Sieben auf einem Bild / dpa

Cicero Serie: Zahl zur Wahl - Sieben auf einen Streich

Zusammen mit dem Medienanalyseinstitut Media Tenor präsentiert Cicero in den kommenden Wochen interessante Zahlen und Statistiken zur Bundestagswahl. Heute geht es um eine mediale Trendwende für die Union.

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286 Berichte über deutsche Politiker und Politikerinnen in Bild, Bild am Sonntag, Deutschlandfunk, Tagesschau, Heute-Journal sowie in den Politikmagazinen von ARD und ZDF hat sich das Schweizer Medienanalyseinstitut Media Tenor in der vergangenen Woche angeschaut. Unzählige Stunden Zoom-, Zapp- und Zählarbeit. Und das einzig mit dem Ziel, herauszufinden, welche Spitzenpolitiker und Kanzlerkandidaten im besagten Zeitraum die meisten Meldungen auf sich vereinen konnten. 

Das Ergebnis ist in Teilen verblüffend. Denn seit der Migrationsoffensive von Friedrich Merz (CDU) hat sich der Wind der medialen Aufmerksamkeit gedreht: Unter den 20 meistgenannten Politikern konnte die CDU sieben auf sich vereinen – darunter natürlich vor allem Friedrich Merz selbst, aber auch ehemalige Größen wie Angela Merkel oder Horst Seehofer. Die mit der Union konkurrierende SPD, immerhin aktuell in der Regierung, kommt lediglich auf sechs Spitzenpositionen. 

Auf den SPD-Kanzler Olaf Scholz fielen 12,2 Prozent aller Berichte. Damit liegt Scholz vor Robert Habeck (Grüne, 7,3 Prozent), aber weit hinter Friedrich Merz (21,7 Prozent). Vollkommen abgeschlagen waren in der vergangenen Woche Spitzenpolitiker wie die grüne Außenministerin Annalena Baerbock (1,4 Prozent) oder der AfD-Co-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla (1 Prozent). Dessen Mitstreiterin Alice Weidel landet mit 5,2 Prozent aller Politikernennungen immerhin hinter Robert Habeck auf Platz vier.

Dabei sagt die Häufigkeit natürlich noch nichts über die Qualität aus. Während nämlich rund 80 Prozent aller Nachrichten über Friedrich Merz neutral bis positiv waren, waren die Nachrichten über Alice Weidel sogar zu über 90 Prozent neutral oder positiv. Die rote Laterne in Sachen Negativberichterstattung hält derzeit übrigens Angela Merkel. Gut 80 Prozent aller Beiträge und Artikel über die Ex-Kanzlerin waren negativ konnotiert. Das schaffte in den letzten sieben Tagen nicht einmal Björn Höcke (AfD), dessen Negativ-Wert laut Media Tenor bei 75 Prozent liegt.

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