Der Oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, spricht ein Gebet über den Särgen des Hamas-Führers Ismail Hanija und seines Leibwächters / picture alliance

Israels Doppelschlag - Eine dramatische Machtdemonstration

Innerhalb weniger Stunden hat Israel einen Hisbollah-Kommandeur und den Kopf der Hamas getötet. Aus Sicht des israelischen Geheimdienstes ein großer Erfolg. Doch nun steht der Iran unter Zugzwang – und die Region könnte noch tiefer in die Krise stürzen.

Autoreninfo

Kamran Bokhari ist Experte für den Mittleren Osten an der Universität von Ottawa und Analyst für den amerikanischen Thinktank Geopolitical Futures.

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Innerhalb weniger Stunden tötete ein israelischer Luftangriff in Beirut einen Militärkommandeur der Hisbollah, und ein weiterer in Teheran tötete den Anführer der Hamas. Attentate auf fremdem Boden gehören zu den schwierigsten Operationen, die eine Geheimdienstorganisation durchführen kann. Zwei so unmittelbare Schläge, fast 1.500 Kilometer (900 Meilen) voneinander entfernt, sind ein großer Erfolg für Israel. Und dies zu einer Zeit, in der eine Invasion des Libanon als einzige Option erschien, um eine nahezu vollständige Einkreisung durch iranische Stellvertreter zu verhindern. Doch trotz Israels Versuch, nach dem Prinzip „eskalieren, um zu deeskalieren“ zu handeln – ein Vorgehen aus der Nuklearstrategie – werden die Tötungen und die unvermeidliche Reaktion Irans die Region noch tiefer in die Krise stürzen.

Beschädigter Ruf

Der erste Angriff erfolgte am Abend des 30. Juli in Beirut und tötete Fouad Shukur, einen der ranghöchsten, wenn nicht den ranghöchsten, militärischen Kommandanten der Hisbollah. Shukur, der von den USA wegen seiner Rolle bei dem Bombenanschlag auf eine Kaserne der US-Marines in Beirut im Jahr 1983 gesucht wurde, ist von Israel beschuldigt worden, den Raketenangriff organisiert zu haben, der am vergangenen Wochenende 12 Kinder und Jugendliche in Nordisrael, auf den Golanhöhen, tötete. Wenige Stunden später, kurz nach Sonnenaufgang am 31. Juli, tötete eine „Luft-Boden-Rakete“ den Hamas-Führer Ismail Hanija in seinem Zimmer in einem nördlichen Viertel von Teheran, wie iranische Militärbeamte berichteten. Hanija war in Teheran, um an der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian teilzunehmen.

Die Doppelmorde waren genau die Art von dramatischer Machtdemonstration, welche die israelische Regierung und die Sicherheitsbehörden anstrebten. Der Ruf der israelischen Geheimdienste hatte sich seit ihrem Versagen, den Hamas-Angriff vom 7. Oktober nicht verhindern zu können, nicht erholt. In fast zehn Monaten Krieg, die darauf folgten, haben israelische Streitkräfte Zehntausende palästinensische Zivilisten getötet, während sie die militärischen Fähigkeiten der Hamas nur teilweise vernichten konnten. Auch die israelischen Geheimdienste haben bei der Suche nach den noch 115 in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln weitgehend erfolglos agiert.

Währenddessen hat ein Netzwerk von Stellvertretern unter der Führung Teherans den Druck auf Israel erhöht. Die größte Bedrohung geht von der Hisbollah im Libanon aus, aber in letzter Zeit ist Israel auch von Drohnen und Raketen aus dem Jemen, abgefeuert durch die Huthi-Rebellenbewegung, angegriffen worden. Nach einem tödlichen Drohnenangriff der Huthis auf Tel Aviv versuchte Israel am 21. Juli, die Initiative zurückzugewinnen, indem es eine komplexe Luftoperation – unter Einsatz einer unbekannten Anzahl von F-15- und F-35-Kampfflugzeugen sowie Luftbetankungs- und Aufklärungsflugzeugen – gegen den Hafen von Hodeidah, einer Hochburg der Huthis im Jemen, ausführte. Seit 1985, als israelische Jets das Hauptquartier der Palästinensischen Befreiungsfront in der Nähe von Tunis bombardierten, hatte die israelische Luftwaffe keinen Schlag mehr so weit von zu Hause entfernt ausgeführt.

