Die Ausweitung der Sozialhilfe ist nicht der Kern seiner Partei, sagt Sigmar Gabriel / dpa

Sigmar Gabriel zu den Landtagswahlen - „Es geht um eine grundlegendere Krise“

In Sachsen nur 7,3 Prozent, in Thüringen ganze 6,1 Prozent: Das sowieso schon marode Schiff der SPD geht im Osten unter. Intern brodelt es. Im Interview spricht SPD-Mitglied Sigmar Gabriel über die Landtagswahlen, eine neue Ausrichtung seiner Partei und einen Rückblick auf die Ära Schröder.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Sigmar Gabriel ist ehemaliger Politiker (SPD), Berater und Publizist. Von 2009 bis 2017 war er Bundesvorsitzender der SPD und von 2013 bis 2018 Vizekanzler. Seit 2019 ist er Vorsitzender der Atlantik-Brücke. 

Herr Gabriel, wer ist für diese dramatische Niederlage der SPD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen verantwortlich?

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Markus Michaelis | Mi., 4. September 2024 - 13:09

"dann hat das demokratische Zentrum insgesamt ein Problem"

Ich würde sprachlich abrüsten, weil das sonst weiter in die Extreme treibt. Eine Partei ist erstmal solange demokratisch, wie sie einen Wahlsieg anderer Parteien nicht torpediert und am Ende akzeptiert. Andere Parteien als undemokratisch zu bezeichnen ist selber auch eine Gratwanderung.

Wir sollten uns als Gesellschaft besser mehr damit beschäftigen, dass wir nicht mehr homogen sind (was wir sonst eigentlich preisen) und der Wahlsieg anderer Parteien sehr bitter sein kann, weil es Grundüberzeugungen widerspricht. Die AfD hat extreme Teile, die scharfe Kritik gab es aber auch gegen Lucke, Petry, Meuthen und die angeführten Beispiele (Schießbefehl, Grenzen dicht machen etc.) haben im demokratischen Sinne oft mehr über die Kritiker als über die AfD ausgesagt.

Gerne scharfe Kritik an der AfD, aber über Demokratie sollten wir glaube ich alle neu nachdenken, was das in der heutigen Situation heißt.

Ingbert Jüdt | Mi., 4. September 2024 - 13:10

Für die SPD mahnt er »inhaltliche Wende« statt Personalwechsel an, aber in Bezug auf die Linke macht er die Person »Sahra Wagenknecht für die Krise der Linkspartei verantwortlich« anstatt die fehlenden bzw. von den Grünen ununterscheidbaren Inhalte der Linkspartei. Die »Brandmauer« kann er opportunistisch befürworten, weil sie in der Praxis primär ein Problem der CDU ist. Und vom »Vorsitzenden der Atlantik-Brücke« ist auch außenpolitisch von ihm kein Kurswechsel zu erwarten. Die Wahlverlierer kritisiert er für ihr »wir-müssen-besser-erklären«-Geschwurbel, aber »amerikanische Raketen in Deutschland« müssen wir besser erklären.

Schön, dass wir drüber gesprochen haben, schön, dass der »Cicero« das dokumentiert hat, aber SPD werde ich erst wählen, wenn die Sonne im Westen aufgeht.

Lisa werle | Mi., 4. September 2024 - 13:23

Diese SPD-Politik, Herr Gabriel, steht doch nicht alleine für sich, sie wird gemacht - von solchen Personen wie Helmut Schmidt, auch Gerhard Schröder oder von solchen wie Olaf Scholz, Saskia Esken und Kevin Kühnert. Und deshalb ist die Interview-Frage nach dem Personal und damit die nach deren Einstellung und nach deren Können die relevanteste Frage überhaupt. Typisch die Überheblichkeit von Gabriel, diese Frage abzuwehren. Hat doch vor kurzem schon Esken die Ansichten eines Gabriel als nicht relevant erklärt. Mit dem derzeitigen Personal ist jedenfalls nichts mehr zu holen für die SPD. Da kann Gabriel reden, so viel er möchte.

Zunächst meine Zustimmung und dann zwei Ergänzungen.

Die Beschimpfung der Ostdeutschen durch Siggi den Popbeauftragten
als "Pack" werden sie ihm nie vergessen, er wird eher das Gegenteil
erreichen, denn die damalige Aktion war kein "Ausrutscher" sondern
Überzeugung.

