Bernie Sanders / picture alliance

Bidens Nachfolge - Warum nicht Bernie Sanders?

Mit einem weniger polarisierenden und diskreditierten Kandidaten als Kamala Harris könnten die Demokraten durchaus noch eine Chance auf eine weitere Amtszeit im Weißen Haus haben. Doch es ist ihnen zuzutrauen, auch diese zu verspielen.

Autoreninfo

Shantanu Patni studiert Osteuropa-Studien an der Freien Universität Berlin. 

So erreichen Sie Shantanu Patni:

Auf dem Nato-Gipfel anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Militärbündnisses stellte Joe Biden den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als „Mr. Putin“ vor. Auf die Fragen der Journalisten zur Zukunft seiner Kandidatur reagierte er irritiert. Er knurrte ins Mikrofon und bekräftigte in gebrochenen Sätzen seine Absicht, Präsidentschaftskandidat zu bleiben. Ersichtlich überfordert, aber immerhin mit Nachdruck, wies er die Zweifel an seiner Fähigkeit zurück, vier weitere Jahre regieren zu können.

Auf die Frage, ob seine Vizepräsidentin Kamala Harris der Aufgabe gewachsen wäre, sollte er doch nicht in der Lage sein, das Amt anzutreten, sagte er: „Ich hätte Vizepräsident Trump (sic) nicht zum Vizepräsidenten gemacht, wenn sie nicht qualifiziert wäre, Präsident zu werden. Also fangen Sie dort an!“ Natürlich meinte er „Vizepräsidentin Harris“. Die Wahl von Harris sei die „beste Entscheidung“ gewesen, die er getroffen habe, fügte der Präsident an anderer Stelle hinzu.

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Gerhard Lenz | Di., 23. Juli 2024 - 11:25

Einen Moment hielt ich das Stück für Satire.

Trump Charisma und Mut zuzugestehen, und andererseits einen 83-Jährigen als demokratischen Kandidaten vorzuschlagen, nachdem ein 81-Jähriger sich aus Altersgründen zurückzog?

Für Republikaner wäre das natürlich höchst angenehm: Man könnte, wie beabsichtigt, einen Wahlkampf führen, in dessen Mittelpunkt man wie geplant die körperliche Gebrechlichkeit des Gegners stellt.

Andernfalls wäre nämlich Trump plötzlich der "alte Sack" - der am Ende seiner Präsidentschaft auch schon 83 "Lenze" zählen würde.

Außerdem: Wenn ich die Zahl der jeweiligen Gegner und Befürworter zusammenzähle, bleibt da noch eine ansehnliche Lücke - jener, die die Wahl entscheiden werden.

Amüsant am Rande: Das Trump-Camp erwägt zur Zeit angeblich eine Klage auf Schadenersatz, weil die wohl recht teure Wahlkampagne, die einen "altersschwachen" Biden als Zielscheibe hatte, hinfällig geworden ist.

Und das ist keine Satire.

Walter Bühler | Mi., 24. Juli 2024 - 10:00

Antwort auf von Gerhard Lenz

... schreibt doch der junge Herr Patni am Ende den realistischen und deshalb resignierten Satz: "Außerdem wäre man im Bereich des Phantastischen, würde man den Parteispitzen der Demokraten so viel politische Einsicht und Fähigkeit zur Selbstkritik zutrauen."

Plutokratien ticken anders, gleichgültig, ob sie von sogenannten "Republikanern" oder von sogenannten "Demokraten" beherrscht werden.
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Vorbildlich und nachahmenswert, Herr Lenz, dass Sie es gewagt haben, sich selbst ein wenig humorvoll auf die Schippe zu nehmen:

"Andernfalls wäre nämlich Trump plötzlich der "alte Sack" - der am Ende seiner Präsidentschaft auch schon 83 "Lenze" zählen würde."

Klasse!

Tomas Poth | Di., 23. Juli 2024 - 11:50

Nichts gegen alte weise Männer, aber mit Bidens Rückzug wurde der Abschied von der Gerontokratie eingeleitet.
Trump, so er gewinnt, wird dann in 4 Jahren folgen.
Die Zeit dürfte für beide Parteien ausreichen einen entsprechenden jüngeren Kandidaten aufzubauen, der dann die Zukunft gestalten kann.

