Plakate
SPD-Plakat zur Europa-Wahl / dpa

EU-Parlament - Der Wahlkampf von CDU und SPD verwirrt bewusst die Wähler

Laut Plakaten der SPD kommt es bei den anstehenden EU-Wahlen auf den Kanzler an. Das ist eine ebenso bewusst verwirrende Behauptung wie die Ausrufung Ursula von der Leyens zur „Spitzenkandidatin“ der Union.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Wahlkämpfe sind nichts für sprachlich und ästhetisch empfindliche Menschen. Und ganz generell nichts für politisch interessierte Menschen. Wer verfolgt, was regierende und opponierende Parteien und Politiker in den vier oder fünf Jahren vor einer Wahl alltäglich tun, kritisieren und versprechen, braucht von diesen in den Wochen vor der Wahl nicht auf große Versprechen hingewiesen werden. Wahlkämpfer kämpfen in erster Linie um die Stimmen der weniger gut Informierten.   

Die Politikvermarktung an Wahltagen ist dem Buchmarkt nicht ganz unähnlich. Besonders große Verkaufserfolge landen Verlage heutzutage nicht bei Viellesern. Menschen, die wirklich große Literatur kennengelernt haben, werden schließlich kaum „Miss Merkel“-Krimis oder „Darm mit Charme“ kaufen. Die echten Beststeller im heutigen Verlagsgeschäft sind Bücher, die die Verlage den  Wenig- oder sogar Eigentlichgarnichtlesern erfolgreich unterjubeln können. 

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Bernd Windisch | Sa., 8. Juni 2024 - 12:57

Zitat: "Man traut ihnen offenkundig kaum zu verstehen zu, wen oder was sie am Sonntag überhaupt wirklich wählen."

Und man hat offensichtlich Recht damit! In Mannheim wird ein Polizist heimtückisch von einem Islamisten ermordet. Eine Woche nach dem Messerangriff von Mannheim hat die AfD zu einer Kundgebung gegen Islamismus aufgerufen. Tausende Gegendemonstranten stellten sich dem entgegen. 7. Juni 2024, 20:00 Uhr
Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, voi

Die Menschen haben entweder ganz tief vom Grunde der Erkenntnis getrunken oder sind strumpeldumm. Ich halte es hier mit der Politik und vermute Letzteres.

Alle SPD und Grünen - Sympathisanten können aktuell sehr leicht etwas für unser Land tun. Einfach mal bei Wahlen oder Themen, von denen sie nachweißlich nichts verstehen, zu Hause bleiben. Am besten am Sonntag damit anfangen. Die Kinder dieses Landes werden es ihnen danken.

Walter Bühler | Sa., 8. Juni 2024 - 13:00

Was halten Berufspolitiker, die Parteifunktionäre und ihre Hiwis wohl vom gemeinen Volk?

Sie haben uns eingeteilt in zwei Klassen.

Die bösen Deutschen sind unzufrieden und kritisieren die Amtsausübung unserer herrschenden Klasse . Sie taugen deshalb als Sündenböckes: sie verursachen den Starkregen und die Erdbeben, helfen Putin zum Sieg und verseuchen die Umwelt und die Atmosphäre. Mit denen kann man nur umgehen wie mit räudigen Hunden.

Die guten Deutschen (noch die größere Gruppe ?) sind nicht nur mit den Politikern zufrieden. Sie lieben auch die Profifußballer aus aller Welt, die unter Schwarz-rot-Gold mit "Alfräd" bei den EM antreten. Sie jubeln bei ESC-Veranstaltungen und klatschen in den Talk-Shows. Brave Deutsche werden deshalb auch bei Wahlen mit den Methoden beworben, mit denen im Alltag dumme Konsumenten umworben werden. Bravheit ist ja oft nicht weit von Dummheit entfernt.

Unsere Eliten und ihre Berater kennen also nur böse oder dumme Deutsche. Das erklärt den Wahlkampf.

Sabine Lehmann | Sa., 8. Juni 2024 - 13:51

Der Autor macht m.E. den Fehler hier eine Absicht zu unterstellen. Ich hingegen gehe davon aus, es handelt sich hier um reine Doofheit nach dem bekannten Motto der letzten Jahre: Denn sie wissen nicht was sie tun.
Ob das nun minderbegabten und unintelligenten Mitarbeitern oder gar den agierenden Protagonisten selbst geschuldet ist, mag dahingestellt sein. Fest steht allerdings, dass wir von Deppen und Dilettanten regiert werden, das Angebot ist weiträumig unterirdisch, und von daher wird es völlig wurscht sein, wie das Wahlergebnis aussieht. Ganz abgesehen davon, dass etablierte Parteien in ganz Europa die gleiche ekelerregende links-grüne woke Suppe kochen, oder besser gesagt: Pampe. Ich jedenfalls werde morgen keinen Finger krumm machen, nicht mal die um ein Kreuz auf einem Zettel zu machen, den man auch getrost in den großen Rundordner stecken könnte, oder wie man bei uns zu sagen pflegt: in die Tonne kloppen;-)