Die zweite Sache, an die ich mich auch sehr negativ erinnere, war im
Zusammenhang mit dem damaligen Kanzlerkandidaten Schulz vom
"Schulzzug". Beide konnten nicht miteinander, der Vorsitzende und der
Kandidat, und in einem Interview zog G. über S. her und berichtet
dass seine drei?jährige Tochter froh zu ihm gesagt hätte, dann
brauchst du ja nicht mehr mit dem schrecklichen Mann mit den
Haaren im Gesicht zu reden. Für mich damals eine unfassbare
Äußerung vom Spitzenpersonal der SPD, eine kleine Tochter als
Argument vor sich herzuschieben.

Zur Abrundung passt noch Herr Lauterbach, der den Olaf besser
kennt als die Wähler und daher weiss, das ist der beste Kanzler
den wir jemals hatten. Es wird nichts mehr mit der SPD.

MfG

Markus Michaelis | Mi., 4. September 2024 - 13:24

"unter denen jedes Leben gelingen kann und nicht von der Herkunft, dem Geschlecht, der Hautfarbe oder Religion abhängt. "

Gabriel ist gut. Aber auch das ist so ein Satz, den man so früher nicht gesagt hätte, den man heute sagen muss und nur so sagen kann, aber es lohnt sich als Gesellschaft trotzdem, mehr darüber nachzudenken.

Meinem Eindruck nach soll er heute meißt bedeuten: "die Werte unserer Gesellschaft sind felsenfest und in diese Werte nehmen wir gleichbrechtigt alle auf, alle Menschen gehören dazu".

Die Werte sind aber nicht fest und nicht universell. Als Beispiel denke ich etwa, dass die Menschen praktisch aller islamischen Länder Sturm laufen würden, gäbe es eine Masseneinwanderung der "Deutschen Mitte" und die Aufforderung diese Gesellschaften jetzt auf ihre "universellen" Werte umzustellen. (wie praktisch alle Länderfusionen scheitern würden).

In einer Zeit der Änderungen sollte unsere Gesellschaft mehr über solche Sätze nachdenken und diskutieren.

Tomas Poth | Mi., 4. September 2024 - 13:25

Auch so ein Dampfplauderer, der im Osten vom Pack redete. Herrje nochmal.

US-Raketenstationierung:
Deutschland wird damit zum atomaren Schlachtfeld, während die USA aus ihrer geostrategischen Lage einfach nur zuschauen. Das haben die sich schön ausgedacht!

"Nichts für uns - alles für Deutschland" war mal die Parole des Reichsbanner Schwarz Rot Gold in den Dreißigern!

Die SPD ist mit dem jetzigen Personal einfach nur degeneriert.

Markus Michaelis | Mi., 4. September 2024 - 13:32

"Es braucht in der SPD eine grundsätzliche inhaltliche Debatte, das würde was bringen."

Das kann ich von mir aus nur 100% unterstreichen. "Wir" (und ich denke auch die SPD-Funktionäre) sind so eingeigelt in einer Denkweise, dass wir mit GG, Menschenrechten, Europa und vielen derartigen Dingen mehr ein felsenfestes, nicht hinterfragbares Gerüst (für die Menschheit) haben.

Das sehe ich ganz anders: es gibt viele grundlegende Änderungen und mehr als einen Grund sehr grundsätzlich nachzudenken. Das Wichtigste zum Anfang sollte die Übereinkunft sein, dass "Wir" NICHT für DIE Menschheit sprechen und vieles einfach auch nicht wissen.

Jupp Posipal | Mi., 4. September 2024 - 13:42

Dem bisher etabliertem Parteienspektrum sind die bisher wie früher automatisch sich einstellenden Mehrheitsanteile abhandengekommen. Die Stimmenanteile der Ampelkoalitionäre entsprechen etwa dem Stand des BSW. Einer erstmals (!) angetretenen Neugründung!
Anstelle im Detail zu hinterfragen, warum sich (so handelnde Wähler als) offensichtlich vernachlässigte Minderheiten, neue Mehrheiten gesucht haben, nimmt das wirklichkeitsverdrängende Bla-Bla einer erstmals in Frage gestellten Parteiendemokratur beängstigend zu.
Das Volk erwartet Detailantworten und daraufhin zielstrebig nachhaltige Bemühungen, das grundlegende Rahmenbedingungen in ihrer unmittelbaren Lebenswirklichkeit angepackt bzw. positivverändert werden. Und nicht das was parlamentarische Palaver-Profis (mit sicheren Diäten und Pensionsansprüchen – Leitungsfunktionen das doppelte) dafürhalten (und von hofberichterstattenden Medien seit Jahren dabei unterstützt werden zu verniedlichen, faktisch helfend „zu verdrängen“)!

