Sprengung der Kühltürme des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld / dpa

Atomenergie in Deutschland - Kniefall vor der Unvernunft

Deutschlands Problem sind nicht die Grünen, sondern andere Parteien und Energieversorgungsunternehmen, die deren Anti-Atom-Ideologie übernommen haben. Über die Geschichte der „nuklearen Sündenfälle“ und die Rolle der etablierten Parteien.

Autoreninfo

UIrich Gräber hat als Maschinenbauingenieur und Betriebswirt seit 1974 in der Kernkraftbranche gearbeitet. Er war unteren anderem Technikvorstand der EnBW Kraftwerke AG und Deutschlandchef des französischen Nukleartechnikkonzerns Areva.

So erreichen Sie Ulrich Gräber:

Im Jahr 1955 wurde Franz Josef Strauß (CSU) der erste „Atomminister“ Deutschlands. Er legte den Grundstein für die friedliche Nutzung der Kernenergie in Deutschland und entwickelte hierzu einen Dreistufenplan, der als Atomprogramm von seinen CDU/CSU-Nachfolgern umgesetzt wurde. Die Forderung damaliger von der CDU geführter Regierungen war, dass 1970 die ersten Kernkraftwerke Strom produzieren sollten. Die meisten deutschen Kernkraftwerke, 18 an der Zahl, wurden dann unter von der SPD geführten Regierungen von 1969 bis 1982 gebaut. 

Als junger Projektingenieur der Kraftwerk Union (KWU), einem Gemeinschaftsunternehmen der Firmen Siemens und AEG, habe ich diese Boomzeit der Kernenergie miterlebt. Die Politik mit dem damaligen Forschungsminister Hans Matthöfer (SPD) war mit einer klaren Pro-Kernenergie-Politik auf unserer Seite. Als die ersten Anti-Atom-Proteste in Kalkar und Wyhl Mitte der 70er Jahre aufkamen, unterstützten wir Minister Matthöfer mit der Teilnahme an zehn bundesweit durchgeführten Bürgerdialogen zum Thema.

Das war dann aber auch das Ende einer klaren Pro-Kernenergie-Politik der etablierten Volksparteien CDU und SPD. Der erste „nukleare Sündenfall“ ereignete sich im Mai 1979, als der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) das Ende des Entsorgungszentrums Gorleben mit der Begründung, „die politischen Voraussetzungen sind zurzeit nicht gegeben“, bekannt gab. Für mich und meine Kollegen der Deutschen Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK) war das ein Schlag in die Magengrube. 

Das Kernkraftwerk wurde nie gebaut

Es war der politische Kotau Albrechts vor der Anti-Atomkraft-Bewegung und die Geburtsstunde einer neuen Partei. Die Anti-Atomkraft-Bewegung war der politische Schirm, unter dem sich nicht nur ökologische und pazifistische, sondern auch sozialistische und kommunistische Gruppierungen im Januar 1980 zu den Grünen vereinten. Als direkt Folge der Aufgabe des Deutschen Entsorgungszentrums Gorleben wurde wenige Jahre später das zum „geschlossenen Brennstoffkreislauf“ gehörende Projekt des Schnellen Brüters in Kalkar aufgegeben. Weder Politik noch Energieversorgungsunternehmen zeigten Interesse an der Inbetriebnahme.

Im Jahr 1983 folgte dann der nächste „nukleare Sündenfall“ unter einer CDU-Regierung, als der amtierende baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth überraschend bekanntgab, dass das Kernkraftwerk Wyhl nicht vor 1993 gebraucht werde, um die Stromversorgung im Land zu sichern. 1987 bekräftigte er den Verzicht auf das Vorhaben bis zum Jahr 2000. Das Kernkraftwerk wurde nie gebaut.

Aber auch in der SPD kippte in den 80er Jahren die Stimmung von pro zu contra Kernenergie. Mit dem Einzug der Grünen in den Bundestag 1983 gewannen in der nun oppositionellen SPD die Atomkraftgegner die Oberhand. Damit vollzog die ehemalige Arbeiterpartei den politischen Kotau vor den Grünen. Nicht zum Vorteil der SPD, denn die „Alte Dame“ verlor damit zunehmend Wählerstimmen an die Grünen. 

Argumente für einen ungestörten Weiterbetrieb

Nach 16 Jahren endete 1998 die Ära Kohl, und eine rot-grüne Koalition unter Gerhard Schröder übernahm die Regierung. Nun folgte der nächste Kotau vor der Grünen und der Anti-Atom-Bewegung. Diesmal waren es nicht Politiker, die diesen Kotau vollzogen, sondern Vorstände der Energieversorgungsunternehmen. Durch das von der Politik ausgesprochene Verbot von weiteren Castor-Transporten zur Wiederaufbereitung im französischen La Hague und im britischen Sellafield drohte den Betreibern die Verstopfung ihrer Brennelement-Lagerbecken, womit ein Brennelementwechsel und damit der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke gefährdet war. Ohne den Betrieb der Kernkraftwerke wären damals über 20.000 Megawatt vom Netz gegangen und in Deutschland die Lichter erloschen. 

Trotz dieser starken wirtschaftlichen Argumente für einen ungestörten Weiterbetrieb stimmten die Vorstände der Energieversorgungsunternehmen RWE, Eon und EnBW mehr oder weniger devot den Verhandlungen über einen sogenannten Atomkonsens und der vorzeitigen Abschaltung ihrer Kernkraftwerke zu (Vereinbarung vom 14. Juni 2000 zwischen den Energieversorgern und der Bundesregierung). Es ist erstaunlich, dass diese Vereinbarung von den Aktionären der Unternehmen abgesegnet wurde, denn damit – und das war der nächste Kotau vor der grünen Anti-Atom-Politik – stellte man den gesellschaftlichen Konsens über den wirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen Unternehmens. 

