Bundeskanzler Olaf Scholz / dpa

Wahlkampf der Ablenkung - Die SPD setzt auf Personalisierung und Brandmauer

Die SPD fokussiert sich im Wahlkampf auf den Kanzler und Emotionen statt Argumente. Sie kann das trotz Scholz’ Unbeliebtheit und ihrer katastrophalen Performance, weil der Union die Brandmauer den Weg zu sachpolitischen Angriffen verstellt.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

So erreichen Sie Ferdinand Knauß:

Wahlkämpfe sind eigentlich nichts für politisch mündige Bürger. Vor allem nicht die Wahlkampfaktivitäten derjenigen Politiker und Parteien, die in den vorangegangenen Jahren schon regierten. Ein halbwegs informierter Bürger kann sie schließlich „an ihren Früchten erkennen“, wie Jesus empfiehlt. Eine absolute Mehrheit der Bürger findet diese Früchte, also die Ergebnisse der Politik von SPD und Grünen unter Kanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck, ziemlich sauer. Vor allem die Unzufriedenheit mit der für Deindustrialisierung sorgenden Transformationspolitik und mit der für inneren Unfrieden und überforderte Sozialkassen sorgenden Migrationspolitik ist gewaltig. 

Insofern ist es vielleicht einerseits durchaus taktisch verständlich, dass die Kanzlerpartei SPD im nun heiß werdenden Wahlkampf nicht auf rationale Argumente setzt – und dass sie sogar das wichtigste Thema der deutschen Politik, nämlich die Migration, möglichst aus dem Wahlkampf heraushalten will. Stattdessen setzt sie auf Personalisierung und Emotionen – und die kann man gut mit dem „Kanzlerbonus“ inszenieren: Olaf Scholz als verantwortungsbewusster Staatsmann, der vor allem in Sachen Ukraine maßvoll agiert und stets nur von dem Willen geleitet ist, eine Provokation Putin-Russlands und dadurch drohende Eskalation des Krieges zu verhindern.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns über eine konstruktive Debatte. Bitte achten Sie auf eine sachliche Diskussion. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare mit unsachlichen Inhalten zu löschen. Kommentare, die Links zu externen Webseiten enthalten, veröffentlichen wir grundsätzlich nicht. Um die Freischaltung kümmert sich die Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Wir bitten um Geduld, sollte die Freischaltung etwas dauern. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis.

Stefan Jarzombek | Di., 10. Dezember 2024 - 16:59

... der ist wahrscheinlich selbst Schuld, wenn er Führung bestellt hat und Nonsens bekommt.
Schwarz zu Grün und Grün wird zu Rot, so geht das
Hexeneinmaleins !!!
Wie bei Hütchenspielern ist die Kugel stets nicht da wo sie vermutet wird.
Rien Ne Va Plus - Ein Schuss in den Ofen ... man spielt mit gezinkten Karten Russisch Roulette.
Na dann, auf geht's zum fröhlichen Wählen. 🫣

Christoph Kuhlmann | Di., 10. Dezember 2024 - 17:02

Die CDU hat durch die Brandmauer den Merkel Kurs zementiert. Sie wird immer wieder zu schwarz-rot oder schwarz-grün gezwungen. Außerdem hat sie den Politikertyp, der dem politischen Gegner die Stirn bietet, selbst wenn ihm medialer Gegenwind ins Gesicht weht, nicht mehr in ihren Reihen. Sie legen doch lieber die Ohren an und ducken sich weg. Durch den Krieg der Türkei und ihrer islamistischen, syrischen Milizen gegen die Kurden des Landes wird mindestens eine neue Flüchtlingswelle entstehen. Da der Wohnungsbau mit neuen Umweltauflagen nur 120 000 Wohnungen pro Jahr zur Verfügung stellt, leitet die Fortsetzung der bisherigen Politik ganze Flüsse auf die Mühlen der AfD. Zumal, wenn diese ihre radikalen Jugendverbände bändigt und zumindest der VfS Sachsen wohl eher ein von der CDU bespieltes Propagandainstrument zu sein scheint. Kretschmer hat ihn wohl umgedreht. Falls Trump wirklich Frieden schafft, entfällt auch das Argument der 5. Kolonne Moskaus.

Heidrun Schuppan | Di., 10. Dezember 2024 - 17:04

zu genüge, man kann ja am Wahlstand die Kugelschreiber-Verteiler zur Rede stellen und beobachten, ob mehr als ein Schulterzucken zu sehen sein wird oder gar etwas zu hören: "Warum werden die ausufernden Gesundheitskosten ausnahmslos den Beitragszahlern (auch den Rentnern) aufgebürdet?" "Warum müssen Rentner Steuern abführen, wenn sie kaum Miet- und Energiekostenerhöhungen stemmen können?" "Warum können sich nur Gutverdiener und Bürgergeldempfänger eine warme Wohnung im Winter leisten?" "Warum gibt es nicht mehr Tafeln in D?" "Warum halten die Parteien die Wähler für so dumm?"