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. Juli 2024 - 12:02

Jetzt echt Herr Patni? Tauschen einen 81jährigen gegen einen 83järhigen? Trump arbeitet sich doch jetzt schon am Alter seines Kontrahenten noch im Amt ab und fordert ihn nicht zu Unrecht auf, sofort aus dem Amt zu gehen. Es ist nämlich durchaus logisch, dass ein Präsident der nicht mehr altersbedingt/Krankheit bedingt erneut kandidieren kann, auch aktuell nicht mehr regierungsfähig ist. Biden sollte deshalb schleunigst an Harris übergeben, sonst wird er restlos in den medialen Mühlen zermalmt. Egal wo er politisch steht, das gehört sich einfach nicht und ist unmenschlich. Da sollten alle, die noch irgendwie Charakter haben dem Mann dringend den sofortigen Rückzug empfehlen. Und was Sanders anbetrifft, dürfte doch ein Fiasko mit Biden reichen. Im Übrigen hätte Biden keinen Rechtsanspruch auf die Spenden an Biden, den hat nur Harris. Und Geld braucht es für den Wahlkampf. Die Vize-Präsidentin als solche ins Amt zu wählen und dann so entsorgen dürfte den Demos weitere Stimmen kosten.

Maria Arenz | Di., 23. Juli 2024 - 12:10

sehe aber eine Frau mit einer Haut die kaum dunkler ist als meine, und auch sonst definitiv nichts vom afroamerikanischen Phänotyp an sich hat. Von ihrem familiären Hintergrund her ( Mutter indische Krebsspezialistin, Vater Stanfordprofessor aus einer reichen Jamaikanischen Sklavenhalterfamilie) könnte sie nicht weiter von der Lebenswirklichkeit der normalen Afroamerikanerinnen entfernt sein, für die sie das angeblich unentbehrliche Zugpferd sein soll. Die hinter ihr stehende Clinton -Clique verkörpert aber exakt das MIlieu, von dem Otto Normal-USAkaner die Schnauze so voll hat, daß sich Berserker Trump trotz allem , was gegen ihn spricht, wieder erstklassige Chancen ausrechnen kann. Was muß eigentlich noch passieren, damit diese woke Küstenschickeria endlich einsieht, daß sie abtreten muß, damit das Land von dem extrem polarisierten Kurs lassen kann. Trump ist nicht vom Himmel gefallen, sein Erfolg ist zum guten Teil das Produkt ihrer Arroganz.

Das hängt mit dem Vesprechen von Biden zusammen,
er als weißer Mann würde zur Vize eine schwarze Frau auswählen.
Zur Quotenfrage kenne ich Ihre Meinung und Sie die meine.

MfG

„Trump ist nicht vom Himmel gefallen, sein Erfolg ist zum guten Teil das Produkt ihrer Arroganz.“ So ist es.
Ich erinnere mich an einen interviewten Wähler von 2016, der O-Ton sagte, er hätte auch Donald Duck(!) gewählt, um Hillary zu verhindern. Und da war er nicht allein mit seiner Meinung.
Die Wahl 2016 war eine Wahl gegen Clinton und gegen das Washingtoner Establishment und nicht für Trump. Nicht umsonst hat sich Clinton mit dem legendären „basket of deplorables“-Ausspruch in den fly-over-states unsterblich gemacht.
Nein, Harris wird selbst identitätspolitisch bei ihrer peergroup nichts reißen. Zu elitär, zu cringe. Da war Merkel deutlich erfolgreicher, wenn man sich die Demographie ihrer Wählerschaft anschaut. Es war nämlich die weibliche Rentnergeneration, die mehrheitlich für sie gestimmt und damit an der Macht gehalten hatte.

Heidemarie Heim | Di., 23. Juli 2024 - 12:12

Warum nicht Sanders, Gretchen, Gavin oder wie sie alle heißen mögen? Ich hätte da eine rein persönliche Vermutung lieber Herr Patni! Mr. Sanders, dem so übel mitgespielt wurde können die Dems mal den Buckel runter rutschen wie man sagt. Und ich denke mit seiner nicht gerade Kapitalistenfreundlichen Art, käme er bei den republikanischen Sponsoren genauso wenig an wie bei den Geldeliten der Dems. Die jungen, dynamischen, auch mit mehr Charisma ausgestatteten und wie Sie sagen höchst erfolgreichen Gouverneure/innen haben m.E. keinen Bock ihre Stellung, Amt oder Ansehen zur Verfügung zu stellen zu einem Zeitpunkt, an dem die Aussichten auf einen Erfolg ihrer Bewerbung doch sehr zweifelhaft scheinen. Momentan sind sie in ihren Bundesstaaten sozusagen erste Garnitur, warum sollten sie dies aufs Spiel setzen? Gerade weil sie noch jung und erfolgreich sind, können sie getrost abwarten bis egal Trump oder Harris abgewählt werden, um sich dann aus der ersten Reihe heraus zu empfehlen. MfG

