Grenzen des Wachstums
Der „Club of Rome“ macht mit seiner 1972 erstellten Fehlprognose zu den „Grenzen des Wachstums“ bis heute Furore / dpa

Weltverbesserung durch „Social Engineering“ - Vom guten Gefühl, keinen Verstand zu haben

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert ein neues „Wachstumsmodell“ über das Wirtschaftswachstum hinaus. Dieses Projekt dient aber allenfalls dem eigenen Vorteil. Den Bürgern hingegen droht die Bevormundung durch kollektivistische Wohlstandsmaximierer.

Thomas Mayer

Autoreninfo

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. Zuvor war er Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Davor bekleidete er verschiedene Funktionen bei Goldman Sachs, Salomon Brothers und – bevor er in die Privatwirtschaft wechselte – beim Internationalen Währungsfonds in Washington und Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Thomas Mayer promovierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hält (seit 2003) die CFA Charter des CFA Institute. Seit 2015 ist er Honorarprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine jüngsten Buchveröffentlichungen sind „Die Vermessung des Unbekannten“ (2021) und „Das Inflationsgespenst“ (2022).

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Alle Jahre wieder veranstaltet das Europäische Parlament eine Konferenz zur Messung des volkswirtschaftlichen „Wohlstands“. Trug die erste Konferenz im Jahr 2007 noch den Titel „Beyond GDP“ – auf Deutsch etwas sperrig „jenseits des Bruttoinlandsprodukts“ – so hieß sie dieses Jahr „Beyond Growth“ – nun also „jenseits des Wachstums“. Das ist nicht nur geschmeidiger, sondern auch ehrlicher. Denn eines der Gründungsmitglieder dieser Konferenzreihe ist der „Club of Rome“, der mit seiner 1972 erstellten Fehlprognose zu den „Grenzen des Wachstums“ Furore machte.

Was damals nicht von allein kommen wollte, ist heute Programm.

Wo es um die Beglückung der Europäer geht, darf die Präsidentin der Europäischen Kommission nicht fehlen. In ihrer Rede am 15. Mai pries Ursula von der Leyen die Weitsicht des Club of Rome, zumindest was dessen Vorhersage zum Versiegen fossiler Rohstoffe angeht. Die gibt es zwar noch immer reichlich, aber sie sind jetzt geächtet. Ergo, so die Kommissionspräsidentin, hatte der Club recht – wenn auch aus den falschen Gründen. Was es nun brauche, sei ein neues „Wachstumsmodell“, und zwar über das Wirtschaftswachstum hinaus, jenseits von ökonomischer Effizienz und Liberalismus, in dem es um die Gesundheit, Bildung, Arbeiterrechte, persönliche Sicherheit, bürgerliches Engagement und gute Staatsführung gehe. Und das alles gibt es in der sozialen Markwirtschaft, meint Frau von der Leyen, wo es um die Arbeiter und die Gemeinschaft geht. Ludwig Erhard wäre baff.

Wie misst man Wohlbefinden?

Aber von ihm, dem Anwalt der Freiheit, hat sich die Kommissionspräsidentin auch nicht inspirieren lassen. Vielmehr trägt sie den Geist der „Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission“ weiter, die im Jahr 2008 von der französischen Regierung eingesetzt wurde, um Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maßstab für Wohlstand und Fortschritt zu untersuchen. Der im Jahr 2009 veröffentlichte Abschlussbericht der (mit Nobelpreisen geadelten) Ökonomen stellte fest, dass das BIP zwar als Indikator für die Wirtschaftsleistung nützlich ist, aber nicht ausreicht, um den Wohlstand und das Wohlbefinden der Gesellschaft zu messen. Sie betrachteten das als Mangel und empfahlen, zusätzliche Indikatoren zu entwickeln, die Faktoren wie soziale Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheit, Umweltqualität und kulturelle Werte berücksichtigen. Diese Indikatoren sollten zusammen mit dem BIP verwendet werden, um ein umfassenderes Bild des Wohlstands und Fortschritts zu vermitteln. Bei der Festlegung von Indikatoren und der Bewertung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sollten auch die Bürger nicht fehlen.

