Die Sportpalastrede von Propagandaminister Joseph Goebbels diente auch der eigenen Machtsicherung / picture alliance

Sportpalastrede im Februar 1943 - Mit wortgewaltigem Zynismus in den Untergang

Zum 80. Mal jährt sich an diesem Samstag die Sportpalastrede des damaligen nationalsozialistischen Propagandaministers Joseph Goebbels. Die Verkündung des „totalen Krieges“ sollte die „Volksgemeinschaft“ in ihrem erklärten „Abwehrkampf“ zusammenzubringen. Doch bei näherer Betrachtung entlarvt sich die Rede als ein einziges perfides Lügengebäude.

Ulrich Schlie

Autoreninfo

Ulrich Schlie ist Historiker und Henry-Kissinger-Professor für Sicherheits- und Strategieforschung an der Universität Bonn.

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„Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt noch vorstellen können?“

Joseph Goebbels suggestive Rede im Berliner Sportpalast am 18. Februar 1943 gilt bis heute als Musterbeispiel der Suggestion und als rhetorisches Meisterstück, in der Hitlers Propagandaminister die Deutschen auf eine neue Phase der Kriegführung mit weitreichenden Eingriffen in das Privatleben, Entbehrungen und die „Mobilisierung für den Endsieg“ einschwor. Die Situation im Februar 1943 war prekär. 

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Christa Wallau | Sa., 18. Februar 2023 - 16:02

Die lange Zeit, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen ist, kann nicht allein Erklärung dafür sein, daß die Deutschen wieder in Kriegs-Euphorie verfallen.
Immerhin waren die Menschen, die Goebbels 1943 zujubelten, nur 23 Jahre vom Ende des ersten Weltkriegs entfernt. Sie w u ß t e n also noch genau, was Krieg bedeutet.

Nein, es handelt es sich vielmehr um die immer gleiche Verführbarkeit viel zu vieler Menschen durch Propaganda!
Und die Deutschen sind offensichtlich besonders empfänglich dafür.

Die Menschen in der Ukraine werden zum wiederholten Male Opfer eines völkisch-nationalistisch motivierten Vernichtungskrieges: Zu Beginn der 1940er Jahre durch die deutsche Wehrmacht und SS, heute durch Putins plündernde, vergewaltigende und mordende Soldateska.
Dass ein AfD-Migiied, das den 8. Mai 1945 für den "Tiefpunkt der deutschen Geschichte" hält (nicht die 12 Jahre davor) und an anderer Stelle Hitler mit Habeck und die Wannseekonferenz mit dem UN-Migrationspakt verglichen hat, die Rede Goebbels' sowie die Reaktion fanatischer nationalsozialistischer Anhänger in Zusammenhang bringt mit der Unterstützung für die Opfer der russischen Aggression, war nicht anders zu erwarten.
Und nein, Unkenntnis bzw. die Tatsache, dass Sie entweder nicht rechnen können oder nicht mal wissen, wann der Erste Weltkrieg endete, lasse ich nicht als Entschuldigung für Ihren an Perfidie kaum zu überbietenden Beitrag gelten.

Urban Will | So., 19. Februar 2023 - 09:25

Antwort auf von Kai Hügle

Vernichtungskrieg Hitlers gg die Sowjetunion mit dem derzeitigen Krieg quasi gleichzusetzen, ist auch nicht unbedingt eine intellektuelle Höchstleistung.
Hitler machte nie einen Hehl daraus, was er im Osten vorhatte.
Hätte Putin ähnliches mit der Ukraine vor (gehabt), was ihm ja ständig unterstellt wird, dann frage ich mich, warum er 2014 nicht gleich die ganze Ukraine überrannte. Damals wäre das gewiss leichter gewesen.
Weder Sie noch ich wissen, warum dieser Krieg 2022 "fortgesetzt" wurde, das weiß nur Putin.
Jeder hat seine eigene Interpretation und da gehen die Meinungen weit auseinander.
Sie können weiterhin glauben, das Putin die gesamte Uk unterwerfen möchte und einzelne seiner Aussagen(den Sie und Ihr Lager ja sonst immer einen Lügner nennen)könnten dies andeuten, aber für so naiv, dass Sie alles glauben, was in Kriegszeiten so schwadroniert wird, halte ich Sie nicht, sonst müssten Sie ja glauben, dass Hitler sich tatsächlich gg Polen zu verteidigen veranlasst sah. Tun Sie das?

