Ein Pro-Martin-Schulz-Plakat wir in Hannover hochgehalten.

Wahlkampf-Strategien - So gewinnen Sie die nächste Bundestagswahl. Oder nicht

Ob Lindner-Show und Digital first bei der FDP. Ob ein CDU-Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. Oder eine SPD mit Zeit für mehr Gerechtigkeit – richtige und falsche Wahlkampf-Strategien entscheiden über Macht und Ohnmacht. Sechs Tipps für Ihren nächsten Wahlkampf

Lucas Gerrits ist politischer Berater, Campaigner und Konzepter bei der Squirrel & Nuts GmbH.

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Lucas Gerrits ist politischer Berater, Campaigner und Konzepter bei der Squirrel & Nuts GmbH. Er entwickelt Strategien für Wahlkämpfe und berät Organisationen, Parteien und Verbände bei ihrer Kommunikation. Er ist Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen.

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Eine Wahl kann mehr verändern als oft geraunt wird: Erstmals zieht die AfD in den Bundestag. Die FDP schaffte ihre Rückkehr ins Parlament. Die Große Koalition ist höchstwahrscheinlich Geschichte. Die einst großen Volksparteien der Union und SPD verloren massiv. Doch wie es dazu kam, ist nicht dem Zufall geschuldet. Den Ausgang entschieden auch die Wahlkampf-Strategien der jeweiligen Parteien. Eine One-man-Show hier. Eine Macht der Gewohnheit dort. Was hat gut funktioniert? Was eher nicht? Diese Analyse sollten Parteien vor dem nächsten Wahlkampf gelesen haben.

1. Bleiben Sie beim geschlossenen Kurs wie die Grünen!

Beachten Sie nicht nur Umfragen! Entscheidend ist die zündende Gesamtstrategie.

Die Kampagne war erfolgreicher als die Umfrageinstitute erwartet hatten. Vor der Bundestagswahl lagen die Grünen konstant zwischen 6 und 8 Prozent. Am Ende gelang mit 8,9 Prozent das zweitbeste Ergebnis der Grünen bei einer Bundestagswahl.

Ein Grund für die schlechten Umfragen: Die Grünen sprachen als Opposition im Bund und als regierende Partei in einigen Ländern etwa zur Flüchtlingspolitik oder zum Ende des Verbrennungsmotors häufig nicht mit einer Stimme. Ihre einheitliche Erzählung von Haltung, also was „richtig” und was „falsch” ist, zerfiel oft in öffentlichen Widersprüchen.

Im entscheidenden Moment der Wahlentscheidung – besonders bei Unentschlossenen – zündete die Kampagne aber. Die entscheidenden Faktoren dafür sind: das Spitzenpersonal, Alleinstellungsmerkmale, Relevanz in aktuellen, öffentlichen Diskursen und die möglichen Machtoptionen.

Im Gegensatz zu 2013 verhedderten die Grünen sich nicht in einer Rechtfertigungsspirale aus „Verbotspartei“, „Veggie-Day“ und Steuererhöhungen. Sie waren geschlossen, fokussierten sich auf Klima- und Umweltpolitik und einen kulturellen Gegenentwurf zu der die Debatte weitgehend dominierenden AfD. Der Dieselskandal und die Tropenstürme zeigten die Relevanz grüner Programmatik. Im Endspurt halfen dann noch die Machtoptionen: 26 Prozent entschieden sich aufgrund von koalitionstaktischen Gründen für die Grünen, um Schwarz-Gelb oder eine Groko zu verhindern und um die Ökopartei in der Regierung zu sehen. 12 Prozent der Spätentscheidenden gaben ihre Stimme den Grünen.

Wenn es so gut lief, warum trotzdem nur 8,9 Prozent? Es ließe sich diskutieren, ob man junge, digital affine Menschen mit stärkerem Fokus auf Digitalisierung und Fortschritt hätte besser mobilisieren können. Das hätte der FDP Stimmen gekostet. Auf der anderen Seiten wären auch progressivere Slogans, gerade in den Großstädten, möglich gewesen. Die Linkspartei hat den Grünen hier viele Stimmen abgejagt. Angesicht starker Ergebnisse der „Baden-Württemberg-Realos“ und des verteidigten Direktmandats in Friedrichshain-Kreuzberg hat der ideologische Spagat offenbar funktioniert. Die Zahlen verdeutlichen noch etwas: Viele Stimmen kommen von dort, wo sich eine Partei langfristig dank Regierungsverantwortung verankern kann.

2. Machen Sie nicht die Fehler der SPD!

Wer mit Alleinstellungsmerkmalen punkten will, muss sie zeitgemäß vermitteln.  

Die SPD konnte ihren „Zeit für mehr Gerechtigkeit“-Wahlkampf trotz einer richtigen Personalentscheidung für Martin Schulz nicht verständlich ausformulieren. „Gerechtigkeit“, was ist das? Warum ist dafür Zeit? Irgendwas mit Würselen, Krankenpflegerin und böser Manager. Das hörte sich die letzten 20 Jahre immer ähnlich an. 15 Jahre wurde mitregiert. Es war eine vergebene Chance, dass der große Europäer Schulz plötzlich so redete wie die andere Sozi-Männer vor ihm. Dabei hatte er anders als Steinmeier und Steinbrück nicht mit Merkel regiert.

