Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock nimmt an der abschließenden Plenarsitzung des UN-Klimagipfels COP29 in Baku, Aserbaidschan, teil / picture alliance/dpa/AP | Rafiq Maqbool

Nach der Klimakonferenz in Baku - „,All Electric‘ ist der maximal falsche Ansatz“

Die Klimakonferenz in Baku war geprägt von Debatten über Finanzhilfen des globalen Nordens an den Süden. Franz Josef Radermacher erklärt im Interview, warum diese Finanzhilfen notwendig sind und wie sich Deutschland mit seinem „Klimanationalismus“ in eine energiepolitische Sackgasse begibt.

Autoreninfo

Gerhard Junior studierte Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Derzeit hospitiert er bei Cicero Online.

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Franz Josef Radermacher ist Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n) in Ulm und habilitierte im Fach Mathematik. Zuvor promovierte Radermacher in Mathematik an der RWTH Aachen und in Wirtschaftswissenschaften an der TU Karlsruhe. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Klima und Energie. Jüngst erschien das Buch „All in! Energie und Wohlstand für eine wachsende Welt“, das er zusammen mit Bert Beyers veröffentlichte.

Herr Radermacher, Sie waren auf der diesjährigen Weltklimakonferenz in Baku. Der designierte US-Präsident Trump hat bereits erklärt, dass er am ersten Tag seiner Amtsübernahme aus dem Vertrag, auf dem die Klimakonferenz basiert, austreten wird. Wie schätzen Sie die künftige Relevanz dieser Klimakonferenz ein, falls eine derart wichtige Industrienation wirklich austritt?

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Maria Arenz | Mi., 4. Dezember 2024 - 11:25

Vor allem der HInweis auf die zu erwartende Obstruktion der deutsch- Grünen EE-Lobby, die sich an dem eingeschlagenen Irrweg schon dumm und dämlich verdient hat und weiter verdienen möchte. Ein Einwand aber : es ist völlig irrational, zu erwarten, daß der "Globale Süden" die verlangten Summen wirklich für die vereinbarten klimarelevanten Ziele ausgeben würde. Was macht Herrn Rademacher glauben, daß "Klimageld" einen anderen Weg nehmen würde, als die Billionen an Entwicklungshilfe, die veruntreut und verschleudert wurden? Warum sollen Kleptokraten, die mangels Interesse die einfachsten Themen im unmittelbaren aktuellen Interesse ihrer Bevölkerung-z.B. Ernährung- nicht geregelt bekommen, das Geld jetzt plötzlich nicht für ihre Sippschaft sondern für das Klima in 50 Jahren ausgeben? Wer soll das wie sichern ? Das könnte nur eine unvorstellbar durchsetzungsstarke Weltregierung. Und davor habe ich nach den Erfahrungen mit EU und UNO mehr Angst als vor Klimawandel im Computer.

Volker Naumann | Mi., 4. Dezember 2024 - 13:32

Antwort auf von Maria Arenz

Die deutsche grüne EE-Lobby, wie Sie schreiben, werte Frau Arenz,
sitzt doch schon in den Ministerien an den Entscheidersteller.

Ist doch egal, wenn wieder hunderte von Millionen € für Batterieträume
(Northvolt) des Herrn Habeck versenkt werden. Auch bei der Schleusung
von nicht-Asylberechtigten kann man viel verdienen (z. B. heute im
Focus "Mehrere hunderttausend Euro pro Schlauchboot"). Auch diese
NGO´s haben gute Lobby-isten bis in die Regierung und fordern für ihre
wichtige, moralisch höherwertige, Arbeit unbedingt mehr Geld.

Bei der nächsten Klimakonferenz werden wir wahrscheinlich wieder
eine deutliche Steigerung der Teilnehmerzahlen sehen, das muss
ja alles bezahlt werden (vom Klimageld?).

Trump hatte den ganzen Unsinn schon mal beendet und der
"Kettensägenmann" liegt vielleicht nicht ganz so falsch.

Im Übrigen passt immer wieder das Sprichwort von den Fröschen
und dem Sumpf, den sie natürlich auf Anfrage nicht trockenlegen
lassen wollen.

(Fuck the EU and the UNO?)

MfG

Tomas Poth | Mi., 4. Dezember 2024 - 11:29

Immerhin, der Interviewte hat erkannt, daß "all electric" Schwachsinn ist.
Die Erkenntnis, daß die CO2-Emissionen des Menschen auch nicht das Problem sind muß bei ihm also noch heranreifen.
Bleibt das liebe Geld, das ja unmittelbar an diese Bedingung geknüpft ist, denn sollte das böse menschengemachte CO2 freigesprochen werden, stürzte das Lügengebäude komplett in sich zusammen.
Es geht letztlich also nur um das Geld, die Billionen die erwirtschaftet und verschoben werden sollen, die geliebte Wachstumswirtschaft!

Die Geber dürfen dafür arbeiten, darben und schwitzen, die Umverteiler verschönern sich ihr Leben, die Empfänger lassen es in korrupte Taschen versinken und am Ende der Kette fallen ein paar Brosamen vom Tisch für die Bedürftigen.
Nichts neues auf dem Planeten, allerdings mit viel mehr Tamtam und öffentlicher Inszenierung.

