Bundeskanzlerin Angela Merkel (l) und die US-Außenministerin Condoleezza Rice treffen am Mittwoch (21.02.2007) in Berlin im Bundeskanzleramt zu einem Gespräch zusammen
Angela Merkel und die damalige US-Außenministerin Condoleezza Rice 2007: „mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede“ / picture alliance

USA - „Wir haben eine gemeinsame Verantwortung“

Donald Trump droht Kim Jong-un mit einem größeren Atomknopf. Und auch innenpolitisch steht der US-Präsident wegen der Russland-Affäre weiter unter Druck. Das deutsch-amerikanische Bündnis sei daher umso wichtiger, sagt die ehemalige US-Außenministerin Condoleezza Rice im Gespräch

Luise Voget

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Luise Voget arbeitet für die Körber-Stiftung. Sie ist die Programm-Managerin des Berlin Foreign Policy Forums. Foto: Körber-Stiftung

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Frau Rice, in Deutschland dachten viele nach den US-Präsidentschaftswahlen 2016, dass die transatlantischen Beziehungen irreparablen Schaden genommen hätten. Auch als Sie damals Außenministerin wurden, bestanden zwischen Deutschland und den USA Differenzen bezüglich des militärischen Engagements im Irak. Sehen Sie die Beziehungen heute an einem absoluten Tiefpunkt angelangt, oder haben Sie schon Schlimmeres erlebt?
Es gab schon Zeiten, die mindestens so schwierig waren. Sie haben den Irak angesprochen, aber ich erinnere auch an den Nato-Doppelbeschluss 1979. Unsere Beziehung ist eine Allianz zwischen Demokratien, da ist es nur natürlich, dass wir Dinge hin und wieder unterschiedlich sehen. Die USA verlangen keine Treue oder dass wir alle stets die gleichen Ideen und die gleiche Politik verfolgen. Wir teilen immer noch die gleichen Werte und es bleibt unser gemeinsamer Erfolg, ein auf Freihandel und der Freiheit der Völker beruhendes internationales System geschaffen zu haben.

Welche gemeinsamen Prioritäten sollten wir uns für die kommenden Jahre setzen?
Es gibt einige Fragen, denen wir uns prioritär widmen sollten. Zum einen betrifft dies das anhaltend konfrontative Verhalten Russlands in Europa und gegenüber der Nato, das besorgniserregend ist. Eine konsequente und kohärente Russlandpolitik sollte daher unsere oberste Priorität sein. Zweitens müssen wir auf den aus humanitärer Sicht schon viel zu lange tobenden Krieg in Syrien eine Antwort finden, denn auf Länder wie Jordanien, Libanon, die Türkei und auch auf Europa üben syrische Flüchtlinge weiterhin großen Druck aus. Als Letztes haben wir auch schon mal über ein Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA gesprochen. Der große Wurf wird bei der derzeitigen Politik kaum möglich sein, dennoch lassen sich eventuell erste Schritte zur Öffnung von Märkten und der Harmonisierung von Standards umsetzen. Wir sollten uns auf kleinere Ziele konzentrieren, um uns daran zu erinnern, wie gut unsere Beziehung eigentlich funktioniert.

Wie lässt sich die deutsche Unterstützung für eine konsequente Russlandpolitik sichern? Die öffentliche Meinung in Deutschland ist oft russlandfreundlicher und viele Deutsche wollen eine Annäherung sehen.
Die Deutschen würden sich über die Art von Einmischung, die wir gesehen haben, Sorgen machen. Die russischen Versuche zur Beeinflussung von Wahlen in unterschiedlichen Ländern zielen direkt in das Herz des demokratischen Prozesses. Wir sollten weiter nach Bereichen schauen, in denen eine Kooperation mit Russland sinnvoll ist und das Land nicht isolieren. Dabei müssen wir jedoch den dunklen Seiten russischer Politik klare Grenzen setzen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein Russland jenseits von Putins Politik gibt, wenn wir auf die jungen Menschen in Russland zugehen. Dazu habe ich die Amerikaner ermutigt und ich hoffe, dass Deutsche das auch tun werden.