Markus Michaelis | Mi., 4. September 2024 - 13:42

Was man liest, stimmt das wohl zum Teil - sie scheint nicht der ganz große Teamplayer zu sein. Aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Ich habe seit Schröder meist Linke gewählt und die Linke wurde für mich nicht durch Wagenknecht unwählbar sondern durch die Selbstgerechtigkeit und Abwertung anderer Menschen, die Wagenknecht ihr vorwirft. Ich bin da sicher nicht alleine, aber sicher sind auch sehr viele über meine Haltung entsetzt. Diese Spaltung scheint real, nicht nur durch Wagenknecht vorhanden.

Zur AfD: ja, die AfD hat wohl eine Chance verpasst, sich von rechtsextremen Teilen zu distanzieren. Allerdings hat "die Mitte" auch eine Chance verpasst zu akzeptieren, dass es gesellschaftliche Veränderungen gibt und Lucke, Petry, Meuthen zwar politisch nicht zu mögen, aber unter den Demokraten willkommen zu heißen.

als B. Lucke radikal ausgegrenzt wurde – in jeder Talkshow niedergemacht. R. Brüderle: "Herr Professor ..." Schon damals ließ man keine Konkurrenz an die Futtertröge und auch niemanden den Euro auch nur kritisieren. Debattenkultur, wenn es so etwas jemals gab, wurde nicht zugelassen. Man blieb lieber unter sich, wie heute. Bestes Beispiel: Hart aber fair, 3.9.

die Linke hat sich sehenden Auges selber zerlegt als sie anfing sich den Grünen anzunähern. Mit diesem Kurs wäre sie auch mit Sarah Wagenknecht abgestürzt diese hat aber erkannt, dass der Kurs der Linken in die falsche Richtung geht und die Reißleine für sich gezogen und wie man sieht mit Erfolg. Ich bekenne ich bin ein Schröder-Troll und stehe trotzdem, obwohl ich in dieser Zeit in der Gewerkschaft sehr engagiert war und die Auseinandersetzungen kenne und miterlebt habe, zu seinen Entscheidungen. Alles was danach kam bis heute war unserem Land nicht förderlich. Innenpolitisch kämpfen wir mit den Folgen der Merkelära außenpolitisch sind wir zur Lachnummer verkommen und energiepolitisch haben wir ein Desaster besonders für "kleine Leute" und für "energieintensive Betriebe". Gegen all diese Probleme helfen keine US Raketen gegen Russland und auch keine Waffen für den Krieg in der Ukraine.

Sybille Weisser | Mi., 4. September 2024 - 13:46

es fehlt der SPD an Allem, es reicht eben nicht der Steigbügelhalter für die CDU, wahlweise die Grünen zu sein. Und es wäre mMn ein fataler Fehler sich jetzt dem BSW an den Hals zu werfen, nur um die AfD hinter der albernen Brandmauer zu halten. Was ist denn dann mit dem Wählerwillen? Wenn die SPD das macht, ist sie richtig tot. Ideologische Politik gegen den Souverän war noch nie gut & führt zu wirtschaftlichem Niedergang & Perspektivlosigkeit der Bürger. Wähler wissen das und wählen entsprechend, wie lange wollen die etablierten Parteien noch die Augen verschließen & mit Taschenspielertricks an der Macht bleiben?

Enka Hein | Mi., 4. September 2024 - 13:47

...bezeichnet hat.
Die 1000 Zeichen sind Zuwenig um entsprechend auf alles Antworten zu können.
Schon eine Frage als dumm zu bezeichnen, ist Mal wieder typisch.
G gehört doch auch zu denen, die diesen Staat in Sch..ße geritten haben.
Brandmauer zur AFD, aber selbst mit grünen Kommunisten und RAF Verstehern ala Trittin in die Kiste steigen.
Die SPD hat sich mit den Grünen soweit nach links verschoben, das es schon ins extreme geht.
Unter Adenauer wären sie in jedem nachweislich ein Verdachtsfall.
Und wer das Migrationsthema als populistisch abtut, hat es immer noch nicht begriffen.
Vermutlich fehlt auch hier Mal wieder, wie auch beim BP, der nötige geistige Horizont.
Die neue Arbeiterpartei ist nun Mal die AFD. Wenn die letzten SPD Rentner ins Gras gebissen haben, isch Game over lieber Siggi.
Die junge Generation wählt halt rechts, weil sie das Gefühl hat das die "Schein Asylanten" mehr gepampert werden, als die eigene Bevölkerung.
Was ja stimmt.
Wer ist Schuld daran.
SPD und Grüne.