Die Energieversorger hofften, damit das gesellschaftlich umstrittene Problem der Atomenergie-Nutzung zu lösen. Mit dieser opportunistischen Haltung hielt die ideologische Anti-Atom-Politik Einzug in die Unternehmensstrategie der Energieversorger, die fortan nicht mehr von der Physik bestimmt wurde. Um dabei nicht von technischem Sachverstand gestört zu werden, ersetzte man die Ingenieure in den Unternehmensführungen zunehmend durch Juristen und Kaufleute.

Ein konzertierter CDU-Kniefall vor den Grünen

Ich selbst war in diesen Jahren Vorstand Technik der EnBW Kraftwerke AG und verfolgte diese Entwicklung mit Sorge und einem gewissen Widerstand. Nach einem Vorkommnis im Kernkraftwerk Philippsburg, das dem grünen Umweltminister Trittin gerade recht kam und nachträglich als meldepflichtig eingestuft wurde, musste dann gegenüber der Politik ein Bauernopfer gefunden werden. Obwohl die atomrechtliche Verantwortung für dieses Vorkommnis beim Leiter der Anlage (LDA) und der Aufsichtsbehörde lag, musste das Opfer mindestens auf Vorstandsebene des Betreibers gefunden werden. Also traf es mich. Ein später eingesetzter parlamentarischer Untersuchungsausschuss bestätigte, dass auch ein erhebliches Mitversagen der Aufsichtsbehörde und deren Gutachter vorlag. 

Niemals vergessen werde ich den Tag, an dem ich zu unserem Vorstandsvorsitzenden Gerhard Goll (Jurist und CDU-Mitglied) zitiert wurde und mir ohne jegliche Anhörung zum Sachverhalt mitgeteilt wurde, dass ich die Verantwortung für das Vorkommnis zu übernehmen habe und noch am selben Tag meinen Rücktritt einreichen musste. Mit meinem Rücktritt sollte der damalige für die Atomaufsicht zuständige CDU-Minister Ulrich Müller nicht weiter politisch gefährdet werden. Es war ein konzertierter CDU-Kniefall vor der Anti-Atom-Politik der Berliner Grünen.

Dann kam die Ära der Physikerin Angela Merkel, mit der die gesamte Nuklearbranche auf einen Ausstieg aus der links-grünen Ausstiegspolitik hoffte. Die Berufung von Norbert Röttgen – einem Mitglied der sogenannten „Pizza Connection“, die in NRW seit Ende der 90er Jahre mit Schwarz-Grün liebäugelte – zum Umweltminister war für uns ein Affront. Röttgen machte öffentlich keinen Hehl daraus, dass er ein Gegner der Laufzeitverlängerung war. Das Wahlkampfversprechen von Angela Merkel, den Ausstiegsbeschluss rückgängig zu machen, setzte er folglich auch nur sehr halbherzig um. Aus heutiger Sicht stellt sich die Frage, ob hinter dieser Berufung eine gewisse Absicht von Frau Merkel lag. Fakt war, dass mit der Berufung von Norbert Röttgen die Anti-Atom-Politik der Grünen zumindest ein Schattendasein in der CDU-FDP-Koalition führte.

Der Höhepunkt der Merkel’schen Anti-Atom-Politik

Ich war damals Mitglied des Vorstands des französischen Nukleartechnikkonzerns Areva und als Geschäftsführer für den deutschen Standort Erlangen verantwortlich. Meine französischen Kollegen vertrauten den Versprechen Merkels und waren außer sich, als Norbert Röttgen nur eine minimale Laufzeitverlängerung für die deutschen Kernkraftwerke verkündete. Alle Gespräche auf höchster politischer Ebene blieben erfolglos, nicht zuletzt, weil die Energieversorgungsunternehmen sich wiederum devot dem Primat der Politik beugten.

Der Höhepunkt der Merkel’schen Anti-Atom-Politik folgte 2011 nach dem Tsunami in Japan. Aufgrund der Tsunami-Flutwelle fiel die Energieversorgung und damit die Kühlung des Kernkraftwerkes Fukushima aus. Es kam zur partiellen Kernschmelze und aufgrund des freigesetzten Wasserstoffs zu Knallgas-Explosionen in den Reaktorgebäuden. 

Dieser Störfall, der aufgrund einer Naturkatastrophe und einem weitgehend unfähigen Betreiber im fernen Japan eingetreten war, wies keinerlei Parallelen zur Geografie, Geologie, der Konstruktion oder dem Betrieb deutscher Kernkraftwerke auf. Aber Frau Merkel traf im kleinsten Kreis ihrer Regierungsmitglieder – und zwar ohne vorherige Abstimmung mit der Partei – die Entscheidung, nun den endgültigen Kernenergie-Ausstieg zu vollziehen: Das Atommoratorium war geboren. Mit dieser Entscheidung sollte die bevorstehende Wahl in Baden-Württemberg gerettet werden und, last but not least, das Thema Kernenergie-Ausstieg endgültig den Grünen entrissen und zum eigenen CDU-Programm gemacht werden. Dies war der finale nukleare Sündenfall der CDU. 

Die Folgen des Tsunamis von Fukushima

Die Grünen hatten ihr Ziel erreicht und im langen Marsch durch die Institutionen den Kernenergie-Ausstieg in den anderen Parteien und Energieversorgungsunternehmen etabliert. In den meisten Medien bestimmte längst die grüne Ausstiegsideologie die Berichterstattung. Und auch die Energieversorger spielten bei der Bewertung der Folgen von Fukushima mal wieder eine unrühmliche Rolle. 

Noch bevor die Ergebnisse des vom Umweltministerium in Auftrag gegebenen Stresstests vorlagen, nahmen sie in vorauseilendem Gehorsam die Siedewasserreaktoren (SWR) Isar Block 1 und Philippsburg Block 1 vom Netz. Die Überprüfung der Anlagen im Rahmen des Europäischen Stresstests durch die RSK kam zu folgendem Ergebnis: Initiierende Ereignisse, die zu derartigen Tsunamis führen können, sind nach dem jetzigen Kenntnisstand für Deutschland praktisch ausgeschlossen. Naturbedingte Einwirkungen von außen sind für deutschen Kernkraftwerke durchgehend in der Auslegung berücksichtigt.