Allerdings scheint die deutsche Öffentlichkeit nicht vom Sinn größerer Zusammenarbeit beim Handel überzeugt zu sein. Monatelang haben Tausende gegen TTIP protestiert.
Man muss den Menschen zeigen, was der Handel erreicht hat. Das System, das wir geschaffen haben, hat Millionen aus der Armut befreit und gewährt der breiten Masse Zugang zu günstigeren Waren. Der Handel hat Menschen ein besseres Leben ermöglicht und das muss man auch sagen. Trotzdem muss man ebenso schauen, wo der Handel keine Vorteile gebracht hat. Im Falle der USA sind das die Bereiche Bildung und Qualifikationslücken. Soweit ich weiß, haben in Deutschland manche Menschen das Gefühl, dass sie nicht wirklich von der Wiedervereinigung profitiert haben. Dem muss man buchstäblich begegnen und die konkreten Probleme ansprechen. Es hilft nicht, einfach zu sagen, dass Handel die Welt besser macht.

Der große deutsche Handelsüberschuss gegenüber den USA hat sowohl unter der Regierung Obama als auch jetzt unter Trump Unmut hervorgerufen. Belastet diese Frage die Beziehungen?
Handelsbilanzen habe ich nie als gute Grundlage für das Nachdenken über Handelsbeziehungen gesehen. Handelsbilanzen werden meist nicht kontrolliert. Hinter dem deutschen Handelsüberschuss steht eigentlich die hohe deutsche Wettbewerbsfähigkeit. Und noch was: Ich stamme aus Birmingham, Alabama, wo die Arbeitslosenrate rund fünf Prozent beträgt. Würden Volkswagen und Mercedes in Alabama keine Fahrzeuge fertigen, wäre die Arbeitslosigkeit wesentlich höher. Wir müssen also auch auf die Vorteile schauen, die uns die wirtschaftliche Stärke Deutschlands bietet.

Bei den Geheimdiensten könnten Deutschland und die USA ebenfalls enger kooperieren, aber auch hier ist die deutsche Öffentlichkeit skeptisch. Was sagen Sie dazu?
Die Bekämpfung des internationalen Terrorismus liegt im Interesse aller Länder – dass Geheimdienste hierfür Informationen teilen und kooperieren, ist essenziell. Ich erinnere mich, wie wir sehr hart mit Deutschland zusammengearbeitet haben, um die sogenannte Hamburger Terrorzelle von al-Qaida zu knacken. Von dieser Art der Zusammenarbeit brauchen wir mehr. Mir sind das Misstrauen und die Bedenken nach den Enthüllungen von Edward Snowden bewusst, aber ich kann ihnen versichern, dass es in Bezug auf den Schutz der Privatsphäre zwischen den USA und unseren europäischen Verbündeten viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.

Sie haben einmal gesagt, dass Nordkorea für die US-Außenpolitik die größte Herausforderung ist. Können Deutschland und Europa überhaupt dazu beitragen, dass der Konflikt nicht weiter eskaliert?
Hier geht es um einen internationalen Konflikt, nicht einfach um einen Konflikt zwischen Großmächten. Zwar bleiben die an den Sechs-Parteien-Gesprächen beteiligten Länder die wichtigsten Akteure, aber etwa im Rahmen der UN können Deutschland und die EU das Sanktionsregime unterstützen und zum Beispiel Geheimdienstinformationen über Warenströme auf dem nordkoreanischen Schwarzmarkt beitragen. Zudem können Stimmen von außerhalb der Region in bestimmten Situationen nützlich sein, etwa als Otto Warmbier in Nordkorea verhaftet wurde. Hier sollte sich die ganze Welt einbringen, nicht nur die Großmächte.

