Der designierte US-Präsident Donald Trump mit dem amtierenden Präsidenten Joe Biden / picture alliance

Nach der US-Wahl - Immer locker bleiben

Ohne die USA wären wir heute vermutlich ein post-faschistisches Entwicklungsland. Und anders als Deutschland haben die USA auch nicht zwei Diktaturen hintereinander etabliert. Die Amerikaner brauchen keine Demokratie-Ratschläge aus der Bundesrepublik.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Der Deutsche hat den Autoritarismus im Blut“, sagte mir im Sommer 2019 ein Freund, den ich als klugen Marxisten besten Gewissens ganz links einordnen darf. Nach dieser Aussage kam es auf meiner Terrasse zu einem kleinen Disput. Ich hielt seine Behauptung für maßlos übertrieben. Wenn überhaupt, so mein Gegenargument, trägt allgemein der Mensch den Geist des Autoritarismus in sich, der dann zum Vorschein kommt, wenn es die Umstände begünstigen.  

Einige Monate später habe ich den autoritären Geist dann live erlebt, der sich hierzulande breitmachte aus Angst vor einem Virus. Da standen sie plötzlich wieder stramm, die Denunzianten und Blockwarte, die Mitläufer und Folgsamen eines übergriffigen Staates. In dieser Zeit fiel mir erwähntes Gespräch mit meinem Freund wieder ein – und seither denke ich darüber nach, ob seine Aussage wirklich maßlos oder nur ein wenig übertrieben war. 

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Frank Klaus | So., 17. November 2024 - 04:45

Diesen Schwachsinn glauben Sie jetzt nicht wirklich, Herr Krischke, oder? Dieser Artikel sollte wohl Satire sein.
Man könnte auch umgekehrt sagen, dass die Amerikaner ohne die Deutschen bis heute keine Autos, keine Flugzeuge und keine Atomraketen hätten. Ohne deutsche Wissenschaftler hätten die Amerikaner niemals den Zweiten Weltkrieg gewonnen, ja ohne die Deutschen hätten sie ab dem 20. Januar auch keinen Präsidenten, der zum zweiten Mal versucht, die amerikanische Demokratie zu retten, denn Trump ist väterlicherseits zu 100 Prozent deutscher Abstammung, wie Sie wissen.
Wenn deutsche Journalisten ein so verkürztes und defomiertes Bild von Deutschland haben, wundert einen nichts mehr.
Tunnelblick auf die 12 Jahre, mit dieser Deformation kann man den Niedergang Deutschlands erklären. Übrigens trat dieser Tunnelblick erst Jahrzehnte nach Ablauf der 12 Jahre auf. Sonst wäre der wirtschaftliche, politische und kulturelle Wiederaufbau, auf beiden Seiten der Mauer, nicht gelungen.

Krischke | So., 17. November 2024 - 09:50

Antwort auf von Frank Klaus

Lieber Herr Klaus, Teile dieses Beitrags sind bewusst überspitzt formuliert. Die Freiheit nehm ich mir. Beste Grüße 

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 17. November 2024 - 11:57

Antwort auf von Krischke

Ich übelege seit frühester Kindheit, wie alles möglich war und ich bin von Herzen auch den Amis dankbar, dass ich im Westen in einer föderalen parlamentarischen Demokratie aufwachsen durfte.
Ich überlege aber auch, ob mit den ca. 12 Millionen Ostflüchtlingen ein Weiter-so möglich gewesen wäre und ob "sie" etwa aus Ostpreussen, Pommern etc. einen eher autoritären Stil im Sinne von Vernunftgeboten mitbrachten?
Das sind meine beiden "Teile", Liebe zur Vernunft und hoffentlich Vernunft aus Liebe.
Ich war immer sehr offen für entsprechende Kritik an verschiedenen Vernunftgebaren.
Deshalb auch mein Mantra "Vernunft ist sozial oder sie ist nicht".
Wo war Gott, als der Frau der Weg in die Öffentlichkeit verbaut wurde, die Hexen brannten?
Unter "den" Bedingungen war Christus als Liebender nicht zu retten?
Deswegen steht für mich nicht die Akklamation von Göttinnen an erster Stelle, sondern die Suche nach Liebe, nach Zusammen, nach Verstehen, nach Gnade, nach Verzeihen etc...
Ännchen von Tharau

Gerhard Lenz | So., 17. November 2024 - 10:05

Antwort auf von Frank Klaus

Zitat: Ohne deutsche Wissenschaftler hätten die Amerikaner niemals den Zweiten Weltkrieg gewonnen.

Die aber vom tollen Deutschland und solchen Deutschen, die einen Verrückten am Ende die Machtergreifung ermöglichten, die Nase gestrichen voll hatten.

Und Trump wurde nur Präsident, weil er deutscher Abstammung ist.

Welcher Geist dort höchst lebendig ist, ist nicht zu übersehen.

Nein, der Endsieg kommt nicht mehr.

Bernd Windisch | So., 17. November 2024 - 10:53

Antwort auf von Frank Klaus

Deutschland lebt heute von Technologien aus dem 19 Jahrhundert. Trotz "deutschem " Genepool ist in den vergangenen 30 Jahren nichts nennenswertes (Impfstoff gegen Corona lol.) hinzugekommen. Wie ist das zu eklären? Weshalb ist heute die Schweiz das "bessere Deutschland"?

Richtig, wirtschaftlicher Erfolg hängen von Fleiß und Findigkeit ab. Sehr oft gedeihen Sekundärtugenden wie Fleiß, Diziplin und Pünktlichkeit etc. in totalitären Systemen. Leider. Herr Krischke hat völlig Recht, in den meisten von uns, gleichgültig ob rechts oder links, schlummert ein kleiner Blockwart. "Der Deutsche" funktionierte im vergangenen Jahrhundert als Faschist, Kommunist und als Demokrat. Leider!