Peter William | Mi., 4. Dezember 2024 - 13:37

Antwort auf von Tomas Poth

mich wie man es schaffen kann nach all den Jahren die CO2 Emissionen immer noch nicht als Problem anzusehen? Wie kann die Realität nur so verleugnet werden, wie viele Rekordsommer sind noch nötig?
Ich will nicht sagen das der bisherige Weg gut war, Nein, mit Sicherheit nicht. Aber nicht anzuerkennen das Treibhausgase den Treibhauseffekt verursachen ist grenzdebil!
Verbrennerverbot kann m.E. bleiben, es sind noch 10 Jahre bis dahin. Fracking in DE, CCS und ganz wichtig wieder AKW! In Sachsen und Thüringen gibt es beispielsweise Uranvorkommen. Mit dem so erzeugten Strom können auch bei Dunkelflaute E-Autos und Wärmepumpen betrieben werden. Die grünen Pläne sind keine Märchen, wie es oft geschrieben wird, denn Märchen gehen sehr oft gut aus. Es sind Horrorszenarien die großflächige Brownouts und Blackouts zur Folge haben werden. Speicher und Trassen können weder so schnell gebaut noch finanziert werden wie diese hochbezahlten Amateure Kraftwerke ohne zuverlässigen Ersatz zerstören.

Tomas Poth | Mi., 4. Dezember 2024 - 17:15

Antwort auf von Peter William

Ich denke das Problem liegt eher bei Ihnen und den Mitlaufschafen der CO2-Hypothese, vom angeblich menschengemachten Klimawandel.
Wenn Sie nicht anders können, dann ist das halt so. Ich hoffe Sie haben genügend Lebensjahre, um am Ende den Irrtum doch noch zu erkennen.

Peter William | Mi., 4. Dezember 2024 - 13:47

Antwort auf von Tomas Poth

die Flottenziele sind momentan nicht zu erreichen für die Hersteller. Auf der anderen Seite sind Autos auch mittlerweile 2,5 t schwere Schiffe die sich als SUV "getarnt" durch den Stadtverkehr "schlängeln". Wurde die KFZ Steuer einfach mal auf CO2 Ausstoß umgelegt? Es gäbe so einfache Maßnahmen um effektiver zu lenken...

Alexander Brand | Mi., 4. Dezember 2024 - 13:11

traut ihnen zu widersprechen!

Mythos vom Menschengemachte Klimawandel: Klimawandel ja, schon immer. Vom Menschen verursacht? Nein! Beeinflußt möglicherweise. Mythos, man könne den KW aufhalten. Nein! Anmaßend, dumm, naiv! Anpassen wäre das Gebot.

Mythos BEV: BEV sind niemals massentauglich, kleine leichte Fahrzeuge im Innenstadtbereich gut, alles andere ist Mist! Wobei die Grünen den Individualverkehr weitestgehend ablehnen, auch den mit BEV, ist also nur eine Scheindebatte. Verbrenner bieten noch viel Potential auch mit Wasserstoff, nur nicht mehr bei uns!

Mythos EE: EE sind ein Bestandteil einer zukünftigen Energieversorgung, sie werden aber absehbar nicht ansatzweise unseren Primärenergiebedarf decken können, wer Gegenteiliges behauptet, ignoriert die Tatsachen! Wer fossil nicht will braucht AKW.

Der einzig richtige Weg wäre technologieoffen nach Lösungen zu suchen und möglichst viel standortnahe und sauber zu erzeugen! Also genau das Gegenteil von dem, was Grüne propagieren!

Claudia Martin | Mi., 4. Dezember 2024 - 14:07

Wir sollten an eine Umkehr der Entwicklungshilfe denken. Vom Süden in den Norden. Quasi als Strafe für die Überbevölkerung. Die Staaten mit dem größten Geburtenrückgang erhalten die meisten Mittel. D würde hier sicherlich profitieren.

Bernhard Marquardt | Mi., 4. Dezember 2024 - 16:57

„…,dass aus staatlichen und nichtstaatlichen Quellen gemeinsam mehr als eine Billion US-Dollar pro Jahr an den globalen Süden fließen müssen...Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Zahlen in „All in!“ verlorene Zuschüsse sind. Dies ist Geld, das nicht zurückgezahlt werden muss und frei verfügbar ist.“....
Etwa für das bitterarme Bangladesh
Passend dazu ein Artikel in der NZZ von gestern, dem 03.12.2024
Die große Staatsplünderung in Bangladesh: wie 230 Milliarden Dollar verschwanden
„Ein Expertenbericht bringt ans Licht, wie sich Beamte in den letzten fünfzehn Jahren schamlos bereicherten, wie geschmiert und Vetternwirtschaft betrieben wurde.
Die Experten gehen davon aus, dass seit 2009 rund 230 Milliarden Dollar «versickerten», als Schmiergeld abflossen oder schlicht verschwanden....
...Die Vetternwirtschaft sorgte dafür, dass sich Regierungsmitglieder und regierungstreue Geschäftsleute schamlos bereichern konnten.
Spurlos versickern geht auch in Europa, etwa in Italien.

Karl-Heinz Weiß | Mi., 4. Dezember 2024 - 17:31

Die seit vielen Jahren gut verdienende GRÜNE Lobby in Deutschland ist mittlerweile so gut vernetzt (auch in den Energiekonzernen), dass eine Abkehr von der irrsinnig teuren strombasierten teutonischen Energiewende unrealistisch ist. Stilbildend sind Politiker wie Angela Merkel, die trotz ihrer unzweifelhaft vorhandenen physikalischen Kenntnisse Leute Jürgen Trittin hofiert. Widerstand aus der Bevölkerung ist erst zu erwarten, wenn es wegen der schon aktuell grenzwertig belasteten örtlichen Verteilernetze oder wegen IT-Störungen vermehrt zu längerfristigen Stromausfällen kommt.

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