In jüngster Zeit haben wichtige Personen in Deutschland, vom Außenminister bis zum Bundespräsidenten, betont, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen müsse. Seitdem hat Deutschland mitunter kurdische Kämpfer im Nordirak ausgerüstet und ausgebildet, eine führende Rolle bei den Minsker Vereinbarungen übernommen und Truppen nach Mali entsandt. Nimmt Deutschland damit endlich die internationale Rolle wahr, die den USA immer schon vorschwebte, oder fühlen Sie sich in das „alte Europa“ zurückversetzt?
(lacht) Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass sich Deutschland jetzt auf diese Weise engagiert. Eine lebendige Demokratie und starke Wirtschaftsnation wie Deutschland muss sich aktiv in die internationale Gemeinschaft einbringen. Ich verstehe den Widerwillen vieler Deutscher, aber die Zeiten, in denen man deutschem Handeln auf internationaler Ebene misstraut hat, sind lange vorbei. Neben den USA müssen auch andere eine internationale Rolle übernehmen. Ich würde mir sogar stärkere bilaterale Beziehungen zwischen unseren Ländern wünschen.

Sollte sich Deutschland stärker an militärischen Operationen beteiligen?
Darüber müssen die Deutschen und nicht Außenstehende entscheiden. Länder haben ihre eigenen Traditionen, Werte und Normen und auf dieser Grundlage entscheiden sie, was angebracht ist. Meiner Meinung nach wird Deutschland jedoch generell eine aktivere Rolle einnehmen, dies muss allerdings die demokratische Debatte in Deutschland entscheiden.

Was würden Sie der deutschen Regierung vor allem empfehlen, um die transatlantischen Beziehungen wiederzubeleben?
Nato. Das Zwei-Prozent-Ziel ist wichtiger als die Zahl zwei Prozent. Es ist nicht nur das Geld, das gebraucht wird, es geht auch um das Signal einer gemeinsamen Verantwortung. Das amerikanische Volk sieht sich in einer Welt, in der es lange Zeit viel Verantwortung übernommen hat und es versteht, dass die USA weiter Verantwortung übernehmen müssen. Aber für die Befürworter einer starken transatlantischen Allianz unter uns und umso mehr für diejenigen, die an ein aktives und engagiertes Amerika glauben, ist es hilfreich, wenn wir sagen können, dass unsere Verbündeten ihren Teil der Last tragen.

Condoleezza Rice war von 2005 bis 2009 US-Außenministerin unter George W. Bush. Sie gehört der Republikanischen Partei an.

Das Interview führte Luise Voget für The Berlin Pulse, die neue außenpolitische Publikation der Körber-Stiftung. Positionen der deutschen öffentlichen Meinung zu den transatlantischen Beziehungen und weitere Artikel finden Sie hier.

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Thomas Radl | Mi., 3. Januar 2018 - 12:49

Ohne auf das Interview näher eingehen zu wollen, habe ich mich über The Donald's "größeren Atomknopf" köstlich amüsiert. Möglicherweise hat er das tatsächlich als "Drohung" gemeint, in erster Linie ist das aber hier doch wohl eher die Persiflage eines typischen Kleine-Jungen-Schwanzvergleichs! Wie kann man das als intelligenter Mensch aufgreifen und als "Drohung" missbilligen? Unfassbar! Aber natürlich, selbst so ein flapsiger Spruch lässt sich dankbar für plattes Trump-Bashing aufgreifen! Wobei das dann nicht weniger platt ist, aber wenigstens beseelt von der "Richtigen Haltung".
Danach hatte ich am Interview übrigens gar kein Interesse mehr!

Johannes Renz | Mi., 3. Januar 2018 - 13:00

...sind die Republikaner nicht über ihren Schatten gesprungen und Condi zur Präsidentschaftskandidatin nominiert? Damit hätten sie ihr Image auf einen Schlag abstreifen können.

Gegen Ende der Regierungszeit von George W. Bush wurde Rice mehrfach als Kandidatin der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008 gehandelt, lehnte eine Kandidatur aber ab.