Vier Jahre später, also 2013, legte der Club der Industrieländer, die OECD, einen Bericht mit dem Titel „Beyond GDP: Measuring What Counts for Economic and Social Performance“ vor. Das Bruttoinlandsprodukt allein würde nicht ausreichen, um den Wohlstand und das Wohlbefinden einer Gesellschaft umfassend zu erfassen, hieß es dort. Alternative Indikatoren wie der von den Vereinten Nationen entwickelte „Human Development Index“, der von der OECD selbst entwickelte „Better Life Index“ und der von einer akademischen Forschungsgruppe kreierte „Genuine Progress Indicator“ sollten es ergänzen. Dadurch würden zusätzliche Aspekte wie soziale Gerechtigkeit, Umweltqualität und Lebensqualität in die Wohlstandsmessung eingehen. Man hört es aus dem „Technospeak“ heraus: Es geht um Nachhaltigkeit.

33 Indikatoren zur Messung von Nachhaltigkeit

Und wo es darum geht, kann unsere Politik natürlich nicht fehlen. Kaum unter neuer Regie, hat das von Robert Habeck geleitete Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Januar 2022 einen Jahreswirtschaftsbericht vorgelegt, in dem nicht weniger als 33 Indikatoren zur Messung von Nachhaltigkeit gelistet sind. Zu der Liste gehören die Zahl von Frauen in Führungspositionen über die Nitratminderung im Grundwasser bis zur Überbelastung durch Wohnkosten. Mit ihnen soll das Bruttoinlandsprodukt ergänzt werden. Wer seinen Lieblingsindikator darin nicht findet, kann sich damit trösten, dass der Liste künftig weitere Indikatoren hinzugefügt werden sollen – was allerdings wohl erst passieren wird, wenn Energiekrise und Ukrainekrieg nicht mehr alle Aufmerksamkeit absorbieren werden.

Bei all den Jahrzehnte überspannenden Konferenzen, den hunderten – wenn nicht tausenden – von Seiten in Berichten, der unermüdlichen Arbeit nationaler und internationaler Bürokraten bleibt eine grundlegende Frage merkwürdig verschwommen: Wozu das alles? 

In einer freien Gesellschaft und Marktwirtschaft braucht es keine kollektive Wohlfahrtsmessung. Dort verfolgt jeder Einzelne seine eigenen Ziele in einer Ordnung, die seine Freiheit nur dort begrenzt, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. Knappe Güter werden am Markt zu Preisen getauscht, die Zahlungsbereitschaft und Herstellungskosten in Einklang bringen. Öffentliche Güter, die gemeinschaftlich genutzt werden können, werden in einem Umfang angeboten, der durch die demokratisch ermittelte Zahlungsbereitschaft der Bürger bestimmt wird. Ihr Preis ergibt sich aus den zu ihrer Herstellung notwendigen Kosten.

 

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Das Bruttoinlandsprodukt verzeichnet den Wert der zum Endverbrauch hergestellten Güter und Dienstleistungen. Daraus kann man zwar die Leistungen einer Gesellschaft erkennen, aber nicht auf ihre „Wohlfahrt“ schließen. Diese Größe wird von jedem Einzelnen selbst bestimmt, ist daher subjektiv und nicht objektiv messbar. Gemäß dem Allgemeinen Unmöglichkeitstheorem von Kenneth Arrow können individuelle Präferenzen auch nicht zum einem Wohlfahrts- oder Wohlstandsindikator aggregiert werden. Für das Wachstum des BIP Ziele zu setzen ist folglich absurd, da es sich aus der Verfolgung von individuellen Leistungszielen der Wirtschaftsakteure ergibt.

Dieses Bruttoinlandsprodukt muss als mangelhaft sehen, wer davon ausgeht, dass es eine kollektive Wohlfahrt zu maximieren gilt. Dafür muss eine viel breitere Zielfunktion definiert werden, deren Inhalt mit den Vorstellungen des Maximierers – eines wohlwollenden Absolutisten – gefüllt ist, wie die kollektive Wohlfahrt auszusehen hat. Indem der Maximierer annimmt, dass seine Zielfunktion repräsentativ für die aller anderen ist, folgt aus ihrer Maximierung die optimale Wohlfahrt für die gesamte Gesellschaft. Politiker wie Ursula von der Leyen oder Robert Habeck wollen uns also dadurch beglücken, dass sie unsere Lebensumstände weitgehend nach Glücksvorstellungen gestalten, die ihren eigenen Vorlieben oder denen ihrer Klientel entsprechen.