Zwei Jahrzehnte Erfahrung

Israels Versuche, die Abschreckung wiederherzustellen, waren gegenüber dem Iran und seinen Verbündeten im Libanon, Syrien und Irak weniger effektiv. Im April tötete ein solcher Versuch mehrere hochrangige iranische Militärs im Botschaftskomplex Irans in Damaskus, was Teheran dazu veranlasste, etwa 300 Raketen und Drohnen auf Israel abzufeuern – der erste direkte Angriff des Iran auf Israel. Die Angriffe aus dem Libanon gingen weiter, darunter der Raketenangriff am Wochenende, der einen Fußballplatz in den von Israel kontrollierten Golanhöhen traf. Israelische Beamte drohten mit einer Invasion des Südlibanon, aber die Zerstörung der Offensivfähigkeiten der Hisbollah würde erfordern, dass israelische Streitkräfte die Region besetzten. 

Angesichts der fast zwei Jahrzehnte langen Erfahrung Israels bei dem Versuch, den Südlibanon in den 1980er und 1990er Jahren von potenziellen Bedrohungen zu säubern, und der Tatsache, dass das israelische Militär bereits einer unbefristeten Besetzung des Gazastreifens entgegensieht, hat Israel nur wenig Interesse daran, dasselbe im Libanon zu versuchen. Anstatt die Streitkräfte zu überlasten, scheint die israelische Führung darauf gesetzt zu haben, dass ein gezielter Doppelschlag Hisbollah und Iran dazu bringen könnte, ihre Risiko-Nutzen-Abwägung zu überdenken.

Nicht zuletzt werden die Doppelmorde jedes Gefühl der Sicherheit unter den militärischen Führern Irans und seinen regionalen Stellvertretern untergraben. Hochrangige Ziele sind gut bewacht und häufig unterwegs. Solch ein Ziel durch feindliches Terrain zu verfolgen oder zu wissen, wo es sich zu einem bestimmten Zeitpunkt aufhalten wird, erfordert ein sehr hohes Maß an Geheimdienstdurchdringung. Selbst wenn ein kritisches Ziel lokalisiert wird, muss die Angriffsgruppe in der Lage sein, ihren Angriff rechtzeitig auszuführen. In diesem Fall wäre es relativ einfach gewesen, dass israelische Kampfflugzeuge das nahe gelegene Beirut erreichen und den obersten Militärkommandanten der Hisbollah töten. Im Gegensatz dazu fand der Angriff auf den Anführer der Hamas viel weiter von Israel entfernt und in einer Umgebung statt, die gegenüber Mossad-Akteuren noch feindseliger ist als der Libanon oder Syrien selbst.

Kein Versteck ist sicher

Natürlich hat der israelische Geheimdienst viel Erfahrung in Operationen im Iran. Ein jüngstes Beispiel war im November 2020, als Israel den obersten iranischen Nuklearwissenschaftler Mohsen Fakhrizadeh außerhalb von Teheran ermordete. Dennoch kann kein Angriff ohne zeitnahe Kenntnis des Aufenthaltsortes des Ziels stattfinden – etwas, das typischerweise einen Hinweis von einem Informanten erfordert. Die Häufigkeit von Hanijas Reisen in den Iran, insbesondere seit dem Ausbruch des Krieges im Gazastreifen, könnte die Operation vereinfacht haben. Andererseits fand die Tötung nur wenige Stunden nach der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten statt, als viele ausländische Beamte – ebenso wie Führer von pro-iranischen Gruppen in der Region – sich in der iranischen Hauptstadt befanden und die Sicherheitsvorkehrungen höher als sonst schon waren.

Es hätte leichtere Orte für Israel gegeben, um den Hamas-Führer zu töten. Seit Jahren ist er in Katar ansässig, wo er wahrscheinlich eine etwas vorhersehbarere Routine entwickelt hat. Doch Katar ist ein Vermittler für viele radikale Gruppen, darunter Hamas, und hat Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung israelischer Geiseln vermittelt. Doha ist auch ein enger Verbündeter Washingtons. Ein Attentat im Golfstaat hätte mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Ein Schlag in Teheran jedoch zeigt Irans Unfähigkeit, seine Verbündeten auf eigenem Boden zu schützen, demütigt das iranische Regime und unterstreicht die Risiken, die es eingeht, indem es Hamas, Hisbollah, die Huthis, die Volksmobilisierungskräfte im Irak und die Milizen in Syrien unterstützt.