doch in diesem speziellen Fall nicht.
Im Gegensatz zu den Wahlen, in denen ich bis 89 meine Stimme abgeben musste, um die Parteien der Nationalen Front unter Führung der SED zu wählen, stand damals das Ergebnis fest. Es differierte lediglich zwischen 98,7 und 99,1%.
N o c h wagt sich im Buntland Old Germany niemand, die Wahlen zu manipulieren, so noch meine feste Überzeugung.
Ich sehe es genau wie Sie in punkto des Grün linken Einheitsbrei aller etablierten Parteien in Europa und speziell vor allem in Deutschland. Und gerade deshalb werde ich mit meine Stimme eben n i c h t „Einheitsbrei“ wählen, sondern die die eine Neuorientierung der EU fordern. Seien Sie froh Frau Lehmann, wir haben Alternativen und dürfen sie wählen ..,, und das, hat mir dermaßen an der DDR gestunken …..Die fehlenden Alternativen bei Wahlen. Ob sich etwas ändert ? Wer weiß es ? Ein Versuch ist es allemal wert ! !
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Sie haben vollkommen Recht, lieber Herr Frank. Natürlich ist es im Grunde asozial u. verantwortungslos, sein Wahlrecht nicht auszuüben, und normalerweise bin ich immer ein eifriger Verfechter dieser Bürgerpflicht. Aber ich muss Ihnen leider sagen, dass ich noch nie einen solch elementaren Verdruss verspürt habe wie momentan. Ich komme mir in Deutschland mittlerweile vor wie in einer freilaufenden Irrenanstalt. Es sprengt meine Vorstellungskraft anzunehmen, dass irgendetwas von dem was ich tue oder schreibe auch nur ansatzweise Auswirkungen hat. So ist es auch mit meinem Wahlzettel. Mein Eindruck ist der, dass egal was oben in die Urne gesteckt wird, unten immer "Lord Voldemort" rauskommt. Und mit Lord Voldemort meine ich die Plage aus der Uckermark, deren Geist und fauler Atem bis heute eine ganze Nation mit Mehltau erstickt und bei einigen Protagonisten zur Hirnerweichung geführt hat. Insbesondere grüne Zeitgenossen sind diesbezüglich sehr empfänglich.
Mein Fazit: Isch over, Germany!

Bernd Briele | Sa., 8. Juni 2024 - 14:13

Sehr geehrter Herr Knauss,
ich glaube, da unterschätzen Sie die Intelligenz des Wahlvolks aber ganz erheblich!
Es ist eher Ausweis einer eklatant falschen Selbsteinschätzung bzw. fehlender Selbstreflexion bei beiden genannten Parteien. Kaum vorstellbar, dass noch Irgendjemand Olaf Scholz für eine große europäische Integrationsfigur hält, nachdem er in Puncto Kommunikation als Kanzler in D eine eher jämmerliche Figur in seiner bisherigen Amtszeit abgegeben hat. Und Frau von der Leyen ist in der Bevölkerung - und zwar nicht nur in D - ungefähr so beliebt wie ein Mitesser am Hintern. Beides also abschreckende Figuren, welche eher dazu ermuntern, das Kreuzchen doch mal an anderer Stelle zu setzen!

Oliver Frei | Sa., 8. Juni 2024 - 14:30

Sehr geehrter Herr Knauß,
Ihr Beitrag spricht mir aus Herz und Seele. Auf der Fahrt zur Arbeit und zurück passierte ich in den letzten Wochen täglich einige dieser großformatigen 'Mogelpackungen'. Auch der mich von den anderen (zugegeben nicht allen) Plakaten anspringende intellektuelle Dünnpfiff lohnt keine eingehendere Betrachtung.
Apropos Dünnpfiff: Dass es „Miss Merkel“-Krimis gibt, wußte ich bislang nicht, doch für das Buch „Darm mit Charme“ möchte ich hier eine Lanze brechen. Der Titel mag etwas launig rüberkommen, aber der Verfasserin ist es gelungen, auch gastroenterologischen Dummies wie mir die komplexe Thematik ebenso kurzweilig wie informativ nahe zu bringen.😉

Leider wurden diese Machwerke auch noch verfilmt, werter Herr Frei. Bitte nicht anschauen, es sei denn Sie gehören zum Fanclub dieser Heimsuchung aus der Uckermark. Im Film wird Merkel von Katharina Thalbach gespielt, man weiß nicht recht, was schlimmer ist, das Original oder diese Rolle. Einfach nur peinlich und infantil, eine Nullnummer. Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke, irgendwie passt es dann schon, die Fiktion ist genauso gruselig wie die reale Vorlage!