A.W..Mann | So., 17. November 2024 - 07:42

Interessante Herr Krischke aber das mit dem postfaschistischen Entwicklungsland hat vielleicht trotz „Befreiung“ seine Gültigkeit Für mich erkennbar, beginnend 2015 und zum Mainstream gemacht seit Corona. Ob es die USA dazu gebraucht hat ? Ich denke eine gewisse intellektuelle Fäulnis aber auch das notwendige Geld haben diese Entwicklung ausgehend in den Altparteien möglich gemacht. Das erklärt auch den Aufschrei der „Verursacher des Postfaschismus“ hier in Deutschland seit der Benennung der neuen Trump Administration.

Hans Jürgen Wienroth | So., 17. November 2024 - 08:13

Wer ohne Schuld ist, …, so könnte man den Kommentar beginnen. Unser Land wird von links-grünen Politikern gerne als Musterbeispiel der Demokratie präsentiert. Ist sie das?

Die gesamte „Energieversorgung!“ von Strom über Gas bis zu den Verbraucherzentralen sind fest in grüner Hand. Die Journalisten stehen zu 40 % auf grüner Seite, ein weiterer Teil steht dem roten nah, die CDU ist einstellig, die AfD nicht existent. Sieht das beim (unabhängigen?) BVerfG. besser aus?

Wechseln wir zur „praktischen Anwendung“. Politik wird in unserem Land von Politikern und Medien als „Alternativlos“ dargestellt, Diskussion um die besten Lösungen also überflüssig und ein Streit darüber schädlich für die Demokratie. Die Politiker sollen sich im Hinterzimmer einigen und dem Wahlvolk dann die Lösung präsentieren, so die Mär.

Bei Politikern kommt es mehr auf Aussehen und Rhetorik, denn auf Bildung und Fachwissen an. Da sind Blender und Aufschneider der Könige, Wissenschaftler die Feinde der Demokratie.

T Romain | So., 17. November 2024 - 08:30

Zustimmung zu vielen Punkten.
Dass die USA in den letzten Jahren wirklich so fest in demokratischer Hand waren, wie es der Autor suggeriert, hält einem kurzen Faktencheck allerdings nicht stand:
Die Republikaner haben schon seit Jahren die Mehrheit im Repräsentantenhaus, im Senat gab es bis 2024 ein Patt. Der Supreme Court ist seit Trumps erster Amtszeit fest in (sehr) republikanischer Hand, und das ist auch in vielen Urteilen der letzten Jahre zum Ausdruck gekommen.

Sie haben Recht. Hinsichtlich der Machtfrage habe ich mich hier nicht präzise genug ausgedrückt. Mein Punkt hier ist, dass die allermeisten einflussreichen Player und Meinungsmacher in den USA den Demokraten zuneigen. Ein Umstand, den man bei der Frage, wohin das Land unter Trump steuert, viel stärker berücksichtigen müsste, denke ich. Denn das ist hinslichtlich gewisser Checks-and-Balances-Fragen durchaus relevant. Nicht erst seit Trump. Ich habe den Teil entsprechend überarbeitet und mich jetzt, hoffe ich, präziser ausgedrückt. Danke Ihnen und herzliche Grüße 

Albert Schultheis | So., 17. November 2024 - 13:24

Antwort auf von Krischke

Die USA haben durch den Sieg über den Deutschen Faschismus ein lukratives Geschäftsmodell entwickelt, es heißt "Für Demokratie und Freiheit!" Seitdem tragen sie dieses Banner vor sich her, während sie ihre imperialistischen Kriege anzetteln auf ihrer monomanen Sucht nach Hegemonie, Bodenschätzen und Terrain - von Korea bis zur Ukraine! Das war systematisch unter den Reps so und das führten die Dems unter Obama/Clinton/Biden bruchlos so auch weiterhin durch! Dass die USA intern eigentlich immer an den "Idealen" in Anführungszeichen festgehalten haben, und sich als "robuste Demokraten" gerierten, liegt u.a. auch an diesem Konsens! Deshalb ist es auch heute garnicht verwunderlich, dass gestandene Dems zu den Trumpies überlaufen, denn die Dems haben alles verraten, wofür die USA eigentlich stehen. Man muss sich nur den Zielzustand Los Angeles und San Francisco anschauen. Ja und wie gelehrig die RotGelbGrünen Khmer incl der SchwarzKristen unter Merzel sind, das sehen wir am Zustand Berlins!

Christoph Kuhlmann | So., 17. November 2024 - 08:31

Wir müssen mehr Hayek und Schumpeter lesen um wieder ein Staatsverständnis zu bekommen, dass der Demokratie angemessen ist. Es ist schon ein Fortschritt, dass die Bundesregierung die Autoindustrie sowie andere Energieindustrien kaltblütig verlagern und schrumpfen lässt obwohl sie zum Beispiel bei Kaufentscheidungen von Heizungen diktatorisch handeln. Wenn jetzt noch dieser freiheitsfeindliche Ökoansatz aus den Programmen der EU gestrichen wird. Wenn jetzt noch die staatliche die Schnüffelei unter Strafe gestellt wird, dann kann man wieder in Freiheit leben. Die USA sind da natürlich mal wieder weiter. Kann man Beamte eigentlich entlassen, wenn man überflüssige Ämter schließt? Bei der Telekom haben sie bis zum Dienstende ihre Zeit abgesessen. Der Deep State muss dringend zerstört werden. Wir wären ja schon über die Abschaffung der Rundfunkgebühren glücklich. Bis jetzt hat rot-grün Menschen, die bisher in der Großindustrie arbeiteten Deplorables oder Müll genannt. Die USA sind da weiter.

Ingbert Jüdt | So., 17. November 2024 - 12:21

Antwort auf von Christoph Kuhlmann

Sondern die Verbindung einer demokratisch unzureichend kontrollierten staatlichen Exekutive mit den Interessen global aufgestellter privatwirtschaftlicher Großunternehmen, deren Einflüsse ebenso wenig demokratisch kontrolliert sind. Dass Bill Gates die WHO kontrolliert, ist nur insofern nicht ganz richtig, als er nicht der Einzige, sondern nur der am leichtesten zu personifizierende Akteur ist.

