Kruzifix in einer Kirche / dpa

Die Kirchen und die Grünen - Empathie und Paternalismus

Den Kirchen mangelt es an Staatsferne. Nicht nur die Agenda evangelischer Kirchentage zeigt, dass es praktisch keine Unterschiede mehr gibt zwischen den Amtskirchen und den Grünen. Doch auch der Ökopartei laufen inzwischen die Gläubigen davon.

Autoreninfo

Hans Martin Esser ist Diplom-Ökonom und Publizist. Im März 2023 erscheint sein Buch „Polemik. Ein philosophischer Beipackzettel“.

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„Hydrologisch wertvoll“ – unter diesem Motto fand vor einiger Zeit in der Stuttgarter Johanneskirche ein evangelischer Gottesdienst statt, in dessen Mittelpunkt ein Gespräch des Pfarrers mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stand. Umrahmt wurde die Veranstaltung mit einer Reihe Anmerkungen aus dem Mund von Jugendlichen, die anstelle der Fürbitten auf Kärtchen die Agenda grüner Landwirtschaftspolitik ablasen.

Der geneigte Zuschauer, der bei Youtube das knapp halbstündige Video unter Angabe der Suchbegriffe „Kirche Özdemir“ abrufen kann, mag sich an den Auftritt des Philosophen Peter Sloterdijk erinnert haben, dem es im Rahmen einer Talkshow vor einigen Jahren einmal zu bunt wurde, der dann schimpfend aufstand und seinen Protest als Ruf zur Ordnung verstanden wissen wollte, garniert mit polemischen Einlassungen über das Niveau der Diskussion. 

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Günter Johannsen | Do., 2. Januar 2025 - 16:51

Die Kirchentage, aber auch die öffentlichen Äußerungen der leitenden Kirchenfunktionäre zu politischen Themen zeigen eines ganz deutlich:
Das evangelische - aber auch das katholische Christentum - hat heute Rückbesinnung auf ihre eigentlichen Aufgabe nötig. Das Kerngeschäft der Kirchen ist die Verkündigung der biblischen Botschaft – das Evangelium, Seelsorge; Diakonie … letztlich Konzentration allein auf Gott, der in Jesus Christus in unsere Welt kam!
„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.“ (Matthäus 5, 13 & 14)
Wir Christen gehen in dieser Welt mit ihren
oft sehr einseitig-ideologischen Verirrungen nicht auf!" (aus "Als das Rote Meer Grüne Welle hatte - Von der Nikolaikirche in die Freiheit" GHV)

Ich halte die alte Überzeugung gar nicht für schlecht:
"Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz DUMM wird, womit soll man’s salzen? Es ist hinfort zu nichts nütze, denn daß man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten."

Weiter unten geht es erst richtig los:

"Ihr habt gehört, daß gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.« Ich aber sage euch: »Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.«"

Ich höre aus diesem Text jedenfalls NICHT, dass WIR als MENSCHEN die Pflicht hätten, von uns aus die Menschheit einzuteilen in verdammenswerte Teufel (wie TRUMP oder MUSK) und in seligmachende Heilige (wie BIDEN, HABECK oder GRETA).

Günter Johannsen | Do., 2. Januar 2025 - 17:02

Synoden (Kirchenparlamente) sind links-grün unterwandert und inzwischen links-grün dominiert! Von Grün-Roten Synodalen, die ihre Ideologie vor den Glauben stellen, ist offensichtlich kein Heil mehr zu erwarten: So wurde Klima-Chaotin Greta Thunberg zur Synode der EKD eingeladen und mit stehenden Ovationen als Prophetin gefeiert. Da war wohl nicht der Heilige Geist am Werk, sondern der linke Ungeist ... ? Peinlich nur, dass sich Prophetin Gretl letztendlich als Antisemitin entpuppte. »Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.« (Mk. 11,17) Damit hat diese vorwiegend linke Kirchenleitung/Synode ihre Existenzberechtigung verloren!