Zum Scheitern verurteilt

Doch das Vorhaben der kollektiven Wohlstandsmaximierung ist aus zwei Gründen zum Scheitern verurteilt. Zum einen wird dem Einzelnen damit eine ihm fremde Vorstellung des zu erreichenden Wohlstands auferlegt. Er begehrt auf, wird renitent, flüchtet zu „populistischen“ Politikern, die ihm Schutz vor der Bevormundung durch die kollektivistischen Wohlstandsmaximierer versprechen (dabei aber meist nur auf die Maximierung ihres eigenen Wohlstands bedacht sind). 

Zum anderen verheddern sich die kollektiven Wohlstandsmaximierer in den Fängen der wirtschaftlichen Zentralplanung. Schon 1920, also drei Jahre nach der russischen Oktoberrevolution, hat der österreichische Ökonom Ludwig von Mises aufgezeigt, dass es bei zentraler Planung keine Wirtschaftsrechnung geben kann, die zur effizienten Nutzung knapper Güter und Ressourcen unerlässlich ist. Wird die Signalfunktion von Marktpreisen eingeschränkt oder gar ganz ausgesetzt, kommt es zu Fehlproduktion und Ressourcenverschwendung. Über 70 Jahre lang war das im „real existierenden Sozialismus“ des Sowjetimperiums zu besichtigen. Danach hat die in Deutschland mit Inbrunst verfolgte „Energiewende“ gezeigt, wie bei zentral geplanten Großvorhaben die Ziele verfehlt und die Kosten außer Kontrolle geraten können. Doch der Eifer ist so groß, dass die Planer nicht einmal mit den Schultern zuckten, als das Wall Street Journal in einem Leitartikel im Jahr 2019 die deutsche Energiepolitik als „die dümmste der Welt“ bezeichnete.

„Lob der Dummheit“ heißt ein Bestseller von Erasmus von Rotterdam aus dem Jahr 1509. Die Weltherrscherin Stultitia hat sich mit ihren Töchtern Eigenliebe, Schmeichelei, Vergesslichkeit, Faulheit und Lust die Welt untertan gemacht. In ihrer Ansprache bekennt sie: „Es tut halt so sauwohl, keinen Verstand zu haben, dass die Sterblichen um Erlösung von allen möglichen Nöten lieber bitten als um Befreiung von der Torheit.“ Würde Stultitia ihre Ansprache heute noch einmal halten, hätte sie gewiss ein paar Worte für unsere Sozialingenieure übrig, die genau wissen, wie man die Welt verbessern muss.

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Gerhard Lenz | Sa., 20. Mai 2023 - 14:10

Deutschland betreibt die dümmste Energiepolitik - meinte das um seine Sorge für das Allgemeinwohl so bekannte "Wall Street Journal". Die Energiewende ist bereits gescheitert, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Und wer mehr misst, als nur Wirtschaftszahlen, der hat - so Herr Meyer - höchstens den eigenen Vorteil im Sinn. Und ein Mangel an Rohstoffen ist - angeblich - auch nicht zu sehen.

Es ist erstaunlich, solches zu lesen. Es gibt z.B. den Earth Overshoot Day, der jedes Jahr die Verschwendung von Rohstoffen anzeigt. Aber für Herrn Meyer ist wahrscheinlich auch das nur dummes Zeug. Er macht weiter, wo man schon 1960 glaubte, der Mensch könne mit ewigem Wachstum ewigen Wohlstand erreichen. Und überhaupt macht doch der Markt alle selig.

Glaubt man, Glück und Überleben der Menschheit sei abhängig vom Umsatz der deutschen Energie- oder Autoindustrie, muss man Herrn Meyer allerdings recht geben.

Wer sich fragt, warum Deutsche auf hohem Niveau ständig jammern, allerdings nicht.

Von der Leyen hat wohl zu viel von der Merkel-Ideologie inhaliert?
Wie misst man Wohlbefinden, Genoss*?*innen?
Manche bekommen schon beim LinkX-Wählen einen Orgasmus?!
Da bin ich wohl arm dran, denn ich kann nur eine Frau lieben. Die Kommunisten wollten uns in der Schule beibringen, dass man den Sozialismus und die SED-Bonzen lieben soll. Das war mir damals schon suspekt!
Eine ähnliche "Liebe" erwarten die Grün-Linken auch ... den wer sie kritisiert, ist sogleich ein Nazi!
Bei dem Geschwurbel der Grün-Linken Einheitsfront habe ich jedenfalls kein Wohlgefühl, eher eine Ahnung, dass ich übers Ohr gehauen werden soll!

