftlichen Transformationen, sowie die Untersuchung von Marken, Medien und Kommunikation im globalen Kontext. Er ist Speaker bei Branchentagungen und Gastdozent an Hochschulen. 

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Wie blicken die Deutschen auf das neue Jahr? Und was erwarten sie von der Politik im Wahlkampf der kommenden Wochen? Das wollten die Gesellschaftsforscher des Instituts „concept m“ für Cicero wissen. Mit ihrem „Deutschland-Psychogramm“ befragen sie ein Panel von 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern regelmäßig in tiefenpsychologischen Interviews von rund zwei Stunden Länge zu aktuellen Themen. 

Das neue Jahr war erst wenige Stunden alt, da hatte es schon – verlässlich wie immer – sein erstes Aufregerthema: Überdimensionierte oder fehlgeleitete Böller hatten hohe Sachschäden, schwere Verletzungen und sogar Todesopfer verursacht. Und Berlin war natürlich vorneweg, wo eine zum Jahreswechsel auf der Straße gezündete Kugelbombe gleich Dutzende Wohnungen unbewohnbar machte. Ganz verlässlich wurde das Verbot der Knallerei gefordert, und sogar der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz mischte sich in die Diskussion ein, indem er mitteilen ließ, er finde ein generelles Böllerverbot „irgendwie komisch“.

Im Kleinen zeigte diese mittlerweile wieder in der Versenkung verschwundene Debatte, woran insbesondere das vergangene Jahr krankte – und was unserer Meinung nach im neuen Jahr dringend geändert werden muss, wenn die Menschen in Deutschland, aber auch in den westlichen Industrienationen insgesamt ihre Gesellschaften zukunftsfest weiterentwickeln wollen.

Eine politische Ermüdung

„Irgendwie komisch“: Was wie eine Kritik (an einem geforderten Verbot) daherkommen soll, ist schon sprachlich ein Ausdruck der vollkommenen Hilflosigkeit. Das diffuse Adverb „irgendwie“ sowie das semantisch mindestens grenzwertige Adjektiv „komisch“ sind so lustlos dahingeschludert, dass sie unwillkürlich an das Dahinsiechen der Ampelkoalition im ganzen vergangenen Jahr, wenn nicht noch länger, erinnern. 

Von der nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs proklamierten „Zeitenwende“ ist nichts mehr übrig. Geblieben ist ein larmoyantes Klagen, dass sich nichts bewegt. Die Wendung „irgendwie komisch“ steht aber auch geradezu sinnbildlich dafür, dass gar nicht mehr der Versuch unternommen wird, irgendetwas zu ändern. Es kommt darin eine Schicksalsergebenheit zum Ausdruck, die wiederum eine politische Ermüdung spiegelt.

Aber wer ist müde? Die (noch amtierenden) Politiker, weil sie die Hoffnung aufgegeben haben, noch etwas entschieden anpacken zu können? Womöglich sogar die Hoffnung, überhaupt noch mit dem Volk kommunizieren zu können? Oder die Wähler, weil sie nicht mehr wahrzunehmen scheinen, dass die Politik sich tatsächlich um ihre Interessen kümmert? Oder beide, die Politiker und die Wähler, die sich voneinander entfremden wie ein Ehepaar, das sich nach vielen Jahren nichts mehr zu sagen hat?

Knalleffekt statt Durchdringung

Wir von „concept m“ produzieren mit unserem „Deutschland-Psychogramm“ fortlaufend Insights zur aktuellen politischen Stimmung in Deutschland. Die Ergebnisse aus den Befragungen zeigen auf der einen Seite diese Ermüdung vom politischen Diskurs, auf der anderen Seite aber eine Polarisierung, die große Teile der Bevölkerung ergriffen hat.

Zu beobachten ist, dass die Diskurse zunehmend in Blasen stattfinden, in denen die eigene Meinung bestärkt wird und andere Ansichten grundsätzlich entwertet werden. Die Menschen befinden sich (insbesondere in den sozialen Netzwerken) in sich selbst verstärkenden Echokammern, in denen aus der weiten Welt des Netzes genau diejenigen Argumente herangezogen werden, die die vorhandenen Perspektiven unterfüttern – alle anderen werden ausgeblendet und abgewertet. 