Um die 80 Prozent der Menschen in Deutschland schätzten ihre wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut ein. „Nur” 18 Prozent der SPD-Anhänger fühlen sich wirtschaftlich abgehängt. Die Arbeitslosigkeit beträgt 5,7 Prozent. Wie kann man davon ausgehen, dass „mehr Gerechtigkeit“ das Gewinnerthema der Wahl sein wird? Eine ähnliche SPD-Kampagne versuchte 2016 Nils Schmid im starken Wirtschaftsland Baden-Württemberg. Er fiel von 23,1 Prozent aus der Regierung auf 12,7 Prozent in die Opposition.

Dass die SPD Schulz gegen Ende nur noch als „Kanzlerformat“ beschrieb, wirkte verzweifelt, thematisch und machtpolitisch verloren. Die Rechtfertigungsspirale drehte sich nur noch um den fast komisch wirkenden Anspruch, Kanzler mit der Politikerfahrung aus Würselen zu werden.

Dabei waren die Themen da: Ähnlich wie Schröder 1998 hätte es ein Wahlkampf für den Fortschritt und die Sicherung der Zukunft werden können. Kompetent hätte die SPD als Auto-Partei 2.0 die Umgestaltung der Automobilindustrie thematisieren können. Nichts verändert sich in der digitalisierten und globalisierten Welt so wie die Arbeit – das Kernthema der SPD. Bei diesen Themen hätte Grünen und FDP das Wasser abgegraben werden können. Durch ein Infrastrukturprogramm für strukturschwache Regionen hätte man der AfD entgegentreten können. An sie hat die SPD ihre meisten Stimmen verloren.

Stattdessen stilisierte sich die SPD in sozialen Netzwerken zur neuen „Abrüstungspartei“, die Atomwaffen aus Deutschland verbannen möchte. Das Nein zum 2-Prozent-Ziel der NATO-Aufrüstung setzte sie mit dem Schröder-Nein zum Irak-Krieg gleich. Dass über Abrüstung wirklich niemand in Deutschland redete – sei's drum. Erinnert sich dagegen noch jemand an den Inhalt des Renten- oder Steuerkonzepts? Oder an das „Chancenkonto“? Genau.

Wer in der Gegenwart ankommen und Zukunft gestalten will, darf nicht ständig von Vergangenheit reden. Also weg von der ewigen „Seit 156 Jahren“-, „Willy-Brandt-Hurra“-, „die arme Krankenpflegerin und der böse Manager“-Rhetorik! Der Sozialstaat der Zukunft (Grundeinkommen?), der Wandel der Arbeitswelt und ein zukünftiges Europa, wie dies Macron gerade anstößt, liefern genügend Anknüpfungspunkte für zukünftige Vorstöße der SPD.

3. Seien Sie ideenreicher und origineller als die CDU und CSU!

Ein Weiter-so braucht Gründe. Wer rechte Positionen imitiert, stärkt das Original.   

Thomas Strerath, dessen Agentur Jung von Matt die Kampagne der CDU verantwortete, brachte das Ergebnis der Union in einem Beitrag auf Horizont auf den Punkt: „Wir könnten enttäuschter nicht sein. Merkel hat gewonnen, wir sind gescheitert.“ Dabei war die Kampagne gestalterisch ziemlich schick. Auch das begehbare Wahlprogramm war eine starke Idee.

Zwar gilt Merkel vielen Deutschen nach wie vor als stabiler Anker in unsicheren Zeiten. Aber dieses mal reichte ihr Charisma nicht aus, das programmatische und inzwischen auch personelle Loch von CDU und CSU zu stopfen. Warum auch soll man 40 Prozent der Stimmen nur dafür bekommen, wenn man „für ein Deutschland [ist], in dem wir gut und gerne leben“? Was waren Merkel’s Gründe für „Four more years“, wie es Obama bei seiner Kampagne zur Wiederwahl formulierte, um seine Politik weiterhin umsetzen und vollenden zu können?

Im letzten Wahlkampf 2013 reichte der CDU ein „Sie kennen mich“ von Merkel im Gegensatz zu einem Steinbrück, der sich von den Deutschen immer weiter entfremdete. Viele entschieden sich dieses Mal bei einer ohnehin gesetzten Kanzlerin nicht für die Union, sondern für die taktische Wahl der FDP (1.620.000), die Nicht-Wahl (1.610.000) oder die Protestwahl der AfD (1.040.000).

Schädlich war auch der jahrelange Streit zwischen CDU und CSU bei der Asylpolitik. Das Kalkül der CSU, sich als heimatdeutsches Korrektiv gegen Merkel zu positionieren, ging völlig in die Hose. Wie schon bei Guido Wolf in Baden-Württemberg und Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz führten rechte Positionen und die Abgrenzung von Merkel zum eigenen Verderben. Auch in anderen europäischen Ländern bestätigte sich die Regel: Wer Sprache und Politik des Populismus kopiert, verliert und stärkt das Original.

