Literaturen im Februar : Polykrise, Papiercontainer, Piraten Historiker ziehen Parallelen von der Gegenwart zum Krisenjahr 1923, Christian Haller widmet sich der Quantenphysik in Novellenform, Arno Geiger zeigt sich als Simplizissimus der 1980er-Jahre, und David Graeber sieht Piraten in einem neuen Licht. VON CICERO-REDAKTION
Norbert Lammert liest... : Das politische Buch Robert Menasse geht mit seinem Roman „Die Erweiterung“ in die nächste Runde. Es ist sein zweites Buch über Europa. Der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert hat es für uns rezensiert und sagt, wer es lesen sollte. VON NORBERT LAMMERT
Literaturkritiken : Moser liest Das Jahr 2023 startet mit einigen Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt. Nicht alle sind gelungen. Unsere Kultur-Chefin Ulrike Moser hat neue Bücher von Simon Strauß, Bret Easton Ellis und Marlene Streeruwitz gelesen und trennt die Spreu vom Weizen. VON ULRIKE MOSER
Andrew Ullmann liest... : Das politische Buch Jens Spahn hat seine Zeit als Gesundheitsminister während der Corona-Pandemie in einem Buch festgehalten. Es ist ein Lehrbuch, wie Politiker ihre Selbstdarstellung perfektionieren, findet Andrew Ullmann, der es für uns gelesen hat. VON ANDREW ULLMANN
Literaturen im Dezember : Plumpsklo, Porno, Polytheismus Péter Nádas bleibt mit seinen „Schauergeschichten“ weit hinter seinem Können zurück, und Julian Barnes fragt in „Elizabeth Finch“, ob der Polytheismus die Welt besser gemacht hätte. VON BJÖRN HAYER UND MARIA WINKLER
Marcel Proust : Der letzte Individualist Vor einhundert Jahren starb Marcel Proust in Paris. Sein Romanzyklus „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ ist noch immer ein Meisterwerk der Moderne. Proust selbst indes hat sich in dem Buch zu einem Fürsprecher des emanzipierten Individuums gemacht. VON ALEXANDER GRAU
Literaturen im November : Manierismen, Mädchen, Metropole Martin Mosebach schwankt zwischen genialer Kunst und epigonalem Kitsch. Annie Ernaux hebt zu einem neuerlichen Triumph ihres furchtlosen autofiktionalen Erzählens an. Und Harald Jähner verdichtet das Lebensgefühl der Roaring Twenties. Belletristik und Sachbuch im November. VON CICERO-REDAKTION
Sachbücher im November: Habermas, Precht, Welzer : Diese Lücke, diese entsetzliche Lücke Jürgen Habermas will mit seiner Kritik an den sozialen Medien eine Kluft in seinem Werk schließen. Und Richard David Precht und Harald Welzer sehen Abgründe zwischen Volk und Medien. Alle drei sehen die Demokratie gefährdet - wenngleich aus unterschiedlichen Richtungen. VON MATHIAS BRODKORB
Anja Karliczek liest... : Das politische Buch Geopolitische Verwerfungen, der Krieg in der Ukraine und die Inflation sind oberflächlich bekannt. Der Hedgefonds-Manager Ray Dalio hat die Herausforderungen der Gegenwart in seinem neuen Buch tiefgründig analysiert. Anja Karliczek hat es für uns gelesen. VON ANJA KARLICZEK
Ferdinand von Schirachs „Nachmittage“ : Prosa im September: Erlesene Melancholie In „Nachmittage“ erzählt Erfolgsautor Ferdinand von Schirach von Begegnungen, Reisen und natürlich von spektakulären Kriminalfällen. Aber immer wieder blitzt, wie das rote Fädchen in der ersten Geschichte des Bandes, die Reminiszenz an eine große, offenkundig verlorene Liebe auf. VON JULIA SCHRÖDER
80. Geburtstag von Werner Herzog : Legendäre Katastrophen Am heutigen Montag wird der Regisseur Werner Herzog 80 Jahre alt. In seinen jüngst erschienenen Lebenserinnerungen („Jeder für sich und Gott gegen alle“) beschreibt der für seine Abenteuer berühmte Autorenfilmer eine Welt voller Gefahren und Ungeheuerlichkeiten. Und ein einziges großes Erwachsenwerden. VON ANDREA HANNA HÜNNIGER
Julia Klöckner liest... : Das politische Buch Am Beispiel des Hechtes zeigt Andreas Möller in seinem neuen Buch „Hechte. Ein Porträt“, wie die moderne Gesellschaft sich immer weiter von der Natur entfernt. Die CDU-Politikerin Julia Klöckner hat das Buch für uns gelesen. VON JULIA KLÖCKNER
Sachbuch im April : Zauber des Anfangs Der Ethnologe David Graeber und der Archäologe David Wengrow erschüttern in ihrem Buch „Anfänge – Eine neue Geschichte der Menschheit“ mit anarchistischer Verve vermeintliche Gewissheiten über die Frühgeschichte der Menschheit. Demnach war die Entwicklung zum modernen Staat keineswegs so zwangsläufig, wie es uns heute erscheinen mag. VON THOMAS WAGNER
Romane im März : Wenn die Welt aus den Fugen gerät Orhan Pamuk lässt in seinem Roman „Die Nächte der Pest“ ein Bazillus auf ein eben noch intaktes Idyll los. Und Hanya Yanagihara entwirft in „Zum Paradies“ auf 900 langen Seiten ein elendes Eden. VON RALF HANSELLE UND ULRICH THIELE
Andrew Ullmann liest... : Das politische Buch Steffen Greiner untersucht in seiner „Diktatur der Wahrheit“ die über 100 Jahre alten Wurzeln des Querdenkertums. Aber warum macht er das Linke als Gegenmittel aus und nicht den aufgeklärten Liberalismus? VON ANDREW ULLMANN