Zynisch formuliert, ließe sich von einer „Pippi-Langstrumpf-Politik“ sprechen: Man macht sich die Welt, wie sie einem gefällt. Das System hat sich an dieser Stelle zu einem ungeheuren Vermeidungsapparat entwickelt, in dem der Affekt eines „Posts“ („das musste mal gesagt werden“) die tatsächliche Beschäftigung mit einem Thema ersetzt. Oberfläche statt Vertiefung, Knalleffekt statt Durchdringung.

Toleranz war einmal

Diese neue Realität des politischen Diskurses führt zu einem Universum von Blasen, in denen mal Atomkraft erforderlich ist und mal nicht, in denen die Energiewende funktioniert oder ein grünes Hirngespinst ist, in denen Verbrennerautos unverzichtbar sind oder zum Aussterben verurteilte Relikte aus dem fossilen Zeitalter, in denen Deutschland von Ausländern unterwandert wird oder ein Land des friedlichen Miteinanders der Kulturen ist, und, nicht zuletzt, in denen die deutsche Sprache durch ein paar zusätzliche Wortendungen ruiniert wird oder das Gendern mustergültig die Vielfalt widerspiegelt.

Jeder hat die Chance, auf jedem Gebiet zum Google-Experten zu werden. Irgendeine Seite wird sich schon finden, die die eigene Auffassung bestärkt. Das „postfaktische Zeitalter“ produziert seine eigene Realität, und niemand hat das besser begriffen als der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump, der am 20. Januar zu seiner zweiten Amtszeit antritt und der mit Sicherheit in den bevorstehenden vier Jahren die Wirklichkeit so zurechtschmieden wird, dass es die eigene Agenda befördert und andere Blicke auf die Welt diskreditiert. Toleranz war einmal. Das ist aber nicht nur Kennzeichen eines bestimmten politischen Lagers – diese Tendenzen, Realitäten so zu deuten, wie sie einem passen, finden sich natürlich auch im sogenannten linken bzw. progressiven Lager.

Das Muster der Verteufelung

Psychologisch ist in diesem Zusammenhang das Muster der Verteufelung als Abwehrmechanismus zu erkennen. Es wird zwischen Gut und Böse (oder Schwarz und Weiß) unterschieden. Dabei wird das Böse oft erst konstruiert und hergestellt: Meist wird das, womit man sich nicht arrangieren möchte, grundsätzlich als schlecht und damit böse abgewertet bzw. verteufelt. Das erspart die inhaltliche Auseinandersetzung, da man mit dem Teufel ja keine gemeinsame Sache machen darf. 

Im aktuellen politischen Diskurs in Deutschland ist dies vor allem die Migrationsfrage. Die Verteufelung ist dabei zugleich auch eine Entlastungs- und (scheinbare) Lösungsstrategie, denn sie entbindet einen davon, komplexere Analysen vorzunehmen, und erzeugt das wohlige Gefühl, einen klaren Gegner zu haben, angesichts dessen man zusammenhalten muss. Die „Verteufelung“ ist zu einem grundsätzlichen Phänomen geworden, wie vor allem die politische Kultur in den Vereinigten Staaten zeigt, wo zum Wahlsieg von Trump auch die absurde Behauptung beigetragen hat, dass Migranten Hunde und Katzen essen würden. Das erinnert an Hexenbeschuldigungen aus dem Mittelalter.

Die Weltbetrachtung hat eine negative Perspektive und Dynamik entwickelt – und es geht so gut wie nirgendwo mehr darum, der bestehenden Ordnung eine positiv gestimmte Utopie entgegenzusetzen. Stattdessen Dystopie allerorten. Es herrscht eine Bedrohung immer und überall. Manche dieser Gefahren sind faktische Veränderungen, andere wiederum sind tendenziell eher Konstruktionen innerhalb der Blasendiskurse. Allen aber ist gemein, dass sie die Wahrnehmung der Welt als einen Ort voller Fährnisse und Fallstricke stärken. Wo ist der Optimismus geblieben, wo die gute Laune?

