„Ich glaube, so wird das irgendwie gehen“: Staatsrechtler Christoph Möllers nahm ebenfalls an dem Treffen der Abgeordneten teil / dpa

Protokoll eines internen Abgeordnetengesprächs zum AfD-Verbot - „Correctiv“-Angriff von rechts

Ein österreichisches Magazin aus dem Umfeld der FPÖ veröffentlichte gestern das Protokoll einer internen Gesprächsrunde deutscher Abgeordneter über ein mögliches AfD-Verbot. Daraus wird deutlich: Die Parlamentarier sind sich gar nicht so sicher, dass die AfD wirklich verfassungsfeindlich ist.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Wenn die Anhänger eines AfD-Verbotsverfahrens vor die Kameras treten oder am Rednerpult im Deutschen Bundestag stehen, äußern sie sich meist überaus selbstgewiss: Die AfD sei eine Bedrohung für die Demokratie, eindeutig extremistisch und müsse und könne daher verboten werden.

Ungefähr so äußerte sich vor ein paar Tagen erneut der CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz. Er arbeitet schon seit Monaten an einem Antrag, um ein AfD-Verbotsverfahren einzuleiten. Mehr als 100 Abgeordnete zählen inzwischen zu den Unterstützern des Vorhabens. Wanderwitz weiß, dass eine Niederlage vor dem Bundesverfassungsgericht Wasser auf die Mühlen der Rechtspartei wäre. Aber er will das Risiko dennoch eingehen, weil er optimistisch ist, zu gewinnen: „Wir sind überzeugt davon, dass genug Fleisch am Knochen ist.“

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Tomas Poth | Di., 19. November 2024 - 11:12

Absurdes Theater, hätte der Fr. Künast gar nicht so viel Einsicht zugetraut.
Das abgefeimte Spiel gegen die AfD und unsere Demokratie, der Kampf des Altparteien-Kartells wird weitergehen, deren Selbstüberhöhung hat auch etwas faschistoides. Nur vermögen sie es nicht zu erkennen, weil sie sich und ihre Politik als sakrosankt betrachten und der Wähler das gefälligst akzeptieren muß, ansonsten wird er delegitimiert! Das ist SED gebaren!

Hans Süßenguth-Großmann | Di., 19. November 2024 - 11:42

würde in Sachsen schlicht nicht mehr gewählt werden. Es ist sicherlich sein persönlicher Frust, dass er sein Direktmandat in Chemnitz an die AfD verloren hat. Als Spitzenkandidat der CDU würde er m.M. nachauch nicht mehr aufgestellt werden.

Jens Böhme | Di., 19. November 2024 - 11:48

Das Niveau des zu verteidigenden Systems sinkt zunehmend - auch der Cicero beteiligt sich daran. Dass wer an Informationsveranstaltungen teilnimmt und dabei erwähnt und hinterfragt wird, warum diese Person teilgenommen habe, ist identisch mit der Kontaktschuld einer Person mit einem gesuchten Schwerverbrecher in der Warteschlange an der Supermarktkasse.

Alexander Brand | Di., 19. November 2024 - 11:50

Es freut mich, daß die Österreicher den Mut hatten zu lauschen und zu publizieren, denn Lügen haben eben immer kurze Beine! Es gibt objektiv gesehen keine (annähernd ausreichenden) Gründe die AfD zu verbieten, weil sie eben nicht verfassungsfeindlich ist! Das müssen selbst die hartgesottenen Gegner der AfD zugeben, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.

Leider wird auch dieser Skandal im Sande verlaufen, man wird medial-politisch weiter gegen die letzte demokratisch-konservative Opposition hetzen, denn was interessiert die Wahrheit, wenn es um die "richtige" Sache geht!

Die Einschätzung des Herrn Wanderwitz zur Rückgewinnung der AfD Wähler zeugt von Weltfremdheit. Kein AfD-Wähler wird wieder CDU wählen, so lange sie sich nicht eindeutig zum Konservativen bekennt (harter Bruch mit Merkel) und erst recht dann nicht, wenn die CDU ein verfassungs- und demokratiewidriges Verbotsverfahren unterstützt!