Die CSU bekam mit 38,8 Prozent und einem Verlust von -10,5 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949. Jetzt weiterhin nur mit Asylrechtsverschärfungen zu kommen, um die „rechte Flanke“ zu schließen, wiederholt diesen Fehler aufs Neue. Wer dem Rechtpopulismus entgegentreten will, darf gesellschaftliche Gruppen und sozial Benachteiligte nicht gegeneinander ausspielen, sondern muss Antworten auf geschlossene Krankenhäuser und Jugendtreffs, auf verlorenes Vertrauen in den Staat und fehlende Teilhabe finden.

CDU und CSU brauchen zeitgemäße konservative Gesellschaftsentwürfe und Personen, um nach Merkel nicht auseinander zu fallen. Gesellschaftsentwurf heißt nicht nur „Obergrenze“ und innere Sicherheit, heißt nicht, sich weiter von der AfD “jagen” zu lassen. Sondern ein neues, christlich-demokratisches Leitbild für Deutschland zu entwickeln.

4. Bestimmen Sie die Agenda wie die AfD!

Wahlen gewinnt, wer hauptsächlich stattfindet und Polarisierung nutzen kann

Der Bundestagswahlkampf 2017 war der Wahlkampf der AfD. Die Partei hat es geschafft, innerhalb von drei Wochen von 8 Prozent auf fast 13 Prozent zu klettern. Ein Zuwachs von 5 Prozent in 21 Tagen. Drei Wochen meist kalkulierte Skandale, über die sich viele immer wieder aufgeregt und ihnen dafür den Raum gegeben haben. Die AfD durfte sich in den Talkshows für rechtsradikale Aussagen rechtfertigen oder sie wie Alice Weidel als Opfer (inszeniert) verlassen.

Die AfD war die hässlich-laute Stimme bei den kulturell-gesellschaftlichen Fragen gegen den (konstruierten) Block der anderen Parteien. Ihre Themen Asyl, Islam und innere Sicherheit überlagerten alles. Kaum eine Rolle spielten Rente, Steuern, Bildung, Soziales, Energie, Klima, Digitalisierung, Verkehr, Europa, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und vieles mehr. Die 97 Minuten TV-Duell zwischen Merkel und Schulz waren der eindrücklichste Beweis für die thematische Getriebenheit durch die AfD und ihre vielen Helferlein in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke.

Insgesamt wurde die AfD nur selten mit ihren Programmen zum sozialen Kahlschlag oder fehlenden Standpunkten zu Bildung oder Rente konfrontiert. Viele Medien werfen im Umgang mit der AfD nach wie vor Fragen auf, bei denen von den anderen Parteien keine grundlegend verschiedene Meinungen zu hören sind, schlicht aus dem Grund, weil das unserem (bisherigen) Grundkonsens widersprechen würde:

Aber: Was kann man gegen fast 1.000 Anschläge auf Geflüchtetenheime im Jahr 2016 und gegen Rechtsterrorismus unternehmen? Wie kann man die Situation in den Geflüchteten verbessern, damit die Menschen schneller Anschluss finden? Das war offensichtlich keine Fragen mehr wert.

Wenn Antwort auf die immer gleichen AfD-Tabu-Brüche bleibt, diese als ernstzunehmende Position zu diskutieren, verschiebt man die Grenze weiter ins rechte Nirvana. Damit treibt man tendenziell AfD-affine Menschen in die Arme der extremen Position: „Man wird das ja wohl noch sagen dürfen.” Auch, wenn sich die AfD-Positionen oft außerhalb unseres freiheitlich-demokratischen Grundkonsenses bewegen. In der Dynamik des öffentlichen Diskurses konnte die AfD die aktuelle, polarisierende Agenda mit ihrem Alleinstellungsmerkmal bestimmen und einen Pol besetzen. So gewinnen Parteien Wahlen.

5. Mut zu Design und konsequenter Zielgruppe wie die FDP!

Die Oberfläche ist entscheidend.  

Der Wahlkampf der FDP war ein Lindner-Wahlkampf. Das hat funktioniert und war damit richtig. Inhaltlich und personell ist es zum Großteil die Partei von 2013 mit einem 3-Tage-Bart-Spitzenkandidaten, der sehr gut reden und sich verkaufen kann. Ihre Standpunkte, darunter der befürwortete Austritts Griechenlands aus dem Euro-Raum, waren kaum ein Thema. Die Fragen zur FDP kreisten hauptsächlich darum, wie gut Lindner aussieht. Inhaltliche Auseinandersetzungen gab es kaum. Als brillanter Rhetoriker konnte er das überstrahlen.

Inhaltlich fokussierte sich die FDP auf Digitalisierung und Bildung – ein stark auf Zielgruppen verengter Wahlkampf mit Plakaten wie „Digital first. Bedenken second.“ Für viele ein großer Aufreger, Startup-Menschen gefällt’s. Auch Handykamera-Monologe von Lindner auf Facebook nach harter Arbeit im Auto waren ein Erfolgsrezept. Das hat auch schon in Nordrhein-Westfalen funktioniert. Die neue Oberfläche der FDP mit Magenta und dem neuen Namen als „Freie Demokraten“ ließ die missglückte Regierungszeit der damaligen Mövenpick-Partei von 2013 vergessen.