Jens Böhme | Di., 23. Juli 2024 - 12:16

Da in den USA alles käuflich ist, mein Vorschlag: den Ex-Vice unter Trump Mike Pence von den Republikanern abkaufen und als Demokraten-Kanidaten aufstellen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 23. Juli 2024 - 12:19

ist der Artikel noch aufschlussreich, aber mit Bernie Sanders mußte ich "glucksen".
Nicht etwa, weil er lächerlich wäre, sondern weil es lächerlich wäre anzunehmen, mit ihm könnten die Demokraten gewinnen.
Das Votum der Clintons werte ich wie eins von Merkel, ich war mir persönlich bei ihr nie sicher, ob sie tat, was sie sagte.
Bleiben die Obamas und Harris selbst.
Moment,... und der Rechtsstaat.
Obama sollte um dessen Bedeutung wissen.
Frau Harris wäre aber evtl. eher eine Figur des politischen Übergangs, der Abwicklung der Bidenregierung, so wie Johnson nach dem Kennedymord.
Die Demokraten müssen jemanden aufbauen und das geht gerade in der Opposition.
Aber wenn die Demokraten die ganze schwierige Lage jetzt als offen empfinden, nun, ich bin gespannt.
Harris könnte Newsom als Vize benennen?
Mögen die USA gewinnen

Karl | Di., 23. Juli 2024 - 13:18

Harris, Sanders, oder Peterchen Frost. Es werden nur die Sessel Kleber, Macht gierigen und Geldgierigen in die obersten Positionen jongliert. Wie in Germoney, wenn die Ostwahlen für die Ampel in die Hose geht, gibt es hier das gleiche Spiel. Uns Olaf dankt ab, und der Kriegstreiber Pistorius wird als Kandidat aufgestellt. Dann kommt noch der Kinderbuchkritzler, Merz und wahrscheinlich, die kompetenteste aller Kandidaten Fr. Weidel. Ich hoffe, das Trump das FPI verklagt, wegen der mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim Attentat. Aus meiner Sicht geschah das in voller Absicht !!!
Meine Tochter wurde heute morgen um 7 Uhr, auf der Arbeit an einer Tankstelle in Braunschweig mit einer Axt überfallen ! Geraubt wurden 2 Packungen Zigaretten ! Gott sei Dank ist nichts passiert, Täter ( POLIZEIBEKANNT ) wurde auch gleich gefasst. Rumäne, Russe, all die Visa Monster die Scholz weiterhin aus den West und Ostbalkanstaaten in die EU und nach Germoney gelockt hat. Wäre ich anwesend gewesen, gäbe es diese Person nicht mehr. Es is alles so schön bunt hier und solche folkloristischen Dabietungen scheinen auch Niemanden mehr zu stören. Ampel vor noch ein Tor. Sollte Trump nicht gewinnen, werden wir Bilder aus den USA sehen, die die ganze Welt beunruhigen werden und das Gehetze und Geschachere der LOOSER - AMPEL, bürgt auch Gefahren eines Bürgerkriegs. Wenn hier in Germoney erst mal die USA - Ballerraketen stationiert sind und Putin hatte kein gutes Frühstück, oder der Furz sitzt quer, dann sind wir in ca. 3 - 5 Minuten in ganz Europa nur noch STAUP ! Das scheinen ja immer noch die Steuer Sklaven der Ampel zu bevorzugen. Also weiter, ROTFRONT.

Brigitte Miller | Di., 23. Juli 2024 - 16:39

Antwort auf von Karl

gut, dass nicht mehr passiert ist und gut, dass Sie nicht dabei waren, sonst sässen Sie nun im Knast.
Notwehr oder so ähnlich gegen Goldstücke ist nicht erlaubt.

Mirko | Di., 23. Juli 2024 - 13:20

Muss Bernie dann auch - wie sein Vorgänger - um 20 Uhr ins Bett und schlafen gehen?

Sabine Lehmann | Di., 23. Juli 2024 - 16:45

Antwort auf von Mirko

......und, ob er am nächsten Morgen auch wieder aufwacht?

bruno Leutze | Di., 23. Juli 2024 - 16:59

Antwort auf von Mirko

quatsch Mirko, der doch nicht. geht ab 20 Uhr auf trebe mit den Anhängerinnen.
während herr B. sich mit seiner gutesten gesund schläft, läßt Bernie die korken knallen, mußt nur das bild betrachten, so sieht ein 83 jähriger us-demokratischerkommunistenlustmolsch aus
oder habe ich die frage falsch verstanden?!

Sapere Aude | Di., 23. Juli 2024 - 20:56

Bernie Sanders gehört zum Washingtoner Establishment. Er ist hin und wieder ein wenig rebellisch aufgetreten. Im Endeffekt zieht er immer wieder den Schwanz und beugt sich den Milliardären im Hintergrund dem Deep State. Sonst wäre er schon längst von der Bildfläche verschwunden. Sie hätten ihn mit negativen Zeitungskampagnen überhäuft und zerstört.