Maria Arenz | Di., 19. November 2024 - 11:53

Herrn "Nomen est omen"? Es gibt zum Thema Parteienverbot hervorragende Literatur, hat er die nicht gelesen? Abgesehen von den rechtlichen Hürden- was glaubt er denn, wäre im Falle des -sehr unwahrscheinlichen- Erfolgs seines Antrags mit einem Verbot gewonnen? Er kann doch -noch- den Meschen nicht das Wahlrecht entziehen lassen, die die Nase gestrichen voll haben einer Politik , die zum Selbstbedienungsladen einer Schmarotzerklasse geworden ist, die nirgends in der Realwirtschaft brauchbar wäre, weil sie garnicht weiß, wie zielfühendes des Arbeiten geht. Und die gründen dann nach einem Verbot eben eine neue Partei. Daß auch seine Familie unter Druck steht, tut mir leid für sie, es kommt aber nicht von ungefähr. Wer so unfair und z.T.richtig gehässig gegen Rechts und vor allem gegen die Ostdeutschen austeilt, braucht sich nicht wundern, wenn ihm dann irgendwann ein eiskalter Wind in's Gesicht weht. Kann weg, niemand wird ihn vermissen.

Werner Peters | Di., 19. November 2024 - 12:06

Solange dieser Blindgänger Wanderwitz (nomen est omen) das Verfahren maßgeblich managt, konnte es nicht funktionieren. Jetzt gibt er sein Mandat auf, er hatte es nicht gewonnen und würde es auch bei der Neuwahl nicht gewinnen. Gut so.

Reinhold Schramm | Di., 19. November 2024 - 12:08

Hätte man sich nach der Gründung 1949 im Bonner Parlament ebenso um eine Distanzierung und um den Ausschluss und ein Parteiverbot von vormaligen Mitgliedern der NSDAP bemüht. Es wären nur noch die SPD und KPD in der BRD-Westdeutschland verblieben.

Stattdessen bemühte man sich in der Zusammenarbeit mit vormaligen Mitgliedern der NSDAP und im modifizierten NS-BRD-Staatsschutz, zusammen mit der rechtspolitischen SPD-Parteiführung, um ein Verbot und um die fortwährende und über Jahrzehnte hinweg währende Strafverfolgung der antifaschistischen KPD. Die als einzige Weimarer Partei, und dabei auch relativ geschlossen, einen antifaschistischen Kampf gegen den NS-Staat im Inneren wie auch mit Alliierten bis zum Kriegsende 1945 führte.

● Liste ehemaliger NSDAP-Mitglieder, die nach Mai 1945 politisch tätig waren – Wikipedia

Norbert Heyer | Di., 19. November 2024 - 12:14

Unsere derzeitigen Politiker sind - sagen wir es mal vorsichtig - nicht gerade mit dem notwendigen Fachwissen ausgestattet, um eine Wirtschaftsmacht wie D sicher durch die Untiefen der gegenwärtigen Krisen zu steuern. Da gibt es eine neue Partei, die eine politische Grundeinstellung hat wie die Union vor ihrer grünen Verseuchung. Ein Demokrat würde nämlich durch entsprechend sachliche und nüchterne Politik dazu sorgen, dass die AfD nicht immer stärker wird. Der derzeitige politische Kompass läuft nämlich ganz klar auf staatliche Steuerung und Willkür hinaus. Je länger die falsche Politik nach jetzt einigen Monate Stillstand wegen Neuwahlen mit anderen Akteuren so weiterläuft, wird die ungeliebte Partei weiter wachsen. Für aktive Politik für uns Bürger zu schwach, will man Isolierung der Ungeliebten und Verbot als feuchter Traum der dann total entfesselten Politik ohne jede Kontrolle und Kritik. Was für ein schlimmes Anzeichen für Versagen in allen Bereichen des politischen Spektrums.