Ist sie mehr als eine NGO mit ihrem politischen Aktivismus.
Mit meinem Steuergeld wird auf allen gesellschaftlichen Ebenen politischer Aktivismus finanziert, der sich gegen mich richtet, nicht nur gegen mich, sondern gegen eine Mehrheit der Bevölkerung, wie die Umfragen es bestätigen.
Eine Mehrheit allerdings, die zu feige ist eine Partei zu wählen, die bereit ist diesen Mehrheitswillen auch Umzusätzen.

Da spricht der Glaubenspraktiker und nicht nur der Theoretiker. Ja. lieber Herr Johannsen, eigentlich müsste Kirche, egal ob evangelisch oder katholisch sich auf seine Ursprünge besinnen. Eigentlich. Aber das tut sie nicht, läßt sich von einer Sektierer Partei vereinnahmen und springt auf deren Zug auf, der in eine dunkle Höhle fährt und am Ende des Tunnels keines Ausgang finden wird, weil keiner da ist. Es müssen noch viel mehr Gläubige davon rennen, sowohl bei den Kirchen, wie von der Sekten. Da man kritische Geister so nicht hören will, müssen eben Taten folgen, auch wenn die Kirchenfürsten nicht erkennen wollen, was das auch für sie bedeutet.

Romuald Veselic | Do., 2. Januar 2025 - 17:13

des drohenden Weltuntergangs, denen inzwischen die Gläubigen weglaufen.
Denn aus Gläubigen - Ungläubige geworden sind, also ebenso eine andere Transformation, die durch renaturierte Moore, nicht mehr rückgängig wird. Transformation der Grünen, ist anders servierter "Große Sprung" von Mao Tse-tung. Und genauso irreal und katastrophal.

Der Weltuntergang findet nicht statt. Nicht durch Klimatheologie.

CO2 von 45 auf 55€ in D, beeinflusst das Weltklima nicht. Es ist Raubrittertum resp Ablass-Verkauf, wie damals unter Renaissance-Päpsten, für den Bau v Petersdom.

Der Grüne Sakralbau ist CO2-freie Illusion. Schade nur, dass man sie nicht in Haftung dafür nimmt. In bunten, tribalen Gesellschaften nahm man den Guru zur Rechenschaft, wenn seine Wetteransagen nicht mit Wirklichkeit übereinstimmten.

Was passiert 2050, wenn die Grünen mit ihrer Weltrettung scheitern? Welche Folgen wird das für sie & Co. haben? Verstecken sie sich in den verlassenen Kohlebergbauminen auf den Spitzbergen?

Volker Naumann | Do., 2. Januar 2025 - 17:37

Da muss Herr Özdemir noch etwa zulegen, bei derzeitig etwa 21 % im Ländle. Ob er noch zum Glauben kommt, vor der CDU (etwa 33 %) zu landen, kann bezweifelt werden. Manchmal hatte ich den Eindruck, im Gegensatz zu vielen Grünen, waren seine Ansichten der Realität doch näher.

Aber der MP-Bonus ist bis zur Wahl 2026 wohl weg und Grün bzw. Die Linke stellen keinen MP mehr.
Jetzt soll die Kirche also den Grünen helfen, gegenüber der CDU Boden gut zu machen. Einfach irre das Ganze.

Die Blauen mit etwa 16 % werden dann wohl wieder hinter der Brandmauer landen.

MfG

Günter Johannsen | Do., 2. Januar 2025 - 18:11

au dem Haus geworfen wird, kommt er als Aberglaube (Grüne Religion mit seiner Merkwürden Benedikt Habeckus) zur Hintertür wieder herein!

Günter Johannsen | Do., 2. Januar 2025 - 18:12

aus dem Haus geworfen wird, kommt er als Aberglaube (Grüne Religion mit seiner Merkwürden Benedikt Habeckus) zur Hintertür wieder herein!