Am Ende entscheidet die Oberfläche. Das ist nicht negativ gemeint: Erst die Oberfläche durch Personen, Plakate, Symbole, Gesten und Slogans einer Partei schafft eine Identifikation und emotionale Bindung mit einer Partei und dessen Spitzenpersonal. Die FDP hat das in diesem Wahlkampf zur Perfektion getrieben. Vom Aufbau eines völlig neuen Images könnte gerade die SPD etwas lernen. Für die FDP war es eine phänomenale, lang vorbereitete Kampagne, welche die richtigen Kommunikationswege fand und sich am Ende auszahlte. Chapeau. Aber jetzt muss auch geliefert werden.

6. Formulieren Sie Machtoptionen, nicht wie Die Linke!

Wer alle Machtoptionen ausschließt, bleibt stehen.

Die Linke kam im Wahlkampf kaum vor. Dafür ist sie selbst verantwortlich. Ihre trashigen Plakate in Word-98-Ästhetik erreichten zwar ihre Zielgruppen von der hedonistisch geprägten Unter- und Mittelschicht bis hin zu innovationsaffinen, linken, jungen Menschen. Aber die Partei sollte allmählich klären, was sie will. Wer es sich als Oppositionsführerin zum Selbstzweck gemacht hat, gegen die SPD zu sein, gleichzeitig aber propagiert, Merkel abzulösen, liefert keine Alternative.

Ein linkes Regierungsprojekt aus SPD, Grünen und Linken rückte seit Beginn des Jahres ins vollkommen Unrealistische und machte Schulz’ Machtanspruch zur verzweifelten Komik. Am Ende erhielt eine mögliche Rot-Rot-Grüne Koalition nur 38,6 Prozent. 

Wenn Die Linke jemals regieren und einen echten Politikwechsel möchte, braucht es mehr als SPD-Verachtung und Daueropposition. Ein typisch, kulturell linkes Phänomen: Lieber kritisch sein als einen gesellschaftlichen Wandel in der Regierung herbeizuführen. Dass es anders gehen kann, zeigt der linke Ministerpräsident Bodo Ramelow in Thüringen. Daran könnte sie sich ein Beispiel nehmen.

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Armin Dick | Di., 3. Oktober 2017 - 18:06

Sorry Herr Gerrits, aber ich mache in Gedanken hinter nahezu jedem Ihrer Sätze ein oder mehrere Fragezeichen, z.B. zu Ihrer Aussage daß Martin Schulz die richtige Personalentscheidung war. Sie erliegen einem systemischen Fehler, wenn Sie glauben hier überhaupt belastbare Aussagen treffen zu können. Nicht diejenigen gewinnen die Wahl, die eine pikfeine Kampagne hinlegen (wie sie es der Partei die Grünen konstatieren), entsprechend einer perfekt geschminkten und auf den Punkt gestylten Fassade beim Schönheitswettbewerb, das ist der größte Irrtum Ihrer Zunft- sondern am Ende gewinnen die besten Argumente und Inhalte (wobei die sich bei CDU und SPD diesmal ja überhaupt nicht wesentlich unterschieden)

Harry Windecken | Mi., 4. Oktober 2017 - 13:18

Antwort auf von Armin Dick

Wie schon zigmal weltweit belegt, werden Wahlen nicht durch Kampagnen sondern bei der Auszählung der Stimmen gewonnen!

Manfred Gimmler | Di., 3. Oktober 2017 - 18:37

Das sind Tipps, die ein Marketingfuzzi an einen Modebewußten verkauft, und beide sind davon überzeugt, daß man die meisten Bürger emotional hinter die Fichte führen kann.

Politik soll sich wohl weiterhin in Marketingkampagnen erschöpfen? Oder sollte ich Ironiesignale übersehen haben?

Ortwin Maffay | Di., 3. Oktober 2017 - 19:22

Hier schreibt anscheinend einer, der ohne echte Lebenserfahrung außerhalb seines links-grünen Politik-Milieus ist; dazu endlos arrogant und abgehoben von den Problemen dieser Welt und der zwischen Schein und Wirklichkeit nicht mehr(?) unterscheiden kann.
Alles nur ein (Kommunikations-)Spiel und mit dem richtigen Spin klappt das schon ...
Teile der Analyse treffen sicherlich zu, aber der grundsätzliche Ansatz ist falsch und - sorry -
zynisch und schlicht zum Kotzen.
Der Wähler - aber auch der "Flüchtlinge" - wird hier schlicht als dumm und verführbar und ohne eigenen Glauben und Überzeugungen angenommen, den man nach Belieben manipulieren kann, wenn man es nur richtig macht...
Passen Sie auf, Herr Gerrits, dass Sie sich da mal nicht gewaltig irren und uns der Laden - inklusive Ihres Kiezes - daher in absehbarer Zeit gewaltig um die Ohren fliegt!
Die Probleme sind da und kein Schönreden und sonstiger Kommunikationszauber wird sie lösen!

