- Weidel geht vor Musk in die Knie
Das Gespräch von Elon Musk und Alice Weidel auf X war voller Plattitüden. Fast alle kritischen Punkte wurden ausgespart. Die AfD-Chefin präsentierte sich als mehr oder weniger ideenlose und weichgespülte Politikerin einer vermeintlich liberal-konservativen Partei. Wer‘s glaubt, fliegt bald zum Mars.
Der lustigste Moment im Gespräch von AfD-Chefin Alice Weidel mit dem Tesla-Chef Elon Musk war, als der erfolgreiche Unternehmer der Wahl-Schweizerin erklären musste, dass er eine Autofabrik „in der Nähe von Berlin“ gebaut habe und sehr wohl wisse, wie schlimm die Bürokratie in Deutschland sei. „Ja, ja, ach ja“, sagte da die ambitionierte Kanzlerkandidatin und selbsternannte Deutschland-Retterin, die das Ja-Sagertum überall bekämpfen wolle, wie sie sagte, und dann selbst lachen musste über ihre ständiges „Yes, yes“ dem großen Meister gegenüber.
Musk und Weidel waren sich eigentlich in allem einig, was zum einen daran lag, dass Weidel Elon Musk in allem zustimmte, was er sagte, und zum anderen daran, dass sie alle Positionen und Erklärungen ihrer eigenen Politik auf fast harmlose Allgemeinplätze herunterdimmte. Im Großen und Ganzen hätten CDU/CSU, FDP und sogar Teile der SPD zustimmen können bei dem, was Weidel als die große Neuerfindung deutscher Politik vorstellte. Die deutsche Migrationspolitik war und ist falsch, die Atomkraftwerke hätten nicht abgeschaltet werden sollen, und eben die Bürokratie hat Überhand genommen. Wer will da schon widersprechen? Es gab Ausnahmen: Hitler sei Kommunist gewesen, so Weidel. Nu ja …
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reden sollen? Über die Probleme der Menschen hier, die eine Wahlentscheidung beeinflussen könnten? Wohnungsnot? Energiepreise? Inflation bzw. Geld für Lebensmittel? Innere Sicherheit bzw. Sicherheitsgefühl? Es blieb dann bei Plattitüden, die den reichsten Mann der Welt so umtreiben. Wenn nicht nur in D immer mehr Menschen auf der Straße leben müssen, bewegt das keinen der US-Eliten und auch keinen Politiker hier, auch keinen AfD-Politiker – weil es sich keiner von denen vorstellen kann, dass so etwas überhaupt möglich sein soll. Wir sind doch ein reiches Land – ob Weidel oder Musk das auch nur ahnen?
geben Sie jetzt den Anti-Krischke?
Wie wäre es denn, würde man als CDU-Versteher einmal die auch unter CDU-Wählern nicht so seltene Sympathie zu AfD-Positionen berücksichtigen würde. Vielleicht sind Sie enttäuscht, weil Sie sich mehr Kontroverse versprochen haben. Aber darum ging es zu keinem Zeitpunkt.
Da waren zwei nett zueinander! Fast hätte man meinen können, Alice und Elon hätten ein "Date"! Wie zu erwarten, war man sich rundherum einig - so viel Harmonie war für die sonst eher schrille Weidel ganz offensichtlich schwer auszuhalten. Und so zeigte sich erneut, was bereits im Gespräch zwischen Weidel und Sahra Wagenknecht vor Monaten zu beobachten war. Versucht Weidel versöhnlicher zu klingen, macht sie eine grottenschlechte Figur. Zu gut war offensichtlich die Schule, die sie in der AfD durchlief: Nur Angriff zählt!
Ausser dem peinlichen Versuch, Hitler nachträglich zum Kommunisten zu stempeln (was wohl erklärt, warum seine Schlägertrupps bevorzugt kommunistische Demonstranten zusammenprügelten und Kommunisten besonders oft im KZ landeten) war programmatisch nichts erwähnenswert. Dennoch aufschlussreich: Selbst im Vergleich zur vielgescholtenen Baerbock wirkt Weidel auf internatonalem "Parkett" dilettantisch. Und ihr Englisch erninnerte an das des Kanzlers Kohl...
Sie hat ja lediglich mit Elon Musk gesprochen und nicht mit Donald Trump persönlich oder Warren Buffet, werter Volker Resing.
Mir persönlich war der Talk zugegebenermaßen etwas zu seicht und daß ich mir Hitler nun künftig als Kommunisten vorstelle ist auch ein wenig krude.
Was war dann Stalin? Nun, vielleicht Sozialdemokrat ... 😁
Aber lassen wir das.
Musk sollte sich eher einmal Gedanken darüber machen, genauso wie Donald Trump übrigens, wie mit einer wahrscheinlich künftigen Regierung unter Merz mit Habeck oder Scholz umgegangen wird.
So wie es nämlich aussieht vertreibt nicht die AfD mögliche Investoren, sondern die Aspiranten von den Altparteien sind es mit ihrer Bürokratie und der Unordnung bzw. dem Chaos hierzulande was sie selbst geschaffen haben.
Auf jeden Fall war es ein nettes Plaudern unter zwei Leuten, die sich offenbar besser verstehen, als das von Friedrich Merz und Donald Trump jemals erwartet werden könnte.
Da wird es in der Hauptsache darum gehen, wer ist der Koch. 😉
Tja komisch, gell, Herr Resing: Wenn sich 2 gebildete Unternehmer unterhalten, von denen einer davon, vermutlich der erfolgreichste der Welt ist. Ein Unternehmer, der mit Talent, Mut, Innovationskraft und Können (!!) etwas auf die Beine gestellt hat.
So was sind ja unsere "deutschen Qualitätsmedien" gar nicht mehr gewöhnt, da man ja in der deutschen Medien-Einheits-Blase nur noch ausschließlich mit Nichtskönnern, wie die Trampolin-Außenspringerin oder den Märchen-Onkel redet. Der deutsche Wahl-blöd-Michl hat sich schon mit diesem Niveau der untersten Talk-Schublade abgefunden und vor allem hat er sich auch mittlerweile schon daran gewöhnt! Komisch, wenn dann plötzlich etwas mehr "Qualität" kommt, oder nicht?!
und weiter Richtung 25%. Marke …….
Irgendwie habe ich das Gefühl, etwas anderes gehört und gelesen zu haben im gestrig Abend veröffentlichten Artikel von Herrn Krischke an gleicher Stelle 😂😂😂
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik
Das ist nur Ihre diskreditierende Wahrnehmung, Herr Resing, ganz im Sinne des Mainstream. Ich habe das Gespräch (kein Interview!!) auch verfolgt, und kann Ihre Wertung nicht bestätigen. Im Gegenteil, Weidel hat, mit weiblicher Raffinesse, klug geantwortet und Musk gelegentlich herausgelockt. Dass Journalisten und Leute Ihres Schlages jetzt Weidel madig machen und Haare in der Suppe entdecken wollen, ist erwartbar gewesen. Statt die Zeichen der Zeit zu erkennen, dass die Zeit linksgrünen Medienverhaltens vorbei sind, bedienen Sie fleißig die alte Mär und fahren fort, Weidel und die AfD herunterzumachen. Aber keine Angst, Sie sitzen auf dem falschen Ast. Wir akzeptieren die Sichtweisen von Leuten Ihres Schlags längst nicht mehr. Capice?
....Herr Resing.
Ich darf Sie an Ihr Interview mit Herrn Spahn erinnern. Keine kritische Fragen. Eher Streichelzoo.
Weidel und Musk müssen sich gegenseitig nichts um die Ohren hauen. Das ist Aufgabe der Journalisten.
Was Sie beschreiben erlebt der Zuschauer seit Jahrzehnten im ÖRR wenn es um Grüne und SPD geht.
Also halten Sie den Ball flach.
Lieber Herr Resing, was haben Sie denn erwartet? Mehr als das schon bei einem ersten Gespräch tiefgründigste Deutschland-Politik erörtert würde? Das Ihre Einstellung zur AfD eine andere ist als die der AfD-Wähler geht aus all Ihren Artikeln bezüglich dieser Partei hervor und ist somit nicht neu. Ich darf höflich darauf hinweisen, dass es auch Stellungnahmen zu dem Gespräch gibt, die beide Gesprächsteilnehmer als recht offen gesehen und besonders den respektvollen Umgang miteinander als sehr positiv bewertet haben. Nun denn, das Wahrnehmungsvermögen verschiedener Menschen ist eben verschieden - eine Plattitüde, aber wohl wahr. Last but not at least, von einem Spezialisten für Kirchenfragen und die CDU, lieber Herr Resing, kann man wahrscheinlich auch keine Lobeshymnen auf die Gesprächsführung einer Vorsitzenden einer "rechtspopulistischen" Partei erwarten. Tatsache ist, ein kritisches Wort zu Herrn Merz habe ich von Ihnen noch nie gelesen und da gäbe es genug Ansätze!
Ich habe den Eindruck, als würde mit Elon Musk hierzulande eine Art "Schuldperson" aufgebaut. Die dient dazu Wahlprognosen und kommende Wahlergebnisse zu erklären, ohne sich mit dem eigenen Anteil daran beschäftigen zu müssen.
Ich höre es schon kommen. Die Ampelparteien haben die Wahl nicht wegen ihrer Politik und deren Folgen verloren. Der Elon wars!
Das die Wahlprognosen nach Musks Posting und all dem was dann kam denen von davor sehr ähnlich sind wird ignoriert. Ebenso die Tatsache, dass Musk sein Posting nur deshalb absetzen konnte, weil die Ampel zerbröselt ist als wäre sie nicht gewählt sondern bei Temu bestellt worden.
Die Probleme die unser Land hat wurden von Musk kommentiert. Verursacht hat er sie nicht. Das sollte man nicht aus dem Auge verlieren.
Ich würde es so sagen:
Inhaltlich war es eher nicht eine Erleuchtung, sondern eher banal.
Das habe ich auch nicht anders erwartet.
Es hätte genauso gut ein erstes Date oder Smalltalk unter Freunden sein können.
Sinn des Gespräches war es auch eher zu zeigen das Alice die nette Nachbarin von nebenan ist mit der man sich gut versteht, einen Kaffee trinken kann, scherzen und Lachen, und nicht die gefährliche „Nazischlampe“ ist als die man sie zu framen versucht.
Und das hat funktioniert!
Bisher kam Alice Weidel viel zu kalt rüber.
Kein Wunder, falls sie mal zu einer Talkshow eingeladen oder interviewt wird, wird sie von härteste von allen Seiten attackiert.
Erfolgreicher Wahlkampf wird mit Emotionen gemacht, siehe Robert Habeck.
Fakten kommen erst an zweiter Stelle.
Fritze Merzel schafft das überhaupt nicht, er ist nicht der Typ dafür.
P.S.
Ihr Englisch ist viel besser als das von Annalena Baerbock aber nicht so gut wie ich erwartet habe.
Frau Weidel hat mit der Veranstaltung gestern den anderen Parteien willkommene Steilvorlagen geliefert, mit denen diese vor den Wahlen in Talkshows die AfD-Vorsitzende genüsslich traktieren und über sie herfallen werden. Sie wird ein intensives professionelles Coaching brauchen, um aus der Nummer wieder rauszukommen. Aber ob sie lernfähig ist - wohl nicht.
Nachtrag:
Lieber Herr Resing. Sie sollten sich im Sinne einer ausgewogenen Berichterstattung die Stellungnahme des Herrn Köppel/WELTWOCHE vom 10.01.2025 zu besagtem Gespräch Frau Dr. Weidel/Herr Elon Musk unter https://www.youtube.com/watch?v=YKrTO0d0M7A einfach einmal anhören/anschauen. Da können Sie erkennen, wie unterschiedlich gewertet werden kann, wenn man ideologische Motive einmal kurzzeitig zu den Akten legt. Mit freundlichem Gruß...
Als Spezialist für Kirchenfragen und
Unionsparteien, haben Sie Ihren Artikel gut geschrieben!
Zum Glück kann ich hören und sehen und bin nicht auf solche Aussagen angewiesen!
Ich habe Sie im Cicero bisher als einen der wenigen Journalisten erlebt, die religiöse Fragen ernst nehmen. In diesem Gespräch wurde die Frage nach Gott explizit gestellt, was im deutschen Journalismus kaum denkbar ist.
Trotzdem machen Sie sich darüber nur lustig.
Herr Resing, es ist richtig: Auch Politiker der AfD müssen genau so kritisiert werden wie die anderen.
Der Unterschied bleibt aber, dass Weidel in Deutschland der totalen Blockade der Medienwelt gegenüber steht. Auch der Cicero hat es bisher noch nie gewagt, AfD-Politiker selbst zu Wort kommen zu lassen. Woher kommt diese Angst?
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"Die AfD-Chefin präsentierte sich als mehr oder weniger ideenlose und weichgespülte Politikerin einer vermeintlich liberal-konservativen Partei. Wer‘s glaubt, fliegt bald zum Mars."
Wenn Sie das wirklich glauben, könnten Sie doch, Herr Resing, auch mal selbst ein solches "entlarvendes" Gespräch mit ihr führen.
Ärgern Sie sich vielleicht doch nur, dass Ihre Vorurteile nicht bestätigt worden sind?
Für wen ist dieser Kommentar geschrieben? Entscheidend bei dem Gespräch mit Musk war, dass sich ein international sehr erfolgreicher Unternehmer mit der Vorsitzenden der tatsächlich einzigen bürgerlichen Oppositionspartei ein Gespräch führt, das zwischen beiden Sympathie und Übereinstimmung in vielen zentralen Fragen zu Tage fördert. Beide Gesprächsteilnehmer zeigen hohes Niveau und jede Menge Kompetenz. Frau Weidel macht eine sehr gute Figur. Sie beherrscht die englische Sprache vorzüglich. Smalltalk of its finest.
Der Artikel beginnt mit " Das Gespäch von..."
Ein Gespräch ist aber nichts weiter als ein
mündlicher Gedankenaustausch in Rede und Gegenrede über ein bestimmtes Thema.
Wer es wollte, konnte zuhören oder zusehen.
Jetzt kommt von der einen Seite, es wurde zuwenig gesagt, die andere Seite überprüft nun, wurde eventuell zuviel gesagt.
Kann man das alles nicht etwas tiefer hängen.
MfG
reise auch ich bald zum Mars. Denn mir gefiel der entspannte Plausch - und ich führte die wenig tiefschürfende Analyse eher darauf zurück, dass 150 Schnüffler mithörten und Weidel es in der deutschen Medienwelt nicht unbedingt gewöhnt ist, dass man sie ausreden lässt. Musk brach eine weitere Lanze für freie Rede. Weidel erwies sich als normaler Mensch. Wenig spektakulär, aber immerhin erzählte sie anders als viele andere nicht nur laufend dummes Zeug. Zudem ist ihr Englisch ist deutlich besser als das der flugbegeisterten Feministin im Auswärtigen Amt.