Kühnert
Autogrammkarten von Kevin Kühnert, SPD Generalsekretär, liegen nach der Ankündigung seines Rücktritts im Regal in der Parteizentrale /dpa

Die SPD nach dem Rücktritt von Kevin Kühnert - Mehr Pragmatismus wagen

Der Rücktritt von Kevin Kühnert ist für die SPD eine große Chance. Mit einem neuen Generalsekretär könnte die Kanzlerpartei Aufbruch signalisieren. Doch findet die ausgelaugte Sozialdemokratie dafür noch die Kraft?

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Der Rückzug von Kevin Kühnert ist eine große Überraschung. Kaum etwas deutete darauf hin, dass der SPD-Generalsekretär sein Ausscheiden aus der Politik vorbereitet hätte. Über Gründe nun zu spekulieren, ist müßig, denn er hat gesundheitliche Gründe vorgebracht, offenbar durchaus schwerwiegende gesundheitliche Probleme stehen im Raum, insofern verdient dies den vollen Respekt und auch die Achtung vor seiner Privatsphäre. Natürlich ist ihm eine schnelle Genesung zu wünschen.

Die politische Bewertung seines Rücktritts muss aber umso deutlicher und schärfer ausfallen. Der Rücktritt Kühnerts kann eine Wende in der deutschen Sozialdemokratie bedeuten, könnte die letzte Chance der Kanzlerpartei sein, ihren Anspruch nach einer Wiederwahl im nächsten Jahr auch einzulösen. Politisch könnte aus dem Kühnert-Rückzug für die durchaus auch angeschlagenen Parteichefs Lars Klingbeil und Saskia Esken ein Befreiungsschlag werden, auch wenn dieser nicht von langer Hand vorbereitet ist.

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Walter Bühler | Mo., 7. Oktober 2024 - 18:12

... ist die SPD sehr schnell zu einer Funktionärspartei verkommen, in der nur noch das queer-grüne Modell der grün-linken Seilschaften unter der Regenbogenfahne nachgeäfft worden ist.

Diese Fixierung auf abgedroschene pseudo-linke Rhetorik, wie sie an den entsprechenden Unis gelehrt wird, ist für Juso-Funktionäre um Lichtjahre leichter gewesen als der Kontakt zum realen Volk. Der Kontakt zum Volk ist dann auch sehr schnell abgerissen.

Insofern haben Kühnert und seine befreundeten Funktionäre in den den entsprechenden Zirkeln sehr aktiv zum Niedergang der SPD in Berlin beigetragen.

Ob er es inzwischen eingesehen hat? Das weiß ich nicht.

Die personelle Wüste bei den SPD-Funktionäre, die sich nunmehr zeigt, kann leider wenig Hoffnung auf eine Rückkehr zu Vernunft und Augenmaß machen.

Alle diese uniformen Funktionäre können keine "Zeitenwenden" gestalten. Inhaltsleere linke Rhetorik hat alles zugeschüttet.

Also wird die die SPD auch den Weg der Linken gehen.

Urban Will | Mo., 7. Oktober 2024 - 18:18

Wenn er denn wirklich krank ist.

An die SPD hätte ich dann noch ein paar Ratschläge:
Schickt ihm die Esken gleich hinterher und als Nachfolger schlage ich vor:

Als Parteichef: Gehard Schröder
Als Generalsekretär: Franz Müntefering.

Beide im Kopf weitaus heller als alles, was da gerade herum kreucht und fleucht bei den Roten.
Und ein Zeichen für einen Neuanfang, wie es fulminanter nicht sein könnte.

Und ich gehe jede Wette ein: Man käme locker wieder auf Mitte 20 oder mehr Prozent.
Und der Fritzel würde sich vor Angst in die Hose machen.

Andreas Braun | Mo., 7. Oktober 2024 - 18:47

Wie wäre es, wenn in der Arbeiterpartei mal wieder wer was wird, der schon einmal gearbeitet, ja vielleicht sogar eine abgeschlossene Berufsausbildung hat?
Ich weiß, eine kühne, geradezu revolutionäre Idee.

Klaus P.U.F. | Mo., 7. Oktober 2024 - 18:56

Es wird Zeit, dass Esken endlich zurücktritt, die wirklich so unterkomplex ist, dass jeder - selbst SPD-Mitglieder - lachen und den Kopf schütteln müssen wenn sie ihren Namen hören und noch mehr, wenn sie den Blödsinn vernehmen, den diese Dame tagtäglich von sich gibt. Darunter hat auch der andere - liebe- Vorsitzende der SPD zu leiden, der einen durchaus vernünftigen Eindruck macht, aber ständig an den idiotischen Ideen seiner Partei zu zerbrechen scheint. Lieber Klingbeil , treten Sie endlich zurück, denn Sie werden auch nichts mehr retten können.

Harald Römpp | Mo., 7. Oktober 2024 - 18:57

Solange Saskia unangefochten mitmischt, ist die SPD zu einer Partei degeneriert,, die man nicht wählen kann.

Stefan Jarzombek | Mo., 7. Oktober 2024 - 19:10

Es steuert das SPD Schiff ungebremst ins Riff.
Nein.
Es wird keinen Neuanfang geben wie einst Müntefering dem Kanzler Schröder auf's Pferd geholfen hat.
Dafür hat der Doppelwumms und die negative Zeitenwende zuviel kaputt gemacht.
Ferner sind die Aspiranten diesmal von ganz anderer Natur.
Nun hat er tatsächlich einmal etwas richtig gemacht der Kevin Kühnert,nämlich,manchmal ist Gesundheit eben wichtiger anstatt zu regieren.
Da wünsche ich gute Genesung, hätte nicht gedacht, daß ihn die letzten Wahlergebnisse so mitnehmen.

Heidemarie Heim | Mo., 7. Oktober 2024 - 19:16

Die neuen Rächer der Witwen.... sorry, ich meinte Verteidiger und ihres Zeichen geschicktere Erklärbären/innen von SPD-Politik als Kevin der im linken Haus Alleingelassene? Ich bewundere ehrlich Ihre Fantasie und ihren Optimismus geehrter Herr Resing!
Alles wurscht, Hauptsache wir verhelfen Olaf dem zwischen gelb und grün Balancierenden zu einer weiteren Amtszeit. Aber falls ich eine Bitte äußern dürfte, ohne dessen unnachahmliches Talent was seine Auswahl von Minister/innen und was sich sonst noch so im Dunstkreis von Kabinett oder Partei tummelt betrifft! Doch wie ich schon in meinem Beitrag zum Ausscheiden von Herrn Kühnert anmerkte, mit der jetzig verbliebenen Truppe bräuchte es außer einem Meisterstrategen napoleonischen Formates ein kleines politisches Wunder. Außer Herr Merz lacht wieder an der falschen Stelle;-). MfG

Ingofrank | Mo., 7. Oktober 2024 - 19:55

Mit Miersch wird ehr der Linkskurs der SPD zementiert …..
Gut so, so gehts mit den Sozen weiter bergab, und der Union scheint wegen vorhersehbarer weiterer Schwäche der nächste potenzielle Koalitionspartner von der Fahne zu gehen. Und der wirklich linke Wähler wird die Kommunistin wählen …das Auffangbecken enttäuschter Linken, SPD‘ler und Grünlingen😂
Da bleibt für den Sauerländer mit seinen mickrigen 30% als „Anspruch“ der CDU
nicht mehr viel übrig.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

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