Ralf Altmeister | Di., 3. Oktober 2017 - 19:28

Habe selten so einen oberflächlichen Artikel gelesen. Dieser suggeriert, daß die Kampagnen der letzten Monate vor der Wahl, entscheidend für die Anzahl der Wählerstimmen sind und nicht die Politik und deren Folgen aus der vergangenen Legislatur. Unglaublich

Man wollte uns die Parteien verkaufen wie einen Schokoriegel ! Aber bitte mit Sahne !
Klare Verlierer sind CDU/CSU und die SPD. Der ganze Rest des Wahlergebnisses war eine Verhinderungswahl von ungewünschten Koalitionen. Ich kenne in meinem Umfeld keinen der Jamaika will oder wollte und ich lebe in der "Mitte" der Gesellschaft.

dass man mit der Flut von absurden Wahlanalysen die wahren Gründe, die man wohl kennt, verstecken will. Der wahre Grund ist recht simpel: verfehlte Politik seit 2013-2017 und verfehlte Information. Man (die Hauptparteien und Medien) hat schlicht am Menschen/Wähler vorbei regiert, weil man sich moralisch höher fühlte als der gemeine Mensch/Wähler. Und man macht einfach weiter, und denkt dass man die Wähler für das nächste Mal schon in die richtige Richtung drücken kann. Mal sehen was in Niedersachsen passiert. Wenn dort CDU/SPD wieder verlieren, vielleicht fängt dann der richtige Nachdenkprozess an. Habe allerdings inzwischen meine Zweifel.

und lege noch einen obendrauf. Es wäre bestimmt für alle Parteien hilfreich, würden sie denn einfach zur Wahrheit zurückkehren und somit wieder glaubwürdiger. Die Damen und Herren haben noch immer nicht kapiert, daß man den Menschen zwar für dumm verkaufen kann, aber nur eine begrenzte Zeit. Die meisten Menschen sind es einfach leid nur noch verar....t und als Dank dafür immer mehr zur Kasse gebeten zu werden.

Ihre Zweifel teile ich natürlich. Wie sagte A. Merkel? Sie wüßte nicht, was sie falsch gemacht haben soll.

Reiner Kraa | Di., 3. Oktober 2017 - 19:50

Der Autor geht davon aus, dass die deutschen Wähler sich nicht selbst ein Bild davon machen können, was um sie herum geschieht und deshalb in ihrer Willen- und Ahnungslosigkeit das tun, was ihnen Wahlstrategen einimpfen. Das stimmt nicht.
Die FDP hat z. B. viele Stimmen von Leuten bekommen, die den mainstream der Konsensparteien nicht mehr wollten, die AfD aber nicht wählen wollen. Das war einfach nicht die Lindner-Show, wie vom Autor beschrieben. Hoffentlich werden sie nicht enttäuscht. Die FDP ist bisher zu allen Zeiten umgefallen.
Die Wahlniederlage des Brüssler Apparatschiks Schulz war, zumindest für mich, von vornherein klar. Das war nicht der richtige Mann. Die SPD hat niemanden mehr. Die CDU/CSU ist wohl mehr aus Angst um die Frage gewählt worden, wer es denn machen soll. Die haben auch keinen mehr. Linke und Grüne sind, zumindest im wesentlichen, von ihrer Stammwählerschaft gewählt worden und wer die Konsensparteien nicht mehr wollte hat FDP bzw. AfD gewählt.

Als ich kürzlich die SPD Führungsriege im Fernsehen sah, musste ich lachen: Schulz, Schwesig, Nahles, Maas, Stegner. Mehr haben die nicht anzubieten. Was für ein Abstieg nach Schumacher, Brandt, Schmidt, Wehner, Vogel, Schröder. Bin gespannt ob die noch jemanden in der 2. oder 3. Reihe haben, wenn nicht dann ist es schade aber dann hat die Sozialdemokratie ihr Ende gefunden, so wie in Italien und Frankreich. So ist das wenn man sich mit sich selbst beschäftigt und den Wähler verachtet. Man muss die Menschen nicht abholen, sondern den Menschen zuhören, und das können die Polit-Studienabbrecher nicht.

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 5. Oktober 2017 - 10:48

Antwort auf von Hans Page

Na ...und erstrecht wenn ich die Führungsriege der Grünen sehe..."denk ich an Deutschland in der Nacht, ...."

Auch ich habe mich über diesen Kommentar gewundert. Aber auch über die ganzen anderen Beiträge, wo man jetzt versucht, das Wahlergebnis zu interpretieren. Es ist grotesk. Politiker und Journalisten liegen nahezu ausnahmslos daneben. Vielleicht sollten Politiker und Journalisten sich mal auf Grillpartys oder in Eckkneipen begeben. Alleine schon der Versuch, alle kritischen Themen aus dem Wahlkampf heraus zu halten, ist eine Verhöhnung des Wählers, die dieser durchaus erkennt. Das Thema Zuwanderung hat ja dann noch Beachtung gefunden. Aber vom drohenden Kollaps des Gesundheitssystems oder der kalten Enteignung und ständig steigender Immobilienpreise aufgrund der verfehlten Euro-Rettung hörte man bspw. gar nichts. Für den typischen Netto-Steuerzahler, der Politik durchaus differenziert betrachtet, gab es diesmal halt nur noch die Alternativen FDP oder AfD. Erstaunlich ist eigentlich nur, warum immer noch so viele CDU oder gar SPD wählen.