Christoph Kuhlmann | Sa., 8. Juni 2024 - 14:57

Sie gehen davon aus, dass die Mehrzahl der Wähler dummes Stimmvieh ist, das leicht manipuliert werden kann. Was denken Sie?

Enka Hein | Sa., 8. Juni 2024 - 17:12

...von Verwirrten für Verwirrte.
Wer linksgrün wählt gehört in Behandlung.

Jens Böhme | Sa., 8. Juni 2024 - 20:04

Nur in Diktaturen und Autokratien wählt man Personen. In Demokratien wählt man Parteien u.ä., von denen man glaubt, die machen das schon. Wer hingegen glaubt, ein Spitzenkandidat fischt Wähler, siehe z.B. Terry Reintke (Grünen), sollte mal in sich gehen, nach welchem Kriterium man selbst was wählt. Allein die Bundestagswahl 2021 mit einem Olaf Scholz (SPD), der nur deshalb Spitzenkandidat wurde, weil die SPD irgendwen als chancenlosen Spitzenkandidaten suchte, ist Beweis, dass die Wähler kaum Personen wählen. Dass die SPD am Wahlabend aus allen Wolken fiel und Olaf Scholz emotionslos als Sieger was daherredete... tja, dieses verpeilte Volk verdient solch Regierung.

Urban Will | Sa., 8. Juni 2024 - 20:10

Warum die Dummheit der Wähler nicht ausnutzen?
Man hat ihnen 2015 ja auch gesagt, es kämen „Fachkräfte“ und viele glauben das noch heute.
Und Mannheim war ein „Einzelfall“, wie all die vielen anderen auch.
Und so könnte man weiter schreiben.

Herr Knauß, es gibt auch ein Grundrecht auf Dummheit und es ist das am meisten in Anspruch genommene hier auf dem Narrenschiff.
Anders kann man nicht erklären, was in diesem Lande seit Jahren passiert und warum immer noch die Parteien regieren, denen wir all das zu „verdanken“ haben.

Die SPD hätte also auch durchaus noch mit Willy Brandt oder Helmut Schmidt, die CDU mit Adenauer werben können.
Den Wahlschafen hätte es gewiss geholfen.

Bernd Briele | Sa., 8. Juni 2024 - 22:03

Sehr geehrter Herr Knauss,
ich glaube, Sie unterschätzen das Wahlvolk!
Es handelt sich hier wohl eher um einen Fall von mangelnder Selbstreflexion bei beiden genannen Parteien! Und zeigt einmal mehr, wie sehr man in der Berliner Polit-Blase die Bodenhaftung verloren hat. Olaf Scholz wird nach seiner - vor allem in Punkto Kommunikation - kümmerlichen Performance in seiner bisherigen Amtszeit als Kanzler in D kaum noch von Irgendjemandem als europäische Integrationsfigur gesehen. Und Frau von der Leyen ist - nachvollziehbarer Weise - nicht nur beim Wahlvolk in D, sondern in ganz Europa schätzungsweise so beliebt wie ein (...). Also beides politische Figuren, welche eher dazu animieren, sein Kreuz woanders zu setzen oder sich eben der Wahl zu enthalten.

Wolfgang Borchardt | So., 9. Juni 2024 - 09:32

sinnentleerten Phrasen und oft unbekannten Gesichtern eerden Tonnen von Papier und Säcke Geldes verschwendet. Wieviel Kaltschnäuzigkeit gehört dazu, Wählern die Lösung der Probleme zu versprechen, die man selbst verursacht hat und kontinuierlich weiter befeuert? Die EU bohrt die Bretter stets an der dünnsten Stelle. Tausende von gut dotierten Beamten regeln Dinge, die entweder nicht geregelt werden müssen oder den Nationalstaaten überlassen bkeiben. Die wirklichen Probleme - ungeregelte Migration, bürokratisierte Wirtschaft - bleiben seit vielen Jahren ungelöst. Und nicht nur das: Im Gegensatz zu anfänglichen Versprechungen geht die Wirtschaft kontinuierlich bergab. Und die ist der Kern, nicht Werte, für die sich niemand etwas kaufen kann, die keinerlei politische Macht verleihen. Warum sollte sich daran etwas ändern? Bei der bisherigen Bilanz fällt es schwer, nicht zu glauben, dass d i e s e EU Europa nicht ruiniert.

Ernst-Günther Konrad | So., 9. Juni 2024 - 09:57

Nicht nur diese Plakate sollen den Wähler in die Irre führen. Diese gesamte EU-Wahl ist letztlich ein Farce. Weder der Kanzler noch UvdL stehen auf einem Wahlzettel. Sie wurde weder damals gewählt noch heute wird sie das heute. Diese Wahlen sind ein Placebo, soll den Bürgern suggerieren, man hätte wirklich eine freie Wahl auch und gerade was den Spitzenposten der KOmmissionspräsidentin anbetrifft. Weit gefehlt. Das alle ist eine große Vera.....e.