Hans Schäfer | So., 19. Februar 2023 - 13:14

Antwort auf von Kai Hügle

als Rechtfertigung für diesen Konflikt heranziehen, ist genau so Perfide.

Nie wieder Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen von deutschem Boden, dazu gehören auch keine Lieferung von Waffen in Krisengebiete.
Dass war mal die Devise nach dem II WK.
Perfide ist, dass das schon zigmal ignoriert wurde.
Perfide ist wie dieser Konflikt instrumentalisiert wird. Oder sind Sie so Naiv zu glauben, dass die Souveränität der UA der Grund für diese Auseinandersetzung ist?
Perfide ist, wider besseren Wissen, die Auseinandersetzung immer weiter anzuheizen, zum Leidwesen der UA-Bevölkerung. Oder sind Sie der Meinung die UA kann diesen Konflikt gewinnen?
Perfide ist, die die Einstellung der kriegerischen Handlungen fordern, als Putin-Versteher an den Pranger zu stellen, in Kenntnis der Tatsache, dass jeder weitere Tag, weiteres Leid erzeugt.
Perfide ist, die Fortführung, wie Sie, vom Sofa aus zu fordern. Es trifft Sie ja nicht! Was nicht ist, kann noch werden! Sie sollten sich schämen!

Christa Wallau | So., 19. Februar 2023 - 13:38

Antwort auf von Kai Hügle

... bedauernswerter Mensch, weil Sie derart bissig daherkommen.
Sie könnten ein glücklicher Zeigenosse sein, weil I h r e Meinung als Mainstream in Deutschland vorherrscht. Das stellt Sie aber offensichtlich nicht zufrieden. Nein, Sie wollen partout nachweisen, daß die Kritiker des Mainstreams nicht nur intellektuell minderwertig, sondern vor allem moralisch "unter aller Sau" sind. Mich - als AfD-Mitglied, das Sie persönlich nicht kennen - halten sie für besonders schlimm bzw. gefährlich. Wie der Pawlow'sche Hund reagieren Sie auf fast alle meine Beiträge, und das mit einer Heftigkeit u. Verachtung, die ihresgleichen suchen. Jeden Fehler spießen Sie auf, jedes Wort legen Sie auf die Goldwaage. Ihre vielen Hinweise auf "Beweis-Artikel" schlagen Sie mir u. anderen Foristen um die Ohren, wie früher Lehrer Ohrfeigen setzten.
Warum beißen Sie sich bloß so an uns fest? Haben Sie noch nicht bemerkt, daß wir unbelehrbar sind? Genießen Sie lieber Ihr Leben im besten Deutschland, das es je gab!

Muss man doch zu dem Schluß kommen, daß D. einen Hang zum Wahnsinn hat. D. hat wegen größenwahnsinnigen Spinnereien den 1. und den 2. WK angefangen und viele Menschen in eine Katastrophe gebracht. Danach wurde D. von den Alliierten unter psychiatrische Aufsicht gestellt. Kaum entlassen, schaltet man seine sichere Energieversorgung ab, schwächt seine Wirtschaft und glaubt damit das unberechenbare Klima retten zu können. Unter der Wolke des allg. Verdachts ein Klimasünder zu sein, versucht nun jeder seine Loyalität den Grünen gegenüber zu beweisen.
Ja, irgendwie scheinen die D. besonders empfänglich dafür zu sein.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 18. Februar 2023 - 16:30

Putin schwört die Russische Föderation immer mehr auf einen Abwehrkampf gegen die "dekadente westliche Welt" ein. Die Parallele zur Sportpalastrede ist deshalb absolut real. Wenn ihm die Mobilisierung der Bevölkerung gelingt, wird der Krieg noch lange dauern, denn eine Kompromisslösung verweigern beide Kriegsparteien.