Eine Warnung an Teheran

Gleichermaßen ist es eine Warnung an das iranische Regime und die Sicherheitsbehörden durch das Zuschaustellen ihrer eigenen Verwundbarkeit, trotz ihrer Durchdringung großer Teile der arabischen Welt. Das Vertrauen, das Teheran aus seinem direkten Angriff auf Israel gewonnen hat – ganz zu schweigen von Israels hochsymbolischer Reaktion, die nur eine Raketenstelle beschädigte – ist erschüttert worden. Die Herausforderung für den Iran besteht nun darin, seine Glaubwürdigkeit wiederherzustellen, ohne zusätzliche Angriffe zu provozieren, die weitere Schwächen offenbaren.

Es gibt nicht viel, was der Iran tun kann, um das Kräfteverhältnis zu Israels Ungunsten zu kippen, das in Sachen Geheimdienst, Feuerkraft und technologischer Überlegenheit führend ist. Sollte der Konflikt eskalieren, könnte es dazu führen, dass Israel beim nächsten Mal hochrangige iranische Persönlichkeiten ins Visier nimmt. Die Iraner erreichen die Grenzen dessen, was sie durch ihre Stellvertreter erreichen können, und sie haben seit den späten 1980er Jahren, als sie einen achtjährigen Konflikt mit dem Irak austrugen, keinen konventionellen Krieg dieses Ausmaßes mehr geführt.

 

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Klaus Funke | Fr., 2. August 2024 - 08:55

Und ein Staat feiert das. Perverser kann sich die derzeitige sog. westliche Welt nicht darstellen. Das ist aus moralischer Sicht finsterstes Mittelalter. Ich hasse diese westliche Welt aus tiefster Seele. Aber ich weiß, Gott wird sie strafen. Sie entkommen der göttlichen Gerechtigkeit nicht. Das lässt mich hoffen.

Wie man die Auslöschung eines Menschenlebens feiert, besser seinen Mörder, können Sie ja demnächst wahrscheinlich auf RT erleben wenn der von uns freigelassene Tiergartenfreund von seinem Präsidenten höchstpersönlich einen Orden und ein lukratives Pöstchen unter dem Jubel einer nicht geringen Menge Russen und Anderer verliehen bekommt! Apropos göttliche Gerechtigkeiten! Ich erinnere an den Jubel u.a. der Palästinenser zu über 3000 Toten an 9/11 oder an die einzigartige "Anteilnahme" inklusive Plätzchen verteilen nach dem 07.Oktober-Massaker, welches durch diesen Menschen wie Sie ihn nennen und die trauernden Turbanträger auf dem Foto erst möglich gemacht wurde!
Unfassbar und nah an dem was man ertragen kann liebe Redaktion, dass Sie so einen Hasskommentar freischalten !!! MfG

"Ich hasse diese westliche Welt aus tiefster Seele. Aber ich weiß, Gott wird sie strafen. Sie entkommen der göttlichen Gerechtigkeit nicht."

Mal abgesehen davon, was das für Menschen waren, die da getötet wurden, wofür die standen und dass der Staat Israel das nicht feiert, wie Sie wieder mal fälschlicherweise behaupten: So wie Sie äußern sich islamistische Selbstmordattentäter in ihren Bekennervideos.
Und ich dachte, tiefer können Sie nicht mehr sinken....

1.200 Menschen wurden z. T. abgeschlachtet, ohne Rücksicht auf Babys, Kinder usw. In brutalster unmenschlicher Weise. Diese Terroristen haben damals gefeiert. Will zu Ihren Gunsten einmal hoffen, daß Sie nicht bei den Feiernden waren.
Wenn Sie diesen Westen so aus tiefster Seele hassen, warum gehen Sie nicht in ein islamisches Land.

Und auch ich weiß, daß Gott alle Frevler und Sünder gegen sein Volk bestrafen wird. Lesen Sie sich die Bibel durch, dann wissen Sie es.

die hier eigentlich nichts zu suchen hat, aber die Sie ja ständig selbst zur Sprache bringen:

Welchen Gott meinen Sie?

Für Sie ist Gott ein Wesen, das hauptsächlich damit beschäftigt zu sein scheint, jene zu strafen, die nicht Ihrer Meinung sind. Nicht der Gott, der für Barmherzigkeit und Mitleid und an der Seite der Schwachen (z.B. Flüchtlingen) steht.