Karl-Heinz Weiß | Di., 19. November 2024 - 12:26

Ein früherer Ostbeauftragter hält nicht unwesentliche Bevölkerungsgruppen in den neuen Bundesländern für "diktatursozialisiert". Sein Parteichef versteht auch nach 35 Jahren das Wahlverhalten vieler der dortigen Bewohner nicht. Seit der DDR-sozialisierten Ex-Kanzlerin ist die Union offenbar in der Auseinandersetzung mit der AfD keinen Schritt weitergekommen. Keine idealen Voraussetzungen für eine "Halbierung der AfD". Der Titel "Verbotspartei" gebührt nicht nur den GRÜNEN.

Reinhold Schramm | Di., 19. November 2024 - 12:28

Nachtrag: So viel NSDAP-Vergangenheit hatte die Bonner Elite der Adenauerzeit

»Wenige überzeugte Nazis, viele Mitläufer, wenige Widerständler prägten den Politik- und Verwaltungsapparat der Adenauerzeit - so lässt sich ein Ergebnis einer Studie der Universität Kassel zusammenfassen, die mehr als 3.500 Karrieren aller Spitzenbeamten und Regierungspolitiker von der Kaiserzeit bis ins gegenwärtige Deutschland untersucht hat.« –

„Unsere Ergebnisse bestätigen, dass die junge Bundesrepublik sich in beträchtlichen Teilen auf ein politisches und administratives Spitzenpersonal stützte, das sich zuvor mit dem Dritten Reich arrangiert hatte“, kommentierte Prof. Dr. Sylvia Veit.

●● UNI - Sitemap Detail News

Heidemarie Heim | Di., 19. November 2024 - 12:37

Mir ist zwar erst das Herz kurz in die Hose gerutscht als ich den Namen der FDP-Politikerin Frau Linda Teuteberg als Teilnehmerin dieser Geheimrunde? las, weil ich sie letztens noch als einzige für mich wählbare Person in der FDP ausmachte. Doch mit jeder weiteren Zeile wurde mir erneut klar, welchen Fehler die Partei machte, diese Frau als Generalsekretärin zugunsten des inzwischen Fahnenflucht;) begangenen und mit einem Doppelministerium "belohnten" Minister Wissing übelst schassen zu lassen! Ihres Zeichen Juristin muss einem sogenannten "Staatsrechtler" verklickern, was die Rechte demokratisch gewählter Abgeordneten angeht bzw. das "Konstrukte zur Umgehung und Aushebelung" so ziemlich alle roten Linien im Parteienrecht/Verfassung überschreiten?
In früheren Zeiten wäre so Jemand keine Stunde länger nach bekannt werden eines solchen Ansinnens auf seinem Posten zu halten gewesen! Wahnsinn, wie unsere Verfassung durch solche politischen "Hütchenspieler" missbraucht vor die Hunde geht!!!

Hans Schäfer | Di., 19. November 2024 - 13:21

Ich glaub ich bin im falschen Film. Ist dieser Möchtegern Politiker gewählt worden um seine Arbeitsuzeit damit zu verbringen, einen AfD-Verbotsantrag zu erstellen? Diäten zurückfordern von dem..........

Gerhard Lenz | Di., 19. November 2024 - 13:33

"Das Magazin bietet Personen aus dem rechtsextremen Spektrum eine Plattform und erhält durch Inseratschaltungen finanzielle Unterstützung von der FPÖ. Diese Verbindung wird durch die enge Zusammenarbeit mit dem ( aufgelösten) Deutschen Institut für Staatspolitik (IfS) und die aktive Werbung durch rechtsextreme Blogs aus Deutschland wie „Sezession“ verstärkt.
Quelle: Kontrast A.
Ach der Kubitscheck....
Also alles andere als eine "Kapazität", geschweige denn fachliche Autoriät.
Angeblich wurden Bedenken während einer "Grünen Geheimkonferenz" geäußert. Allerdings sprach das "FPÖ-nahe Magazin" nicht von geplanter "Deportation" pardon Remigration von AfDlern nach Russland.
Überhaupt verwunderlich: F....war dabei, als man über Zoom diskutierte (also nicht in Potsdam). Worüber? Über einen Antrag, der bereits eingereicht wurde - die Angelegenehit ist also nicht vergleichbar mit Wannsee 2.0. Auch, dass andere Parteien sich am Antrag beteiligten, wurde einfach mal "weggelassen".

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