In der israelischen Hafenstadt Haifa richteten Raketen aus dem Libanon schaden an Wohngebäuden an / dpa

Jahrestag des Hamas-Terrors - Israel kämpft an allen Fronten

Am 7. Oktober 2023 begingen Terroristen aus dem Gazastreifen das größte Massaker in Israels Geschichte. Seither herrscht Krieg. In der Nacht gingen die Kämpfe mit der Hamas in Gaza und der Hisbollah im Libanon weiter.

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Am ersten Jahrestag des Terrorüberfalls der islamistischen Hamas auf Israel heulen im Grenzgebiet zum Gazastreifen erneut die Sirenen. Es seien vier Geschosse aus dem südlichen Gaza abgefeuert worden, drei davon habe das Militär abgefangen, teilte Israels Armee am frühen Morgen mit. Ein Projektil sei auf offenem Gelände niedergegangen. Es würden Abschussrampen der Hamas und unterirdische terroristische Infrastruktur im gesamten Gazastreifen angegriffen, hieß es. Während der Vergeltungsschlag Israels nach dem Raketenangriff des Irans vergangene Woche zunächst weiter auf sich warten ließ, bombardierte Israels Armee in der Nacht erneut auch Stellungen der Hisbollah im Libanon.

Zugleich schoss die proiranische Schiiten-Miliz Raketensalven unter anderem auf die Hafenstadt Haifa im Norden Israels ab, wie die Armee mitteilte. Dort schlugen trotz Abwehrfeuers Projektile ein. Laut der Times of Israel wurden fünf Menschen in dem Gebiet durch Granatsplitter verletzt. Derweil setzen Israels Truppen die erneut gestartete Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens fort. „Heute vor einem Jahr wurde die Geschichte unseres Landes für immer verändert“, schrieb die israelische Armee am frühen Morgen auf X, während im Grenzgebiet zum Gazastreifen erneut die Warnsirenen heulten.

Gedenkveranstaltungen am Jahrestag des Hamas-Massakers

Am Vorabend begannen in Israel die ersten Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Terrorüberfalls der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres. In Tel Aviv kamen Angehörige der fast 400 auf dem Nova-Musikfestival ermordeten Menschen zusammen. „Ich stecke immer noch am 7. Oktober fest“, wurde die Mutter einer ermordeten jungen Frau in israelischen Medien zitiert. „Die Welt bewegt sich weiter, aber für mich ist die Zeit stehengeblieben.“ Ein Israeli, dessen Neffe vom Nova-Festival entführt wurde und vermutlich immer noch im Gazastreifen festgehalten wird, rief der Times of Israel zufolge die Regierung auf, so schnell wie möglich eine Einigung mit der Hamas zur Freilassung der Geiseln zu erzielen.

Demonstrationen auch in Deutschland

An Tel Avivs „Platz der Geiseln“ kamen mehr als tausend Menschen zusammen. Überlebende, freigelassene Geiseln und Angehörige Ermordeter sprachen dabei über ihre Erlebnisse. Auch in mehreren deutschen Städten gingen Tausende Menschen bereits am Vorabend des Jahrestags auf die Straße. In Berlin kam es bei einer Pro-Palästina-Kundgebung zu Tumulten. Heute sind bundesweit erneut Demonstrationen sowie Gedenkveranstaltungen geplant.  

Tausende Bewaffnete der Hamas und andere Extremisten aus dem Gazastreifen hatten an jenem 7. Oktober die israelische Sperranlage zu dem Küstengebiet durchbrochen, mehr als 1200 Menschen auf sadistische Weise ermordet und etwa 250 weitere als Geiseln nach Gaza verschleppt. Dies war der Auslöser für den Krieg. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde behauptet, rund 42.000 Palästinenser seien im Gazastreifen getötet worden. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich kaum überprüfen.

Israels Armee geht weiter im Gazastreifen vor

Ungeachtet aller Aufrufe zu einer Waffenruhe startete Israel eine neue Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens. Zugleich griff Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben in der Nacht erneut eine Kommandozentrale der Hamas an. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände des Shuhada Al-Aksa-Krankenhauses befunden, hieß es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben vom Vortag Kommandozentralen angegriffen, die sich einer früheren Schule und einer früheren Moschee befunden hätten.  