Sie und ich - wir leiden eben unter dem schlechten Gefühl, einen Verstand zu haben!
Das ist wahrhaftig keine Wohfühlposition!
Meine Mutter sagte oft, wenn sie sich über schlimme Zustände (offenes Unrecht o. Falschheiten aller Art) ärgerte und empörte:
"Ach, wäre ich doch dümmer! Dann merkte ich Vieles nicht und es ginge mir besser."

Der "Earth Overshoot Day" ist offensichtlich der Tag im Jahr, an dem die Anzahl und Lautstärke der Symptome der Verblödung jegliche Keime von Vernunft überschwemmen! Und dieser Tag passiert jedes Jahr um einige Tage früher im Jahr - in Deutschland! Und es gibt die üblichen Simplicii Simplicissimi Germaniae, die ihn feiern, weil sie daraus ihren süßen Nektar der Macht über alle anderen saugen. Das ist urdeutsche DNA. Aber ob wir Herrn Mayer verdammen oder ihm recht geben müssen, könnte jeder mit halbwegs ausgeschlafenen Augen bereits heute beobachten. Aber die Tamboure der Dummheit trommeln wieder mal ihre Rüden herbei ...!

Enka Hein | Sa., 20. Mai 2023 - 14:56

....und keinen blassen Schimmer.
V.d.L, Habeck, Schnatterlinchen,
CoRome und sonstige politischen Irrlichter sind eher mit Ideologie und Borniertheit gesegnet, denn mit Fachwissen und gesundem Menschenverstand.
Und je mehrPolitiker oder politische Institutionen mit Indikatoren, Meßwerten und Phrasen um sich hauen, um so sicherer kann man sein daß es nur heiße Luft ist um von irgend welchen Problemen abzulenken. Es wird sich zu Tode gemessen, mit dem Resultat das es immer schlechter wird.
Bestes Beispiel die Bildung bzw. deren Messung über PISA o.ä. in D.
Ergebnis: Bildungsmisere seit Jahren mit fallender Tendenz.
Und die EU verliert weltweit ihren Führungsanspruch. Die Musik spielt in Asien. Nicht nur in der Bildung.
Man schafft sich dank völliger Flachpfeifen in Berlin und Brüssel selbst ab.
Aber solange Flachpfeifen von anderen geistigen Tieffliegern gewählt werden wird's nicht besser.
Beyond mind, weil der gesunde Menschenverstand wird bei Politikern vergeblich zu finden sein.

Ingo Frank | Sa., 20. Mai 2023 - 15:24

aber auf alle Fälle seliger, als jegliche von links grün favorisierte Umverteilung die früher oder später in eine Mangelwirtschaft genannt auch Planwirtschaft führt. Und in dieser profitieren nur wenige ungebildete Parteifunktionäre, die außer ideologischen Phrasen, nichts weiter zu bieten haben. (Auf dieser Stufe ist ja die Grüne Sekte
jetzt schon Beispielgebend)Und der Rest, kann sich an Erfolgsmeldungen der Planerfüllung berauschen oder wenn’s Schlangestehen vor Weihnachten mit 1 Kg gelben Apfelsiene satt Gras- grünen Kuba- Orangen gekrönt wurde.
Da Lob ich mir den Markt, zwar nicht vollkommen, aber viel besser als das was ich und viele andere „Neubürger“ erlebt und erlitten haben. Die Freiheit des Individuums vermisst man nicht, wenn man sie nie erlebt hat. Hat man die Freiheit erlebt und wird sie wie jetzt versucht dem Individuum zu nehmen, ist es ein schmerzhafter Prozess gegen den man sich wehren kann & muss.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Gerhard Fiedler | Sa., 20. Mai 2023 - 16:57

Gut, dass es in Deutschland noch kluge Professoren wie Thomas Mayer gibt, und noch wichtiger, die sich trauen, derartiges öffentlich zu sagen.
Eine wesentliche Passage seines Beitrages lautet:
Wird die Signalfunktion von Marktpreisen eingeschränkt oder ausgesetzt, kommt es zu Fehlproduktion und Ressourcenverschwendung. Über 70 Jahre war das im Sozialismus des Sowjetimperiums zu besichtigen. Danach hat die Energiewende Deutschlands gezeigt, wie bei zentral geplanten Großvorhaben, wie z. B. jetzt zum Thema Wärmepumpe die Ziele verfehlt und die Kosten außer Kontrolle geraten.
Wall Street Journal 2019 dazu: "Die deutsche Energiepolitik ist die dümmste der Welt."