Für Frau Merkel spielten die Ergebnisse der RSK-Anlagen-Überprüfung offensichtlich keine Rolle. Sie berief zur begleitenden Absicherung ihres „Atommoratoriums“ eine „Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung“, in der neben Philosophen, Soziologen und Politologen ein katholischer und ein evangelischer Bischof saßen. Ich dachte mir damals: Was hätten eigentlich die Herren Bischöfe gesagt, wenn ein Maschinenbauingenieur wie ich in eine Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche berufen worden wäre?

Für die Areva Deutschland war das Atommoratorium mehr oder weniger der Todesstoß. In meiner Zeit hatten wir die Anzahl der Mitarbeiter am Standort Deutschland von 3000 auf 6000 gesteigert. Wir rüsteten uns damit für die Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke. Zahlreiche neue Projekte im Ausland wurden vom Areva-Standort Deutschland aus bearbeitet. Nun ging es nicht mehr um Personalaufbau, sondern -abbau. Der Wirtschaftszweig Kernenergie wurde dem von Frau Merkel immer wieder beschworenem gesellschaftlichen Konsens geopfert. Heute zeigt sich in aller Deutlichkeit der damit angerichtete Kollateralschaden: Deutschland ist nicht mehr in der Lage, eine verlässliche und CO2-freie Grundlastversorgung zu gewährleisten, und steht mit seiner Kernenergie-Ausstiegspolitik weltweit isoliert da.

Wie die Sprengung der Buddha-Statuen durch die Taliban

Der Kotau der Energieversorger vor der Anti-Atom-Politik fand bei der EnBW seinen traurigen Höhepunkt. Wenige Tage nach der Abschaltung des Kernkraftwerks Philippsburg Block 2 sprengte man in den Morgenstunden des 14. Mai 2020 öffentlichkeitswirksam die Kühltürme des Kernkraftwerks. Für meine Frau und mich war dies ein schrecklicher Tag: Ich war in den 70er Jahren bei der KWU Mitglied der Projektleitung Philippsburg gewesen, und meine Frau wirkte in der Konstruktion der Kühltürme mit. 

Wir vergleichen diesen Vorgang heute mit den Sprengungen der Buddha-Statuen durch die Taliban in Afghanistan. Die Ideologie hatte triumphiert. Völlig vergessen hatte die EnBW offensichtlich, dass es ohne die Kernkraftwerke in Philippsburg und Neckarwestheim nie eine EnBW gegeben hätte, denn das Kapital für die Gründung der EnBW wurde dort und nicht in den Regionalunternehmen Baden Werk, EVS, Neckarwerke und TW Stuttgart erwirtschaftet. 

Jetzt bezieht Deutschland Atomstrom aus dem Ausland

Ein Aufleben des Weiterbetriebs der letzten drei deutschen Kernkraftwerke gab es noch einmal durch den Ukrainekrieg und das Ende des Merkel-Putin-Gaslieferungsvertrages im Jahr 2022. Statt nun ein klares Statement für eine Umkehr und einen terminlich vorerst nicht zeitlich begrenzten Weiterbetrieb der Kernkraftwerke einzufordern, dokterte die SPD, aber auch die oppositionelle CDU, an einem sogenannten Streckbetrieb für weitere ein bis zwei Jahre herum. Offensichtlich spielten für die CDU zukünftig mögliche schwarz-grüne Koalitionen im Bund eine wichtigere Rolle als die langfristig sichere Versorgung unseres Landes mit CO2-freier Grundlast. 

Im April 2023 wurden dann die drei letzten deutschen Kernkraftwerke Emsland, Isar 2 und GKN 2 vom Netz genommen. Seitdem verzichtet Deutschland aber nicht etwa auf Atomstrom, sondern bezieht diesen von seinen europäischen Nachbarn. Allein aus Frankreich bis heute 26.000 Gigawattstunden. Diese Strommenge hätten in der gleichen Zeit zwei der abgeschalteten deutschen Kernkraftwerke produziert. Stattdessen gingen Einnahmen von über 2 Milliarden Euro zur EDF nach Frankreich.

Wie Sterbebegleitung für einen gesunden 45-Jährigen

Das Gemeinschaftskernkraftwerk Neckarwestheim 2 (GKN 2) ist wie Emsland und Isar 2 ein Kernkraftwerk der Linie Konvoi und damit eines der modernsten Kernkraftwerke der Welt. Ich war vom ersten Spatenstich bis zur Inbetriebnahme 1987 Mitglied der Projektgruppe. Das Kraftwerk wurde sechs Monate vor dem vereinbarten Terminplan in Betrieb genommen und im Budget fertiggestellt. Als Vorstand der EnBW Kraftwerke war ich für den Betrieb des Kernkraftwerks mitverantwortlich. GKN 2 gehörte immer zu den sichersten und wirtschaftlichsten Kernkraftwerken der Welt. Dass dieses Kernkraftwerk im April 2023 stillgelegt wurde, ist so, als würde man für einen gesunden 45-Jährigen Sterbebegleitung anordnen.

Bemerkenswert an der Beendigung des Leistungsbetriebes der drei Konvoi-Kernkraftwerke ist das Verhalten des Betreibers EnBW und dessen Hauptaktionärs, des Landes Baden-Württemberg, das seit 2016 von einer Koalition aus Grünen und der CDU geführt wird. Während bei den Betreibern der Konvoi-Kernkraftwerke Isar 2 und Emsland Trauer herrschte, feierte EnBW schon zehn Tage vor der Abschaltung den Erhalt der Stilllegungs- und Abbaugenehmigung. Der Antrag wurde von der EnBW bzw. dessen Tochterunternehmen EnKK bereits am 18.7.2016 gestellt, am 5.4.2023 erteilt und eine Woche später von der EnKK in Anspruch genommen. Man hatte den Eindruck, dass es das Unternehmen gar nicht abwarten konnte, das Kernkraftwerk zu beseitigen. 

