- Trübe Aussichten, wenig Vertrauen
Die russische Wirtschaft leidet zunehmend unter den internationalen Sanktionen – zumal der Ausbau der eigenen Industrie nicht so vorankommt wie geplant. Zwar boomt die Militärindustrie, aber signifikantes Wachstum im zivilen Sektor ist nicht in Sicht.
Die russische Wirtschaft wird im Jahr 2025 schlecht dastehen, zumindest wenn es nach Meinung der russischen Bürger geht. Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des Levada-Instituts zeigt, dass fast zwei Drittel der Russen glauben, das Jahr 2025 werde für die Wirtschaft „angespannt“ sein, und fast 60 Prozent gehen davon aus, dass es für die russische Politik ebenfalls „angespannt“ sein wird. Ihre Sorgen sind nicht unbegründet. Denn Russland tritt in diesem Jahr mit einer Reihe ungelöster Probleme an, die äußerst schwierig zu lösen sein werden.
Rohstoffe weiterhin Haupteinnahmequelle
Das größte Problem: Die russische Regierung kämpft immer noch damit, strukturelle Veränderungen zu vollziehen, die notwendig sind, um den Druck, der durch die internationalen Sanktionen entstanden ist, zu verringern. Als die Sanktionen zum ersten Mal in Kraft traten, hofften einige, Russland werde in der Lage sein, beispielsweise von einer rohstoffabhängigen Wirtschaft zu einer Wirtschaft überzugehen, die Halbfertig- und Fertigprodukte herstellt. Dies wäre an sich schon von Vorteil, aber es würde Moskau auch eine dringend benötigte Alternative zu den leicht angreifbaren Energieexporten bieten. Doch das ist nicht geschehen; Russland spielt immer noch die Rolle des Rohstofflieferanten, und China, Indien und die Europäische Union befinden sich weiterhin in der Rolle von Käufern, direkt oder indirekt. Der Anteil der Öl- und Gaseinnahmen am russischen Haushalt ist zwar zurückgegangen, wird aber Schätzungen zufolge auch 2025 noch knapp mehr als 27 Prozent ausmachen. Entscheidend ist, dass der Rückgang weniger auf die Diversifizierung der Produktion als auf die Erhöhung der Steuersätze zurückzuführen ist. (Am 1. Januar trat ein progressives Einkommensteuersystem in Kraft.)
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kenne mich etwas m Aeronautik u Militärtechnik aus. Womit ich den Abschuß der Embraer 190 v 25Dez2024 erwähne, mit 38 Toten. Indem man sich die Frage stellt, wie kann man zulassen, dass 1e zivile Maschine, einfach ins Kampfgebiet fliegt, wo rumgeballert wird?
Nach meinem Wissen, wollten die Russen m Chinesen 1 Flugzeug der Klasse A320/B737 entwickeln und herstellen. Was an sich 1 Spitzenprodukt ist - technologisch & logistisch.
Die Chinesen mussten das Projekt - C919, selbst beenden, weil die Russen nicht mehr mitmachen konnten/wollten. 1 vernichtendes Merkmal an Reputation.
Abgesehen davon, es fliegen immer weniger eigene, russisch registrierte Flugzeuge im Land, als Linienmaschinen, da Ersatzteile fehlen u man kann keine langfristige Checks mehr durchführen. An sich 1 Kompetenzfiasko. Verlust der Zertifizierung.
Das beste: Der Iran stellte fest, dass seine kürzlich gekauften Sukhoi 35 Kampfjets, nicht einsatzbereit sind, da Ersatzteile aus RUS fehlen.
Fazit: Mangelwirtschaft. 🙈
was Sie mit Ihrem Kommentar so sagen wollen, aber ich weiß, dass bei uns in Dummland sich bald gar nichts mehr bewegen wird, weil wir keinen Strom, kein Gas, kein Öl, kein sonstwas Lebensnotwendiges mehr haben werden. Ich schaue mir unsere hiesige Infrastruktur an und frage mich, wie Sie so einen Kommentar absondern können. Die Russen haben die Oreschnik gebaut und eingesetzt, was haben wir? Windräder, Solarzellen aus China, Elektroautos aus China, Elektronik aus Asien, Fachkräfte aus der ganzen Welt, die unsere Regierung beim Geld vernichten unterstützen und uns gleich mit. Hochmut kommt vor dem Fall, Herr Veselic, und damit meine ich nicht die Russen, die werden uns überleben!
Ich bin nicht "uns" und ich teile generell Ihre Ansichten nicht. Weder jetzt, noch nach dem 3.WK.
Schon vergessen?
