Donald Trump und Kamala Harris auf ABC News / dpa

TV-Duell zwischen Trump und Harris - Keine Entscheidungsschlacht

Die erste und vermutlich einzige Fernsehdebatte dieser US-Wahlen war heftig, spektakulär war sie nicht. In Philadelphia wurde das Rennen ums Weiße Haus noch nicht vorentscheiden. Aber ein Kursbuch für die nun beginnende heiße Phase des Präsidentschaftswahlkampfs lieferte sie doch.

Autoreninfo

Der promovierte Politikwissenschaftler Ulrich Berls ist Fernsehjournalist und Autor. Von 2005 bis 2015 leitete er das ZDF-Studio München. Bei Knaur erschien sein Buch „Bayern weg, alles weg. Warum die CSU zum Regieren verdammt ist“.

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Zwei interessante Fragen gab es vor diesem Abend: Jeder Amerikaner kennt Trump, aber Kamala Harris ist für viele Wähler noch ein kaum beschriebenes Blatt. Konnte sie sich in Szene setzen? Und – welchem der beiden Kandidaten gelang es besser, Wechselwähler anzusprechen?

Vergangenes Jahr ergab eine Gallup-Studie den erstaunlichen Befund, dass sich 43 Prozent der Amerikaner als „Unabhängige“, als Teil der politischen Mitte definieren. Eine Zahl, mit der man in diesem gespaltenen Land nicht rechnen konnte. Wahlen werden also auch in den USA immer noch in der Mitte gewonnen. Für Donald Trump hieß das, er musste sich, ganz und gar gegen sein Temperament, vor den Kameras zügeln. Das gelang ihm – halbwegs.

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Uli | Mi., 11. September 2024 - 08:33

Ich hatte auch den Eindruck, dass Harris sich besser dargestellt hat, als sonst. Trump hingegen war schlechter drauf als man es von ihm gewohnt war. Einen großen Anteil hatte der "Moderator", der sich offenbar auf die Seite von Harris geschlagen hatte. Er erlaubte sich den Richter zu spielen und stellte Trumps Argumente in Frage, hielt sich hingegen bei Harris zurück. Auch dieser Artikel hier ist eine tendenziöse Betrachtung, Beispiel: Dass die ökonomische Bilanz der Regierung Biden gar nicht so schlecht ist, wie Trump sie darstellt, konnte sie manchmal schwer erkläre." Da fehlt dem Herrn Berl offenbar Wissen oder er betreibt Wahlkampf für Harris. Die Wirtschaft der USA hat in der Biden Legislative einen dramatischen Absturz erlitten.

Sie haben ein amüsantes Verständnis von Neutralität bzw. Objektivität.
Und welche "Argumente" meinen Sie? Trumps Lügen über Wahlbetrug? Oder seine Märchen über irgendwelche Haitianer, die den Amerikanern die Haustiere (Hunde und Katzen) rauben und aufessen?
Ich wüsste nicht, was ich Trump empfehlen sollte nach diesem Debakel. Normalerweise bräuchte er eine zweite Chance, aber wenn jemand lernunfähig ist, dann Trump. Insofern besteht die Gefahr, dass er sich in einer weiteren Debatte noch tiefer reinreitet. Einen echten MAGA-Wähler (und die Ciceronen) stört das natürlich nicht, aber entscheidend sind die Unentschlossenen in den battleground states, und die dürfte Trumps Auftritt nicht sonderlich überzeugt haben.

Trump unterstützt. dann erst recht nicht. Denn was meinten viele AfDler (und folglich auch Cicero-Foristen) in der Vergangenheit? Wir brauchen einen wie Trump auch in Deutschland.

Ohne hierzu eine Wertung abgeben zu wollen, sie passt eigentlich
besser zu Kamala Harris mit all ihren Swifties, werte Frau Wallau.

Das Grundproblem haben wir ja nicht nur in den USA, sondern in
fast allen "alten" westlichen Demokratien mehr oder wenig stark
ausgeprägt. Irgendwann wird der Punkt erreicht sein, an dem man
sich für eine Lösung entscheiden muss, einfach wird es nicht sein.