Vier Krisenkategorien

Die Ängste selbst sind vielschichtig und in psychologischer Hinsicht in vier grundsätzliche Kategorien zu unterteilen: 

  • Die basalste Form der Angst ist die Existenzangst – es geht ums Überleben und um Selbstbestimmung, und Kriege oder weltwirtschaftliche Verwerfungen sind Treiber für Lebenszweifel grundsätzlicher Art. 
  • Die zweite Stufe dieser Angstpyramide ist die Sozialangst, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedroht. Die Verrohung des politischen Diskurses schürt diese Ängste, aber auch eine als nicht mehr kontrollierbar wahrgenommene Migration oder auch der sprunghafte technologische Fortschritt infolge der Künstlichen Intelligenz, deren künftige sozial disruptiven Kräfte bislang allenfalls dunkel erahnt werden können.
  • Die dritte Stufe der Angstpyramide ist die Abstiegsangst – die Befürchtung der Menschen, ihren Status und Wohlstand einzubüßen. Insbesondere wenn aus dem alternativen Lager Forderungen kommen, man müsse zu einem größeren Wohle auf dieses oder jenes (Fleisch, Mobilität) verzichten, triggern diese Äußerungen Menschen in der Mittelschicht, die stolz auf den selbst erarbeiteten Wohlstand sind. 
  • Schließlich eine umfassende Zukunftsangst – getriggert durch den spürbaren Klimawandel: Welchen positiven, langfristigen Entwurf von der Zukunft hat man? Was kann man den Kindern mit auf den Weg geben? Gibt es auch positivere Narrative, als sich z.B. wie die „Letzte Generation“ als ultimatives Opfer dieser Entwicklung darzustellen?

Ein dichtes Krisengewebe

Die Weltlage mit Kriegen in Osteuropa und im Nahen Osten, die zu befürchtenden politischen und ökonomischen Disruptionen durch den Regierungswechsel in den USA (Zölle, Migrationspolitik, Verteidigungsausgaben) und die wahrnehmbaren ökologischen Veränderungen (Extremwetterereignisse) schaffen gemeinsam ein dichtes Krisengewebe, das von konstruktiven Lösungsvorschlägen nur schwer durchdrungen werden kann – insbesondere, wenn, wie eingangs gezeigt, die Beteiligten am politischen Diskurs sich gar nicht mehr die Mühe machen (wollen), eine Synthese widerstreitender Meinungen anzustreben (und in den „Erregungsspiralen“ der sozialen Medien verfangen).

Der bulgarische Politologe Ivan Krastev hat pointiert, aber zutreffend formuliert: „Die Zukunft ist kein Projekt mehr, sie besteht nur noch aus Projektionen.“ Diese seien beispielsweise demografischer oder ökonomischer Art. Liberale Demokratien aber basierten auf einem gemeinsamen Verständnis für die Geschichte und einer Idee für die Zukunft.

Vom Musterschüler zum Prügelknaben

Lange war Europa – genauer gesagt das friedliche Zusammenleben der Nationen in Europa – befördert durch wirtschaftliche Prosperität. Doch insbesondere Deutschland, lange Vorbild des europäischen Zusammenhalts, sieht sich angesichts wirtschaftlicher Fehlentwicklungen (Auto, Stahl), gesellschaftlicher Verwerfungen (Diskrepanzen zwischen West- und Ostdeutschland) und politischen Stillstands (jahrelange Blockade in der Ampelkoalition) vom Musterschüler zum Prügelknaben degradiert.

Die Frage aber ist: Wie kann in dieser geopolitischen Gemengelage voller möglicher Disruptionen in Deutschland ein Neuanfang gelingen? Am 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt. Dass danach eine neue Parteienkonstellation die Geschicke des Landes bestimmen wird, scheint für die Befragten sicher. CDU-Chef Friedrich Merz gilt als neuer Kanzler als „gesetzt“, auch wenn er für viele Befragte inhaltlich als „Wundertüte“ gilt. Wie aber könnte eine neue Regierung den allgegenwärtigen Fallstricken entgehen, wie könnte sie die Zeichen tatsächlich auf einen Neuanfang stellen?

Einen einfachen Pluspunkt könnte eine neue Regierung auf jeden Fall schon für sich verbuchen. Der Wechsel selbst schafft eine Art Aufbruchstimmung – ähnlich wie der Trainerwechsel bei einem abstiegsbedrohten Fußballbundesligisten. Doch es braucht mehr als ein personelles Revirement, um in Deutschland nachhaltige Veränderungsprozesse anzustoßen.

