Polizeifahrzeuge stehen vor dem Steigenberger Hotel in Leipzig, wo die dreitägige Ministerpräsidentenkonferenz stattfindet / dpa

Von Migration bis Rundfunk - Darüber wird bei der Ministerpräsidentenkonferenz diskutiert

Die Regierungschefs der Länder beraten in Leipzig über Asylpolitik und die Lage der Kommunen. Ein strittiger Punkt bei der Ministerpräsidentenkonferenz ist die Erhöhung des Rundfunkbeitrags.

Cicero Cover 10-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Im Zuge der Beratungen der Regierungschefs über zusätzliche Maßnahmen in der Asylpolitik in Leipzig drängen die unionsgeführten Bundesländer auf einen härteren Kurs. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte in der Bild erneut eine „echte Migrationswende“. „Wer sich dem Willen der Bevölkerung verweigert, stärkt nur die extremen Ränder und schwächt unsere Demokratie – das haben die jüngsten Landtagswahlen im Osten gezeigt und kann niemand wollen“, sagte der CSU-Politiker.

Nach wie vor sei die Zahl der ankommenden Flüchtlinge zu hoch, hatte Michael Kretschmer, CDU-Ministerpräsident des Gastgeberlandes Sachsen, erklärt. Die Länderchefs können sich auf Forderungen einigen, die sie anschließend an den Bund richten. Diskutiert werden soll bei der Ministerpräsidentenkonferenz unter anderem über Zurückweisungen an der Grenze, eine stärkere Sicherung der EU-Außengrenzen und Asylverfahren in Ländern außerhalb der EU. 

Mehr Flexibilität vom Bund

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) lehnte die Forderung nach Zurückweisungen an deutschen Grenzen gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) ab: „Man kann über viele Maßnahmen diskutieren, um die irreguläre Migration zu begrenzen. Die von der Union geforderte Zurückweisung an der deutschen Grenze gehört aber ausdrücklich nicht dazu.“ Wenn es zur Regel werde, dass jedes Land seine Probleme hemmungslos auf Kosten anderer löse, „dann fliegt uns Europa um die Ohren.“

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sprach sich für Abschiebungen von Straftätern nach Syrien und Afghanistan aus sowie den Arrest für ausreisepflichtige Straftäter und Gefährder, die nicht abgeschoben werden könnten. Niedersachsen und Rheinland-Pfalz forderten vom Bund mehr Flexibilität bei der Finanzierung der Geflüchteten-Unterbringung. Die Ministerpräsidenten hatten in der Vergangenheit bereits Beschlüsse zur Migration gefasst, die schließlich umgesetzt wurden. Dazu zählt zum Beispiel die Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber.

Einigung über Rundfunkfinanzierung offen

Ein heikler Punkt des Treffens am Donnerstag und Freitag sind die Beratungen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dabei geht es um Reformen in den Anstalten – und ums Geld von Sendern wie ARD und ZDF ab dem kommenden Jahr. Die zuständige Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro ab Januar empfohlen. Die Länder müssen ein Plus einstimmig beschließen. Allerdings gibt es Widerstände gegen die Erhöhung, etwa aus Bayern und Sachsen-Anhalt. Die Kampagnenorganisation Campact hat für Freitag Protest angekündigt. Sie wendet sich gegen die geplanten Kürzungen bei den öffentlich-rechtlichen Programmangeboten und die mögliche Schließung von TV- und Radiosendern.

Umfassende Schutz- und Verkehrsmaßnahmen

Ein weiteres Thema wird die finanzielle Lage der Kommunen sein. Am Freitag sind die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände als Gäste zur Ministerpräsidentenkonferenz eingeladen. Zudem steht in Leipzig ein Treffen mit dem Behindertenbeauftragen von Bund und Ländern sowie Vertretern von Inklusionsverbänden an. 

Die Polizei plant rund um den Tagungsort, der Kongresshalle am Zoo, umfassende Schutz- und Verkehrsmaßnahmen. Zu bestimmten Zeiten können keine Busse und Straßenbahnen fahren, der Fuß- und Radweg direkt vor der Halle wird abgesperrt. Zudem sei das Fliegen von Drohnen und anderen Flugobjekten in der Nähe des Veranstaltungsortes untersagt.

dpa

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns über eine konstruktive Debatte. Bitte achten Sie auf eine sachliche Diskussion. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare mit unsachlichen Inhalten zu löschen. Kommentare, die Links zu externen Webseiten enthalten, veröffentlichen wir grundsätzlich nicht. Um die Freischaltung kümmert sich die Onlineredaktion von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. Wir bitten um Geduld, sollte die Freischaltung etwas dauern. Am Wochenende werden Forumsbeiträge nur eingeschränkt veröffentlicht. Nach zwei Tagen wird die Debatte geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis.

Tomas Poth | Do., 24. Oktober 2024 - 13:09

Sind damit die Zwangsgebühren für politische Indoktrination, geformte Wahrheiten und Lügenverbreitung gemeint! Von diesem Zwang müssen wir uns befreien!
Diesen politischen Mietmäulern müssen wir die rote Karte zeigen. Zertrümmert den ÖRR.

Günter Johannsen | Do., 24. Oktober 2024 - 14:41

Antwort auf von Tomas Poth

würde nur dann Sinn machen, wenn er öffentlich rechtlich wäre.
Aber er ist zum Sprachrohr der Regierenden einschließlich linker Moral-Elite geworden. In Talk-Shows sitzen mehrheitlich auserlesene und handverlesene Agitatoren ... im Publikum mehrheitlich handverlesene Claqueur, die auf hochhalten eines Schildes dem linken Argumenten Beifall zollen. Sollen wir das uns zumuten für zu viel Geld (GEZ)?
Man muss sich nur die Besetzung der Rundfunkräte anschauen .... !
Nein, Zwangsgebühren gehören abgeschafft, solange uns diese Hofberichterstattung die Realität und Wirklichkeit vorenthalten und uns nur das mitteilen, was wir hören bzw. wissen dürfen!!

Ernst-Günther Konrad | Do., 24. Oktober 2024 - 13:33

Beim Thema Migration werden wieder einige Blendgranaten gezündet. Beim Thema Rundfunkgebühren werden ÖRR ein paar Pseudoveränderungen "abgerungen" und ansonsten wird das Ganze medial mit viel TamTam zelebriert und die Leute, wie immer einfach nur vera......
Aber schön, dass wir mal darüber gesprochen/geschrieben haben.

Am jetzigen Zustand beim Problemkreis Migration und auch im
System ÖRR wird sich kaum was ändern, da teile ich Ihre
Befürchtungen, werter Herr Konrad. Es gibt zuviel Leute, die
am jetzigen Zustand Unsummen verdienen und immer wieder
in der Öffentlichkeit eine Bühne bekommen, um dem Publikum
ihre Weltsicht aufzudrängen. Gleichzeitig haben sie nun durch
langjährige Erfahrung ihre Rolle auch als Hofnarr eingeübt und
dürfen ab und an etwas Veränderung anmahnen. Alles gehört
mit zum Spiel im großen Theater.

MfG

Gotthard Steimer | Do., 24. Oktober 2024 - 16:48

.. dass jetzt für diese Mietmaeuler, wie sie hier völlig richtig bezeichnet werden, auch noch die Zwangsgebühren erhöht werden sollen.. Fett und breit in ihren Massagesesseln lümmeln sie und erfreuen sich absurd hoher Bezüge, luxuriöser AltersVersorgungen bis St Nimmerlein, sowie ungezählter Boni und Vorteile, wie im Schlaraffenland..

Ihr Kommentar zu diesem Artikel

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.