Harald Schlottmann | Di., 3. Oktober 2017 - 20:26

Was meinte Herr Gerrits eigentlich mit "diesmal reichte Ihr Charisma nicht aus" ??
Hat sie denn jemals ein anderes Charisma gehabt als das einer SED Komsomolze oder einer Parkuhr ??
mfG

Heidemarie Heim | Mi., 4. Oktober 2017 - 14:55

Antwort auf von Harald Schlottmann

Geehrter Herr Schlottmann! Wie sprechen Sie über die "mächtigste und einflussreichste Politikerin Europas,wenn nicht der Welt?!"
Außerdem hatte ich beim Lesen Ihres Beitrages gerade Kaffee im Mund, dem
mein Lapto fast zum Opfer gefallen wäre:)))). Trotzdem Dank für das Beinahelachunglück! Die Welt ist aber auch gemein! MfG

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 5. Oktober 2017 - 13:21

Antwort auf von Heidemarie Heim

Wie steht es mit einer Straßenlaterne, die erleuchtet im Gegensatz...???

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 5. Oktober 2017 - 13:22

Antwort auf von Heidemarie Heim

Wie steht es mit einer Straßenlaterne, die erleuchtet im Gegensatz...???

ingrid Dietz | Di., 3. Oktober 2017 - 20:34

wird dazu führen, dass bei der nächsten BT-Wahl die AfD über 25 % Stimmen bekommt !
Und die sogen. "Volks"parteien in der Bedeutungslosigkeit verschwinden !

Hans G. | Di., 3. Oktober 2017 - 21:33

insbesondere in Bezug auf Grüne und AfD!

Manche sagen, dass Lesen bildet. Ich bin überzeugt, dass es Herrn Gerrits Analyse nicht geschadet hätte, wenn er das eine oder andere Wahlprogramm gelesen hätte und sich weniger von seinem Parteibuch hätte leiten lassen.

Gisela Müller | Mi., 4. Oktober 2017 - 01:45

Das ist "Dummschwätz"! Die Gründe für das kollektive - aber immer noch nicht wahrgenommene - Versagen der "Parteien" sind keine "Marketinggründe". Was soll das? Das mag Wunschdenken unserer derzeitigen "Eliten" sein, spiegelt aber nicht die Realität! Ganz einfach: Leute, macht Politik für das deutsche Volk (uhh, populistisch, "völkisch"!), erkennt die deutsche Nation an, politisiert zum Wohle der deutschen Bürger, WIR sind die Deutschen, wir SIND das Volk! Da könnt Ihr negieren, wie Ihr wollt! DIE Schuld gibt es nicht! Hört endlich auf damit! Es reicht! Die heutigen Italiener sind auch nicht Schuld an Nero! Ich verneine bei Gott nicht die deutsche Geschichte, nicht die deutsche Vergangenheit, aber irgendwann ist gut, ohne dass wir "vergessen". Wir leben im Heute und im Jetzt! Die Probleme sind vielfältig. Sie lassen sich nicht durch "den Blick zurück" lösen! Oder durch "pauschale" Schuldzuweisungen! Dieses -noch - deutsche Volk ist indoktriniert, ruhiggestellt, manipuliert. Es reicht!

Karsten Paulsen | Mi., 4. Oktober 2017 - 08:45

So dumm ist der Wähler nicht, gewählt wurden diesmal keine Themen, sondern Politik.

Peter Lieser | Mi., 4. Oktober 2017 - 08:52

Ich glaube weder die Politiker noch die Medien haben was verstanden ! Beispiel : Die Fragen zur FDP kreisten hauptsächlich darum, wie gut Lindner aussieht.......bezeichnend für die Fehleinschätzungen. Anscheinend hält man den Wähler für total bescheuert. Nach den aktuellen Umfragen, wenn sie noch einer ernst nimmt, sind CDU + SPD weiter abgesackt.

Thomas Radl | Mi., 4. Oktober 2017 - 11:53

Antwort auf von Peter Lieser

"Nach den aktuellen Umfragen, wenn sie noch einer ernst nimmt, sind CDU + SPD weiter abgesackt."
Und so wie ich das sehe, wird das Herauszögern der Regierungsbildung im Bund ("Erst mal auf den Landtagswahlkampf konzentrieren!") in Niedersachsen auch abgestraft! Ich würde mich sehr wundern, wenn da die "Volksparteien" irgendetwas dazugewinnen würden. Nur, dass das nicht die geringste Auswirkung haben wird!

Davina Dalmann | Mi., 4. Oktober 2017 - 10:10

Ob die Parteien mit diesem Personal überhaupt nochmal eine Wahl gewinnen werden scheint mir fraglich. Keiner von denen spricht als Erstwählerin, meine Sprache ! Jetzt zerren sie noch Schäuble im Greisenalter auf den Sitz den BT-Präsidenten. Nahles wird wohl die SPD übernehmen. Alles alt und Verbraucht. Überspitzt gesagt erinnert mich das an den Film, die Rückkehr der Mumien ;-) Der Jugend gehört die Zukunft, dass kann ich in dieser Auswahl nicht erkennen. Ich beneide Österreich und Frankreich.