MfG

Der war gut. Nur den Jonathan Swift kennen all die Harris-Fans und unsere Linksgrünen nicht. Robinson Crusoe werden sie kennen, wissen aber nicht, wer der Autor ist. Dumm ist die Welt und daher leicht zu manipulieren. Dennoch verstehe ich die Aufregung nicht. Auf welche Weise und wie, bitte schön, können wir den amerikamischen Wahlkampf beeinflussen. Wetten, dass die meisten Amerikaner nicht wissen, wer oder was "CICERO" ist, weder das Magazin kennen sie, noch könne sie etwas mit dem Namen "Cicero" anfangen. Und vor allem kennen die Amerikaner nicht die sooo bekannten Foristen und Verfechter der amerik. Demokraten, Lenz, Hügle et all... also, einfach lächerlich. Die Amerikaner wählen und die Welt ist klar geteilt, in Demokraten-Anhänger mit Frau Harris und in Republikaner-Fans mit Donald Tramp. Auf Deutsch in Grünlinke und in Konservative. Gewiss, die Amerikaner machen einen großen Wahl-Zirkus, aber solches Chaos wie bei uns die grünlinke Ampel anrichtet, das kennen sie nicht...

T Romain | Mi., 11. September 2024 - 09:33

Wahrscheinlich gibt es auch nach diese Debatte Wähler, die von Trump überzugt waren. Aus welchen Gründen auch immer. Ist ja ihr gutes Recht.
Unglaublich, dass die Demokraten so lange an Biden festgehalten haben. Es erscheint schon sehr schwierig, gegen diesen Kandidaten Trump in einer Debatte überhaupt einen schlechten Eindruck zu machen, aber gut die Demokraten habe ihre Fehleinschätzung ja (spät) noch korrigiert.
Man hat schon deutlich gesehen, was man von beiden Kantidaten im Präsidentanamt zu erwarten hätte. Bei Trump kann man auch einfach nochmal nachsehen, was er in seiner ersten Amtszeit so gemacht hat.

Urban Will | Mi., 11. September 2024 - 11:28

wenn jemand mit 78, steinreich und eigentlich auch in der Position, seinen Lebensabend mit Golfen, gutem Essen und was weiß ich noch zu gestalten, noch mit so viel Power in einen Kampf geht, dann kann es da nur zwei Gründe geben: er ist ein Narziss und es geht ihm nur darum, es allen noch einmal zu zeigen, oder: er hat wirklich ein Ziel und möchte Dinge ändern.
Dass die Mehrheit im ÖR-vernebelten Deutschland an Antwort eins glaubt, ist klar. Und dass viele Amerikaner dies auch tun, ebenso.
Aber wer aus den Reihen der Wechselwähler sich welche Antwort gibt, bleibt spannend. Aber selbst bei Antwort eins, ist Antwort zwei mit beinhaltet, denn Trump wird liefern, da bin ich mir sicher. Er hat seine Ziele, die er um jeden Preis durchdrücken möchte.
Er wird den Ukrainekrieg beenden, der sowieso niemals so ausgehen wird, wie es der weltweite linksgrüne Mainstream besingt.
Und schon diese Tat wäre es wert, ihn im Amt zu sehen.
Seinem Auftreten sollte man nicht allzu viel Bedeutung beimessen.

kann es da nur zwei Gründe geben: er ist ein Narziss und es geht ihm nur darum, es allen noch einmal zu zeigen, oder: er hat wirklich ein Ziel und möchte Dinge ändern.“

Denke beides:
Trump ist das Paradebeispiel eines Narzissten, na und? Natürlich will Trump es allen noch einmal zeigen, na und? Und er möchte wirklich Dinge ändern, auch da ist es egal, wenn er es nur für sich macht.

Aber Trump liefert, das muss er ja auch, ist ja schliesslich sein Anspruch…

Frank Irle | Mi., 11. September 2024 - 12:10

Hätte Trump nicht bestimmte Mainstreammedien, die ihn immer noch fürchten, als hätte er nicht bereits vier Jahre regiert und sich, was seine Politik betrifft, als durchschnittlicher US-Präsident erwiesen, und bestimmte Anhänger auf seiner Seite, die ihn aus Prinzip vergöttern, weil der Mainstream ihn aus Prinzip verteufelt, hätte er gar nicht noch einmal antreten können.

Um zu gewinnen, brauchte er Biden, denn seine Masche ist durchsichtig und abgeschmackt und ausnahmslos jeder Gegner, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, kann ihn mühelos auskontern.

Es ist auch gar nicht wichtig, wer von den beiden gewinnt, denn um immer noch zu glauben, Trump würde als Präsident in irgendeiner Weise ernsthaft vom generellen Kurs abweichen, muss man die letzten acht Jahre in einer hermetisch versiegelten Filterblase verbracht haben.

Spannend wird es erst, wenn Amerika entdeckt, dass man nicht nur "Republikaner" oder "Demokraten" wählen darf.

Reinhold Schramm | Mi., 11. September 2024 - 12:27

Die politisch-ideologische und ökonomische Wirklichkeit – oder doch nur Verschwörungstheorie?