Herr Fiedler, besser kann man es nicht aufm den Punkt bringen:
"Über 70 Jahre war das im Sozialismus des Sowjetimperiums zu besichtigen. Danach hat die Energiewende Deutschlands gezeigt, wie bei zentral geplanten Großvorhaben, wie z. B. jetzt zum Thema Wärmepumpe die Ziele verfehlt und die Kosten außer Kontrolle geraten."
Was kann man schon von soviel grün-linXer Inkompetenz anderes erwarten:
diee zerstören mutwillig unser Land!

Peter Sommerhalder | Sa., 20. Mai 2023 - 17:01

ist es einfach: Wenn jemand etwas versucht zu verkaufen, egal ob es jetzt ein Politiker oder z.B. ein Versicherungsvertreter ist, immer daran denken: Die denken nur an sich, die denken nur an Ihren eigenen Vorteil...

Natürlich geben die Politiker und eben z.B. die Versicherungsvertreter einem das Gefühl, dass sie nur für Dich da sind...

Habe mich in meinen jüngeren Jahren ein paarmal reinlegen lassen und bin deshalb misstrauisch/vorsichtiger geworden...

Naumanna | Sa., 20. Mai 2023 - 17:30

Na ja, der Club of Rome hatte schon Recht mit den "Grenzen des Wachstums". Die Erde ist endlich, die Natur kennt kein Wachstum - das Ökosystem Wald zB bleibt ohne Wachstum, wenn der Mensch nicht eingreift. Es ist ein System, welches symbiotisch in sich selbst funktioniert. Mit seiner unersättlichen Gier ist der Mensch, vor allem seit dem Kapitalismus, auf Wachstum aus. Damit zerstört er langfristig alle Ressourcen. Als die unersättliche Gier fast zum Verschwinden des Waldes geführt hatte, erfanden europäische Förster - manche sagen zuerst die Franzosen, andere zuerst die deutschen Förster das Prinzip der Nachhaltigkeit. Heute in aller Munde und für fast alles angewendet. Für jeden gefällten Baum müssen mehrere neue angepflanzt werden. Man hatte mitbekommen, dass der Wald nicht nur für die Holzerzeugung wichtig ist. Er verbessert die Luftqualität, produziert Sauerstoff, dient als Grundwasserspeicher, verbessert das Klima, Erosionsschutz, Hochwasserschutz, dient der Erholung.

Naumanna | Sa., 20. Mai 2023 - 17:42

Nachhaltigkeit hat also damit zu tun, dass nicht mehr verbraucht wird, als nachwachsen kann. Davon ist die jetzige Ökonomie weit entfernt. Sie steuert uns in eine Katastrophe, die die Apologeten des Wachstums - wie der Autor Thomas Mayer - auch noch schönreden und verteidigen. "Lob der Dummheit" trifft wohl eher auf unseren "Apologeten" zu, als auf die von ihm kritisierten Autoren des CLUB OF ROME - "die Genzen des Wachstums". Wir sind ein Teil der Natur und sollten unser Handeln nach ihren Gesetzen ausrichten.

Herr Mayer ist eben ein Anhänger der alten Schule. Und da ist es alleine der möglichst ungehindert operierende Markt, der zählt. Durch diesen verursachte Schäden - die mittlerweile signifikant sind - erhöhen gar noch das Bruttosozialprodukt. Oder setzen innovative Maßnahmen und Investitionen in Kraft, womit dann das Wachstum weiter vonstatten gehen kann.
Das muss man sich so vorstellen: Eine Maschine X richtet Schaden Y an, also erfinden wir eine Einrichtung Z - die auf dem Markt gehandelt wird, mit der wir dann ordentlich verdienen und die das Wachstum steigert!
Das ist so idiotisch, wie es (leider) Teil unserer Politik ist. Denn noch immer herrscht der Glaube: Ungehinderte, Profit versprechende Schaffenskraft schafft Wohlstand - was leider nur teilweise stimmt.
Akzeptabel ist dann natürlich nur, was Gewinne erzielt. Das verhunzte Klima, die abnehmenden Rohstoffe, die Verschmutzung - genau: schaffen neue Möglichkeiten für Innovationen!