das "Pack" zurück. Außer vielleicht noch sein Kommentar zu Merkels unwidersprochenen Grenzöffnung – dies sei "ein Experiment". Wie bitte? Die Bürger als Versuchskaninchen? Wie werden sie damit fertig, wie werden sie es aufnehmen? Lassen sie es durchgehen oder marschieren sie wieder als "Pack" gegen eine undemokratische Entscheidung per Federstrich?

Maria Fischer | Mi., 4. September 2024 - 13:55

und viele Millionen Menschen wollen genau das auch.
NEUWAHLEN.
Eine Bundesregierung mit einem neuen Kanzler.
Merz oder Söder. Punkt aus.
Geht endlich.
Wer in der SPD es bis jetzt nicht kapiert hat, dass Deutschland mit Eurer Politik vor die Wand gefahren wird, der kapiert es auch nicht in den verbleibenden Monaten.
Zur Erinnerung: Die SPD ist in keiner Koalition mit der CDU!
Es ist unfassbar traurig, die SPD die ich schon als Jugendliche unterstützt habe, gibt es nicht mehr.
Das zu:
"Schließlich würden die Wähler einen Koalitionsbruch jetzt nicht honorieren, Neuwahlen würden zu Ergebnissen wie jetzt in Sachsen und Thüringen führen. Das kann keiner wollen."
und "Ich glaube, dass CDU und SPD diese Wende jetzt gemeinsam herbeiführen müssen"

Fritz Elvers | Mi., 4. September 2024 - 19:22

Antwort auf von Maria Fischer

habe die SPD seit meiner Jugend unterstützt und habe ihr sehr viel zu verdanken.

Diese SPD gibt es nicht mehr. Das Führungspersonal ist durchweg unterirdisch, würde Dieter Bohlen sagen. Man hat sich bezüglck Unfähigkeit und Bildungslosigkeit den Grünen weitgehend angepaßt.

Robert Hans Stein | Mi., 4. September 2024 - 14:36

Oder hat er, wie mir schient, dazu gelernt? Auch mit der national-konservativen AfD ging man nicht glimpflicher um, als mit der "in Teilen rechtsextremen" heute. Wie man es halt gerade braucht. CDU oder SPD, macht Euch ehrlich, gesteht Eure Fehler endlich ein. Und vor allem, macht nicht so weiter mit diesem Brandmauer-Bla Bla. Das ist Geschwurbel vom Feinsten, das ihr anderen so oft vorwerft. Kriegt Euch ein, weniger Schaum an den Lefzen hilft am Ende auch Euch. Andernfalls habt Ihr bald niemanden mehr, mit dem Ihr noch Mehrheiten zustande bekommt. Wenn man jetzt schon wieder das Gesülze von linken SPD-Funktionären und Grünen hört von wegen was alles juristisch schwierig oder unmöglich ist oder nicht geht. Verdammt nochmal, dann macht es gehend, das ist Euer Job. In anderen Ländern bekommt man das auch hin. Ob Euch die Fähigkeit dazu abgeht, weiß ich nicht. Der Wille dazu fehlt jedoch - man musste sich nur die Hayali gestern antun. Zum Kotzen!!

Henri Lassalle | Mi., 4. September 2024 - 15:18

Helmut Schmidt war ein Ausnahmepolitiker der BRD: Hochgebildet, intelligent und kultiviert war er die Glanznummer der SPD (ich kannte ihn persönlich). Mit seinem Abgang verblasste auch auch langsam der Lack dieser Epoche.
Der entscheidende Kritikpunkt kam mit Gerhard Schröder. Er liess sich zum "Trojanischen Pferd" Marktradikaler und ultraliberaler Interessengruppen machen - und wurde dafür applaudiert. Das wirkt bis heute nach. Die SPD hat ihre ursprüngliche Identität verloren, oder um es etwas metaphysisch auszudrücken: Sie hat ihre Seele verkauft.
Eine Korrektur dieses negativen Entwicklungsprozesses erscheint mir unmöglich. Eine wahrscheinliche Hypothese: Sie wird dauerhaft zur Randpartei.