Akfred Zielinski | Mi., 4. Oktober 2017 - 10:21

Meines Erachtens haben hier die Parteien den Tugendpfad längst verlassen und versuchen mit Marketinmätzchen und weit weg von ehrlichem, solidem Kaufmannsverhalten usw. die Wähler einzufangen. Was wollten mir die Aussagen / Parolen auf den Wahlplakaten besonders der beiden Großen eigentlich sagen? Ich hatte immer den Eindruck, es wurde jeweils das offeriert, gefordert, was gerade zuvor durch diese quasi selbst vernachlässigt, abgeschafft war. Mit hohlen Phrasen gewinnt frau/man keine Wahl zumindest bei mit und einem weiteren Teil der Bürger nicht. Zudem ist Wahltag auch Zahltag!

Michael Bodef | Mi., 4. Oktober 2017 - 10:49

Eigenwerbung ist ok.., steht jedem zu.
Nur: der eigentlich notwendige und erwartete Absturz der "Grünen" wurde lediglich durch Wählerwanderungen um eine BT- Wahl verzögert.
Ich vermute, dass das Wählerpotential der weiter verfallende SPD nicht ein zweites mal durch die "Grünen" angezapft werden kann, und die diversen gruppen von Wechselwählern nicht gehalten werden können - es mangelt den "Grünen" im Bund mittlerweile arg an wahrnehmbarer Substanz, von "Glaubwürdigkeit" ganz zu schweigen dazu kommt, nun ja, ein wirklich grottiges Führungspersonal auf Bundesebene.

Yvonne Walden | Mi., 4. Oktober 2017 - 12:06

Parteien sind keine "Produkte" und Partei-Organisationen keine "Dienstleister".
Was bei Wahlkämpfen fast immer unbeachtet bleibt:
Die Vorsitzenden der großen Parteien sollten keine Wahlreden führen, sondern durch politisches Handeln beweisen, daß sie sich wirklich für ihre Klientel, die Wählerinnen und Wähler, einsetzen.
Beispiel Große Steuerreform: Warum hat die Große Koalition aus CDU, CSU und SPD keine Steuerreform beschlossen und durchgeführt, wo wir doch alle wissen, wie ungerecht insbesondere die Gesetzgebung zur Einkommensteuer ist.
Da zahlen Großaktionärinnen und -Aktionäre aus den Erträgen (Dividenden) lediglich eine Abgeltungssteuer von 25 Prozent. Diese sollte endlich auf 50 Prozent angehoben werden, denn Dividenden sind "leistungsloses Einkommen".
Warum werden unsere Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten noch immer in Auslandseinsätze geschickt, ohne UN-Mandat, also lediglich auf Geheiß der USA?
Das sind u.a. Themen, die den Menschen auf den Nägeln brennen. Und nun?

Olaf Barthen | Mi., 4. Oktober 2017 - 12:38

Nach durchlesen des Artikels von Herr Gerrits war ich etwas Irritiert. Meint der Autor dies wirklich ernst? Oder ist dies etwa ironisch gemeint? Oder es offenbart sich hier die Denke der sogenannten Wahlkampfberater.

Nur Hamanda | Mi., 4. Oktober 2017 - 13:14

Sorry, das sind nicht 5% plus sondern über 60%, nur zur Info (Grün und rechnen - ist vielleicht nicht so das Lieblingsfach). Seisdrum.
Und wenn die Agenturen erst hinterher wissen (CDU), was sie falsch gemacht haben, dann sind sie keine Profis. Um etwas Falsches zu machen, kann man auch den Papst fragen. Obwohl Jung von Matt sicherlich Profi-Rechnungen geschrieben hat.
Aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, Gerrits Nachanalyse ist m.E. fragwürdig und wenig informativ.
Ist das jetzt das neue CICERO-Niveau?
Schade

Hans Herzberger | Mi., 4. Oktober 2017 - 13:40

Ich denke auch Sie Herr Gerrits haben nichts verstanden ! Gehen sie unter das gemeine Volk und hören sie deren Argumente, denn diese Gruppe stellt die höchste Wählerzahl. Ihren abgehobenen Aussagen kann ich nicht folgen und sicherlich auch die Mehrheit dieser Kommentatoren. Übrigens die Präsentation von Herrn Schulz als Heilsbringer der SPD wirkte wie die Einspannung eines abgehalfterten müden Gaules der nur noch mit überlautem Wiehern und verzweifeltem Treten in alle Richtungen wirkte.

Wolfgang Lang | Mi., 4. Oktober 2017 - 14:08

Es gilt am Ende: Oberfläche, Oberfläche, Oberfläche, Posterboy, sharp dressed.
Politik kann so einfach sein! Wieso kommen so Wenige drauf?