Von daher wird uns eine Lektüre von Hayek nichts helfen: die heutige Dominanz von Big Money ist das folgerichtige Resultat einer vierzigjährigen Dominanz neoliberaler Ideologie, die alles, was privatwirtschaftliche Akteure tun, glorifiziert und den Staat zum exekutiven Wurmfortsatz von Marktlogiken geschrumpft hat. Der heute wieder als »sozialistisch« geschmähte Staat erfüllt in seiner Übergriffigkeit genau die Funktionen, die die politische Theorie des Neoliberalismus ihm zugedacht hat.

Dazu gehört wesentlich auch, im Konfliktfall von Markt und Demokratie die Demokratie notfalls abzuwracken.

S. Kaiser | So., 17. November 2024 - 09:17

Leider, Herr Krischke, haben Sie nicht erwähnt in welchem Kontext Ihr Freund im Sommer 2019 seine Aussage tätigte. Im Herbst 2019, sagte ich ähnliches zu Freunden, nämlich Dtschl könne nur totalitär. Und dann kam 2020 ff.
MMn weist der dtsch Mindset – neudeutsch gesprochen – eine Mischung an Eigenschaften auf, die sich im politischen als toxisch erweisen: Gründlichkeit und Perfektionsdrang, der Anspruch die Dinge nicht nur 100%, sondern zu 150% zu erledigen und dabei Mühen auch in die Details zu stecken. Eigenschaften, die bei technischen Produkten hochwertige Qualität abliefern, die sich aber – gepaart mit Obrigkeitsdenke und Untertanentum - im Zsh mit Menschen und Gesellschaften eben als totalitär und autoritär erweisen.
Insofern ist Ihr Artikel mein Reden. Eine stabile Demokratie, die seit über 200J bereits unter Beweis gestellt hat, dass ihre „checks and balances“ funktionieren, zu beargwöhnen, während man selbst in 100J bereits 2x abgeglitten ist, zeugt nicht von Selbstreflexion.

Liebe(r) S. Kaiser,

an den Kontext dieser Anmerkung kann ich mich nur dunkel erinnern. Ich meine, wir hätten damals zuerst allgemein über Herdentriebe in Gesellschaften gesprochen.

Beste Grüße 

S. Kaiser | Mo., 18. November 2024 - 09:33

Antwort auf von Krischke

Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Krischke, und dass Sie sich hier im Forum eingebracht haben.
Mich hatte der Kontext interessiert, weil mich schon zum damaligen Zeitpunkt die mediale Berichterstattung zum Thema „Klima“ irritierte, und ich die Vergötzung von Thunberg äußerst befremdlich fand. Corona war dann der schlussendliche Beweis. Das sage ich deshalb, weil wer 2020 mal Abstecher ins benachbarte Ausland gemacht hatte, feststellte, wie unterschiedlich die Bevölkerung mit dem Thema umging. Die offiziellen Maßnahmen waren vllt vergleichbar, aber deren Durchsetzung bereits durch die Bevölkerung (nicht durch die Staatsgewalt) sprachen Bände über die Geisteshaltung.

Wolfgang Borchardt | So., 17. November 2024 - 09:18

Nachdem in der DDR die Nazi-Diktatur mit umgekehrtem Vorzeichen ihre Fortsetzung fand - aus KdF wurde FDGB, aus Blockwarten Hausvertrauensmänner, aus HJ GST, ideologisierte Kultur, Politik, Wirtschaft usw. - bemerken ehemalige DDR-Bürger, dass da wieder etwas wächst. Die Blockwarte und Blockwärterinnen, das KZ-Personal und was noch dazu gehörte, ist nicht ausgestorben. Inwieweit sie zum Zuge kommen und benötigt werden, hängt allein von den politischen Rahmenbedingungen ab. Die Corono-Maßnahmen haben das in erschreckendem Maß sehr klar gezeigt. Und sogar bekannte Stars, die regelmäßig die Freiheit besingen, waren sich nicht zu blöde, Impfgegner zu verdammen, um sich - später - nicht mehr daran zu erinnern.

Reinhold Schramm | So., 17. November 2024 - 09:28

Meine jüdische Großmutter Ella Schramm fand nach ihrer Flucht aus Deutschland zusammen mit ihrer Tochter Rosemarie vor Kriegsende in der Schweiz und infolge ihre gemeinsame Aufnahme in den USA.

In Folge meiner antifaschistischen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) – von 1975 bis 1990 – wurde ich aus dem Berufsschuldienst als Tischlermeister und Lehrer für Fachpraxis über die „Gauck-Kommission“ und den sozialdemokratischen Landesschulleiter (SPD und GEW) beim Landesschulamt Berlin im November 1995 suspendiert und dauerhaft aus dem Staats- und Schuldienst entfernt.

Mein jüdischer Großvater wurde als Arzt 1933 aus dem Staatsdienst entfernt und fand 1935 seinen frühen Tod. Der größte Teil der jüdischen Verwandtschaft wurde vor Kriegsende 1945 ermordet.
{...}

Nachtrag, Teil II.

Man teilte mir im Vorbeigehen mit: Ihr Persilschein ist da. Ich hatte diesbezgl. keine Bedenken, jedoch ein anderes Problem. Ein dtsch. Exiljude hatte mich gebeten, seinen Neffen "aufzutreiben", der in der DDR lebte. Der Brief an ihn in den 50-ern war mit der Bemerkung: "Empfänger unbekannt" zurückgekehrt, was auf eine im DDR-Sinne "sicherheitsrelevante" Stellung des Gesuchten hindeutete. Meine Anschreiben an Gott u. die Welt blieben erfolglos. Gauck-Beh., West-Beamtin: auf meine Bitte um Kontaktdaten des Ges. erläuterte sie mir die Zuständigkeitsregeln. Ende der Fahnenstange. Nur Dank einer "Ossi", die mir dienstl. eine Fehlermeldung sandte, aber privat tel. (1. Satz: Dieses Gespräch hat nie stattgefungen.) Daten übermittelte, wurde der wenige Monate später an Prostatakrebs Versterbende, mehrere Zeitzonen vom Neffen entfernt Wohnende, von Letzterem nach zig Jahren kontaktiert. Ob seiner "DDR-Stellung" bin ich mir 100 % -ig sicher: Es gab eine Stasi-akte + seine Anschrift hätte genügt.

Rainer Dellinger | So., 17. November 2024 - 09:29

Ich glaube, keiner hat jemals den deutschen Großkotz besser beschrieben, als Heinrich Mann in seinem Roman "Der Untertan". Der Roman-"Held" Diederich Heßling ist ein Schwächling, der versucht, im Kollektiv seine Stärke zu finden, die er als Individuum nicht hat. Der Typus des teutonischen Herrenmenschen, der sich besser fühlt, als Angehörige aller anderen Völker dieser Welt, hat die Zeit überstanden. Die eingebildete Überlegenheit, schöpft er aus vermeintlich höherer Moral.

Reinhold Schramm | So., 17. November 2024 - 09:30

{...}

PS: Vor ihrer Flucht aus Deutschland war meine Großmutter eine emanzipierte bürgerliche Geschäftsfrau. Eine Aufklärung über den Verbleib Ihres Vermögens seitens der bundesdeutschen Behörden hat es bis heute nicht gegeben.

Nachtrag:

Ein Blick zurück: Im November 1995 erhielt der Berliner Lehrer für Fachpraxis Reinhold Schramm Berufsverbot wegen seiner Tätigkeit für das MfS.

www.trend.infopartisan.net/trd1115/t011115.html

Ich kann Ihnen versichern, dass eine diesbezgl. "Aufklärung" stattgefunden hätte, wenn deren Rechtsnachfolger (Erben/Erbeserben) einen Restitutions- bzw. Entschädigungsantrag (z.B. gem. § 1 Abs. 6 VermG) gestellt hätten. Zu berücksichtigen ist vorliegend aber auch, ob das "abhandengekommene" Vermögen Ihrer Gm sich auf Gebiet der späteren DDR befand. Falls kein Antrag "natürlicher Rechtsnachfolger" vorlag, traten jüdische Organisationen an deren Stelle, z.B. die JCC, die wohl aus einem Sonderfonds natürl. Rn. abfindet, falls diese versäumten (z.B. fristgerecht) einen Antrag zu stellen, dies jedoch JCC-seitig geschah, u. ihr eine diesbezgl. Wiedergutmachungsleistung zufloss. Entsprechende Wiedergutmachung erfolgte bezgl. einst auf dem Gebiet der späteren BRD belegenen "jüdischen" Vermögens beginnend ab ca. 1952 (Aufnahme dipl. Beziehungen zu Israel) entspr. dortiger Gesetzeslage.

Günter Johannsen | So., 17. November 2024 - 09:44

Ohne die USA "wären wir bestenfalls ein post-faschistisches Entwicklungsland" ...
Danke, Herr Krischke, für diese gute und treffende
Kolumne: Die Vereinigten Staaten brauchen ganz sicher keine Demokratie-Ratschläge aus der Bundesrepublik."
Deutschland und die deutschen habe zwei schlimme Diktaturen hinter sich und steuern, wenn es noch dümmer kommt, auf die nächste Woke-Grün-Links-Diktatur zu.
Was man wirklich denkt von dieser linksdominierten Ampel-Farce, darf man - wie in der untergegangenen DDR - nur noch unter vorgehaltener Hand äußern. In Öffentlich Rechtlichen Hofnachrichten wird nur das vermeldet (hört gut zu: ich sag´s euch nur einmal!), was man dem unintelligenten Publikum in sprachverhunzendem Gender-Deutsch (Falsch ist das neue Richtig) wissen lassen will!
Deutschland hat jetzt weder das recht, noch die Aufgabe, andere Länder zu belehren. Schon gar nicht die USA, ohne die wir in Europa dem Putin-Sowjet-Russland hilflos ausgeliefert wären!

Gerhard Lenz | So., 17. November 2024 - 09:51

Checks and Balances?
Der Supreme Court dominiert von Trumpf-freundlichen Richtern. In Senat und House Mehrheiten des Trump-Wahlvereins. Eine Regierungsmannschaft, die sich aus Verschwörungsphantasten, Extremisten und milliardenschweren Trump-Buddies zusammensetzt. Trump hat angedroht, dem in den USA kümmerlichen ÖR die letzten Gelder zu streichen. Große kommerzielle Medien, die Trump nicht unterstützten, müssen mit dem Verlust ihrer Lizenz rechnen. Massenentlassungen nicht-linientreuer Beamten wurden angekündigt; die Verfolgung politischer Gegner angedroht. An mögliche außenpolitische Wirkungen traut man sich kaum zu denken: Schlimmstenfalls versetzt Trump der NATO den Todesstoß und überlässt Europa Putins imperialistischen Gelüsten.
Beim Lesen des Beitrags stellt sich der Gedanke ein, dass beim Autor die Freude über die Niederlage der "woken Demokraten" noch immer die ganz realen Risiken der Trump-Präsidentschaft verdrängt.
Wollen wir hoffen, das Herr Krischke recht behält...

Das hoffe ich auch, Herr Lenz. Sollte die USA mittelfristig zum Führerstaat werden, räume ich meinen Fehler gerne ein. Beste Grüße 

Gerhard Lenz | So., 17. November 2024 - 10:46

Antwort auf von Krischke

Und noch schönen Sonntag!

irgendwo in diesem Lande, das noch immer meint, Ratschläge über den Atlantik schicken zu müssen, obwohl es selbst sich in einem Akt von Lächerlichkeit und Blindheit an die Wand fuhr, lässt sich „gut“ spekulieren, Lenz.
Vorschlag: fliegen Sie doch mal rüber, zur Not mit dunkler Brille und Hut, dass Sie niemand erkennt und Sie so zur „Flugscham“ veranlasst. Reisen bildet, Lenz.
Alles noch beim alten dort, glauben Sie es mir. Ich konnte mich neulich persönlich überzeugen.
Keine hysterisches Geschreie oder gar Massenpsychosen, auch nicht im Golden State, wo Trump, bzw. die Republikaner traditionell noch keinen Blumentopf gewannen (mit Ausnahme des Terminators natürlich). Die Menschen sind entspannt wie immer.
Was Sie sich hier an Unsinn zusammengereimt haben (bzw. aus der Mottenkiste von 2016 kramten, als der Gottseibeiuns debütierte, falls Sie damals schon hier vertreten waren), ist zwar erheiternd und „spricht für Sie“, doch irgendwie so langsam auch langweilig.

Gerhard Hellriegel | So., 17. November 2024 - 09:52

Also, in einem bin ich einig: auch ich bin den Alliierten dankbar, dass sie den deutschen Faschismus beendeten. Dass das allerdings etwas mit der US-Demokratie zu tun hatte, bestreite ich glatt. Schließlich war daran nicht unerheblich auch Russland beteiligt. Demokratie?

Allerdings wird in USA das Problem der Parteien-Demokratie noch sichtbarer als in D. In D haben jedenfalls neue Parteien noch eine Chance. Und in USA? Da wird doch das Problem der Nicht-Reformierbarkeit aus Parteikalkül mit Händen greifbar.

Außerdem demonstriert gerade USA deutlich, dass man im Inneren demokratisch, nach außen aber problemlos imperialistisch sein kann. Demokratie ist kein Allheilmittel.

Den deutschen Hang zum Autoritarismus kann man getrost als Verschwörungstheorie ablegen.
Vergleichen Sie mal heute den mit dem russischen. Auch sind die Belege dafür dünn.
Die Ausführungen des Autors scheinen mir eher für einen deutschen Hang zum Perfektionismus zu sprechen.

Christa Wallau | So., 17. November 2024 - 14:39

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Es ist kein Hang zum Autoritarismus, den die Deutschen mehr als andere haben, sondern eher eine naive Obrigkeitsgläubigkeit, gepaart mit Perfektionismus (Gründlichkeit).

"Die da oben" werden es schon richten!"
Diese Ansicht ist unter Deutschen verbreiteter als anderswo.
Es ist das kindliche Vertrauen in die Zuverlässigkeit u. das Verantwortungsbewußtsein, ja sogar die höhere Intelligenz der gewählten Politiker.
Dieses Vertrauen allerdings schwindet zur Zeit zusehends.
Gott-sei-Dank!

Hinzu kommt: Alles muß bis auf's Kleinste geregelt sein!
Daher haben wir ja den fürchterlichen Bürokratismus in unserem Land und außerdem die vielen Klagemöglichkeiten gegen jedwede Maßnahme, wodurch alle Prozesse endlos verlängert/verzögert werden.

Man kann es vielleicht verkürzt so auf den Punkt bringen:
Den Deutschen fehlen gesundes Selbstbewußtsein u. früh einsetzendes kritisches Denken, so wie diese etwa die Italiener besitzen.

Es fehlt uns eine gesunde Portion Lockerheit - würde ich sagen.

Urban Will | So., 17. November 2024 - 09:56

und vor allem: Demokratie-Unfähigkeit, die zu diesem Anti-Trump-Hype geführt hat und ihn nun nährt.
Idioten merken in der Regel nicht, dass sie sich idiotisch aufführen. Man kann aus guten Gründen die These vertreten, dass Deutschland von Idioten geflutet ist. Sowohl in der Politik, wo man innerhalb weniger Jahre ein einigermaßen funktionierendes Land an die Wand fuhr und das mit dem Anspruch, dem Rest der Welt zu zeigen „wie es geht“ (das ging schon unter Merkel los, die Ampel hat es dann beschleunigt),als auch in der Gesellschaft (siehe halt: die Hysterie wg. Trump).
Nein, die Amerikaner brauchen gewiss keine Ratschläge aus diesem Narrenschiff.
Trump hat jedes Recht der Welt, uns zu behandeln wie einen Haufen Dummer, die sich einbilden, etwas zu sein.
Der Ukrainekrieg wird die erste Ohrfeige. Während unsere heulenden Sofakrieger über weitere, uneingeschränkte Waffenlieferungen (Taurus inkl.) blärren, werden Trump und Putin die Sache ausmachen.

Wolfgang Borchardt | So., 17. November 2024 - 10:05

der Untergang von Welt und Demokratie verbunden. Der Zugewinn Andersdenkender stellt immer eine Bedrohung für eine machtangepasste Demokratie dar. Vor Jahren stand mit der Wahl des Linken Bodo Ramelow mindestens in Thüringen der Weltuntergang, an den sich heute kaum jemand erinnert. Und jetzt soll es die AfD sein, die solange am Weltuntergang werkett, bis sie stark genug ist, um über die Brandmauer zu gucken. Das Problem: Wieviel ist eine Demokratie wert, auf die die etablierten Parteien ein Monopol haben?

Dietmar Philipp | So., 17. November 2024 - 10:09

Mit der Demokratie ist es natürlich so eine Sache.
Die vielen Kriege, die erfolglos durch die USA geführt worden sind durchaus Kritik wert. Auch die oftmals fehlende Diplomatie und Beseitigung von Konfrontation (Ukraine) sind durchaus anzusprechen. Hier sollte Deutschland neue Wege gehen.

Karl-Heinz Weiß | So., 17. November 2024 - 10:30

Ob Joe Biden den Übergang zu Donald Trump tatsächlich so entspannt erlebt, wage ich zu bezweifeln. Einen 82-Jährigen mit erkennbaren Gesundheitsproblemen zum Hoffnungsträger für weitere vier Jahre zu stilisieren, zeigte nicht unbedingt perfektes Demokratieverständnis, sondern von einer Washington D.C.-Blackbox. Besteht nicht eher das Problem, dass Deutschland mit 84 Millionen Einwohnern der Restbevölkerung von rund 8 Milliarden Menschen erklären will, wie gute Politik zu machen ist ? Politiker wie Merkel, Scholz, Habeck und Lindner stehen sinnbildlich dafür. Und Lafontaine, Wagenknecht und Weidel wollen Deutschland im Schulterschluss mit der Russischen Föderation wieder zu alter Größe führen. Die Welt schüttelt den Kopf, aber in Deutschland merkt es vor lauter Selbstbeschäftigung keiner.

Volker Naumann | So., 17. November 2024 - 11:25

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Haben Sie Baerbock zufällig oder absichtlich ausgelassen?
Eigentlich ist sie für mich die typische Vertreterin dieser
unsäglichen Belehrungen mit ihrer feministischen Außenpolitik.

Biden machte auf den Bildern einen entspannten Eindruck auf mich,
er war eventuell froh in seinem Alter, nun ist alles endlich vorbei.

MfG

Karl-Heinz Weiß | So., 17. November 2024 - 15:03

Antwort auf von Volker Naumann

Die vier Genannten stehen für mich stellvertretend für die vier "etablierten" Parteien. Und für mich ist weiterhin unverständlich, wie sich die Union der größenwahnsinnigen Politik Merkels unterwerfen konnte und die FDP dem Non-Team-Player Lindner.

Rainer Mrochen | So., 17. November 2024 - 10:56

Schaue ich mir die politische und rechtsstaatliche Entwicklung, mindestens seit 2015, in Deutschland, an, komme ich nicht umhin folgendes zu konstatieren: Noch hüte ich mich davor zu behaupten, daß Deutschland kein Rechtsstaat mehr ist. Dass es tiefer im Morast der Despotie steckt, als viele glauben wollen, will ich aber auch nicht verschweigen.
Erfolgreich kann nur das Staatswesen sein, daß die Freiheit nicht gänzlich zugunsten der Sicherheit erwürgt, aber auch die Sicherheit nicht zugunsten schrankenloser ( grenzenloser) Freiheit vernachlässigt. Deutsche Politik sollte daher sehr vorsichtig sein, seine Innen -wie Aussenwirkung zu bedenken, bevor unqualifiziert gehandelt wird (praktisch wie verbal). Die Geschichtsvergessen, derzeitigen, Superdemokraten und ihre Schreibtischtäter in den Redaktionsstuben, Ministerien, NGO`s usw. haben da echten Nachholbedarf. "Make Green great again." In Analogie zum Original und dem/deren Verhältnis zum Original schon bemerkenswert dumpfbackig.

Heidemarie Heim | So., 17. November 2024 - 11:00

Oha lieber Herr Krischke! Das wird Oskar, Sahra und noch einigen mehr auf der entgegengesetzten Seite des politischen Spektrums aber überhaupt nicht gefallen. Und bei ihren in der Mehrheit grün-links orientierten Hysteriker-Medien-Kollegen/innen von Presse u. Rundfunk sind Sie nun sowas von unten durch...haben Sie schon Pläne fürs Exil😜?
Oder haben Sie eine Ahnung davon, wie lange es z.B. bei mir gedauert hat, bis ich beim morgendlichen Blick in den eigenen Spiegel "tiefenentspannt"
bleiben konnte um das Elend nächtlicher Verwüstungen;) zu akzeptieren bzw. zu reflektieren!?
Zu dem mir unbekannten Gesicht zu sagen: "Kenn` ich zwar nicht, aber egal ich putz Dir trotzdem mal die Zähne?" Genau 66 Jahre, lt. Udo Jürgens "Wo das Leben erst anfangen würde", hatte ich das Glück in einer nach 2 Diktaturen wie ich nicht ohne Stolz! noch immer behaupte ebenfalls gefestigten, starken Demokratie zu leben. Auch u. trotz politischen o. medialen Minderleistern, die es mir aktuell vermiesen! LG

Werner Peters | So., 17. November 2024 - 11:25

Im Tagesspiegel plädiert Herr von Marshall für eine vernünftige Kooperation mit Trump. Darauf habe ich gepostet, das funktioniere nicht, solange deutsche Medien Kübel voller Hass über Trump ausschütten. Wurde natürlich gelöscht!

Chris Groll | So., 17. November 2024 - 11:31

"trotz Trump locker zu bleiben"
Wir bleiben WEGEN Trump locker.
Es ist sonderbar, daß die Deutschen den US Amerikanern immer wieder Demokratie erklären wollen, obwohl Deutschland zu einem totalitären Staat verkommen ist und bis heute Demokratie nicht gelernt hat.
Und noch eins. Die "Prominenten" haben sich die Unterstützung von Harris mit viel viel Geld honorieren lassen. Dabei ging es um zigtausende.

Ingbert Jüdt | So., 17. November 2024 - 11:32

Sie liegen in den Eigenschaften der »imperialen Präsidentschaft«, die Arthur Schlesinger schon zur Zeit Nixons beklagte und die mit Bush Junior zu einer neuen Blüte gelangte: der Fähigkeit des amerikanischen Präsidenten, in außenpolitischen Fragen nahezu schrankenlos zu handeln und alle innenpolitischen Fragen der Konjunktur teils realer, teils hysterisch herbeifantasierter Bedrohungsszenarien zu unterwerfen. An diesen Selbstläufer dockt dann das an, was diesseits von QAnon Leute wie Peter Dale Scott und Mike Lofgren völlig zu Recht als »Deep State« bezeichnet haben: scheunentorgroße Löcher für demokratisch nicht kontrollierte Einflüsse von Big Money, das auch internationale Organisationen wie die WHO gekapert hat.

Es ist dieser Apparat der imperialen Überdehnung der USA, der die »demokratische Regression« des Westens wesentlich verschuldet hat. Ob Trump willens und in der Lage ist, dieses Regime zu beenden, bleibt abzuwarten. Aber deutsche Trump-Hysterie wird dabei nicht helfen.

Bernd Windisch | So., 17. November 2024 - 11:43

Ich befinde mich gerade in einem Selbstversuch. Ich habe ein Probeabo von ZEIT online gebucht. Ein schwerer Gang muss ich gestehen.
Getoppt wird der Selbstversuch aktuell durch eine Recherche zur FDP Verschwörung gegen die Ampel.
Die Zeit titelt allen Ernstes: "Das liberale Drehbuch für den Regierungssturz" Dieser Titel ist geschichtsvergessen und strunzdumm. Das Ganze liest sich wie eine Satire auf die Correktiv Recherchen. Dennoch die Meute in den Zeitforen tobt. Wähnt bestätigt, was man immer schon wusste. Es reicht eine völlig "faktenfreie wie übrigens auch gefährliche Wortwahl" um die kleinen Blockwarte auf die Zinne zu bringen. Die Zeit triggert ihre Blockwartleserschaft übrigens ähnlich wie die WELT das tut, die jeden Tag etwas skandalöses über Zuwanderer zu berichten weiß. Auch dort liegt der Empörungslevel immer gleichmäßig hoch.
Die deutschen Blockwarte toben sich heute, in ihren Blasen aus. Gut so! Dann richten sie, außer bei Wahlen, keinen Schaden an.

Ernst-Günther Konrad | So., 17. November 2024 - 12:59

Da können Sie sich glücklich schätzen Herr Krischke, das ihr Freundeskreis auch kluge Marxisten umfasst und das sie dort offenbar tiefgründige Themen diskutieren können, ohne dass man das menschliche Miteinander und den gegenseitigen Respekt aus dem Auge verliert.
Und vielleicht hat ihr Freund auch ein bisschen recht mit seiner Aussage: "„Der Deutsche hat den Autoritarismus im Blut“.
Nun, wer sich die grüne Ideologie anschaut, wer den Umgang mit den Bürgern analysiert und deren Bevormundmung und Diktat zugrunde legt, kann schon schnell der Aussage ihres Freundes etwas abgewinnen.
Und das die USA unter Trump zum Führerstaat werden könnte halte ich für politischen Nonsens. Ich bin wie Sie der Auffassung, dass die demokratischen Pfeiler der USA nach wie vor fest sitzen.
Übrigens: Schön, dass Sie ihre Positionen hier verteidigen und erklären. Würde manchem anderen Autor auch gut tun, mit der Baisis in Kontakt zu bleiben.

Albert Schultheis | So., 17. November 2024 - 13:03

Ohne die Amis hätte Deutschland den 1. Weltkrieg gewonnen und ein Wilhelm VI wäre heute Herr über Kontinentaleuropa. Deutschland wäre womöglich eins der freiesten Länder der Welt und Nobelpreise kämen, mit wenigen Ausnahmen, aus Deutschland. Kunst und Kultur würden blühen. Und Deutschland wäre ein buntigster Vielvölkerstaat aus allen christlichen und orthodoxen Kulturen Europas. Aber sowas konnte natürlich nicht zugelassen werden.

... aber doch eher unwahrscheinlich. Angeblich stand es zwar »Auf Messers Schneide« (H. Afflerbach), aber im Jackpot lag kein deutscher Sieg, sondern bloß ein Unentschieden. Vielleicht hätte das den Deutschen und der Welt die zu Hitler führende Radikalisierung erspart. Aber zum »Herr über Kontinentaleuropa« wäre Deutschland dadurch nicht geworden. Adolf hätte bloß nicht die Gelegenheit gehabt, deutsche Territorien und die Erträge deutscher Wissenschaft und Industrie an andere Nationen zu verzocken.

Außerdem gibt es eine viel schönere deutsche Parallelwelterzählung, nämlich »An der Feuern der Leyermark« von Carl Amery. Da wird der deutsche Sonderweg nämlich gleich an der Stelle abgebrochen, an dem Preußen sich im Bundeskrieg von 1866 zum deutschen Hegemon aufschwingen will und an einer Truppe amerikanischer Söldner mit halbautomatischen Waffen in königlich-bairischen Diensten scheitert. Eine amerikanische Intervention ganz anderer Art, und viel sympathischer als ein Wilhelm VI.

Hatten Sie heute ein besonderes Pilzgericht oder meinen Sie das ernst, Herr Schultheis? Ich frage für einen Freund;-)

Johannes Renz | So., 17. November 2024 - 13:21

Der schnelle Übergang von einercrevhten in eine linke Diktatur ist in der Tat ein deutsches Phänomen. Die Ausstattung der NVA mit Wehrmachtshelmen ist da nich ein vergleichbar banales Beispiel. Manche Helfershelfer tauschten sehr schnell das Braun- gegen das Rothemd und auch so mancher Henker waltete in beiden Diktaturen seines Amtes.

"Manche Helfershelfer tauschten sehr schnell das Braun- gegen das Rothemd und auch so mancher Henker waltete in beiden Diktaturen seines Amtes."
So auch heute wieder ... Wendehälse ohne Ende!

Jens Böhme | So., 17. November 2024 - 14:21

Die Deutschen kennen nur Paradies (Endsieg, Kommunismus) und Weltuntergang. Dazwischen fehlt es den Deutschen an allem, insbesondere an Selbstbeherrschung und Phantasie. Vermutlich gibt es seit 2015 nicht mehr das, was man vollmundig verteidigen will. Man will wieder Revolutionen, die von unterschiedlicher Seite durchgepeitscht werden sollen: rechtsextremistische, demokratische, linksextremistische, öko-grüne (semikommunistische) Revolution.

Gisela Hachenberg | So., 17. November 2024 - 14:36

Sie haben recht, lieber Herr Krischke, mit Ihrem erneuten Kommentar „immer locker bleiben“ zur Trump Berichterstattung in unserem ach so tollen Land mit der besten Demokratie ever! Es wird immer doller. Seitdem Trump sein Team bekanntgegeben hat, drehen einige (auch in meinem Bekanntenkreis) durch.
Das darf doch wohl nicht wahr sein, wen „der da“ (Trump) in sein Team holt. Wie auch einige Foristen schon schrieben, haben wir ja so eine tolle (Schrumpf-)Regierung, dass wir Deutschen die Amerikaner
belehren können/dürfen. Gerade gelesen, dass Wuschel Habeck mit 96,5 % (wow) doch zum Kanzlerkandidaten gewählt wurde, trotz Übermacht der Fundis. Vorher hat er in einer Ansprache gegendert: …aus aller Herren und Damen Länder…“ Toll, oder?
Ihr Kommentar, lieber Herr Krischke, wie immer mutig und stark!

Henri Lassalle | So., 17. November 2024 - 15:41

viel zu verdanken, nicht nur den Sieg über Nazi-Deutschland, sondern sie - zusammen mit Briten und Franzosen - haben auch dafür gesorgt, dass Demokratie, so unvollkommen sie auch sein mag, in Westdeutschland fest verankert wurde.
Ich kannte einige hochrangige französische Militärs und Mitarbeiter, die der deutschen Bevölkerung im Besatzungsgebiet beibrachten, was wirklich Kultur ist.
Der Deutsche neigt, das muss ich leider sagen, zum Autoritären, zur Besserwisserei u Rechthaberei. Diese Charakterzüge gibt es überall, aber ich finde, in D gehören sie irgendwie zur Mentalität.

Ich bin Pfälzerin und in einer Stadt geboren, die nach WK2 Briten, Franzosen und Amerikaner in den Kasernen beheimatete. Die Briten haben sich relativ schnell verabschiedet und den Erzählungen meiner Großeltern und Eltern nach waren diese wie die beiden anderen Alliierten, welch Wunder! nicht an Kontakten zur deutschen Stadtbevölkerung interessiert. Mit den Franzosen kam man so lala zurecht, auch weil der heimische Dialekt viele zum Teil skurril übersetzte Lehnwörter aus dem französischen z.B. "Trottwar" oder "Bottschober;)" beinhaltet. Nach anfänglichem Fraternisierungsverbot waren es jedoch die "Amis", die am zugänglichsten und geselligsten waren und vielen Deutschen bis heute auch Arbeit und damals u.a. wieder Zukunft gaben. Und ich muss leider zugeben, dass ich als Kleinkind mehr für die von meinem Vater von seiner Arbeit mitgebrachten Sachen wie Erdnussbutter, Marshmallows oder Riesenbecher vom tollsten Eis mehr übrig hatte als z.B. Escargots mit Knoblauch;). Alles Gute!

Sabine Lehmann | So., 17. November 2024 - 15:52

Gut, dass Herr Krischke das Geschehen neu einordnet. Ich sollte seinen Artikel ein paar meiner Bekannten vorlesen, oder besser ausdrucken und auf den von Robert schon besetzen Küchentisch legen. Denn tatsächlich hatten einige davon die Absicht ins Wasser zu gehen. In Ermangelung tieferer Gewässer wäre es nur das angrenzende Bächlein gewesen, aber vielleicht hätten sie wegen der unmittelbar bevorstehenden Klimakatastrophe so lange dort ausgeharrt, bis ein Tsunami sie fortgespült hätte;) Ich weiß es nicht. Also, was ich mir da so alles anhören musste, spottet jeder Beschreibung. Auf meine konkrete Frage an diese Hysteriker, was sie eigentlich umtriebe, und wo sie da von der US-Wahl jetzt konkret überhaupt betroffen wären, herrschte eisiges und teils schluchzendes Schweigen! Ja und selbstredend handelt es sich dabei ausschließlich um Geschlechtsgenossinnen, zumindest soweit ich das beurteilen kann. In diesem Sinne, wie Herr Krischke sagt: Locker bleiben und einmal durch die Hose atmen;

Liebe Frau Lehmann, wie immer herzerfrischend Ihr Kommentar. Bei mir sind es auch die Geschlechtsgenossinnen, die sich bitterlich über den bösen Trump mit seinem schlechten Benehmen, besonders Frauen gegenüber, beschweren. Sie sollten sich mal die vielen Weibsen in seinem Umfeld ansehen. Keine von denen sieht unglücklich aus. 😉 Und Melania ist trotz aller Unkenrufe bei Gala und Bunte und sonstwo, immer noch an seiner Seite! Die Töchter und Schwiegertöchter auch. Ach, liebe Frau Lehmann, wenn ich Sie und all die anderen klugen Frauen (Frau Heim, Frau Wallau, Frau Groll, Frau Fischer, Frau Miller, Frau Arenz, Frau Hein u.a.) hier im Forum nicht hätte, würde ich verzweifeln!
😅 Beste Grüße an Sie!

Walter Bühler | So., 17. November 2024 - 16:17

(A) Natürlich gibt es viele kurzsichtige Ideologen in Deutschland, die in ewiger Sturheit die AfD zur Ursache aller Probleme hochstilisieren und deshalb auch Trump nur für einen prominenten AfD-Anhänger halten können. Trotzdem werden diese deutschen "Demokraten" - wenn es soweit ist - brav und folgsam hinter Trump her trotteln.

(B) Auch bei uns gibt es Dummköpfe, die glauben, alles Gute diesser Welt stamme letztlich aus "deutschen" Gehirnen. Einige andere glauben, dass aus Deutschland nur Böses kommen könne. Darüber zu streiten lohnt sich nicht.

(C) Der Traum von Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wird in ALLEN europäischen Ländern (und auch in China und Russland, ...) immer noch geträumt, weil so viele dorthin als Kolonisten ausgewandert sind und ihr Glück machen konnten, ohne ihre europäische Prägung zu verlieren. Das hat sich im kollektiven Gedächtnis Europas halten können, wenn auch vieles entmythologisiert worden ist..

Was ist also mit dem "Old Shatterhand" in uns?

A Otto | So., 17. November 2024 - 18:53

Die deutsche Diskussion um Checks and balances ist völlig widersprüchlich und absurd. Wenn man glaubt, daß Checks and balances fehlen wenn Regierung und Parlament in derselben Hand sind, hatte die BRD in ihrer ganzen Geschichte keine Checks and balances weil es nie eine Minderheitsregierung gab! In den USA sind für Gesetze die Zustimmung von Senat und House und des Präsidenten erforderlich. Historisch ist das eher selten der Fall. Viele der amerikanischen Richter und Staatsanwälte werden direkt vom Volk gewählt. Was den Supreme Court angeht, haben die Demokraten die ursprüngliche erforderliche Supermehrheit im Senat wegen eines kurzfristigen Vorteils torpediert. In einem Punkt stimme ich Ihnen Herr Krischke nicht zu. Der US Präsident hat auch theoretisch nicht die Befugnisse sich eine lebenslange Regierung zu verschaffen. Das Termlimit ist Teil der US Verfassung und kann nur mit außerordentlichen Mehrheiten verändert werden.