Vielmehr ein Rachegott, einer, auf den sich wohl auch ein Putin berufen würde. Ein Gott der Starken, der Dikatoren, der Tyrannen.

Ob Gott ebenfalls die "westliche Welt hasst"?

Maria Arenz | Fr., 2. August 2024 - 09:26

Ich meine die Bürger Israels, nicht die Wunderwutzis vom Geheimdienst, die sich jetzt ob der Bestätigung ihrer Selbstwirksamkeit pausenlos selber küssen könnten. Was ist jetzt gewonnnen? Die getöteten Mordbrenner sind schnell ersetzt, an geeignetem Material fehlt es in der Gegend ja gewiß nicht. Und bevor jetzt wieder die Geschichte dieser Eskalation erzählt wird- ja, weiß ich alles, sehe ich im Prinzip auch so. Aber im Krieg kommt es eben nicht darauf an, wer Recht hat, sondern wer am Ende mehr Munition, die weiter reichenden Kanonen und am ganz bitteren Ende: wer mehr Kanonenfutter hat. Und das sind die Araber. Fest steht auch, daß die Masse der Palästinenser nach ihrem "Sieg" in einem ebensolchen Shithole-Staat aufwachen wird wie man sie im gesamten arabischen -sofern nicht mit Erdöl und Erdgas gesegneten- Raum findet. Daß mit ihnen "kein Staat zu machen ist" haben sie hinreichend bewiesen. Und das ist besonders schrecklich: wofür all der Kampf, all das Blutvergießen?

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 2. August 2024 - 09:34

Ich finde es gut, dass Israel auch hochrangige „Strippenzieher“ des Terrors ins Visier nimmt. Die westl. Regierungen sollten Israel loben, statt sie anzugreifen, denn dadurch werden nur die Terroristen gestärkt. Warum sonst trauen sich die Huthi, die Schifffahrt im Roten Meer anzugreifen? Sind Schiffe mit chin. Waren nicht bedroht, weil sich dieses Land heraushält?

Dass auch die Zivilisten in Gaza den Krieg mit Israel wollen, zeigt bereits die Tatsache, dass es dem israelischen Geheimdienst nicht gelungen ist, den Aufenthaltsort der Geiseln in Erfahrung zu bringen. Befreite Geiseln berichten auch davon, in Wohnungen von Zivilisten gefangen gewesen zu sein. Wie viele Geiseln leben noch? Tauscht die Hamas tote Geiseln gegen lebende Attentäter?

Ich wundere mich immer wieder, dass Israel für seinen Kampf gegen den (islamistischen?) Terror angegriffen wird. Wir sollten dafür dankbar sein und dieses Land zumindest moralisch unterstützen, aber die westl. Moral scheint auf der anderen Seite.

Reinhold Schramm | Fr., 2. August 2024 - 10:10

Selbst nicht im dünn besiedelten Sinai. Die ägyptische Bevölkerung wäre dagegen.
Allenfalls auf dem Territorium der Golfmonarchien.
Statt hunderte Milliarden und Billionen Dollar für sinnlose Luxusausgaben zu verpulvern. So könnten die Fürsten und Prinzen die materiellen und finanziellen Mittel für die wirtschaftliche und soziale Integration, für die schulische und berufliche Ausbildung und aktive Erwerbsfähigkeit verwenden.
Anstatt wie bisher über Jahrzehnte 70 % der Palästinenser zu alimentieren und 40 % der Jugend in Dauerarbeitslosigkeit zu halten, müsste man deren Teilnahme am persönlichen Arbeitsleben ermöglichen. Damit ein Ende des andauernden feudal-religiösen Aberglaubens und verbluten für fremde Interessen befördern.

Allerdings sind daran die ökonomischen Oligarchen und Fürsten und deren feudal-islamischen Machthaber und demagogischen Eliten nicht interessiert. {...}

Nachtrag, Teil II.

Reinhold Schramm | Fr., 2. August 2024 - 10:11

{...}

Allerdings sind daran die ökonomischen Oligarchen und Fürsten und deren feudal-islamischen Machthaber und demagogischen Eliten nicht interessiert. Würde sich die geistige Befreiung der arabischen, asiatischen und afrikanischen Bevölkerungen doch letztlich gegen deren Macht und Herrschaft wenden. Könnte doch die sozialökonomische Befreiungsbewegung den vorhandenen Reichtum für die allgemeine Entwicklung und Wohlfahrt der iranischen und arabisch-afrikanischen Völker einsetzen.

