
- „Selbstgefällige First-Class-Moral“
Der Oberbürgermeister von Münster, Markus Lewe, kritisiert die kirchlichen Stellungnahmen in der Migrationsdebatte. Er habe sie als „heuchlerisch und verletzend“ empfunden. Es sei Zeit, aus Liebe zur Kirche, über die Abschaffung der Kirchensteuer nachzudenken.
Markus Lewe ist CDU-Politiker und seit 2009 Oberbürgermeister von Münster. Seit 2021 ist er außerdem Präsident des Deutschen Städtetages.
Herr Lewe, die Debatte und die Abstimmung im Bundestag über die Migrationsanträge der CDU haben für Aufregung gesorgt. Welche Nachwirkungen haben Sie in Münster gespürt?
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Die Aufgabe der Kirchen wäre es, die Moral der Bürger zu schärfen. Das bedeutet aber nicht nur, das Leid anderer Menschen sehen zu lernen, sondern auch, die Vernunft richtig gebrauchen zu lernen. Erst beides zusammen macht den wahren Humanisten. Ohne Vernunft geht es nicht.
Leider haben die Kirchen das Gegenteil getan. Sie haben die Vernunft völlig vernachlässigt, ja sie sind sogar Ideologien hinterher gelaufen, die die Vernunft offen ablehnen: Der Wokismus setzt ganz auf Gefühl und lehnt die Vernunft ab, denn vernünftige Argumente wären Herrschaftsinstrumente der alten, weißen Männer.
Die Kirchen hätten einen wahnsinnig wertvollen Dienst an der Gesellschaft zu leisten, und haben vollkommen darin versagt. Deshalb muss es jetzt an den Geldbeutel gehen. Das ist nur folgerichtig. Wer auf Vernunft nicht hören will, der muss es am Geldbeutel fühlen. Nehmt den Kirchen das Geld weg!
Muss man die Konsequenzen ziehen. Was die Glaubensgemeinschaften sich derzeit erlauben, ist mehr als irritierend. Ich habe dieser Organisation schon sehr lange den Rücken gekehrt. Da scheint Herr Lewe noch richtig tolerant zu sein.
"Es wurde gar nicht mehr hinreichend differenziert zwischen AfD und CDU." Also mit der AFD kann und darf man das tun und mit Ihrer CDU nicht?
Ich habe aufgehört zu lesen, bevor mein Blutdruck steigt.
Erst wenn's an's eigene Fell geht, schreit dieser CDU-Mann auf und beschwert sich über die Einmischung der Kirchen in die Politik.
Gegen die AfD durften die Gottesmänner aller Couleur selbstverständlich wettern, so gut sie eben konnten.
Ich kann gar nicht mit Worten ausdrücken, wie mich dieses unseriöse, verlogene Messen mit zweierlei Maß inzwischen anekelt.
Grundsätzlich stimmt es natürlich, was Herr Lewe sagt: Es ist n i c h t Aufgabe der Kirchen, sich in die Politik einzumischen. Jesus hat das ganz bewußt vermieden!
Sein Auftrag an alle Kirchenmänner/ -frauen lautet:
"Weidet meine Lämmer!" und "Gehet hinaus in alle Welt u. lehret alle Menschen, was ich Euch gelehrt habe!"
Konkret: Kümmert Euch um das Seelenheil der einzelnen Menschen!
Lehrt die Leute, an mein Evangelium zu glauben!
Richtet Euer Trachten nach dem Jenseits, nicht nach dieser Welt!
Von Ausgrenzung ist nirgends im Neuen Testament die Rede.
Trotzdem geschieht sie heute unter Christen, und das ist erschreckend!
Zumindest in der evangelischen Kirche stehen die Bischöfe denke ich klar auf der Seite derer, die Herr Lewe hier kritisiert. Frau Fehrs hat das etwa bei der letzten Synode, soweit ich das wahrgenommen habe, nochmal sehr klar gemacht. Ich finde die Kritik von Herrn Lewe sehr berechtigt. Wenn Kirche politisch sein will, sollte sie andere Menschen noch respektieren.
Ich hadere auch breiter mit der Entwicklung in unserer Gesellschaft, von der die Kirchen ein Teil sein wollen - eine Entwicklung die nicht von den Rändern her kommt, sondern die teilweise durch die Welt getrieben ist und in der Gesellschaft auf Überforderung trifft, teilweise aus der alten Mitte heraus vorangetrieben wird.