Keppelen Juliana | Mi., 4. September 2024 - 15:29

Also er meint "nicht Russland oder China sind uns nah sondern die USA" wer hätte das gedacht, dass ein Transatlantiker so was sagt. Aber dann kommts "wir kennen Die USA viel weniger als wir glauben und die USA kennen Deutschland und Europa viel weniger als sie meinen" jetzt bin ich baff denn wenn wir uns doch so nah sind wieso kennen wir uns dann so wenig? Wenn ich meine ferneren Nachbarn so wenig kennen, wie kann ich ihnen dann so nah sein? Und als Krönung kommt noch "wir sind für die USA weniger wichtig als wir glauben was wir unterschätzen" aha trotz unserer Nähe sind wir nicht wichtig höchstens Mittel zum Zweck. Also so ein hohles Geschwurbel kann nur von einem echten hirngewaschenen Transatlantiker kommen.

Rainer Mrochen | Mi., 4. September 2024 - 15:32

Warum lassen sie sich Fragen als "Dummes Zeug" vorwerfen ohne zu intervenieren?
Ist mir für einen Cicero Redakteur völlig unverständlich, zumal ihr Gegenüber im Interview dermassen viel dummes Zeug absondert das einem schlecht wird. Haben sie eigentlich von einem weiteren Apparatschik-Sozen (im Vorfeld des Interviews) etwas anderes erwartet? Wenn sie schon so etwas zu Veröffentlichung bringen, dann werden sie ihrem Auftrag, als kritischer Journalist, gerecht. Sonst wird das Nichts!!

Heidrun Schuppan | Mi., 4. September 2024 - 15:32

keine Reform anpacken, die diesen Namen verdient. Es bleibt eine Utopie, eine Rentenreform in die Wege zu leiten, die diesen Namen verdient. So lange wie auf einen Sommer der Herbst und darauf der Winter folgt usw. wird niemand die Privilegien des Beamtenstandes in Frage stellen. Die Schweiz konnte dies, vor 20 Jahren bereits. Verknöcherte Sozialdemokraten wie Scholz und Steinmeier werden auch nur "Reformen" wagen, die für die Bürger eine weitere Verschlechterung ihrer Lebensgrundlage bedeuten. Siehe auch Lauterbach – Reformen der GKV = es wird teurer und die Leistungen werden zusammengestrichen. Wohnen wird unbezahlbar, weil Luxus. Und die Ukrainer dürfen nicht frieren, wir sollen uns auf einen weiteren Winter ohne Heizung einstellen – denn wir müssen uns bei allem, was unser Leben ausmacht, ganz hinten anstellen, werter Herr Gabiel.

Klaus Funke | Mi., 4. September 2024 - 16:27

Ein hoher Staatsfunktionär, der sich über seine östlichen Landsleute äußerte wie bekannt, sollte für immer sein Maul halten. Gabriel war es auch, der zur Wende die meisten Vorbehalte gegen den Osten und die Wiedervereinigung hatte, ein Antlantikbrückenbauer, also ad hoc ein Feind des eigenen Landes und ein Jünger der USA, der sollte ganz still sein und Mäuschen spielen. Seine Worte auch jetzt wieder sind die eines arroganten Wessis, der noch immer nicht akzeptiert, dass der Osten eine eigene Geschichte hat, die man zu akzeptieren hat.
Ich habe zur Sorte Gabriel Null Vertrauen. Den brauchen wir nicht und was er sagt, hat keine Bedeutung. Er ist Hauptschuld an der Lage, in der seine Partei jetzt ist und niemand anderes. Und Gabriel wird die SPD nicht retten, weil da nichts zu retten ist. Er ist der typische Verräter, gemäß dem bekannten Spruch "Wer hat uns verraten..." Wenn ich diesen trotz Magenband noch immer übergewichtigen Herrn sehe, kommt es mir hoch. Ich verkneife mir Weiteres...

Wenn ich als Ur-Wessi das Großmaul Gabriel höre, werde ich zum Ossi! Ich möchte nur noch erinnern an sein Säbelgerassel in "bester" deutscher Tradition: "„Wir werden Russland noch einmal so niederringen müssen, wie wir das im Kalten Krieg mit der Sowjetunion gemacht haben.“ - Siehe Frankfurter Rundschau "Ex-SPD-Chef Gabriel: „Werden Russland niederringen müssen“ – notfalls „mithilfe der Bundeswehr“" vom 15.06.24.

Dieser Mann ist wahnsinnig! Ein verblödeter Agent der USA.

