Man sieht nur, was man sucht : Blut und Schweiß vom Stamm der Igbo Die Benin-Bronzen, die von der Bundesregierung an Nigeria zurückgegeben werden, zeugen weniger von Kolonialismus denn vom Menschenhandel des kleinen afrikanischen Königreichs. VON BEAT WYSS
10 Jahre AfD in den Medien : Zigfach nach rechts gerückt Der weit verbreitete journalistische Ansatz, mit der AfD ganz besonders kritisch, also noch kritischer als mit anderen Parteien umzugehen, war von Anfang an eine groteske Idee. Die AfD ist nach zehn Jahren immer noch da, und Kollateralschäden dieser Strategie gibt es zuhauf. VON BEN KRISCHKE
Islamkritiker Hamed Abdel-Samad : „Der politische Islam gedeiht im Schatten linker Identitätspolitik“ Mit dem politischen Islam kehrt das Mittelalter nach Europa zurück, sagt der Politologe Hamed Abdel-Samad. Islamisten würden immer einflussreicher – weil die Politik ihre Organisationen subventioniert und salonfähig macht. INTERVIEW MIT HAMED ABDEL-SAMAD
Berliner Verkehrspolitik : Die Friedrichstraße als Nicht-Ort Die grüne Verkehrssenatorin Bettina Jarasch will die Friedrichstraße in eine Fußgängerzone umwandeln. Damit würde sie Berlins Mitte zu einem öden Nicht-Ort machen, ohne Rücksicht auf kulturelles Erbe und die Vertrautheit des Stadtraums. VON PATRICK OELZE
KI-Sprachmaschinen und ihre Bedrohung für die Demokratie : Ein Comeback des Großen Bruders KI-Sprachmaschinen wie ChatGPT erleichtern nicht nur das Schummeln an Schulen und Universitäten. Viel gravierender ist die Möglichkeit zur Manipulation des digitalen öffentlichen Raumes. Am Ende könnte die aktive und kritische Bürgerdemokratie selbst zur Disposition stehen. VON MATHIAS BRODKORB
Kochen mit dem Zauberstab : Pürierte Suppen Unser Genusskolumnist hat ein Faible für pürierte Suppen. Viele bezeichnen das abschätzig als „Brei“ oder „Pampe“. Doch wer es selbst mal mit der Zubereitung versucht, stößt schnell in einen neuen Geschmackskosmos vor. KOLUMNE: GENUSS IST NOTWEHR
Premiere von „Reschke Fernsehen“ : Haltung ist was ganz Tolles Anja Reschke hat jetzt eine Late-Night-Sendung in der ARD, die Journalismus und Humor verbinden will. Klingt stark nach Böhmermann im ZDF. In der ersten Folge geht es dann auch milieugerecht um das Gottseibeiuns-Duo linksgrüner Medienmacher: Bayern und die CSU. VON BEN KRISCHKE
Krisenjournalismus : Die kleinen Tintenstrolche und der Krieg Es waren die Medien, die lautstark die Lieferung von Panzern an die Ukraine forderten, als die Bundesregierung noch zögerte. Dass ihnen ein ganz ähnliches Verhalten während der Corona-Krise jetzt allmählich auf die Füße fällt, scheint viele Journalisten nicht zu stören. VON RALF HANSELLE
Namensgeber-Debatte an der Uni Münster : Ein Opfer seines Wortschwalls Schwächling, Aufschneider, brutaler Streber – der letzte deutsche Kaiser genießt keinen guten Ruf. Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster möchte Wilhelm II. deshalb als Namensgeber canceln. Zu Recht? VON HARRY NUTT
Marlene Knobloch im Gespräch : „Wir müssen ein Gemeinschaftsverständnis erlernen“ Die Journalistin Marlene Knobloch beschreibt in ihrem heute erscheinenden Buch „Serious Shit“ den Realitätsschock der 30-Jährigen. Es ist ein Essay über eine Gesellschaft, die immer individualistischer wird - und warum sich das in Zukunft ändern muss. INTERVIEW MIT MARLENE KNOBLOCH
Klimaaktivisten „privat“ auf Bali : Die letzte Degeneration Seit Mittwoch ist es offiziell: Es gibt zwei Ebenen des Klimaschutzes. Die eine ist quasi beruflich, wenn man sich in Stuttgart auf die Straße klebt. Die andere ist privat, wenn man als Klimaaktivist der „Letzten Generation“ nach Bali fliegt. VON BEN KRISCHKE
Metastudie zu Masken : Maskenstreit: Butter bei die Fische Morgen fällt bei der Deutschen Bahn und im ÖPNV die Maskenpflicht. Doch wie wirksam war das Bedecken von Mund und Nase wirklich? Eine neue Cochrane-Metastudie dürfte den Bundesgesundheitsminister beunruhigen. VON RALF HANSELLE
Klima-Debatte bei „Hart aber fair“ : „Die Region ist auch schön ohne Schnee“ Bei „Hart aber fair“ wird über den Klimawandel und den politischen Umgang damit diskutiert. Moderator Louis Klamroth steht unter besonderer Beobachtung wegen seiner Liaison mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer – und zeigt, dass er trotzdem Klima-Debatte kann. VON BEN KRISCHKE
„Berlin 1933 – Tagebuch einer Großstadt“ : Sehenswert gescheitert Die neue Dokumentation von Volker Heise zeichnet das Jahr 1933 und den Beginn der NS-Herrschaft anhand von Briefen, Fotos und privaten Aufzeichnungen nach. Zuweilen fehlt es dem ambitionierten Werk jedoch an historischen Einordnungen des Geschehens. VON JENS PETER PAUL
Deutschlands Schulen stehen kurz vor dem Kollaps : Ein Staatsversagen mit Ansage Ein wissenschaftliches Gutachten zeigt in aller Deutlichkeit: Deutschlands Schulsystem nähert sich Zuständen an, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten. Doch die Politik traut sich nicht, die Wahrheit auszusprechen – und drückt die Verantwortung ab. VON MATHIAS BRODKORB