Film der Woche: „Die Ironie des Lebens“ Narr in Verzweiflung Ernstes mit Humor zu verbinden, ist eine Spezialität des Regisseurs Markus Goller. In „Die Ironie des Lebens“ entschärft er den Stimmungskiller Tod. Corinna Harfouch und Uwe Ochsenknecht beeindrucken auf dieser bewegenden letzten Reise. VON URSULA KÄHLER
Depeche Mode : Bedenke, dass du sterben wirst Das fünfzehnte Album von Depeche Mode wurde mit Hochspannung erwartet. Auch wegen des Todes von Band-Mitglied Andrew Fletcher im letzten Mai. Mit „Memento Mori“ ist den verbliebenen Depeches ein atmosphärisch dichtes Album auf der Höhe der Zeit gelungen. VON ALEXANDER GRAU
Interview mit Johann von Bülow : „20-Jährige haben oft noch das Gefühl, dass sie unsterblich sind" Der Schauspieler Johann von Bülow hat mit „Roxy“ seinen Debütroman vorgelegt. Im Cicero-Interview spricht er über die Unterschiede zwischen Film und Literatur, die Auseinandersetzung mit dem Tod und die Problematik politischer Statements auf der Berlinale. INTERVIEW MIT JOHANN VON BÜLOW
Wahlwerbung in Berlin : Das ewige Leben Jeden Tag sterben Menschen. Ein Skandal. Nur gut, dass es eine Partei gibt, die sich der Sache annimmt und Forschungsgelder gegen den Tod einsetzen will. Wie könnte man dagegen sein? Wer will schon mit dem Tod gemeinsame Sache machen? VON RALF HANSELLE
Bernhard Schlink im Interview zu Sterbehilfe : „ Bei Suizid quält uns immer die Warum-Frage “ Die Anerkennung des Grundrechts auf Selbsttötung fordert der Jurist und Autor Bernhard Schlink schon lange. Nun hat das Bundesverfassungsgericht ihm Recht gegeben, und der Bundestag muss die Sterbehilfe neu regeln. Schlink kritisiert, wie restriktiv die Vorschläge der Abgeordneten sind. Denn wer sich in Freiheit zum Tod entscheidet, darf sich töten, und er darf sich dabei auch helfen lassen. Auch wenn uns sein Tod noch so traurig zurücklässt. INTERVIEW MIT BERNHARD SCHLINK
Covid-Pandemie : Was fehlt, ist ein Diskurs über den Tod Die Corona-Krise erfordert, sich mit den Themen Selbstbestimmung, Akzeptanz der eigenen Sterblichkeit, Generationengerechtigkeit und der Dominanz überalterter westlich-industrieller Gesellschaften auseinanderzusetzen. Das bedeutet auch, die Einseitigkeit in den Blick zu nehmen, mit der der Begriff Solidarität derzeit verwendet wird. VON THILO HASHEMI
Human Enhancement : Hilfe, die Cyborgs kommen! Human Enhancement, die technische Optimierung des Menschen, lässt die Grenzen zwischen Person und Maschine verschwimmen und verändert unsere Vorstellung vom Ich. Doch was ist möglich, was bleibt Utopie? VON DOMINIK GROSS
Zum Tod von Karl-Heinz Bohrer : Einer der letzten ... Ein großer Essayist und Verachter: Karl-Heinz Bohrer war der Kämpfer wider die Jägerzäune und Gartenzwerge. Kaum jemand hat mit seiner spitzen Feder so sehr gegen die deutsche Spießerseele angeschrieben wie der zuletzt in London lebende Intellektuelle. Jetzt ist Bohrer im Alter von 88 Jahren gestorben. VON ALEXANDER GRAU
Die letzten 24 Stunden von David Schalko : Gehen mit der vertrauten Stimme im Ohr David Schalko lässt es in seinen letzen 24 Stunden nicht krachen. Worauf er sich an seinem letzen Tag besonders konzentrieren würde und wie er sich den idealen Abgang vorstellt. VON NADINE EMMERICH
Die letzten 24 Stunden von Gerhard Feige : Sterben ist keine Komödie Gerhard Feige ist gläubig. Doch auch ihm fällt es in seinen letzten 24 Stunden nicht leicht, Abschied zu nehmen. Sein letztes Abendmahl wird fürstlicher ausfallen als das von Jesus. VON BJÖRN EENBOOM
Tod von Prinz Philip : Generation Pflichterfüllung Prinz Philip ist verstorben. Er war ein herausragender Repräsentant der Generation Pflichterfüllung. Über einen Nachruf hinaus bietet sein Leben in Zeiten der Identitätspolitik und Selbstverwirklichung eine Chance zur Selbstreflektion. Wieviel Philip steckt in uns? VON JULIEN REITZENSTEIN
Umgang mit dem Tod in Zeiten von Corona : Vom humanistischen Furor der Sterblichen Der Tod ist die letzte Kränkung, eine „verdammte Schweinerei“, die abgeschafft gehört. Gerade die Corona-Krise macht deutlich, wo sich unsere Achillesferse verbirgt. Dennoch ist das Projekt Unsterblichkeit stets gescheitert. Wie umgehen mit dem großen Gleichmacher? VON ALEXANDER GRAU
Zum Tod von Mario Ohoven : Primadonna des deutschen Mittelstands Mitten in der Corona-Wirtschaftskrise verliert der deutsche Mittelstand mit dem Tod von Mario Ohoven einen seiner stärksten Fürsprecher. Er war ein unermüdlicher wie umstrittener Antreiber mit Boss-Attitüde und immer auf Tuchfühlung mit den Großen der Politik. EIN NACHRUF VON FLORIAN HARTLEB
Corona-Pandemie : „Es kommt auch darauf an, wie die Menschen sterben“ Müssen Infizierte unbedingt ins Krankenhaus? Der Palliativmediziner Gian Domenico Borasio erklärt, warum viele Covid-Patienten im Pflegeheim bessere Überlebenschancen haben - und warum die Anzahl der Todesfälle bei der Frage, wie wir die Krise bewältigen, nicht das einzige Kriterium sein kann. VON MORITZ GATHMANN
Tim Raue : Einmal noch das Senf-Ei und den Kaisergranat und dann Etüde 25 Der 1974 in Berlin geborene Koch und Gastronom zählt mit 19,5 Gault-Millau-Punkten, zwei Michelin-Sternen und der Aufnahme seines Restaurants Tim Raue in die Liste der 50 besten Restaurants weltweit zu den Meistern seiner Zunft SERIE: DIE LETZTEN 24 STUNDEN