Offensichtlich ist den handelnden Personen nicht klar, dass der preiswerte Kernenergiestrom ein wichtiger Faktor der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Südwestens war. Fernab der Kohlereviere konnte Baden-Württemberg seiner Industrie lange keine günstigen Strompreise anbieten. Das änderte sich schlagartig mit der Inbetriebnahme der Kernkraftwerke. Es scheint, man hat aus der Geschichte nichts gelernt. Denn heute liegt Baden-Württemberg in gleicher Weise fernab der ertragreichen Offshore-Windkraftanlagen, in welche ausgerechnet das Landesunternehmen EnBW heftig investiert. Ob der dort erzeugte Strom jemals im Südwesten ankommen wird, ist angesichts des schleppenden Ausbaus der Nord-Süd-Hochspannungstrassen mehr als fraglich. Es zeigt sich mal wieder, dass die Energieversorgung ein denkbar ungeeignetes Feld für ideologische Experimente ist. 

Goethes Faust im Studierzimmer

Wie kann es nach dem Ende Ampel mit der Kernenergie weitergehen? Im aktuellen CDU-Programm lese ich zum Thema Kernenergie: „Wir befürworten die Forschung und Entwicklung von Kernkraftwerken der vierten und fünften Generation sowie von SMR (Small Modular Reactors) und beteiligen uns hierzu an europäischen Partnerschaften und internationalen Initiativen.“ Ich muss an Goethes Faust in seinem Studierzimmer denken: „Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

T Romain | So., 29. Dezember 2024 - 09:33

In der Tat scheint eine Nutzung der Kernenergie sinnvoll, vor allem aus Gründen der CO2 Reduktion.
Ob die Kernenergie wirklich kosteneffizienter ist als andere Methoden der Stromerzeugung ist nach Faktenlage zumindest zweifelhalft. Ebenso, ob damit die Abhängigkeit von Drittstaaten reduziert werden könnte (wer liefert denn alles Uran?).
Fairerweise muss man aber sagen, dass die Kernenergie gerade hierzulande schon seit Jahrzehnten bei einer Mehrheit kritisch gesehen wird.

Laut aktuellen Umfragen halten über 50 Prozent der Bevölkerung den Kernenergie Ausstieg für falsch. Lediglich 28 Prozent erachten den Ausstieg für richtig.
Eine Uran Abhängigkeit besteht nicht. Die in den Castoren eingelagerten Brennelemente sind Wertstoffe, denn sie enthalten noch zu 95 Prozent Uran, dass in zukünftigen Reaktoren der Generation 4, sogenannten SMR der Typen Molden Salt und Dual Fluid, nach pyrochemischer Aufarbeitung genutzt werden kann. Nach Berechnungen der Firma Dual Fluid könnte Deutschland damit über 300 Jahre mit Strom versorgt werden. In USA kommen ähnliche Berechnung für die USA auf 100 Jahre. Die EU hat im Februar 2024 eine SMR Initiative gegründet mit dem Ziel in den 2030 er Jahren die ersten SMR in Betrieb zu nehmen. Fast alle europäischen Energieversorger sind der Initiative beigetreten - natürlich ausser den deutschen. In Deutschland sucht man lieber nach einem Endlager um die Wertstoffe auf alle Zeit verschwinden zu lassen.

Achim Koester | So., 29. Dezember 2024 - 09:41

der von Fachwissen statt Ideologie zeugt. Dass Fukushima 2011 kein Reaktorunfall, sondern die Folge eines Tsunamis war, wird von den Grünen Khmer gern totgeschwiegen, war aber für Angela Merkel der Anlass, der deutschen Energiewirtschaft ein wichtiges Standbein wegzutreten.
Leider sind CDU wie auch SPD noch heute so auf die Grünen fixiert, dass sich keine der beiden Parteien traut, offen für eine sichere Energieversorgung durch Reaktoren der 4. und 5. Generation einzutreten.

Stefan W. | So., 29. Dezember 2024 - 09:59

Den Ausstieg aus der Kernenergie unterstützte auch ich schon immer. Stutzig wurde ich jedoch, als das überstürzt und wirtschaftlich unvernünftig nach Fokushima geschah. Und erst recht, als man - wie im Rausch - medienwirksam die Kühltürme der AKW sprengte. Da musste erkennen: Hier sind tumbe Ideologen am Werke. Ulrich Gräbers Erinnerung an die Taliban kam damals auch mir in den Sinn.

Rainer Dellinger | So., 29. Dezember 2024 - 10:15

Danke für diesen aussagekräftigen Artikel. Bemerkenswert ist doch folgendes, ich zitiere:" Um dabei nicht von technischem Sachverstand gestört zu werden, ersetzte man die Ingenieure in den Unternehmensführungen zunehmend durch Juristen und Kaufleute." Das sagt doch alles und ist leider, nach meinen Erfahrungen, in der Industrie kein Einzelfall. Akademiker im technischen Bereich haben es sehr schwer, ihre Ansichten und Vorschläge durchzusetzen. Stattdessen sagt der Powerpointingenieur in der Unternehmung wo es lang geht. Den Powerpoint-"Kuchen" versteht jeder.

