Alexander Wewerka / Nils Stelte

Leipziger Buchmesse - Alexander Wewerka: Die gute Narbe im Kopf

Seit 40 Jahren verlegt Alexander Wewerka vor allem Theater- und Filmliteratur. Die Geschichte seines Verlags ist auch eine des alten Westberlins. Heute wird der Alexander Verlag auf der Buchmesse mit dem Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet.

Autoreninfo

Ulrike Moser ist Historikerin und leitet das Ressort Salon bei Cicero.

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Am Anfang stehen Gedichte. Und eine junge Frau, die keinen Verlag für sie findet. Es ist eine Geschichte, die wahrscheinlich an keinem anderen Ort hätte spielen können als in Berlin. Genauer: im alten Westberlin. Da ist ein junger Mann. In Paris hat er eine Schauspielschule besucht. Nun arbeitet er in Berlin als Buchhändler. Und fragt sich, ob er nicht lieber, anstatt Bücher für Kunden als Geschenk einzupacken, selbst Bücher machen, ob nicht er diese Gedichte verlegen soll.

Das ist jetzt gut 40 Jahre her und fast schon der Beginn des Alexander Verlags, der offiziell 1983 gegründet wurde und der in diesem Jahr auf der Leipziger Buchmesse mit dem mit 35.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet wird. Verleger Alexander Wewerka ist jetzt 63. Die grauen Haare stehen genialisch vom Kopf in die Höhe. Sein Verlag befindet sich in einem Ladengeschäft in einer kleinen Seitenstraße in Charlottenburg. Vorne das Schaufenster mit den Neuerscheinungen, in der Mitte des Raumes ein Tisch für Gespräche, an der Wand Bilder von Wewerkas Vater Stefan, diesem so vielseitigen Architekten, Designer und Künstler der Nachkriegsmoderne. Und hinten die Regalwand mit allen Büchern, die bisher im Alexander ­Verlag erschienen sind. Mehr als 400 Titel sind es bereits.

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