Lieber Herr Johannsen, ich bin im Namen des Herrn getauft, nicht katholisch und aus der evangelischen Grün-Sekte schon vor drei Jahrzehnten ausgetreten. Den Namen des verstorbenen Papst Benedikt mit Habeck in Verbindung zu bringen ist eine unglückliche Äußerung. Da ich ihr Buch "Als das Rote Meer grüne Welle hatte: Von der Nikolaikirche in die Freiheit" gelesen habe, glaube ich ein wenig von Ihnen zu kennen. Die Schilderungen in diesem Buch haben mich sehr bewegt. Ich bringe Habeck mit einer anderen Bezeichnung in Verbindung. Das passt schon eher.

Christa Wallau | Do., 2. Januar 2025 - 20:23

mißbraucht worden, um fremden Zielen zu dienen, daß mich der jetzige Mißbrauch durch die GRÜNEN eigentlich kaum noch erschüttern kann.
Es ist auch nicht erstaunlich, daß viele Kirchen-Obere dabei mitmachen. Das war zu allen Zeiten so.
Was mich allerdings enttäuscht, das ist die geringe Anzahl derer, welche die Verirrung erkennen u. dagegen protestieren.
Gibt es nur noch so wenige Christen in Deutschland, deren Glaubensgrundlage die BIBEL ist und n i c h t der Zeitgeist?
In den Amtskirchen (katholische und evangelische) scheint mir dies tatsächlich der Fall zu sein.

In den Freikirchen sieht es jedoch anders aus.
Dort (zumindest da, wo ich hineinsehen kann) trennen die Menschen ganz klar ihren Glauben von der Politik. Letztere beurteilen sie nach ihrem eigenen, gesunden Menschenverstand, während sie sich, was ihr Christentum anbetrifft, strikt an die Heilige Schrift halten.
Viele von ihnen wählen die AfD. Sie haben dabei keinerlei Probleme mit ihren christlichen Überzeugungen.

durfte ich auch machen, liebe Frau Wallau. Bei uns in Aschheim/Dornach/Feldkirchen gibt e die Freikirche "Quelltor". Dort hatte ich sehr erfolgreich eine Leung meines Buches. Ich gehe dort auch gern in den Gottesdienst, weil dort noch das Evangelium (Gottes Wort) pur und unverdünnt verkündigt wird. Sehr zu empfehlen!

Jürgen Goldack | Fr., 3. Januar 2025 - 10:36

"Grüne und AfD brauchen Feinde, nicht allein Gegner. Erst dann hat der Tag Struktur." Es fällt immer wieder auf, dass die AfD ihr "Fett" abbekommen muss! Warum? Was hat die AfD, die an dem Gespräch genauso wenig teil genommen hat wie die Bauern, in diesem Kontext verloren? Die AfD ist genauso wenig rechtsextrem wie der heilige Augustinus oder sonst ein Kirchenmann. Zumindest wurde es bis heute nicht bewiesen, denn sonst könnte man sie zu Recht verbieten! Die AfD braucht Fürsprecher um wachsen und zeigen zu können, ob sie in mitregierender Position etwas in unserem Land zum Besseren ändern können und werden. Die Grünen und auch Herr Özdemir haben schon bewiesen, dass sie es nicht können. Warum also Herr Esser die AfD ins Spiel bringt, verschließt sich mir total. Es wäre für mich und vielleicht auch noch weitere CICERO-Leser hochinteressant seine Begründung zu erfahren. Ich bin gespannt!

Sven G. | Fr., 3. Januar 2025 - 13:55

“Die ver­las­se­nen Altä­re sind von Dämo­nen bewohnt.” (Ernst Jünger)

Der im Zwielicht stehende Apologet dieses „Neuen Kults“ spürt die Neugier der aktuell gezielt verwirrten und suchenden Gemeinde, - und testet alle moralischen Grenzen aus.

Erst wenn der „beißende Schwefelgeruch“ unerträglich wird und man den Protagonisten dahinter erkennt, hat Gott - eine Chance zur „Wiederkehr“.

Amen.