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 4. September 2024 - 17:10

halt nicht glauben, dass das "Pack" im Osten nicht so für die Atlantikbrücke ist. Der Krieg in der UA ist sinn-und zwecklos und ein absolutes Risiko und Flüchtlinge die den Dschihad wollen auch.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 4. September 2024 - 18:01

Aber ja, das große 3-Gestirn der SPD nach Schröder: Thomas Oppermann (RIP), Frank-Water Steinmeier und Sigmar Gabriel.
Ich habe ihn seit Niedersachsen immer als politischen "Ziehsohn" von Gerd Schröder gesehen, weil Wirtschafts- und Industriefachmann.
Schröder klang zwar nie so transatlantisch, wie m.E. Gabriel, aber Gabriel ist in meinen Augen Fachmann für diese Fragen und ganz solide SPD.
Sein Urteil über Sahra Wagenknecht erschreckt mich aber zutiefst.
Ich teile es eher nicht, das aber von Weitem.
Ich bin eigentlich froh gewesen, dass Andrea Nahles die SPD-"Geschäfte" übernommen hatte.
Wie auch immer, es ist gut, dass/wenn Gabriel sich wieder kümmert.
Er hat ja doch auch recht.
In Sachsen war die SPD immer schwach, so auch in Thüringen.
Ob Gabriel für Brandenburg noch etwas reissen kann?

J. stehlin | Mi., 4. September 2024 - 19:26

"Sarah Wagenknecht ist für die Krise der Linkspartei verantwortlich".
Herrlich, welch Unverständnis!
Das BSW ist das Produkt der Krise der Linkspartei und des Scheiterns linker Ideologien. Nur ist der Leidensdruck ob der allgemeinen Zustände in der Bevölkerung mittlerweile so groß, dass man noch nicht verstehen möchte, dass man alten Wein in neuen Schläuchen geboten bekommt. Aber das wird sich ändern.
Nicht ändern wird sich Siechtum der einstigen Volkspartei SPD. Das Ergebnis der Wahlen vom vergangenen Wochenende darf man hierbei getrost schon mal als finales Zucken werten.
RIP SPD. Es wird allerhöchste Zeit!

T Romain | Mi., 4. September 2024 - 19:32

Zum Teil sind das ja zutreffende Analysen von Herrn Gabriel. Auch andere ehemalige Politiker reden nach ihrem Ausscheiden häufiger mal Klartext und geben zutreffende Analysen. Da fragt man sich dann schon, warum nicht auch schon zur aktiven Zeit?

Bernd Windisch | Mi., 4. September 2024 - 20:23

Die Gabriel maßgeblich mit Angela Merkel zusammen ausgelöst hat.

Zugegeben im Vergleich zu Kühnert und Klingenbeil wirkt Gabriel wie ein Stabilitätsanker.

Ich halte es eher für das, überspitzt, politische "Geschäftsmodell" Merkels, dass immer jemand in der Nähe war, auf den die Leute dann die Verantwortung abwälzen konnten, wenn etwas schief lief; bei Corona wäre das Spahn?
Ich hoffe, dass Gabriel schneller als die CDU - die sich mit Merkel m.E. sehr schwer tat - zu kontrollierter Migration gekommen wäre. Er war aber nicht Kanzler und kaum jemand war für einfaches Zurückweisen im Angesicht des Krieges in Syrien.
Mittlerweile würden vielleicht auch Migranten, die schon länger hier leben, eine solche Politik unterstützen?
Im Laufe ihres schon langen Lebens wurde die SPD von einer Arbeiterpartei und der der zivilen Gesellschaft zu einer parlamentarischen (bürgerlich) und staatstragenden (konservativ).
ich gebe die SPD nicht verloren, sehe aber meine SPD-Politik eher durch Leute wie Thomas Oppermann zuvor verwaltet.
Füge mich aber kluger Politik jederzeit ein.

Gisela Hachenberg | Mi., 4. September 2024 - 21:18

So ein arroganter Fatzke! Habe nur 3 Absätze gelesen. Und dann wurde mir übel ob des Geschwafels dieses „Transatlantikers“. Darauf bildet der sich was ein! Den kennt garantiert keiner in Amerika. Zumindest niemand Wichtiges. Und dann mischt er noch bei Thyssen mit. Auch da wieder nur große Klappe. Ja, lieber Herr Resing, im Leserforum können Sie sehen, ob es von Nutzen war, diesem Großkotz eine Bühne zu bieten. Wen interessiert noch dessen Geschwätz??