Die Mauern der Echokammern

Ein erster Schritt könnte darin bestehen, die Mauern der Echokammern einzureißen. Das erfordert Mut, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen und Unterschiede nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen. Formate wie Bürgerdialoge, offene Diskussionsrunden und gezielte Medieninitiativen könnten dabei helfen, Brücken zwischen den Lagern zu bauen. 

Angesichts der Sogwirkung der Algorithmen in den sozialen Netzwerken, die vom Affekt leben, ist der Versuch, diese Echokammern einzureißen, eine Aufgabe mit ungewissem Ausgang. Umso wichtiger ist eine ehrliche Auseinandersetzung, die die Menschen auch über Herausforderungen, Zumutungen und Umsetzungsnotwendigkeiten informiert. Und das muss mehr sein als symbolische Kommunikation, wie sie bei den Spitzenkandidaten derzeit zu beobachten ist. 

Olaf Scholz als „Retter-Figur“, Robert Habeck als „Küchentisch-Empath“, Sahra Wagenknecht als „Diktatorin“ der eigenen Partei, Alice Weidel als „politischer Outlaw“ und Christian Lindner als „Zocker“ in der Todeszone: So wird das Spitzenpersonal von den Befragten wahrgenommen. Doch aus der Inszenierung muss auch entschiedenes Handeln erwachsen. 

Ein positives Bild von der Zukunft

Viele Bürgerinnen und Bürger sind weiter, als die Politik denkt. Sie wissen, dass künftig Priorisierung (bei der Finanzierung der großen Herausforderungen) vorgenommen werden müssen. Diese sollen aber nicht ideologisch, sondern aus sachlich-pragmatischen Gründen heraus erfolgen. Es muss ein Verständnis dafür geschaffen werden, dass nicht alle Probleme schnell oder ohne Opfer gelöst werden können. Wer ein positives Bild von der Zukunft hat, wird tendenziell eher Zumutungen als Teil des Wandels akzeptieren und die Demokratie als handlungsfähig wahrnehmen.

Schließlich wäre eine neue Souveränität wünschenswert. Ein Erwachsenwerden im Umgang mit den neuen Verhältnissen, nicht ein lärmend-pubertärer Rückzug ins Kinderzimmer. Deutschland braucht eine Haltung, die pragmatische Lösungen und Optimismus in den Vordergrund stellt. Statt sich von der Angst vor Verlusten treiben zu lassen, sollte die Gesellschaft ihre Stärken nutzen, um die Zukunft aktiv zu gestalten. Das erfordert eine gewisse „Reifezeit“, könnte aber am Ende den Weg zu einem neuen gesellschaftlichen Miteinander ebnen. 


 

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Wilhelm Keyser | Mi., 8. Januar 2025 - 08:36

Einige Aspekte scheinen zutr. herausgearbeitet. Gleichwohl fehlen mir wichtige Aspekte, bleibt die Studie auf halbem Weg stehen. Das Wahlvolk ist m.E. insofern weiter, als es inzwischen mehrheitlich ("richtige") Reformen für überfällig, die bisherigen aber für zumindest teilw. "falsch" erachtet und, anders als die Polit-"Elite" bis zuletzt, nicht noch mehr der "falschen" möchte! Ausgeblendet bleibt auch, von welcher Seite die mangelnde Toleranz ausging und was dies bedeutet: Konservative Diskutanten werden von superlinksgrünen Moralaposteln diskreditiert! Das geht so weit, dass auch die Justiz (wieder) eine unrühmliche Rolle einzunehmen scheint! Auch die Tabuisierung bestimmter (für Superlinksgrün unangenehmer) Aspekte bleibt ebenso ausgeblendet wie deren Folgen insb. für die "Demokratie", die beschädigt sein dürfte. Entweder ist das Panel nicht repräsentativ zusammengesetzt, oder die Interviews bewegen sich von vornherein im "etablierten" Meinungskorridor. Oder beides;-(