Heidemarie Heim | Mi., 4. Oktober 2017 - 14:40

Liebe Redaktion,lieber Herr Gerrits! Sie sehen,man kann uns nichts recht machen:-)! Dabei schliesse ich mich nicht aus, und ausdrücklich den meisten Meinungen betreffs käuflich zu erwerbender
Wahlkampfberatung an.Ich gehöre deshalb auch der Käuferspezies an,die weder den vorgegebenen
Konsum-Pfaden noch der ausgesuchten Musik/
Geruchsberieselung im Supermarkt (hier SB-Politik)anheimfallen.Was das rechtmachen betrifft,liebe Mitkommentatoren:Bis auf die "üblichen Nettigkeiten" bezüglich der AfD,gibt
doch sogar der Werbeprofi Gerrits (mehr als weniger zähneknirschend) kund,das die Partei
aus dem Stand zu Platz 3,mit wohl einem der geringeren Werbe-Etats den eigentlich besten
Wahlkampf absolvierte. Das dabei der Zweck (Provokation) die Mittel heiligt kennt er natürlich
auch.Und deshalb fand ich es nach zweitem Studium des Artikels und der Mitkommentare
ganz richtig von der Redaktion uns die Sichtweise
der uns unbewussten Akteure im Hintergrund nahe
zu bringen.Man lernt manches dazu!

Ursula Schneider | Mi., 4. Oktober 2017 - 17:56

1. Zwischen Politik und Waschmitteln besteht ein kleiner, aber nicht zu vernachlässigender Unterschied.
2. Nicht alle Bürger lassen sich für dumm verkaufen (es werden sogar immer weniger).
3. Lügen haben kurze Beine und bleiben deshalb zwangsläufig irgendwann auf der Strecke.
4. Phrasen und Banalitäten langweilen nicht nur, sie überzeugen auch wenig.
5. Viel wichtiger als originelle Ideen, ein fotogenes Gesicht oder "Design" ist es, offen und ehrlich das anzusprechen, was die anderen aus durchsichtigen Gründen tunlichst zu verschweigen suchen.
6. Wer die nächste Bundestagswahl gewinnt, entscheiden sicher zuallerletzt die cleveren Wahlkampfstrategen!

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 5. Oktober 2017 - 11:04

Alles Klar...da sagt uns ein, Entschuldigung, "Jüngling" von irgendeiner Werbeagentur, wie es geht. Wo es langgeht. Nochmals, Entschuldigung, lieber Cicero, wollen Sie, daß man das ernstnimmt?Die Grünen und Wahlgewinner? Wie bitte? Wo leben wir? Sind die Grünen der Sonne zu nahe gekommen? Mit einer Steigerung von 0,5%, wobei die selber noch ein-bis zwei Wochen vor der Wahl die Hosen gestrichen voll hatten, ob sie überhaupt die 5% schaffen. Da redet ein Grüner davon, daß sich Steinbrück 2013 immer weiter von - und jetzt kommt es - den "Deutschen" entfernte. Ein Grüner nimmt das Wort "Deutsch" in den Mund, wobei Claudia Roth doch bei einer Demo mitmarschierte, dessen Motto, "Deutschland verrecke," war. Eine Partei, die den Schriftzug am Reichstag, "dem deutschen Volke" entfernen lassen will...Nichts anderes als "Hippster-Gequatsche", aus einer Werbeagentur. Damit kann man allenfalls bei "jungen, unbedarften Mädchen" Eindruck machen. Lieber Cicero, bitte, besinnen Sie sich Ihres Niveaus.

dass der Beitrag hier erscheint, schließlich amüsiere ich mich auch mal gerne, und lese auch mit Genugtuung alle Kommentare zu dieser Analyse. Eindeutiger kann das Urteil darin nicht sein, da sind wir uns doch alle einig.

Yvonne Walden | Do., 5. Oktober 2017 - 13:11

Der Ratschlag an Die Linke, sich programmatisch etwa der Sozialdemokratie anzunähern, um mitregieren zu können und zu dürfen, bleibt zweischneidig.
Wenn die linken Politikerinnen und Politiker es darauf anlegen würden, sich über eine Koalitionsregierung möglichst gut dotierte Regierungsämter zu sichern, wäre dies eigennützig.
Da jedoch die Gefahr besteht, daß Die Linke am Ende durch die SPD-Protagonisten "über den Tisch gezogen wird", ist Vorsicht angebracht.
Vielmehr - und dies wird von Sahra Wagenknecht immer wieder gefordert - sollte die SPD zu ihren früheren Grundsätzen zurückkehren und die Ära Schröder komplett hinter sich lassen.
Schröder und Clement haben die Sozialdemokratie fast ruiniert.
Es kann also für diese Partei nur eine klare Umkehr zu einer Interessenvertretung der arbeitenden Bevölkerung (Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) geben.
Zugeständnisse und Steuererleichterungen für die Herrschende Klasse sollten ein für allemal tabu sein. Ob die SPD diesen Schwenk schafft?

Karin Zeitz | Do., 5. Oktober 2017 - 15:51

dass es nur der richtigen Marketingstrategie bedarf, um Wahlen zu gewinnen, ist er blind für Ursachen und Wirkungen. Marketing kann mich zwar zum Kauf eines neuen Damenduftes verführen, aber niemals zur Wahl einer Partei, die meine Interessen in der Vergangenheit vernachlässigt hatte.