Chris Groll | Fr., 2. August 2024 - 10:40

Herr Bokhari, sehr differenzierter und realistischer Artikel zu diesem schwierigen Thema Nahost.

@Hans Jürgen Wienroth, stimme mit Ihrem Kommentar überein,

Albert Schultheis | Fr., 2. August 2024 - 11:27

Die Israelis haben ihre außerordentliche Fähigkeit, ihren Mut und Entschlossenheit demonstriert! Die Hamas, die Hisbollah und der Iran wurden hart bestraft, ja gedemütigt. Das war auch notwendig, nach dem barbarischen Angriff vom 7. Oktober. Aber jetzt ist Zeit, Schluss zu machen, das weitere Blutvergießen zu beenden! Die mörderischen Tunnels der Hamas sind zerstört, jetzt müssen vernünftige Strukturen im Gaza aufgebaut werden. Der Iran wird es, trotz großer Worte, nicht wagen, Israel ernsthaft anzugreifen - für die Hamas zu sterben, haben auch die Mullahs keinen Bock. Das ist das Positive dieser Attentate: es zeigt auch den Anführer in ihren luxuriösen Anwesen, dass auch sie zum Ziel werden können.
Die internationale Gemeinschaft muss jetzt darauf drängen, dass die letzten Geisel endlich freigelassen werden - denn allein das ist die Bedingung eines Waffenstillstands. Gut, dass Deutschland und die EU darin immer weniger mitzureden haben. Eine weitere große Hoffnung sehe ich in Trump!

Ich glaube, wären alle Tunnel der Hamas zerstört, dann wäre Gaza unterhalb des Meeresspiegels. Noch hat Israel deswegen Hemmungen, alle Tunnel zu sprengen. Werden heute Geiseln gefunden, dann immer noch in den weit verbreiteten und gut versteckten Tunneln. Was glauben Sie, wo die Hamas die Raketen baut und lagert, mit denen Israel täglich aufs Neue angegriffen wird?

Albert Schultheis | Fr., 2. August 2024 - 14:45

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Ich war bisher davon ausgegangen, dass Israel die militärische Infrastruktur der Hamas weitest gehend zerstört hätte - ich habe da keine zuverlässige Information. Wenn dem noch nicht so ist, dann wird der Krieg eben noch dauern. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Israelis da rausgehen, bevor diese Arbeit getan ist. Auf jeden Fall wäre es dann an der Zeit, eine neue Seite in der Beziehung zu den Arabern aufzuschlagen. Die schreckliche Alternative wäre, dass Israel spätestens in 10 Jahren wieder vor einem 7. Oktober stünde. Jedesmal mit der Bedrohung der vollständigen Auslöschung - wer könnte, wer wollte damit leben.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 2. August 2024 - 11:32

Netanjahu schadet dem israelischen Volk. Solche Attentate, mögen sie emotional die Rachegelüste befriedigen, sie führen keinen Schritt in Richtung Frieden weiter, sondern heizen die Gegenwehr, die nun einsetzen Vergeltungsgedanken der Hamas und der Hisbollah noch mehr an. Ja, sich am 7.10.23 dem Angriff erwehren, das ist gutes Recht eines jeden, der angegriffen wird. Was die Regierung aber jetzt macht, den gleichen Gedanken der Ausrottung/Vernichtung und Vertreibung gegenüber den Palästinensern verfolgen, wie es umgekehrt die Palästinenser mit Israel vor hat, ist nur an der Gewaltspirale gedreht und bewusst und gewollt eine weitere Eskalationsstufe provoziert. Der Tod dieser Anführer, mögen sie sich noch so schuldig gemacht haben, bringt außer Genugtuung bei den israelischen Politikführern und Rachegelüste bei den Gegnern keinen Schritt in Richtung Waffenstillstand. Das israelische Volk muss Netanjahu irgendwie aufhalten. Die normalen Bürger wollen doch nur eines. In Frieden dort leben

RT, Al Dschasira? Es ist einfach ätzend, so einen Mist hier lesen zu müssen. Es geht nirgends um Ausrottung der Araber in Palästina, es geht nicht um Rache. Israel handelt verantwortungsbewusst und mit viel Maß. Da sie und ihre mutmaßlichen Freunde Israel eh nicht akzeptieren können, was interessiert sie deren Frieden? Die "normalen Bürger" wollen sehr wohl geschützt werden vor faschistischem Terror in ihrem eigenen Land. Und anders als viele Friedenstauben (denen ich dies keinen Milimeter abnehme) sind Israelis bereit, das Nötige dafür zu tun, auch im Ausland.