Falls Sie damit 1 Problem haben, interessiert mich das ebenso die Bohne. Ich lasse mir speziell v Ihnen nicht vorschreiben, wie ich mich äußern/denken soll. Hören Sie auf, mich mental zu belästigen. Ich bin nicht Sie, u werde es niemals sein. Ihre Sakramente laden Sie anderswo ab.
Russland steht in einem Wandlungsprozess. Je früher der angestoßen wird desto besser für das Land. Nur vom Rohstoffhandel zu leben mag bequem sein, fördert aber nicht unbedingt die Wirtschaft, nämlich eigene Fähigkeiten aufzubauen, um die eigene Wertschöpfungskette zu vertiefen und im Land zu halten. Die vorhandenen Rohstoffe bis hin zu fertigen Produkten zu entwickeln und auf dem auf Weltmarkt anzubieten.
Insofern wird Russland langfristig einen Nutzen aus den westlichen Sanktionen ziehen können.
Dieser Übergang kostet natürlich Anstrengungen und Kraft.
Wir übrigens sind das parallele Beispiel mit unserer "Selbstzerstörungs-Transformation" im Wirtschafts- und Energiesektor. Wer wird zuerst schlapp machen oder kriegt die Kurve zuerst?
Ich drücke uns allen die Daumen, daß wir realistische und vernünftige Wege finden, um die derzeit unsäglichen Zeiten in Europa zügig zu überwinden.
Geld wird investiert, um noch mehr Geld zu verdienen und nicht um Arbeitsplätze zu schaffen, das BIP zu steigern oder die Autarkie des Landes zu steigern. Wenn Putin diese Ziele verfolgt, befindet er sich auf demselben Holzweg wie Europa mit seiner Umweltpolitik. Man landet in Staatsdirigismus und Planwirtschaft. Dafür gibt es ein bewährtes Rezept. 4% BIP in die Rüstung und abwarten bis der Gegner weder Gehälter noch Sold bezahlen kann. Dann wird er verhandlungsbereit.
4% von hunderten Milliarden Sondervermögen, das wird dem Russen ganz gewaltig schaden (Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass wir dauerhaft noch etwas erwirtschaften?). Gut, dass es solche Fachleute wie Sie gibt. Allerdings will mit uns ja gar niemand verhandeln. Was glauben Sie denn?
ganz falsch sein, aber unserer, der dummländischen Wirtschaft, geht es im Vergleich noch schlechter, da unsere "Sanktionen" uns mehr schaden als dem anvisierten Ziel. Ich sehe als Bürger, der nicht gefragt wird, das Jahr 2025 noch schwärzer als es der russ.Bürger für sich sieht. Unsere Wirtschaft ist, dank der letzten beiden Regierungen, vollumfänglich auf dem abbrechenden Ast, weil wir selbst massiv an ihm sägen. Was brauche ich da Propaganda gegen Russland?
Es wäre unwirklich, wenn Sanktionen und Restriktionen aller Couleur sich gar nicht auf die Gestaltung und Entwicklung der Wirtschaft der RF und Partner auswirkten. Zumal die Auseinandersetzung mit dieser Angelegenheit mit einer tiefgreifenden Transformation einhergeht. Eine ehemalige Hauptbuchhalterin, heute Finanzmanagerin einer erfolgreichen Gesellschaft in Sibirien bat mich schon mal im Scherz darum, Frau Merkel zu grüßen und für die Sanktionen zu danken. Nicht nur Quantität, auch Vielfalt und Qualität haben partizipiert. Das Prinzip „was wir nicht selber machen kaufen wir“ ist begraben. Dass nicht alle Arbeitsfelder gleichzeitig in höchster Intensität bearbeitet werden können ist nicht anormal. Ich gehe davon aus, das Frau Zolotova in ihrem Haus über umfangreiches, für Makroanalyse geeignetes Zahlenmaterial hinsichtlich Emission von $, €, Rubel verfügen kann. Ein Überblick dazu würde das Bild zum Thema abrunden.
... offenbar beschreibt diese Ihre Aussage, Frau Zolotova, nicht nur die Situation in Russland, sondern auch dir reale Situation ...
.... in der Ukraine ?????
... in Deutschland ????
... in Österreich ???
... und überhaupt in der EU ??
Wer weiß das schon?
Seien Sie froh, liebe Frau Zolotova, dass Sie (bei "Geopolitical Futures.") in den USA bald für Mr. Trump arbeiten können. Oder fühlen Sie sich auch dabei etwas unwohl?
Vielleicht lichtet sich ja bald allmählich der graue Nebel, der jetzt über "unserer" westlichen Welt liegt, sei es zum Guten oder zum Bösen.
Wir werden es bald erleben.