Der militärische Flügel der Hamas sei besiegt, der Kampf gegen ihre Terrorstrukturen werde fortgesetzt, sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi. Er bezeichnete in einem Schreiben an seine Soldaten den 7. Oktober 2023 als den Tag, „an dem wir bei unserer Mission gescheitert sind, die Bürger des Staates Israel zu schützen“. Es sei „nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zu tiefer Selbstbesinnung“, schrieb Halevi über das „Eingeständnis unserer Fehler und die Verpflichtung, daraus zu lernen“. Angehörige der Geiseln riefen für heute zu einer Demonstration vor dem Amtssitz von Regierungschef Benjamin Netanjahu auf. Der wollte im Fernsehen eine Ansprache an die Nation halten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Samstag ein Waffenembargo gegen Israel für die Kämpfe in Gaza gefordert, worauf Netanjahu erbost reagierte. Wie der französische Präsidentenpalast mitteilte, bekräftigte Macron in einem Telefonat mit Netanjahu Frankreichs unerschütterliches Engagement für die Sicherheit Israels. Zugleich habe er seine Überzeugung geäußert, dass die Zeit für eine Waffenruhe gekommen sei. Die Bemühungen der Vermittler USA, Katar und Ägypten darum drehen sich jedoch seit Monaten im Kreis.  

Kämpfe auch im Libanon

Mit Blick auf die Kämpfe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon sagte Halevi, der Miliz sei ein schwerer Schlag versetzt worden. „Wir hören nicht auf“, betonte der Armeechef. „Wir zerstören die Fähigkeiten unserer Feinde und werden sicherstellen, dass diese Fähigkeiten nicht wieder aufgebaut werden, damit sich der 7. Oktober nie wiederholt.“ Wie das Militär in der Nacht mitteilte, griffen Kampfflugzeuge die Geheimdienstzentrale der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut an. Auch Kommandozentralen sowie weitere „terroristische Infrastruktur“ der proiranischen Miliz seien attackiert worden, darunter Waffenlager.

Bei einem israelischen Angriff auf den Ort Kayfun im Libanon-Gebirge wurden nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet. Weitere 13 sollen verletzt worden sein. Die Hisbollah wiederum setzte ihren Beschuss des Nordens Israels fort. Dass Projektile im Gebiet Haifa einschlagen konnten, werde untersucht, teilte Israels Armee in der Nacht mit. Bilder zeigten Schäden auf einer Straße. Weitere Raketen wurden laut der Armee abgefangen. Andere gingen nieder, hieß es. Auch in der Stadt Tiberias im Norden wurde Berichten zufolge eine Person verletzt. 

Quelle: dpa

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Reinhold Schramm | Mo., 7. Oktober 2024 - 11:44

Sie dient vor allem der Rekonstruktion und Wiederherstellung ihrer Kampfkraft und ihres Vernichtungswillens. Die antisemitische Indoktrination der Palästinenser und Palästinenserinnen, der arabischen, iranischen, saudischen, katarischen und muslimischen Jugend – so auch in Deutschland über die Moscheen und islamischen Vereinigungen und Organisationen – würde kein Ende finden.

In Deutschland ist es seit Jahrzehnten überfällig, dem deutschen und islamischen Judenhass entgegenzuwirken; insbesondere auch im Schul- und Bildungswesen mit weltlicher Aufklärung, aber auch beim wirtschaftlichen und sozialen Aufnahme- und (lebenslangen) Versorgungsverfahren von Flüchtlingen und Migranten wie aktuellen und künftigen Asylanten. Hierfür braucht es eine aktive Aufklärung über den feudal-religiösen Islam und den Koran, der nicht mit einer weltlichen, bürgerlichen Gesellschaftsordnung vereinbar ist. Von daher darf es auch keine islamische Indoktrination im Schulwesen und im Staatsdienst geben.
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Reinhold Schramm | Mo., 7. Oktober 2024 - 11:46

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In Deutschland ist es seit Jahrzehnten überfällig, dem deutschen und islamischen Judenhass entgegenzuwirken; insbesondere auch im Schul- und Bildungswesen mit weltlicher Aufklärung.
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Von daher darf es auch keine islamische Indoktrination im Schulwesen und im Staatsdienst geben.
Eben, kein sexistisches Kopftuch für Mädchen im Kindergarten und Schulen und keine analoge Burka – mit und ohne Gesichtsschleier – für Beamtinnen in Verwaltung, Justiz, Parlamenten und Regierung, Polizei und Bundeswehr.

PS: Der feudal-religiöse Wahn und Aberglauben des Islams und Korans darf auch nicht vorgeblich bürgerlich frisiert und damit ideologisch-demagogisch liberalisiert und in Deutschland integriert werden!

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