Hallo Herr Bachmann, jetzt trifft es wohl mal mich, an dem Sie ihre ungezügelten und übergriffigen Äußerungen abladen. Nur zu. Ich kann das recht gut ab. Wenn es Ihnen hilft, ihre emotionale Schieflage wieder aufzurichten, mag ich gern derjenige sein, an dem Sie sich aufrichten. Niemand ist gegen Israel, niemand ist deswegen Antisemit, nur weil er die weiteren Reaktionen der israelischen Regierung kritisiert und auch verurteilt. Wenn sie weiter nur in eine Richtung schauen, sehen Sie natürlich nicht, was sie rechts und links des Weges tut. So, so. Sie sehen also Menschen, die für Frieden eintreten als "Friedenstauben", denen sie aber nicht glauben. Ihr Problem.
Was die Ausrottungs-/Vertreibungs- und Vernichtungsgedanken anbetrifft, habe ich mein Wissen von mehreren israelischen Zeitungen ins Deutsche übersetzt und von etliche Israelis, die im Land leben und es von Netanjahu und anderen Politikern unverblümt gesagt bekommen haben. Aber gut. Sie glauben sicher nur sich selber.

Da fühlt sich jemand auf den Schlips getreten. Nein, in der Tat, ich halte sie und ihr „Wissen“ für nicht glaubwürdig. Vielleicht blicken sie es nur nicht und halten sich gleichzeitig für klug. Da kann man nichts machen. Sie sind vielleicht kein Antisemit, oder merken es nur nicht. Dass sie hier antisemitische Propaganda verbreiten, wenn sie den Israelis Vernichtungsabsichten unterstellen, bleibt widerlich. Aber klar, sie haben ja dolle „Quellen“.

Da stimme ich Ihnen zu Herr Bachmann, " Es ist einfach ätzend, so einen Mist hier lesen zu müssen." Das gilt zuerst Ihrem Kommentar ! " Israel handelt verantwortungsbewusst und mit viel Maß." ? Meinen Sie das wirklich ? Die israelische Regierung hat meiner Meinung jedes Maß verloren. Auch der vorangegangene Angriff der Hisbolla gibt ihr nicht das Recht außerhalb ihrer Grenzen Menschen einfach zu ermorden. Das verstößt gegen jedes Völkerrecht. Es ist mir unverständlich das die meisten Kommentatoren so etwas positiv bewerten. Das in dieser hervorragenden Zeitung, der einzigen die man noch lesen kann !

Als ob sich Terrorstaaten und Faschistenbanden an Recht halten. Haben sie schon einmal den Begriff asymmetrische Kriegsführung gehört? Israel hat jedes Recht auf die Tötung dieser Faschisten.

man stellt sich solche Fragen immer wieder: übertreiben die Israeli jetzt?
Für mich bin ich zum Schluss gekommen, dass die Tötung dieser Personen sinnvoll wa r ( ich weiss, das tönt schrecklich) um ihren Gegnern zu zeigen, dass sie es doch noch im Griff haben, was heftig angezweifelt wurde nach dem 7. Oktober.
Denn bei Israel geht es immer um alles. Um das Überleben.
Aber andere Lösungen zu finden für die Problematik im Nahost wäre natürlich gut und richtig.
Fest steht für mich auch, die Forderungen nach Waffenruhe , die von UNO und anderen Playern kommen, eine solche würde wiederum Israels Feinde stärken.
Jene, die erst zufrieden sind, wenn Israel ausgelöscht ist.
Aber sind sie dann zufrieden?
Es scheint eine Aporie.

Ingofrank | Fr., 2. August 2024 - 18:00

und Markus Wolf (Leiter des Auslandsgeheimdienstes der Stasi in der DDR)
hätte es wohl ebenfalls mit Bravur hinbekommen. Der BND wohl kaum 🙈 der wäre dazu wohl kaum in der Lage …..
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik