
- Amerikas wunder Punkt
Donald Trump tritt auf wie der globale Hegemon – doch seine Gegner wissen, wo sie ihn am besten treffen können: beim Dollar. Die überbordende Verschuldung der Vereinigten Staaten bringt das große Land in Bedrängnis.
Die Amtszeit von Donald Trump als 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist noch jung, und dennoch kann sich die Welt über einen Mangel an spannungsgeladenen Statements, hollywoodreifen Inszenierungen und Entscheidungen aus dem Oval Office wahrlich nicht beklagen. Manches ergibt dabei großen Sinn, manches trägt realsatirische Züge, man denke etwa an den versuchten Anschluss von Kanada oder Grönland. Wiederum anderes lässt sich nur mit etwas Abstand rational interpretieren.
Der mit astralem Selbstbewusstsein ausgestattete Präsident und sein Alter Ego, der ebenso selbstbewusste wie sich als freies Radikal im politischen Orbit bewegende Milliardär Elon Musk, demonstrieren eine neue, nie dagewesene Form der Egomanie bei gleichzeitig hegemonialem Anspruch der führenden Wirtschafts- und Militärnation unserer Zeit über den Globus. Jeder, der mit dem Hegemon zu interagieren und seine Märkte mit denen Amerikas zu vernetzen sucht, hat sich nach den Spielregeln Donald Trumps zu verhalten. Wer sich nicht konform verhält oder nicht bereit ist, einen Kotau gegenüber den USA zu machen, der wird abgestraft, sanktioniert oder schlicht ignoriert.
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„Solange die Vereinigten Staaten von Amerika die mit Abstand stärkste Streitmacht der Welt unterhalten und damit von niemandem ernsthaft militärisch herausgefordert werden können, solange sie mittels … Federal Reserve (FED) den Fluss des Geldes global steuern und kontrollieren, …, solange wird ihre hegemoniale Macht unangefochten sein.“
Ist das noch der Fall oder wurden die USA nicht darin schon von China und BRICS abgelöst? Hat Trump die Verschuldung durch hohe Staatsausgaben nicht erkannt und begonnen, diese mit DOGE abzubauen? Warum wartet unser Land, bis das Kind im Brunnen ist und steuert nicht rechtzeitig dagegen?
Die westliche Welt kann nur in Freiheit leben, wenn man sich zusammenschließt und nicht jeder seinen eigenen Vorteil sucht. Unser Land hat seine wirtschaftl. Zukunft in China gesehen, sich dort angebiedert und wollte von den USA militärischen Schutz, während China massiv aufrüstet. Wo ist unsere Zukunfts-Vision? Ist die EU eine Weltmacht oder kann sie es werden?
Die Politikwissenschaftler und Geopolitiker vielleicht, denn diese übernehmen sehr eifrig zur Zeit im ÖRR die Ämter, die in Rom den Gänsen auf dem Kapitol vorbehalten waren.
Ich glaub da eher nicht daran.
, die keine reale Möglichkeit besitzen, die Regierungspolitik in den USA militärisch oder finanziell zu einer "besseren" Art staatlichen Handels zu zwingen.
Das ist das faktische Resultat der absoluten, niemals ernsthaft reflektierten Westbindung, die bei allen Regierungsparteien immer oberste Priorität besessen hat.
Das gilt gerade für die Grünen, die dafür gesorgt haben, dass eine US-Bürgerin am Kabinettstisch saß und dazu beitragen konnte, dass sich die deutsche Regierung in den USA nur noch als innenpolitische Verbündete der Biden-Administrtion aufgeführt hat, natürlich auch in der Außenpolitik (Selenski).
Wir wissen inzwischen, dass aber auch die CD(S)U unter Merz dieselbe politische und diplomatische Blindheit gegenüber der Realität in den USA besitzt.
Es ist lächerlich, dass Merz glaubt, ER könne Europa (und Deutschland) gleichzeitig zum totalen Sieg über die USA, über Russland und über China führen!
Gott schütze uns vor solchem irrealen Größenwahn
Erstmal Ja, die Verschuldung ist ein Schwachpunkt, die Ablösung des Dollar macht diese sehr riskant, weil damit virtuelle Schulden zu echten Schulden würden. Das US-Wirtschaftsmodell muss wohl reformiert werden.
Aber: das gilt für alle. Auf welche Währung würde man heute seine Rente etc. aufbauen - auf ETFs, die zu 90% auf chinesische Aktien laufen? Chinas großes Problem sind die niedrigen Löhne und der fehlende Konsum - China braucht den Weltmarkt. Auch diese Umstellung ist schwierig und mit Gefahren verbunden.
Trump steht für mich gerade nicht für globale Hegemonie, sondern für das Akzeptieren einer multipolaren Ordnung mit Einflusssphären - und in seiner Sphäre will er klare Ansagen machen. Das Trump-Gepoltere mag vollkommen daneben gehen, aber vieles, was er konkret macht, könnte auch eine sinnvolle Anpassung ermöglichen - man kann das noch nicht absehen. Er ist demokratisch gefährlich und poltert, aber bei einer Neuordnung von Augenhöhe mit Tuvalu zu sprechen ist auch Unsinn.
Die Metapher ist fehl am Platze. Die USA sabotiert gerade ihre eigene Wirtschaft. Die Zölle die Trump erhebt sind faktisch Steuern und werden die Inflation beflügeln. Insofern betreibt Trump eine enorme Steuererhöhung, welche zwangsläufig zur Stagflation führt. Selbst ohne Reaktionen der übrigen Weltwirtschaft (er will es ja global) würde das Ergebnis in einer Rezession mit langfristigen Folgen, ähnlich wie beim EU-Austritt Englands führen. Siegfried braucht Hagen nicht. Allerdings wird der Effekt auf die globale Konjunktur erheblich sein. EU und Asiaten Anleger halten jeweils ca. 8% der Wallstreet Werte. Wo geht das Geld wohl hin, wenn die Kurse in der EU und in Asien steigen? Das nimmt erheblich Nachfrage aus dem Markt. Die BRICS- Staaten trauen einander ebenso wenig wie den USA. Insofern reicht Trumps Zollpolitik eigentlich schon aus um die USA nachhaltig zu schwächen und den Dollar auf Talfahrt zu schicken. Das wirkt sich wiederum negativ auf die Kaufkraft der Amerikaner aus.