Lisa Werle | Mi., 8. Januar 2025 - 09:03

Der 'Wechsel selbst' würde Aufbruchstimmung schaffen, wenn zB Söder statt Merz Kanzlerkandidat von CDU/CSU wäre (ein wenig) oder wenn die CDU sich entschließen würde, die 'Ausschließeritis' gänzlich aufzuheben und mit der AfD zu sprechen. Bißchen viel 'würde' im Text. Also geht das Grauen weiter wie bisher und endet in 'Ampel 2.0'. Wie hat die Sprecherin der linken Echokammer (C. Ehmke) erst kürzlich gesagt: das mit den Pro-und-Contra-Diskussionen geht so nicht weiter. Es gilt eine Meinung, die linke. Eifrig unterstützt wurde das vom ÖRR-Journo Thilo Jung, dem Mann, von dem wir immer schon vorher wissen, was er sagen wird. Und der damit explizit steht für die komplette grün-linke Echokammer ÖRR, die wir alle zwangsbezahlen. Bitte starten Sie doch im ÖRR mit Ihrem tiefen-psychologischen Austausch. Damit diese Damen und Herren sich öffnen für Marktwirtschaft, d.h. ich bezahle nur für das, was ich sehen möchte und bestelle. Diese Art der Echokammer-Öffnung wäre wirklich eine BEFREIUNG.

Norbert Heyer | Mi., 8. Januar 2025 - 09:26

Wenn Frau Weidel im Bundestag mit dem Aufzug fährt, steigt Herr Merz nicht ein, grüßen in den Fluren geht auch nicht. Ein kleines Beispiel für fehlende Toleranz mit einer Brandmauer, die Menschen von der politischen Meinungsbildung ausschließt, die AfD gewählt haben. Anstatt konstruktiv nach Lösungen in dieser Krisenzeit zu suchen, bekämpft man sich ohne Rücksicht und Anstand. Österreich ist jetzt mit seiner Brandmauer gescheitert, der Präsident muss den ungeliebten Politiker mit der Regierungsbildung beauftragen. Was für ein schwaches, unwürdiges Agieren. Egoismus und Neid unter Politikern, die eigentlich für ihre Bürger verantwortlich ist. Die Deutschen werden ihre Brandmauer selbstverständlich nicht aufgeben. Getreu unserem Leitspruch: Wir gehen diesen falschen Weg, bis nichts mehr geht. Toleranz und ein fairer Umgang miteinander ist etwas für Weicheier. Ob Monarchie, Diktatur oder Demokratie, wir haben immer alles am Ende lustvoll zerstört, wir können es anscheinend nicht anders.

Tomas Poth | Mi., 8. Januar 2025 - 13:08

Antwort auf von Norbert Heyer

Die Vermeidung und Ausgrenzung die Sie beschreiben, Hr. Heyer, ist nicht nur ein Ausdruck der Intoleranz, es ist auch gleichzeitig infantil, mangelnde Souveränität, und Unfähigkeit zum offenen, sachlichen Diskurs über sehr wichtige und drängende Themen. Es ist auch stures festhalten, bis hin zum Untergang. Das Ziel ist längst aus den Augen, nur die verbissenen Einhaltung des eingeschlagenen Wegs zählt.
Das Fritzele, der Cum-Ex-Doppelwumser, und der Schwachkopf sind einfach zu unterbelichtet, um das Vernünftige und Richtige zu tun.

" ... infantil, mangelnde Souveränität, und Unfähigkeit zum offenen, sachlichen Diskurs ... "
Voll auf den Punkt gebracht!
Und trotzdem werde ich CSU (in Bayern) wählen. Man darf sich nicht wieder verzetteln, sonst bekommen wir eine ähnliche Farce, wie vor drei Jahren!
Pragmatisch wählen ist jetzt gefragt: das kleinere Übel!

Brand, Alexander | Mi., 8. Januar 2025 - 13:48

Antwort auf von Norbert Heyer

CDU, meine spontane Antwort ist, es ist der Machterhalt. Aber wenn man die Situation in Deutschland genau betrachtet, dann liegt die alleinige Macht bei der Grünsekte. Dank ihres allesbestimmenden und unantastbaren ÖRR und der von ihm eingesetzten „Werkzeuge“ wie der unfehlbaren Heiligkeit A. Merkel, treiben die Grünfaschisten Politik und Gesellschaft seit Jahren vor sich her.

Sie müssen nicht an der Macht sein, um zu bestimmen, wo die Reise hingeht, das ist ein einmaliger Skandal! Regulär werden es die Grünen nie zu einer Mehrheit bringen, weil die Mehrheit die Grünen und ihre krankverbohrt-ideologische antideutsche Politik ablehnt.

Leider begreift die Mehrheit, vor allem die im Westen, nicht, daß es außer der AfD keine Partei gibt die nicht mehr oder weniger unter dem Einfluß der Grünen steht und so kommt es nach Wahlen immer wieder zum selben unbefriedigenden Ergebnis. Und darum muß die AfD bekämpft werden.

Mit Demokratie hat das alles nichts zu tun, die ist schon lange tot!

Brand, Alexander | Mi., 8. Januar 2025 - 10:08

Eine Hauptursache für die „Ermüdung“ ist aus meiner Sicht die Tatsache, daß sich das Selbstverständnis der Politiker seit Merkels Amtsantritt radikal verändert hat. Politiker begreifen sich nicht mehr als „Volksdiener/-vertreter“, sie sehen den Souverän nicht mehr als ihren Auftraggeber an, sondern sie sehen sich selbst als Herrscher über das Volk (der Dummen) das es auf den „richtigen“ ideologischen Weg zu bringen gilt. Das ist wie bei der Mehrheit der Journalisten, die sich in den Worten Dieter Nuhrs als „Aktivisten“ verstehen die die Wahrheit nicht suchen, sondern besitzen und Widerspruch nicht dulden.

Das Volk will aber mehrheitlich nicht von Politikern und Journalisten ideologiebasiert geführt, gelenkt und belehrt werden, sondern vertreten respektive informiert werden.

Einzig das widersprüchliche Phänomen, daß sich immer noch eine Mehrheit zu den „etablierten“ Parteien unter Führung der Grünen-Sekte hingezogen fühlen ist mir ein großes Rätsel.

Dr.Andreas Oltmann | Mi., 8. Januar 2025 - 10:12

Allein der letzte Absatz des Artikels ist lesenswert und bedenkenswert.
Psychologen konnten schon immer alles erklären, nur nichts ändern.

Ingofrank | Mi., 8. Januar 2025 - 10:49

West & Ost ….
Richtig, aber wo bleibt die Frage nach dem „Warum“ ?
Ich gehöre noch zu der Generation die im Osten vor 89 sozialisiert wurde. (Abitur, Studium Arbeit als Dipl. Bauingenieur) gesegnet mit der Möglichkeit rd. 30 km vor der Mauer Westfernsehen & Radio zu empfangen. Und schon damals begann das „Vergleichen“ was sich bei mir zumindest nicht nur auf den Konsum bezog sondern ehr auf die Wirtschaft & Entwicklung.
Wir wurden gut ausgebildet. Aber als Jungingenieur im wirklichen tatsächlichen planwirtschaftlichen Wirtschaftssystem zu arbeiten ….. wurde man von heut auf morgen desillusioniert und mit einer Mangelwirtschaft konfrontiert. Schlimmer noch als das, waren die Lügen und der Betrug den man in Presse Funk & Fernsehen aufgetischt bekam. Einerseits die Pläne die alle samt übererfüllt wurden und andererseits die tägliche Arbeit die daraus bestand jegliches Material, Ersatzteile usw. Zu besorgen um die Produktion aufrecht zu erhalten.
Und heute ? In der Gesellschaft ?
MfGadER

G. Lenz | Mi., 8. Januar 2025 - 11:13

Eine Frage vorweg: Was, bitteschön, ist ein tiefenpsychologisches Interview?
Egal, ich freue mich schon auf die Kommentare. Denn sicherlich haben die Autoren so manchen interessanten, wenn auch bekannten Aspekt genannt. Was allerdings zuweilen an jene - im Nachhinein naiv zu nennende - Euphorie erinnert, das Internet würde zu mehr Demokratie beitragen. Statt dessen wurde es vielerorts zu einem verbalen Schlachtfeld.
Wie will man die "Mauern der Echokammern" einreißen? Sicher wäre das demokratieförderlich, nur steckt der Teufel, wie immer, im Detail.
Es gibt Unverzagte, die glauben noch immer, die Töne würden leiser (und die Extremisten verschwinden) wenn die Politik endlich "vernünftige" Leistungen erbringe. Oder dass man in einer Demokratie über alles reden könne.. Ein Trugschluss.
Beispiel: Man muss natürlich über Grenzkontrollen reden können. Entscheidende aber ist das warum. Weil dahinter lauter Schmarotzer und Gewalttäter lauern? Wer das behauptet, will gar nicht diskutieren.

@G.Lenz, diese Frage habe ich mir auch bei der Lektüre gestellt. "Tiefenpsychologisch", das klingt irgendwie nach "Allumfassende Erklärung". Leider bleibt es als Handlungsmaxime bei "Achtsamkeit auf höherem Niveau ". Und Donald Trump hat den zugrundeliegenden Mechanismus (leider) richtig und sehr frühzeitig erkannt: der Mensch (wenn er sich herabgesetzt fühlt) ist des Menschen größter Feind. 1938 begann die "Heimholung" ostwärts, 2025…….

Karl | Mi., 8. Januar 2025 - 11:23

Für Bürgerkrieg auf deutschen Strassen ?
Für Mord, Vergewaltigungen, Raub und Totschlag ?
Zitate:
Die Lüge von den "deutschen Tätern an Silvester.
Fast nur MOSLEMISCHE TÄTER - VORNAHMEN.
Wien: Vergewaltigung von ZWÖLFJÄRIGER - FREISPRUCH für SYRER.
ZDF - Kikka: Der Sender versucht Kindern zu erklären, dass Islamismus nichts mit dem Islam zu tun hat.
Seid Neujahr hunderte Migranten in Griechenland angekommen - WOLLEN WEITER NACH DEUTSCHLAND.
Unna: DUNKELHÄUTIGER zeigt 15 Jähriger seinen Penis und ornaniert.

Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.
(George Orwell)

Fürchtet nicht so sehr den Mörder.
Fürchtet den VERRÄTER. Er ist die wahre PEST.
(Cicero)

DIE MEHRHEIT DER DEUTSCHEN WÄHLEN DEN EIGENEN UNTERGANG !!!

Zitat Ende

Wer da so befragt wurde und was und vor allem nach welchen Kriterien ausgewählt wurde würde mich interessieren.
Hoffentlich nicht so wie bei "Fleisch Berger" und CO.
Klattschaffen, Linke, Grüne und Merz und Scholz - Versteher !?!
Das ist so, als wenn ein Schwimmlehrer den fast absaufenden kleinen Klaus fragt, willst du noch einen Schluck Wasser.
Darüber müssen wir dringend sprechen, fagen, verdrehen, täuschen, im Munde umdrehen.
Bitte wählen gehen !!!

Dietmar Philipp | Mi., 8. Januar 2025 - 15:37

Antwort auf von Karl

Wen wollen Sie wählen, gegenwärtig gibt es aus meiner Sicht keinen, da bleibt nur noch der Protest, aber der ist auch keine Lösung!
Was geschieht eigentlich in einer Schein-Demokratie, wenn keiner wählt!?
Damit wäre zumindest das Wachrütteln durch das Volk gegen die Obrigkeit erreicht und, wie dann weiter?

Rainer Dellinger | Mi., 8. Januar 2025 - 13:01

Ich zitiere: "Umso wichtiger ist eine ehrliche Auseinandersetzung, die die Menschen auch über Herausforderungen, Zumutungen und Umsetzungsnotwendigkeiten informiert." Und genau daran mangelt es. Ich habe z.Z. eher den Eindruck, es findet eine Auseinandersetzung unterschiedlicher Ideologien statt. Z. einen die konservative, z. anderen die linksliberale (Marxistisch?) Ansicht. Politiker folgen ihrer eigenen Agenda, anstatt sinnvolle, intelligente Rahmenbedingungen zu schaffen, die der Markt regelt und nicht durch Verbote + Gesetze, die kein Mensch braucht. Die Bevölkerung, egal in welchem Land, merken doch in ihrem realen Leben, was schief läuft + versuchen irgendwie klar zu kommen, was sich in den soz. Netzwerken widerspiegelt. Brisant finde ich, das kein zivilisierter, öffentlicher Austausch + Diskussion untereinander stattfindet (Brandmauer, Beleidigungen der Wähler). Z. Anfang d. Textes, dafür braucht es Sachverstand + der fehlt der Elite, weil Machterhalt zählt + nicht d. Landeswohl

Eco | Mi., 8. Januar 2025 - 13:12

nur die woken Grünen nicht. Also kein Fernsehen und nur etwas Zeitung und man lebt viel entspannter und gesünder. Sollen die sich in ihren Talk-Shows, Interviews und dergleichen doch gegenseitig anpfuien, mir ist das alles egal.

Claudia Martin | Mi., 8. Januar 2025 - 13:29

"Schließlich wäre ..." raubt mir die letzte Illusion von einer besseren Zeit für D. Eine gewisse Reifezeit zur Schaffung des neuen Menschen. Ich fasse es nicht. Wer schützt uns vor dieser "Elite" ?

Romuald Veselic | Mi., 8. Januar 2025 - 15:55

auch die absurde Behauptung beigetragen hat, dass Migranten Hunde und Katzen essen würden. Das erinnert an Hexenbeschuldigungen aus dem Mittelalter."

Hier würde ich passen.
In Nordkorea gibt's keine Haustiere, weil die Nordkoreaner sie alle längst verspeist haben.

Menschen in Not tun "Sachen", die einem nicht einfallen werden. Als ich beim Militär war, ist uns erzählt worden, welche Baumrinde eßbar ist, um zu überleben.

Die Trump Hasser & Opponenten gehen nicht argumentativ vor, sondern durch persönliche Abneigung, weil Trump Zustände erklärt/behauptet, die in Woken-Communities das Paktieren m dem Teufel gleich bedeutet.

Sieht man daran, dass der Tod v Jean-Marie Le Pen gefeiert wird. Im Libanon wurde der Tod v Nasrallah gefeiert. Immer v denen, die ihn ablehnten o durch ihn gelitten haben.

1982 als Breschnew starb, feierten Menschen in mehreren Ost-Block-Ländern seinen Tod.

Die Sachlichkeit zum Problem, lösten die Emotionen ab. Die Natur kennt weder das Böse, noch das Gute.

Hallo Herrn Veselic,
habe lange überlegt, ob es sich lohnt, zu diesem Artikel überhaupt einen Kommentar zu schreiben.
Nachdem ich die Aussage der Herren: "Zum Wahlsieg von Trump hat auch die absurde Behauptung beigetragen, dass Migranten Hunde und Katzen essen würden.", wolle ich sogar aufhören den Artikel weiter zu lesen.
Die Herren haben allerdings vergessen, die wirklich Intoleranten zu nennen. Aus welchem Grund auch immer. Wirklich intolerant sind nämlich nur die linksgrünwoken mit Ihren Mitgliedern in allen Altparteien.
Aber die Welt ist Gott sei Dank im Wandel zum Positiven. Diese Intoleranten verlieren immer mehr an Macht. In Deutschland dauert so etwas immer ziemlich lange, aber die aufgeklärten Bürger anderer Länder machen es vor. USA, Kanada, Argentinien, und auch Italien. Ungarn sowieso und weitere.

G. Lenz | Mi., 8. Januar 2025 - 18:11

Herr Veselic, wir mögen in der Frage des Ukraine-Krieges ähne Standpunkt einnehmen. Aber von Trump halte ich genauso wenig wie von Putin -. der eine ist ein Kriegsverbrecher, der andere ein krimineller Halunke.
Sie meinen, die "Trump-Hasser & Opponenten" gingen nicht argumentativ vor, sondern persönlich, weil Trump doch nur "Wokes" kritisiert? Nun ja, wenn sie seine Forderungen, Kanada, den Panama-Kanal und Grönland seinem "Imperium" einzuverleiben als "Abwehr woker Verirrungen" werten möchten, ist das Ihre Sache.
Ich halte es übrigens für gut möglich, dass Trump die Ukraine fallen lässt, schließlich "sind wirtschaftlicher Aufwand" und mehr noch seine Bewunderung des Kriegsverbrechers Putin sicher weitaus größer, als seine Fähigkeit zur Empathie für die Ukraine.
Ideologisch gibt es sowieso nur wirtschaftliche Unterschiede, aber beide sind stramme Nationalisten. Putin setzt auf Kriegswirtschaft, Trump auf Vetternwirtschaft.
Was mögliche Kriege nicht ausschließt.

Walter Ranft | Mi., 8. Januar 2025 - 19:16

Ich war gespannt.
Und fand erschreckende Allgemeinplätze.
Küchentischpsychologie.

Mich wundert nicht, dass ich von denen noch nie gehört hatte und werde es kaum vermissen, wenn ich auch weiterhin davon nichts höre.

Nicht "Cicero-Like"

Gutes neues Jahr wünsche ich.

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