► Beide stehen für das Finanz- und Monopolkapital, für die Rüstungsindustrien, Energie- und Rohstoffkonzerne und deren Eigentümer und Hauptaktionäre und Multimilliardäre. Für mehr als 700 nordamerikanische Multimilliardäre und deren Medienimperien, Wirtschafts- und Finanzlobbyisten, einschließlich der ideologisch-demagogischen NGO-Privatstiftungen und korrupten Politikeliten, die die gesamten nordamerikanischen und europäischen EU-Gesellschaften letztlich nahezu vollständig kontrollieren.

► Beide vertreten nicht die sozialen Interessen von mehr als 150 Millionen US-Amerikanern, nahezu 40 Prozent der Bevölkerung, in relativer Armut und ohne Beteiligung am privaten Eigentum an der materiellen Produktion und Wertschöpfung. Die so sozial ausgegrenzt halbwegs in der nordamerikanischen Gesellschaft überleben.

So ist es. Deshalb kann man auch nicht sicher sein, dass Trump den Ukrainekrieg beenden wird, sollte er an die Macht kommen. Und falls doch, dürfen wir, DE, damit weitermachen, denn schließlich wird in der korrupten Ukraine-Oligarchie ja unsere Demokratie und Freiheit verteidigt.

Straub Klaus Dieter | Mi., 11. September 2024 - 13:04

Wer etwas anderes dachte träumt doch. Glauben wir wirklich, dass der Großteil der amerikanischen Medien objektiv ist, wie beim deutschen öffentlichen Rundfunk! Doch in den USA werden sie zumindest nicht zwangsfinanziert.
Eigentlich ist mir der Wahlkampf egal, denn die Bürger der USA wählen nicht ich. Wir sollten uns auf unsere Probleme konzentrieren. Die gibt es zu Haufe!

Henri Lassalle | Mi., 11. September 2024 - 14:51

"Hoffnung", ob illusorisch oder nicht, sie gewinnt damit Stimmen. Trump ändert sich nicht mehr: Er spielt die Karte "Emotionen", mit den Ängsten, Sorgen und auch dem Selbstbehauptungswillen der Amerikaner. Für ihn spielt es keine Rolle, ob er immer die Wahrheit sagt, Hauptsache seine Worte wirken psychologisch.

Jochen Rollwagen | Mi., 11. September 2024 - 16:09

Trump war 1. die logische Reaktion auf Obama. Nach zwei Amtszeiten des ein bisschen zu sehr von sich überzeugten Obama, der einen Personenkult a la Mao in die amerikanische Politik eingeführt hat hatten die Amerikaner genug davon. Zweitens haben die Demokraten nach Obama die unbeliebteste PolitikerIn aller Zeiten in den USA, Hillary Clinton antreten lassen. Gegen die hätte auch ein Besenstiel gewonnen.

Jetzt hat Trump eine GegnerIn, die in der Lage ist zwei Sätze unfallfrei zu formulieren, ansonsten relativ harmlos daher kommt und Trump keine Angriffsfläche bietet. Und noch relativ jung ist (Trump wäre am Ende seiner zweiten Amtszeit sogar noch älter als Biden).

Das wird reichen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 11. September 2024 - 17:57

Antwort auf von Jochen Rollwagen

ich möchte dennoch aus einem anderen Blickwinkel auf Obama schauen, als Sie das tun.
Ihr Kommentar ist flott geschrieben, aber ich glaube, Sie unterschätzen die Bedeutung, die Obamas Wahl für ihn selbst, seine Familie und die USA hatte.
Obama war ein epochales Ereignis und er hat sich gewiss nicht gefeiert oder feiern lassen wie Mao und dennoch wurde er Kult!
Ihn schätze ich so ein, dass er jeden Morgen mit innerster Ehrfurcht vor diesem Amt aufstand und diese Haltung auch nicht ablegte, wenn er zu Bett ging.
Sogesehen freue ich mich für ihn und seine Familie über einen ungezwungeneren Lebenszusammenhang.
Er und besonders seine Frau sind mir sehr sympathisch, weshalb ich ihm und auch seiner Frau regelmäßig zum Geburtstag gratuliere, über seine Stiftung.
Mögen sie lange leben

Chris Groll | Do., 12. September 2024 - 10:48

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Herr Rollwagen, haben Sie sich jemals mit Kamala Harris befaßt. Wenn ja, wundert mich Ihre Aussage sehr.
Sie gaben mir auf meine Antwort auf Ihren letzten Kommentar eine Rückantwort. Meine Antwort darauf wurde leider nicht mehr veröffentlicht.

Hardy | Mi., 11. September 2024 - 21:03

Prof Lichtman, der die letzten 10 Wahlen richtig vorausgesagt hat, hat sich kürzlich endgültig festgelegt, die Demokraten gewinnen.
Warum also über den Wahlausgang spekulieren? Um Zeilen zu füllen?