Reinhold Schramm | So., 29. Dezember 2024 - 10:32

Eine sichere Entsorgung von radioaktivem Müll ist nicht möglich.
»Aufgrund der kontaminierten und aktivierten Gebäude und Komponenten können kerntechnische Anlagen nicht konventionell abgerissen werden. Denn während des Betriebs kann nicht verlässlich vorhergesagt werden, welche Gebäudeteile und Komponenten wie stark radioaktiv kontaminiert oder aktiviert sein werden. So bedarf es einer sorgfältigen Planung und Aufsicht während des gesamten Prozesses, um einerseits die Sicherheit der vor Ort tätigen Mitarbeitenden zu gewährleisten, andererseits auch um sicherzustellen, dass keine Kontamination nach außen dringen kann.
Die Atomindustrie ist im Bereich des Rückbaus weitgehend unerfahren. Von den mehr als 200 Kernreaktoren, die Mitte 2022 stillgelegt waren, wurden bisher nur etwa 20 vollständig zurückgebaut. Dabei handelt es sich größtenteils um Forschungsreaktoren mit wenigen Megawatt Leistung – die Erfahrungen mit dem Rückbau hochkapazitärer Atomkraftwerke sind also beschränkt.«
...

Reinhold Schramm | So., 29. Dezember 2024 - 10:34

{...}
Von den mehr als 200 Kernreaktoren, die Mitte 2022 stillgelegt waren, wurden bisher nur etwa 20 vollständig zurückgebaut. Dabei handelt es sich größtenteils um Forschungsreaktoren mit wenigen Megawatt Leistung – die Erfahrungen mit dem Rückbau hochkapazitärer Atomkraftwerke sind also beschränkt.«

Vgl. Rückbau: Die unterschätzte Aufgabe.
Von Alexander Wimmers | IPPNW-Forum 174
Startseite | IPPNW.DE

Gerhard Hellriegel | So., 29. Dezember 2024 - 10:37

Ich war mein Leben lang Gegner der Kernenergie - und nicht nur mit Worten. Was aber 1980 vielleicht richtig war, muss 2020 nicht auch richtig sein. Deswegen habe ich bedauert, dass das Thema nie ehrlich diskutiert wurde.

Das gilt aber nicht nur für "die Politik".
Sondern auch für "die Techniker".
Sie haben nie die Kosten, die Risiken und die ungelösten Probleme ehrlich benannt.
Und das gilt bis heute.

Bei den Kosten unterschlagen Sie die, die die Allgemeinheit offen oder verdeckt aufbrachte.

Und mir klingen immer noch die Worte der technischen Sachverständigen in den Ohren: "1 Unfall in 1 Million Jahren". Dass es nicht nur die bekannten Unfälle der Stufe 7 gab, sondern auch jede Menge der Stufe 6, kein Wort davon.
Es ist wie beim kalten Krieg. Da erfuhren wir es auch erst im Nachhinein.

Beim Abfallproblem vertrösteten Sie uns, die Allgemeinheit: da wird die Wissenschaft schon noch eine Lösung finden. Und - hat sie?

Merke: Ideologie und Unvernunft liefern immer nur die Anderen.

Stefan W. | Mo., 30. Dezember 2024 - 12:18

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Auch bei der Windenergie verschweigt man uns so einiges: Nicht eingerechnet werden z.B. die Schäden durch Zerstörung von Natur und Landschaft (Windräder mit ihren enorm massiven Fundamenten dürfen notfalls auch in Naturschutzgebiete gesetzt werden). Auch gesundheitliche Schäden an Infraschall-sensiblen Menschen werden negiert und Betroffene als klimafeindliche Querulanten abgetan. Ganz zu schweigen vom ungelösten Problem der Entsorgung der Anlagen: Bisher gibt es hier nur Schulterzucken. Ich befürchte, wir werfen den Rotoren-Müll einfach haufenweise in die Nordsee ...

Merke: Unterschlagung von Problemen gibt es nur bei den anderen? 😉

Claudia Martin | So., 29. Dezember 2024 - 11:01

Fall Deutschlands. Meine Generation durfte den Aufstieg miterleben. Jetzt schauen wir dem Niedergang zu. Den Aufstieg haben wir den USA zu verdanken. Den Abstieg verantworten wir alleine. Der deutsche Sozialismus ist offenbar nicht aufzuhalten. Die grüne Farbe ist die perfekte Tarnung. Um die Umwelt ging es dabei nie.

Reinhold Schramm | Mo., 30. Dezember 2024 - 10:36

Antwort auf von Claudia Martin

Es gibt keinen Sozialismus in Deutschland und auch nicht weltweit!
Es handelt sich um Kapitalismus und Bourgeoissozialismus, bspw. im kapitalistischen China. Die Arbeiterklasse hatte weltweit niemals die wirtschaftliche, sozial- und gesellschaftspolitische Macht und Herrschaft. Auch nicht in der UdSSR und ebenso wenig in der DDR, nicht in Albanien, Polen, Ungarn, Vietnam etc.
Wäre es so gewesen, dann würde noch heute "Sozialismus" existieren.
Dafür braucht es gesellschaftliches Eigentum an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln: Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffen und Bodenschätzen, Tier -Natur- und Pflanzenwelt. Das wäre eine materielle Voraussetzung für eine sozialökonomische und ökologische Kreislaufwirtschaft. Das ist aber kein gesellschaftspolitisches Ziel der olivbraunen Kriegshetzer und Lobbyisten der deutschen und nordamerikanischen Dividendengesellschaften und Rüstungsindustrien. PS: Auch nicht der "Putin-Versteher" in der kapitalistischen Russischen Föderation!

Tomas Poth | So., 29. Dezember 2024 - 11:17

Was mir in der Aufstellung fehlt ist der THTR (Kugelhaufen Reaktor) in Hamm-Uentrop, eine deutsche Entwicklung, der einige Jahre in Betrieb war, und angeblich wegen zu vieler Störfälle abgeschaltet wurde.

Es ist nicht nur die irrsinnige Ideologie/Populismus der Grünen Kernkraft in Deutschland zu verunmöglichen.
Das wir keine eigene Wiederaufbereitung der Brennelemente in Deutschland hatten war auch politisch gesteuert. Deutschland sollte/durfte keine Möglichkeit haben waffenfähiges Uran und Plutonium herzustellen. Das war auch ein Grund für das Aus des Schnellen Brüters.

schmidt | So., 29. Dezember 2024 - 11:18

Wir dachten immer cicero sei unabhängig, hier schreibt ein Lobbyist in eigener Sache.

wer ist denn hier das Wir? Oder sprechen Sie aus dem Majestätsplural?
Was haben Sie denn ernsthaftes zum eigentlich Thema Kernenergie zu sagen?