Wie schon gesagt, alte Schule.

Tomas Poth | Sa., 20. Mai 2023 - 18:54

Güter und Marktpreise, sowie öffentliche Güter:
Zu den öffentlichen Gütern müßten weltweit auch Boden, Luft und Wasser gehören, kurz Umwelt generell.

Hier liegt der Hase im Pfeffer, wenn nicht alle Staaten der Welt einer verbindlichen, einklagbaren Regelung unterworfen sind, die auch die Durchsetzung von Strafen ermöglichen, wird es Ausweichbewegungen geben, zu Lasten unseres Planeten.

Deutsche Alleingänge schaden uns nur. Die immer wieder geforderte Vorbildrolle, übrigens seit Merkel politisch gegen uns mißbraucht, macht uns nur zum Affen für den Rest der Welt.

Christoph Schnörr | Sa., 20. Mai 2023 - 21:06

… als mit dem Titel dieses Artikels kann man die Ampel-Hampel in Berlin und den Merkel Ableger von der Leyen kaum charakterisieren.

StefanKe | So., 21. Mai 2023 - 07:24

Die Realität zeigt uns, dass ein wichtiger Baustein des "Wohlbefindens einer Gesellschaft" die nationale Größe ist. Viele Staatslenker offenbaren das in ihren Reden und Wahlergebnisse bestätigen diese Tatsache. Vermutlich ist dieser Faktor genauso entscheidend wie alle anderen artifiziellen "Nachhaltigkeitsziele" zusammen. Aber unsere Wohlstandsmaximierer dürften das überhaupt nicht auf dem Schirm haben.

Ernst-Günther Konrad | So., 21. Mai 2023 - 08:43

Die Menschen auf diesem Planeten können noch so viel Unheil versuchen anzurichten. Nach meiner Überzeugung wird sich die Erde als lebender Organismus das zurückholen, was ihr gehört, wenn der Bogen überspannt ist. Ob über den natürlichen Klimawandel, ob und wieviel Menschen daran teilhaben, kann man diskutieren bis hin zur Reinigung der Natur zum Selbsterhalt des Planeten. Ich bin fest davon überzeugt, dass unser Planet in der Lage ist, mittels dem, was wir Katastrophen nennen, sich der menschlichen Parasiten zu entledigen bzw. dieselben einzuhegen, wenn der Planet aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Es braucht keiner apokalyptischer Prophezeiungen, wenn man den erdgeschichtlichen Verlauf folgt. Wenn es die Menschheit übertreibt, wird auch diese "Hochkultur" untergehen, wie alle anderen vorher auch. Ob durch Hochwasser, Meteoriteneinschläge, Verschiebung von Klimazonen usw., die Erde läßt sich nicht von der Mikrobe der menschlichen Dummheit in ihrem Lauf der Dinge abbringen.

Albert Schultheis | So., 21. Mai 2023 - 10:47

"Und das alles gibt es in der sozialen Markwirtschaft, meint Frau von der Leyen, wo es um die Arbeiter und die Gemeinschaft geht." - Ich erinnere mich an keine Epoche in der Geschichte der BRD, oder der der EU, in der die "Arbeiter und die Gemeinschaft", in der all diejenigen, die durch Arbeit und Verzicht zum Unterhalt der Gesellschaft beigetragen haben, mehr durch Steuern und Abgaben abgezockt, durch Ausplünderung der Sozialkassen geprellt, durch Verlust der körperlichen Unversehrtheit für sich und der Kinder geschädigt, durch Inflation beraubt, durch eine unverantwortliche Wohnungsbaupolitik benachteiligt und durch eine lancierte Massenimmigration geknechtet wurden und werden wie in dieser Epoche der Merkelschen und RotGrünGelben Despotie! Das Wohl der "Atbeiter und der Gesellschaft" wird zum blendend schillernden Emblem gemacht, um die eigenen Interessen der Akteure, ihrer Parteien und bezahlten Vorfeld-NGOs und medialen Claqueure zu kaschieren. Welcome to the brave new DDR 2.0!