Hans Jürgen Wienroth | Di., 10. Dezember 2024 - 17:25

Die Themen liegen auf der Straße, aber sie dürfen nicht aufgehoben werden, weil es den Falschen helfen könnte. Die Medien werden dieses Spiel nach Kräften mitspielen.

Wie soll sich da etwas ändern, es bleibt in diesem Land „alternativlos“!

Gerald Gfröschl | Di., 10. Dezember 2024 - 18:43

Fritzerl ist noch kein Kanzler, jeden Tag wird die Schanze das er Kanzler wird immer kleiner! Scholz und Habeck merken das der Fritzerl keine Argumente hat dazu ist er viel zu Schwach, dass das Wahlvolk ihn zu Kanzler wählt. Er sitzt in der Linksgrünen Falle mit seiner Brandmauer gegen die BLAUEN!! Mainstream und ÖRR werden zunehmend gegen den Fritzerl und seine CDU schießen, die wollen keine CDU Regierung. Er hätte die Möglichkeiten nach den Ostwahlen sich den Blauen Anzunähern, Weidel hatte ihm die Hand ausgestreckt und Fritzerl hat sie noch beschimpft. Sollte es für ROTGRÜN nach den Wahlen langen eventuell mit dem BSW, wars das mit Fritzerl Kanzler!!

S. Kaiser | Mi., 11. Dezember 2024 - 06:43

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die SPD bei der aktuellen Wahl nochmal punkten kann, denn man darf nicht vergessen, dass sehr viele ihre Informationen nicht aus vielfältigen Quellen, sondern meist nur aus sehr wenigen Medien beziehen. Die Inszenierung von Scholz mit der „Friedensmasche“ kann also durchaus ziehen, weil das ein Alleinstellungsmerkmal unter den „demokratischen“ Parteien ist. Denn noch wirken die Denkverbote jenseits der Brandmauer.
Wenn aber eine Vielzahl von Menschen auch in der kommenden Legislaturperiode nicht den Eindruck bekommen, dass sich etwas ändert und bessert, gerade hinsichtl. Migration, Inflation und Energie, dann wird die AfD vermutl deutlich zulegen. Man versucht momentan den Deckel auf dem Topf zu halten, und gerade die alltägl. Probleme möglichst nicht zu thematisieren, aber wenn sie weiterbestehen und nicht gelöst werden, werden sich vermutlich iwann sehr viele sagen, nu, schlimmer kann es nicht mehr werden, also versuchen wir mal die "anderen" ...

Urban Will | Mi., 11. Dezember 2024 - 10:46

diese Regierung bekommen, die es verdient.
Es ist klar, dass die SPD einen Friedenswahlkampf macht und den Fritzel – was sogar voll zutrifft – als unerfahrenen Hitzkopf darstellt.

Die Kanzlerkandidatur von Weidel war gut und ein wichtiger Schritt, sich für noch mehr Menschen als Alternative anzubieten.
Sie weiß natürlich, dass '25 absolut keine Chance besteht, zu regieren. Aber sie wird – wenn den scheindemokratischen Brandmaurern der Altparteien und ihren ÖR-Lakeien nicht noch etwas einfällt, wie man sie draußen lassen kann – präsent sein in den wichtigen Diskussionsrunden, die auch von den Wahlschafen angeschaut werden. Man baut vor für 2029.
Es ist nicht auszuschließen, dass sich der feige Fritzel mit seiner Brandmauer, die zwar von Merkel errichtet wurde (Merkel war aber eine grüne Kanzlerin und brauchte die AfD, um i d Medien beliebt, ja unantastbar zu sein), aber letztendlich eine linksgrüne Falle ist, ein Eigentor schießt und doch noch scheitert. Es ist ihm zu wünschen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 11. Dezember 2024 - 12:49

Man blickt langsam wirklich nicht mehr durch. Habeck und Scholz steigen angeblich wieder in den persönlichen Zustimmungswerten, Merz unterwirft sich persönlich Selenskij durch einen Überraschungsbesuch, Söder södert wieder lautstark durch die Gegend, das er mal wieder nichts davon hält, mit GRÜN zusammen zu gehen, in Brandenburg fällt Woidke durch den ersten Wahlgang, wieder neue Umfrage sehen Baerbock und Habeck wieder beim Aufstieg usw. Was oll man noch glauben, wenn dann doch, wenn auch "heimlich" die AFD bei einer Umfrage auf 19,5 % wächst, um bei anderer Umfrage im gleichen Zeitraum angeblich zu stagnieren, wie die UNION, die wieder bei anderer Umfrage sogar sinkt. Jetzt habe ich verhältnismäßig noch Zeit, einiges zu recherchieren und zu hinterfragen. Doch arbeitende Menschen, die beide verdienen müssen oder auch Alleinerziehende, die haben keine Zeit und lassen sich von den Politikblendern hinter die Fichte führen und glauben den Lügnern und Betrügern immer noch.

Ihr Kommentar zu diesem Artikel

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.