Stefan Jarzombek | So., 29. Dezember 2024 - 11:23

Sie nennen sich frei und demokratische, bilden aber in Wirklichkeit einen kartellartigen Klüngel.
Wer CDU wählt, wählt Grüne.
Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Wer das nicht begriffen hat, hat von Politik keine Ahnung oder will das auch genauso.
Ein Bundespräsident mit rotem Parteibuch tut dann noch sein Übriges, als Teil dieses Uhrwerks.
Na, da kann ja nichts mehr schief gehen. 😉

Heidrun Schuppan | So., 29. Dezember 2024 - 11:26

von Ideologen gemacht? Egal, wohin man sieht, die Ideologie bestimmt die Richtung und das Tempo. Wenn alles andere wenigstens funktionieren würde, aber es verfällt, das andere. Und zwar immer mehr. Auch so gewollt? Es dominiert die Politik der "Meldestellen" und die der Verzahnung von ideologischen Betonköpfen mit Wirtschaft und Gemeinwohl.

Ernst-Günther Konrad | So., 29. Dezember 2024 - 11:37

Da haben Sie völlig recht Herr Gräber. Wären wirklich nur die GRÜNEN die Spinner und Märchenerzähler, wäre das halbwegs händelbar und vor allem, wären wir nie so weit gekommen. Aber gerade die vergrünten und Unterwanderung der UNION durch die GRÜNE Merkel und von der Leyen und deren Jünger. Auch hier bleibt festzustellen, dass außer der AFD alle wieder mitgemacht haben. Die Parteien wurden gleichgeschaltet und fast alle haben mitgemacht. Wir fragen uns immer, wie es Diktatoren immer wieder gelingt, ein Land von innen heraus zu "transformieren". Und Deutschland ist ja nicht allein. Auch in einigen westeuropäischen Ländern ist ja das Gleiche zu beobachten. Aber das System bröckelt. Immer massiver und offener wird an den Stellschrauben demokratischer Grundsätze/der Menschenrechte gedreht, weil die linksgrünen woken Sektierer über ihre eigenen Füße fallen. Eigentlich sollten wir uns freuen. Eigentlich. Aber wenn ich sehe, welcher Schaden noch angerichtet wird bin ich sehr traurig.

Karl | So., 29. Dezember 2024 - 11:40

Zitat: Brandenburg.

Mit Grünen - Chefin Brantner im Aufsichtsrad einer Tochterfirma des Bundes, soll ein 365 Meter hohes Windrad für 160 MILLIONEN € deutschen Steuergeldes gebaut werden !!!

Zitat Ende

Karl-Heinz Weiß | So., 29. Dezember 2024 - 12:26

Zur Kernenergie kann man geteilter Meinung sein, vor allem wegen der Frage der Endlagerung. Im sehr informativen, wenn auch von persönlichen Erfahrungen gefärbten Beitrag vermisse ich einen Namen: Markus Söder. Dieser spielte als damaliger bayerischer Umweltminister bei der Frage der Stilllegungen 2011 mit seiner Rücktrittsdrohung eine nicht unwesentliche Rolle. Es sind genau solche Politiker, die ein permanentes Glaubwürdigkeitsproblem haben.

Jens Böhme | So., 29. Dezember 2024 - 13:25

Nie wieder deutsche Atomkraft! Es lebe die ausländische, zuverlässige Atomkraft! Ein Hoch auf die internationale, stromliefernde Solidarität! - Was die orientierungslose, deutsche Öffentlichkeit samt Politik und Wirtschaft an Drogen nimmt, wird wohl noch lange ein Geheimnis bleiben. Lesetipp: Bruttonationalglück

Armin Latell | So., 29. Dezember 2024 - 13:28

Aus meiner unmaßgeblichen Sicht ist das dem deutschen Melkvieh sch....egal. Leider ist die Argumentation diesbezüglich fehl am Platze!

Urban Will | So., 29. Dezember 2024 - 13:46

und Kotau aller Parteien dieses Land von der Sekte malträtiert.
Einzig die Blauen halten dagegen und so darf man sich nicht wundern, warum sie als „rechtsextrem“ abgekanzelt und ausgeschlossen werden.
Da läuft ein ganz dreckiges Spiel.
Staatsanwaltschaften und Verfassungsschutz-Behörden sind parteipolitisch gesteuert, das weiß man eh schon. Ein Komplott, der seinesgleichen sucht.
Aber wie im Artikel ganz klar beschrieben: man darf Sektierern nicht übelnehmen, dass sie ihre Ideologie mit allen Mitteln durchzusetzen versuchen. Man muss an die ran, die sie machen lassen. Und das waren immer auch die Schwarzen.
Was wäre das für ein Segen, wenn die Wahlschafe das endlich mal kapieren würden.
Musk hat Recht. Nur die AfD hat derzeit genau das Programm, die Ideen, die dieses Land wieder vom Kopf auf die Füße stellen.
Alle anderen lügen und betrügen und täuschen ihre Wähler. Ganz vorne dabei: Fritzel, dieser Feigling.

Ronald Lehmann | So., 29. Dezember 2024 - 14:11

Hier wurde bereits vor langer Zeit hochpräzise wie perfide geplant

dazu willfähige wie fanatische Söldner/Terroristen/Fanatiker

die auch als Bauern-Opfer für die Macht nützlich sind & dies gab es in der Geschichte bereits mehrmals

egal ob Reichstags-Brand, Sender Kleiwitz, Lusitania, 9/11 oder Sprengung Nordstream 2

es gibt genügend Strolche/Halunken auf dieser Welt

die nicht einmal einen Silberling wollen
weil FANATISMUS ihr eigenes Handeln bestimmen

& dieser HASS auf etwas
(bei Merkel die erfolgreiche soziale Marktwirtschaft)

& FANATISMUS ohne Moral oder Gewissenbisse bzw. die Achtung vor Geboten & Gesetze

wo aber meist die Todsünden den Menschen in Geisel-Haft genommen haben

Jedenfalls Sorry, lieber Herr Gräber
Habeck & andere Politiker sind nicht NUR wie P. Hahne so treffend titulierte

IDIOTEN => NICHTFACHARBEITER

sonder VORSÄTZLICH
ERGO => VERBRECHER

wo wahre Demokratie vor den Satans-Akt reagieren würde

& SCHADEN VOM DEUTSCHEN VOLKE ABWENDEN WÜRDE

>> Abwicklung BfV, da nur Kosten

Klaus-Peter Götze | So., 29. Dezember 2024 - 14:52

Großartiger Beitrag! Genau so wird zur Zeit die Automobilindustrie getötet. Geisteswissenschaftler in die Aufsichtsräte! Techniker umerziehen! Dann geht's voran mit unserem Land! Man könnte sich heftig übergeben, um den landläufigen Ausdruck nicht zu benutzen. Frei nach Karl Valentin: furrrchtbaarrr.

schmidt | So., 29. Dezember 2024 - 15:22

Cicero bietet hier einem großen Atom-Lobbyisten die Bühne.
Unabhängigkeit geht anders.
Herr Ulrich Gräber hat sicherlich nie in der Nähe (s)eines Kernkraftwerkes gewohnt/wohnen müssen, wie so viele.
Sind für Herrn Ulrich Gräber Studien unrelevant wie z.B. der im Dezember 2007 vorgestellten Studie des Deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz, dass es im Umfeld von Atomkraftwerken eine signifikant erhöhte Zahl von Kinderkrebserkrankungen wie Leukämie gibt....Oder die über Jahrtausende radioaktiv strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkraftwerke.....
Aber wie heißt es : Wes Brot ich es, des Lied ich sing.

Ronald Lehmann | Mo., 30. Dezember 2024 - 12:46

Antwort auf von schmidt

& sie Werter @ Schmidt haben NIE neben einer Windrad-Anlage gewohnt

zumal Habeck, Baerbock, Strack-Zimmermann & ihre Freunde nicht bedenken/ nicht bedacht haben

das GAS kostengünstig & effektiv zu Lagern & zu transportieren ist

& das im Bedarfsfall/Notsituation SOFORT zur Verfügung steht

aber wir wissen ja alle

UNSERE TERRORISTEN & VERBRECHER PROVOZIEREN KRIEG

in der UA mit RUSS
weswegen NICHT miteinander geredet wird & die sogenannten Demokraten das Feuer des Krieges weiter schüren

statt Frieden für ALLE
statt RUSS Gas für ALLE & vor allem für die, die keine/wenig Wasser-Kraftwerke besitzen

& statt inneren Frieden
wo die Blume Respekt, Toleranz, Demut, Diskussions-Freudigkeit zum Alltag gehören

& wo Medien in die Bamba geschickt werden
& zwar solange
bis diese wieder geerdet sind
& KEINE Orwell-Wort-Söldner mehr darstellen

Kurt Walther | So., 29. Dezember 2024 - 17:00

Ein ausgezeichneter Beitrag zur Geschichte des Atomausstiegs der Deutschen.
Ideologie und irrationales Denken beherrschten die Anti-AKW-Bewegung. Dazu eine Portion "German Angst", gepaart mit Nichtwissen über physikalisch-technische Sachverhalte.
A. Merkel ist vermutlich aus Gründen des Machterhalts dem Mainstream gefolgt. Eine Mehrheit der Deutschen wollte den Ausstieg aus der Atomenergie.
Nun aber "zeigt sich in aller Deutlichkeit der damit angerichtete Kollateralschaden: Deutschland ist nicht mehr in der Lage, eine verlässliche und CO2-freie Grundlastversorgung zu gewährleisten, und steht mit seiner Kernenergie-Ausstiegspolitik weltweit isoliert da."
Die Deutschen scheinen es langsam zu begreifen, denn die Stimmung kippt.
Die ständige Verfügbarkeit von Strom und der Preis der kWh werden die weitere Entwicklung bestimmen.
Produktionsverlagerungen ins Ausland sind bereits im Gange. Es geht weiter bergab mit uns, wenn der Wähler nicht im Febr. für Veränderungen sorgt.

Henri Lassalle | So., 29. Dezember 2024 - 17:22

ist ein Programm, weiter nichts, nicht einmal eine Absichtserklärung.
Ich frage mich, wie es ohne Retour zur Atomenergie in Deutschland weitergehen soll, vo allem wirtschaftlich. Die Anti-Atom-Ideologie der Grünen-Partei und ihrer joiner-and-sound-follower schadet der Wirtschaft enorm, ergibt hohe Energiekosten für Bürger. Zahlreich Firmen verlassen Deutschland wegen der zu hohen Energiekosten, unter anderem.
Es ist schon kurios, dass politisch Verantwortliche entschlossen gegen nationale Interessen arbeiten - aber so ist es nun mal in Deutschland, das kennt man.
In Frankreich hat man der überhasteten Ausstieg nie verstanden, zumal die geologischen Fakten von Fukoshima nichts mit Europa zu tun haben.

Gerhard Hellriegel | Mo., 30. Dezember 2024 - 11:59

Antwort auf von Henri Lassalle

was ist eigentlich dagegen einzuwenden, dass wir Atomkraft aus Frankreich beziehen? Wir liefern doch auch jede Menge Güter nach Frankreich.

Es gibt zwar keine wirklich zuverlässigen Zahlen, aber alles spricht doch dafür, dass erneuerbare Energie billiger ist als Atomenergie.