"aus Wiki"

Und was für ein"Blech" die damals geredet hat , ganz zu schweigen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Condoleezza_Rice

Aber lesen Sie selbst.

Christa Wallau | Mi., 3. Januar 2018 - 13:19

Ach, ja, liebe Frau Rice, Sie können wunderbar diplomatisch formulieren und herzig lächeln, ganz im Gegensatz zu Ihrem Parteikollegen und jetzigen Präsidenten Donald Trump.
Das ändert aber nicht das Geringste daran, daß Sie
- ähnlich wie Trump - z u e r s t im Interesse Amerikas (bzw. der einflußreichsten dortigen Wirtschaftslobbyisten) gehandelt haben u. dies weiter tun werden.
Wenn jemand überhaupt vernünftig Politik machen will, muß er/sie i m m e r berücksichtigen, daß hinter allen schönen u. weniger schönen Worten sich handfeste Interessen verbergen, ob in den USA, in Rußland, in China oder sonstwo -
außer in Deutschland. Da gibt es Gutmenschen,
die sich Politiker nennen, aber leider von diesem Geschäft nichts verstehen.
"Cui bono?" lautet eine der wichtigsten Fragen
in der Politik. Und Handlungsdevise muß vor allem die folgende sein: "Quidquid agis, prudenter agas, et respice finem."

("Wem nützt es?" /"Was immer du tust, handle klug und bedenke die Folgen bzw. das Ende.")

dass die geschäftsführenden deutschen Politiker wissen, dass ihre Politik nicht dem deutschen Volke, sondern dem internationalen Finanzkapital dient. Die Gutmenschen in der Partei Die Linke und bei den Grünen scheinen - bis auf wenige Ausnahmen - nicht zu merken, wie sie mit ihrer Parteipolitik die Regierung in diesem Dienen unterstützen.

Verantwortung zu übernehmen heißt in Wirklichkeit, Krieg führen. Und da sind wir , trotz Grundgesetz, dabei.Trump will aber , trotz des militärischen Komplex der USA das Ganze zurückdrehen, denn die Regierung Obama hat in den 8 Jahren soviel Schulden angehäuft wie es in der Zeitspanne von Georg Washington bis zur Regierungszeit Bush Junior geschehen ist. Dem kleinen Mann in den USA hat die Globalisierung genau so wenig gebracht wie dem Rest der Welt. Außer CHINA. Das Ergebnis kennen wir.

Wie Recht Sie da haben, Liebe Frau Wallau.
„Die USA verlangen keine Treue...“ sagte Frau Rice , aber
„Bestraft Frankreich, ignoriert Deutschland und verzeiht Russland.“,
da hätte man im Gespräch mit Frau Rice fragen sollen, ob sie das damals gesagt hatte, und was sie damit meinte.
In seiner Rede vor dem Kongress damals sagte Bush:
Jedes Land in jeder Region muss sich jetzt entscheiden - entweder es steht an unserer Seite oder an der Seite der Terroristen.
Ein kleines Reagenzglas und Satellitenfotos von Lastwagen mit angeblichen mobilen Biowaffen-Labors und und...die „Kampfhandlungen“ im Irak
haben ein Krieg im Nahen Osten ausgelöst, der bis Heute immer noch andauernd .
Wie sagt doch Condoleezza Rice „.ich kann ihnen versichern..“, und ich meine das die Frau selbst wirklich glaubt an das wovon sie redet. Nur
„Nein! Nein! sie glauben sich nicht frei, wenn sie sich nicht selbst und andern schaden können.“ so in der Tragödie »Egmont« von Goethe.

Gert Trömel | Mi., 3. Januar 2018 - 13:20

Eigentlich sollte Frau Voget nicht entgangen sein, dass der Wahlkampf in den USA beendet ist.Die Demokraten haben ihn verloren,ob es Ihr nun gefällt oder nicht. Die Äußerungen von Frau Rice sind in vielen Artikeln auch im Cicero schon des öfteren widerlegt worden.Die Globalisierung um jeden Preis (TTIP usw.) gehören hoffentlich der Vergangenheit an. Die erwähnten Sanktionen gegen Russland haben bis jetzt nur der deutschen Wirtschaft und speziell den Mittelstand geschadet. Also Frau Rice Deutschland braucht keine Belehrungen von den USA.

Joachim Wittenbecher | Mi., 3. Januar 2018 - 13:28

Die USA sind immer noch unser wichtigster militärischer Bündnispartner und Russland ist unverzichtbar, wenn Europa in Stabilität leben will. Momentan sind unsere Beziehungen jedoch sowohl zu den USA als auch zu Russland schlecht; auf deutscher Seite liegen die Gründe u.a. in einer zu starken Moralisierung der Außenpolitik, die zusätzlich zu realen Interessensunterschieden Konflikte aufbaut, die vermeidbar wären. Was ist zu tun: Gegenüber den USA die Hinnahme der Präsidentschaft von Donald Trump - er ist jetzt da und wir müssen mit ihm klar kommen; schrittweise Annäherung an das 2%-Ziel der NATO, d.h. volle Einsatzfähigkeit der Bundeswehr wieder herstellen; nur dann ist Militär für Angreifer abschreckend; die europäische Verteidigungsgemeinschaft muss weiterverfolgt werden. In Bezug auf Russland sollte der Krim-Konflikt eingefroren und die Sanktionen schrittweise aufgehoben werden. Wichtig ist der Ausbau von Kontakten zwischen den Zivilgesellschaften (Tourismus/Kultur).

Achim Scharelmann | Mi., 3. Januar 2018 - 13:28

Natürlich haben wir eine gemeinsame Verantwortung, aber die ist zumindest Militärstrategisch als Verteidigungsinstrument ausgelegt und nicht als vorsorglicher Einmischungspakt in aller Welt, was ja gerade dadurch zu diesen großen Verwerfungen geführt hat. Die Bürger können doch genau erkennen, wer der Ursupator ist und das hat auch nichts mit Rußlandgläubigkeit zu tun, sondern es ist schlicht und einfach die Erkenntnis, von wem die Agression ausgeht und deshalb stehen sie auch nicht mehr voll hinter dem westlichen Miltitärbündnis, was nicht gleichzusetzen ist, daß man nun ein überzeugter Putinfreund geworden ist. Rußland hat einer Wiedervereinigung zugestimmt und hat Ostdeutschland verlassen, mit der Maßgabe, daß sich die Nato nicht über die ehemalige Zonengrenze hinausbewegt. Der Westen hat sich nicht daran gehalten und hat sogar noch in der Ukraine den Umsturz provoziert und befindet sich mittelweile direkt vor der russischen Grenze. Wenn das die feine Art ist, dann gute Nacht, Nato.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 3. Januar 2018 - 14:05

...auweh, auwei...was für überwältigende Erkenntnisse liefert uns Condi denn da. Immer wieder diese Dampfplaudereien über Demokratie, Werte etc. Fr. Merkel hat keine erkennbaren Werte, außer, 'ein freundliches Gesicht zu machen' und Deutschland nicht zu ihrem Land zu erklären. Ich wünschte mir mehr Substanz/Inhalt bei solchen Interviews, so war es nur das übliche Außenpolitiker-Geschwätz...

wolfgang spremberg | Mi., 3. Januar 2018 - 15:06

davon ausgehen, das sich die USA grundsätzlich nicht (bis zu Donald ?) in Wahlkämpfe anderer Länder einmischen ?

Das alle Freunde und Verbündeten der USA menschenrechtsachtende Demokratien sind ?

Das man in anderen Staaten nur im Sinne von Güte und Freiheit interveniert ?

Ist es das was uns, z.B. von Russland unterscheidet ?

Ja ?

Oder wird auch von uns, mehr oder weniger offen, interessenpolitik betrieben ?

Helmut Schmidt : wertegebundene Außenpolitik ist abwegig.

Wollen wir eine abwegige Politik oder sollen unsere Interessen nur besser kaschiert werden ?

Das ist mir nicht so ganz klar.

Ruth Falk | Mi., 3. Januar 2018 - 15:14

Reiss hat, nach bester nicht-mehr- verantwortlich-Manier, alles mit Konjuktiv und man müsste... beantwortet. So what? Geht doch immer nur nach: cui bono.

Olaf Voß | Mi., 3. Januar 2018 - 16:25

Weshalb sollte die Beziehung zu Deutschland so ungemein wichtig sein für die USA gerade in diesem Kontext? Man muss sich schon sehr anstrengen, will man auf einem Globus dieses kleine Deutschland finden. Mit Merkel ist dieses Land eh zur absoluten Bedeutungslosigkeit verkommen.

Kostas Aslanidis | Mi., 3. Januar 2018 - 16:29

Diese Märchen glauben nicht mal Kinder, Frau Rice. Die Westvertragsbrecher, klopfen sich gegenseitig auf die Schulter. Deutschland ist ein erbärmlicher Vasall. Kein Stolz, keine Ehre, nur Befehlsempfänger. Sogar Andorra hat mehr Mum.
Peinlich

Bernhard Kopp | Mi., 3. Januar 2018 - 16:58

Frau Rice wäre eine sehr gute Diskussionspartnerin über eine 'konsequente und kohärente Russlandpolitik' aus amerikanischer und deutscher Sicht. Das ganze Bild seit 1991. Die gestörten Beziehungen mit Russland haben ja nicht erst mit der sog. Wutrede Putin's in München 2007 begonnen. Vorher war Putin nicht wahrnehmbar konfrontativ. Deutschland und Europa haben ein höheres Interesse an einem reset mit Russland als die USA dies haben. Sie haben den grösseren Atom-Knopf, wie Trump betont. Wir haben die Nachbarn und das Interesse an einer konstruktiven Weiterentwicklung der Beziehungen mit Russland.

Karin Zeitz | Do., 4. Januar 2018 - 13:28

Antwort auf von Bernhard Kopp

hat erst begonnen, nachdem Putin die Konzessionen zur Förderung von Rohstoffen - insbesondere Erdöl - gegenüber amerikanischen Konzernen annulliert hatte. Damit hatte er dafür gesorgt, dass die Einnahmen aus diesen Geschäften Russland zugute kommen und nicht ins Ausland abfließen. Dieser “Mangel an Demokratie“ wurde ihm bis heute noch nicht verziehen.

Wilhelm Maier | Do., 4. Januar 2018 - 13:57

Antwort auf von Bernhard Kopp

und „Man muß auch der Zukunft etwas überlassen.“ so
Johann Wolfgang von Goethe.

Axel Kreissl | Mi., 3. Januar 2018 - 17:30

Man muss die Dinge vielleicht etwas genauer durchleuchten. Donald Trump steht für für ein männliches Amerika. Er droht Kim Jong-un, aber ich glaube, er hat seine Aktionen im Griff. Seit die Schauspielerin Susan Sarandon äußerte, mit Hillary Clinton wären die USA schon im Krieg, steht sie im Kreuzfeuer der Kritik. Es sind vaterlose Frauen und Männer wie Clinton, Rice, Obama oder Sanders, die eine echte Bedrohung darstellen, weil sie die Wirklichkeit nicht sehen und bereits den Knopf drücken, wenn sich gesunde Männer an den Verhandlungstisch setzen. Das Verantwortungsloseste ist es, wenn diese Verantwortungslosen verantwortungsvolle Positionen übernehmen und ständig von Verantwortung reden. Das ist leeres Geschwätz.
Bitte erst mit dem Vater versöhnen, dann reden. Zur gemeinsamen Verantwortung: Die USA definieren sich über Geld, die Deutschen in ihrem ursprünglichen Kern über den Geist. Ich kann da beim besten Willen keine Gemeinsamkeit erkennen.

Tomas Poth | Mi., 3. Januar 2018 - 18:45

für unser Handeln, möchte ich ergänzen. Und nun liebe Frau Rice machen sie sich mal daran all die Schäden US-amerikanischer Regime-Chance Politik zu reparieren. Gibt wahnsinnig viel zu tun für die USA!!!

Gerhard Weißenberger | Mi., 3. Januar 2018 - 19:11

Es gibt im State Department eine Partei -zu dieser zählt auch Frau Rice -, der seit jeher darauf fixiert ist, Russland wo möglich zu schaden. Man hat davon geträumt, dass ein Pampern der Ukraine mit Dollar-Milliarden und ein Assoziierungsangebot der US-willfährigen EU-Kommission der US-Navy ermöglichen würde, vor Sevastopol zu ankern. War halt nix. Und so musste sich die deutsche Regierung von den USA zu selbstschädigenden Sanktionen gegen Russland erpressen lassen. Dass Großmächte Geopolitik betreiben, ist für die Berliner Gesinnungsethiker ein Tabuthema, und so moralisieren sie halt munter weiter.

Sepp Kneip | Mi., 3. Januar 2018 - 21:26

Warum wird auch von Frau Rice die Mär von der russischen Beeinflussung der Wahlen in den USA am Leben erhalten? Wenn es den Russen tatsächlich gelingen konnte, die Präsidentschaftswahlen zu manipulieren, wie konnte das in einem so hoch technisierten und mit Geheimdiensten bestückten Land passieren?

Wenn sich die amerikanischen
Geheimdienste selbst ein so schlechtes Zeugnis ausstellen, hat das einen tieferen Grund, oder mehrere. Einer ist wohl, dass das Polit-Establishment in Washington eine Erklärung für den Trump-Sieg präsentieren musste. Die Russen sind immer schuld. Ein anderer ist sicher, dass man neben dem Ukraine-Debakel, das man ebenfalls den Russen in die Schuhe schiebt, obwohl man es selbst verschuldet hat, einen weiteren Grund brauchte, Russland zum Feindbild aufzubauen. Warum auch immer.

Es kann, Frau Rice, einfach nicht im Interesse Deutschlands und der anderen europäischen Länder sein, dass die USA einen Keil zwischen Russland und das übrigen Europa treiben.

Roland Thamm | Mi., 3. Januar 2018 - 22:29

Ihnem Kommentar schließe ich mich uneingeschränkt an, denn Sie sind mir zuvorgekommen.
Der "lupenreine Demokrat" Putin hatte oft Verständigungsangebote unterbreitet, die von westlicher Seite brüskiert wurden - für einen Narzissten wie ihn demütigend. Russland als Regionalmacht abgestuft zu sehen durch "Back-Aroma" m u s s t e ihn provozieren, auch zur Einmischung in den US-Wahlkampf, die erlängst bereut haben dürfte...

Klaus Jürgen Bremm | Do., 4. Januar 2018 - 10:05

Sicherheitsberaterin und später als Außenstaatssekretärin daran mitgewirkt, den Zweiten Golfkrieg vom Zaun zu brechen? War Frau Rice nicht Teil einer US-Administration, welche die UN und die Weltöffentlichkeit mit massiven Fakes zu täuschen versucht hat? Und jetzt wird diese Frau von Cicero als Lichtgestalt gegen Trump ins Spiel gebracht? So vergesslich ist der deutsche Leser wohl noch nicht!

Herr Bremm,
Ihr Beitrag ist erfreulich kurz und entspricht der Wahrheit.

Rice war eine sehr aggressive und gefährliche Frau.
Ein Glück, dass sie politisch keine Rolle mehr spielt!

Roland Thamm | Do., 4. Januar 2018 - 10:31

Ihre Meinung teile ich voll und ganz. Man muss Putin nicht mögen, gleichwohl seine jahrelangen Bemühungen um Verständigung u. Zusammenarbeit mit den westlichen Staaten u. Bündnissen anerkennen. Sie wurden überwiegend brüskiert. Russland wurde schließlich - völlig unnötig - gar als "Regionalmacht" abgewertet, der Lächerlichkeit preisgegeben. Damit wurde der narzisstische Wesenszug extrem provoziert, und seither tut auch er das, was die insbesondere die USA immer schon taten: Er mischt sich überregional ein...

Wilhelm Maier | Do., 4. Januar 2018 - 12:18

sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viel falsche Propheten ausgegangen in die Welt.“ 1.Johannes 4:1
„konfrontative Verhalten Russlands in Europa und gegenüber der Nato, das besorgniserregend ist. “
- „Nicht sich wenig glauben; nicht sich klein glauben; nicht glauben und es ist nicht.“ so Laotse.
"Was wir jetzt nicht tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anheizen", so hat Frank-Walter Steinmeier im Juni gesagt. Aber genau das tun wir doch immer wieder und wieder, weiter und weiter...

Reiner Jornitz | Do., 4. Januar 2018 - 12:40

Mit Trump entspannt sich langsam das Verhältnis zu Russland, In Nordkorea wird das gleiche Spiel gespielt. Herauskommen kann nur das eigene Gesicht wahren. Hätten wir Hillory Clinten als Präsidentin hätten wir den 3 Weltkrieg. Condolessa Reice hat nur Anordnungen von Washington Angela Merkel vorbeigebracht, da bin ich mir sicher

Wilhelm Maier | Do., 4. Januar 2018 - 14:00

Antwort auf von Reiner Jornitz

Ich glaube der wäre schon vorbei, und unser Kügelchen in der Zukunft als „Tote Planet“ in der Geschichte von Universum eingegangen wäre.
Ja klar, wenn es solche geben sollte (im Universum).
„Im Leben gilt der Stärke Recht,
Dem Schwachen trotzt der Kühne,
Wer nicht gebieten kann, ist Knecht,
Sonst geht es ganz erträglich schlecht
Auf dieser Erdenbühne.
Doch wie es wäre, fing der Plan
Der Welt nur erst von vornen an,
Ist in Moralsystemen
Ausführlich zu vernehmen.“
Friedrich von Schiller

wolfgang spremberg | Do., 4. Januar 2018 - 13:30

Welcher Art waren eigentlich die vielbeschworenen Manipulationen ? Aufgrund welcher, von Russland verbreiteter, Fake News haben denn Millionen von Amerikanern statt Hillary, Donald gewählt ?
Schaue ich mir unsere Bundestagswahl an, und welchen Kenntnisstand zum Thema viele Wähler, z.B. zum Thema "Flüchtlinge"...vor der Wahl hatten....dann hat dieser "(nicht) Kenntnisstand" sicher das Wahlergebnis beeinflusst....
Was genau hat also die US Wahlen manipuliert ?

Irene Reindl | Do., 4. Januar 2018 - 20:28

Das Trump das mit dem größeren Atomknopf scherzhaft gemeint hat, sollte doch eigentlich jeder Volltrottel merken.
Er steht übrigens auch nicht wegen Russland unter Druck. Bisher hat sich jeder angebliche Beweis als laue Luft oder erlogen erwiesen und neulich gab es sogar einen langen Artikel beim Clinton-treuen Sender CNN, in dem man einräumte, dass Trumps Handeln gegenüber dem FBI und Comey absolut korrekt und gerechtfertigt war und auch dort die angeblichen Beweise bisher erlogen bzw. von Trumphassern in den Reihen des FBI konstruiert waren. Wenn selbst CNN das zugeben muß, würde ich davon ausgehen, dass es stimmt, denn die würden sich normalerweise eher die Zungen abbeißen.
Und warum wird in unseren Medien nie erwähnt, dass der Clintonwahlkampf von den Saudis und Soros mit fast einer Milliarde unterstützt wurde? Das wäre doch mal wirklich interessant und näher zu beleuchten, denn beide Geldgeber tun nichts umsonst.