Spitz formuliert ist das Problem, dass wir heute für Demokratie und Menschenrechte kämpfen - das sollten von jedem respektierte Leitplanken sein, um nicht in Extreme abzurutschen. Es sind aber heute immer mehr Maximen die Details regeln wollen und Alltagsbekenntnisse einfordern.
das ist zumindest der Vorwand für das Handeln der herrschenden Extremisten, es ist aber nur ein Feigenblatt, denn je weiter der Staat in die Freiheiten des Individuums eingreift, desto weiter bewegen wir uns von Demokratie und Menschenrechte weg. Der Staat verbietet Meinungen die vor wenigen Jahren noch Konsens- und Mehrheitsfähig waren. Der Staat gibt vor wie wir reden, denken und handeln müssen, was wir essen dürfen, welche Autos wir fahren dürfen, er erdreistet sich zu unterscheiden welche Meinungen „demokratisch“ akzeptabel sind und welche nicht.
Das ist Faschismus und keine Demokratie, die Kirche macht sich zum Gehilfen eines übergriffigen linken Staats, das ist inakzeptabel!
Es liegt in der Art der Natur, daß der Faschist der dabei ist, die Menschen zu entrechten nicht sagt, daß er der Faschist ist, sondern vorgibt die Demokratie retten zu wollen. Nur läßt sich die Demokratie durch Einschränkungen nicht retten, Demokratie gibt es entweder ganz oder gar nicht!
Mich hat an der CDU immer besonders das C gestört. Statt Kirchensteuer abzuschaffen ist es einfacher die CDU vom C zu entlasten. In der Schweiz wurde daraus die Mitte-Partei.
Wer immer mehr "Alltagsfragen" der Politik (die immer tief gehen, es sind immer auch Menschen erschüttert und betroffen) zu Fragen der Menschenrechte und Demokratie (und ähnlichen, nicht verhandelbaren Grundwerten) erklärt, nimmt mehr und mehr dem Politischen den Raum und lässt Menschen nur die Wahl zuzustimmen oder als menschenfeindlich gesehen zu werden.
Unserer Gesellschaft ist mit vielem überfordert und es ist zu billig das so auflösen zu wollen, dass wir nur alle die wahren Menschenrechte verteidigen müssten, dann wäre schon alles gut.
Und Trump? Klar, inzwischen ist alles so hochgeschaukelt und es gibt so große und mächtige Feindbilder, dass es irgendwann zum Schwur kommt: bist Du für oder gegen Die, für oder gegen uns. Toll ist es nicht, dass die Gesellschaft auf diesen Punkt zusteuert. Die Kirchen sollten nicht unnötig noch zum Punkt des Schwures vorauseilen.
in der Politik NICHTS zu suchen! Alles andere ist inakzeptabel, das, was sich unsere „christlichen“ Kirchen aktuell erlauben, geht gar nicht und ist Grund genug auszutreten!
Die deutschen Kirchen haben jedes Maß und jede Glaubwürdigkeit verloren, man glaubt man müsse dem linksextremen grünen Zeitgeist hinterherlaufen bzw. ihn sogar noch toppen, man glaubt dadurch den Mitgliederschwund stoppen zu können. Aber da irren sie grob, denn Christen sind in der Regel konservative Menschen, Linke sind keine Christen, sie haben ihre grünlinken „Ersatzreligionen“.
Die Kirche bedient die linken Sekten und verliert dadurch konservative Christen, gewinnt aber keine Linken dazu, die haben ihre Sekte! Nur begreifen sie es nicht, es wird ihr verdientes Ende sein! Diese „Kirchen“ braucht kein Mensch, sie schaden nur Deutschland und den Deutschen und den Christen sowieso!
So isch es, Punkt
Regierung nicht von beiden Kirchen ihre Klingelbeutel zu öffnen, um einem Solidarbeitrag zur Flichtlings Integration einzufordern ? Da möchte ich mal sehen wo die gepriesene Nächstenliebe hingeht ?
Da wäre nämlich ganz schnell Schicht im Schacht mit den dummen Gerede rund um die Flüchtlingspolitik.
Und, die Kirchen haben als diejenigen,die den größten Anteil an Grund & Boden in D besitzen, weiß Gott prall gefüllte Kassen ……
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik
Hat der die letzten Jahre hinter dem Mond verbracht? Diese Kirche, von der er vollkommen realtätsfern salbaldert, gibt es schon lange nicht mehr. Weil solche Figuren wie er dort das Sagen haben! Ich denke nur an die absolut unerträglichen Kirchentage, bei denen man ein bestimmtes Klientel Kraft eigener Meinungs- und Haltungshoheit einfach ausgeschlossen hatte, von Gott ist "queer" oder dem Präkariatstransport über das Mittelmeer, mit deren Folgen sie uns zufallen und zerstören mal ganz zu schweigen. Nein, Herr Lewe, ihre Krokodilstränen können Sie sich sonstwo hinschieben. Bleiben Sie dort, wo der Pfeffer wächst!