Oder befürworten Sie jetzt wirtschaftliche Autonomie innerhalb der EU?

Henri Lassalle | Mo., 30. Dezember 2024 - 15:56

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

ich habe durchaus nichts dagegen, dass Frankreich Atomenergie verkauft - verkaufen ist ja immer eine gute Sache. Mit ging es in meinem Beitrag um die unsinnige Politik der Frau Merkel und ihrer Entourage. Die erneuerbare Energie nicht unbedingt valide, nicht so zuverlässig wie Atomenergie. Übrigens hat sich auch Frankreich von der Atomkraftphobie anstecken lassen, mit der Folge, dass die Strompreise seitdem in die Höhe geschossen sind. Der Preis für Strom in F war einst einer der günstigsten in Europa - das ist längst vorbei.

Volker Naumann | So., 29. Dezember 2024 - 19:01

Als ein typisches Beispiel für Unvernunft könnte eventuell folgender Satz dienen (aus DWDS):

"Es ist (die) reine Unvernunft, bei diesem Sturm mit dem Boot auf das Meer hinauszufahren"

Ein Mensch mit Vernuft weiß, was richtig wäre.

Bei den Grünen geht es aber um Ideologie, nicht um Vernunft, und da sind vernünftige Argumente völlig unangebracht, da nutzlos und sie bewirken nur das Gegenteil. Fernhalten von allen möglichen Entscheiderpositionen ist wichtig, ähnlich wie beim Peter-Prinzip:

“In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence.”
„In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.“

Bei den Grünen, als Alleinstellungsmerkmal, beginnt das bestimmt schon auf der Stufe Null.

MfG

Hartmut Raiser | So., 29. Dezember 2024 - 20:55

Am Beispiel Windpark Goldboden auf dem Schurwald bei Stuttgart: 3 Anlagen vom Typ Nordex N131 mit einer Nabenhöhe von 164 Metern, einem Rotordurchmesser von 131 Metern und einer Leistung von jeweils 3,3 MW. Jahresertrag pro Anlage 2018 – 2021: zwischen 5 und 6.6 GWh =>
Schwankungsbreite ca. 28 %
 Es sind 2000 … 2600 solche Windräder erforderlich, um Neckarwestheim 2 zu ersetzen!
 Rechteckig angeordnet 51 x51 Anlagen auf einer Fläche von 20 x 32 km zuzügl. ca. 1000 km Zuwegungen, Zuleitungen, Netzanschlusstrafos,
Elektrolyseure, Gasspeicher, Rückverstromungsanlagen. Kretschmann hat zu beginn der aktuellen Legislaturperiode verkündet, ca. 1000 Anlagen in BaWü bauen zu wollen. Das würde als nicht einmal einen halben AKW-Block ersetzen!

Da braucht man nicht zu rechnen, nicht noch so viele Windräder können ein Kernkraftwerk ersetzen: Kernkraftwerke produzieren im Schnitt an 8.200 Stunden im Jahr (8.750 Stunden) zuverlässig CO2 freien Grundlaststrom. Ein Onshore Windrad produziert an maximal 1.800 und ein Offshore Windrad an maximal 3.500 Stunden im Jahr Strom. Ein Vergleich der installierten Leistung führt in die Irre, zumal Kernkraftwerke Strom rund um die Uhr produzieren und Windräder nur dann wenn der Wind weht.

Ingofrank | So., 29. Dezember 2024 - 21:33

Die bedeuten würde, dass die CDU unter Merkel
eben n i c h t für die Flüchtlingsflutung nach Deutschland verantwortlich ist, sondern all die anderen Parteien die Merkel gewähren ließen, samt der hochprofitabelen Migrationsindustrie.
Kann man so sehen ? Oder nicht ?
Sehr steile These ……wie gesagt !
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Peter William | Mo., 30. Dezember 2024 - 00:44

eine Studie einer amerikanischen Gesellschaft namens Radiant Energy Group mit dem Titel: "Restarting Germany’s Reactors: Feasibility and Schedule". Ob das alles genau so stimmt kann ich nicht beurteilen, der Grundton ist jedoch überzeugend. Deutschland (die Deutschen) wird sich entscheiden müssen, entweder den Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger sinnlos zum Fenster rauswerfen für die Ideologie einer Sekte die einem praktisch widerlegten Plan von Buckminster-Fuller folgend eine Welt ohne fossile und nukleare Energieerzeugung wollen, was kein anderes Industrieland der Welt versucht, da AUSSICHTSLOS, oder den Verstand wieder einschalten und auf Basis von Fakten die bestmögliche Lösung, meines Erachtens eine Kombination verschiedener Techniken, inklusive der Kernspaltung, nutzen. Achso, bitte nennt die Grünen nicht mehr Klimapartei, diesen Beinamen haben diese NICHT verdient!!

Rainer Dellinger | Mo., 30. Dezember 2024 - 11:48

Eine herausfordernde Aufgabe besteht darin, weiter zu forschen und entwickeln. Wir befinden uns nicht mehr im 20. Jahrhundert. Deutschland hat eh den Anschluss an moderne Technologien verpaßt. Wenn riesige Rechenzentren entstehen, z.B. bei Amazon, Raumfahrt, u.v.a. ist doch der Energiehunger vorprogrammiert. Also ist doch logisch, das die Wissenschaft gefordert ist und keine Ideologien aus dem 19. Jahrhundert. Wenn ich z.B. in einen Buchhandel gehe und Lektüre zu naturwissenschaftlichen Themen suche, ist das Angebot sehr mager. Bücher lasse ich mir mittlerweile aus den USA senden, das stillt meinen Wissenshunger, obwohl ich zum älteren Semester zähle. Befruchtend finde ich in der Forschung, wenn ältere und junge Akademiker zusammen arbeiten, um eine Lösung zu finden. Der Eine bringt neue Erkenntnisse mit, der Andere seine praktischen Erfahrungen. Das sagt jemand, der aus der Entwicklung kommt.