Paul Auster
Paul Auster im Jahr 2019 / dpa

Zum Tod von Paul Auster - Die Unberechenbarkeit des Lebens

Paul Auster war ein Literatur-Popstar, berühmt geworden in den 1980er Jahren durch die „New-York-Trilogie“. Zugleich war er ein typisches Produkt jenes Milieus linksliberaler Ostküsten-Intellektueller, das derzeit unter massiver Kritik steht. Am gestrigen Dienstag ist dieser wichtige Chronist des modernen Amerika verstorben.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Alles beginnt mit einem Irrtum. Daniel Quinn, seines Zeichens Schriftsteller, der sich mit unter Pseudonym veröffentlichten Kriminalromanen über Wasser hält, wird mit einem gewissen Paul Auster verwechselt, der sich als Privatdetektiv verdingt. Quinn lässt sich auf das Spiel ein und versucht in der Rolle des Privatdetektiv Auster den Sohn eines bekannten Professors vor der Ermordung durch dessen Vater zu bewahren. Nach geraumer Zeit stellt sich allerdings heraus, dass besagter Professor vor Monaten Selbstmord beging. Und sein Sohn und dessen Familie haben ihre ursprüngliche Wohnung schon lange verlassen. Zum Schluss findet Privatdetektiv Auster das Notizbuch Quinns, in dem dieser den mysteriösen Fall dokumentiert hat.

Ironie, Witz, Spiel mit Zufällen

Der Titel dieser Geschichte lautet „Stadt aus Glas“. Sie ist der erste Teil der sogenannten „New-York-Trilogie“ von Paul Auster. Und sie machte den Autor über Nacht berühmt. Denn Auster gelang es auf dichtem Raum all das zu versammeln, was in den 1980er Jahren von einem jungen Literaten mit Anspruch erwartet wurde: Ironie, Witz, das Spiel mit Zufällen und Identitäten, mehrere Ebenen der Selbstreflexion, einschließlich des Auftretens des Autors in einer Doppelfunktion.

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