Gabriele Bondzio | Sa., 18. Februar 2023 - 17:00

gibt dem Menschen das meiste Gute, die Selbsttäuschung aber das meiste Übel.“

wäre ein gutes Zitat von Sokrates für ihren Artikel, werter Herr Schlie.

Angela Merkel hat das Minsker Friedensabkommen quasi als Ablenkungsmanöver (zur Aufrüstung der Ukraine) bezeichnet.

Und der nette Herr Stoltenberg sagt durch die Blume, auf die Frage eines AP-Journalisten, ob sich die NATO mit den ständigen Waffenlieferungen an die Ukraine nicht selbst zum Kriegsteilnehmer mache.

“Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass der Krieg nicht im Februar letzten Jahres begonnen hat. Der Krieg begann im Jahr 2014. Und seit 2014 haben die NATO-Verbündeten die Ukraine mit Ausbildung und Ausrüstung unterstützt, so dass die ukrainischen Streitkräfte im Jahr 2022 viel stärker waren als 2020 und 2014.”

Das macht freilich einen großen Unterschied
hinsichtlich der Ambitionen der NATO und Russland, wenn schon 2014 massiv in der Ukraine aufgerüstet wurde.

Enka Hein | Sa., 18. Februar 2023 - 17:12

.... Parallelen zu heute.
Insbesondere die linksgrünen Klimahysteriker und die letzte De-Generation gehen Argumentativ ähnlich perfide und dummdreist auf die Bevölkerung los, die nicht ihrer Meinung ist und wo sie glauben diese in ihren Sinne erziehen zu müssen.
Die Hybris damals wie heute ist krank. Letztendlich führt sie uns wieder zum Faschismus. Damals national-sozialistisch und heute
ein Ökofaschismus. Aber wieder haben die Sozialisten die Finger drin.

Es läßt einen schaudern, wie sich damals die Mehrheit eines kultivierten Volkes einer Bande von idiologischen Hanswürsten auslieferte. Am Anfang wirkten die Nationalsozialisten nicht wie Serienkiller, sondern wie selbstlose Idealisten, die ihr Leben in den Dienst am Volk stellen. Dann wurde aber immer mehr die Meinungsfreiheit eingeschränkt, Kritik verboten, das Lügengebäude aufgebaut und das Volk hat es geglaubt. Deshalb sollte man Meinungsdikaturen kritisch gegenüberstehen, egal von welcher Seite.

Helmut Bachmann | Sa., 18. Februar 2023 - 18:13

Er sucht sich scheinstarke Führer, die er verherrlichen kann und denen er blind vertraut, selbst wenn sie Verbrecher sind. Er glaubt die Lüge, dass der Führer sich wehren muss. Er glaubt heute an Putin.

… wie kommen Sie darauf, das der deutsche Untertan an Putin glaubt? Ich kenne nicht Einen, der an Putin glaubt, ich auch nicht. Ich glaube an nichts. Ich versuche (und das tun viele hier im Land) einfach den gesunden Menschenverstand walten zu lassen und dem schlimmsten Kriegstreiber und auch dem Angegriffenen INTERESSEN zu unterstellen. Um nichts anderes geht es. Und: Damals wie heute geht es um Kriegspropaganda und die verbreitet nie nur eine Seite. Es kommt nur darauf an, welcher Seite Sie mehr zuneigen, dessen Propaganda glauben Sie auch. Wie oft wurde von unserer Medien-Kamarilla schon behauptet, Selensky ist ohne Hilfe eigentlich schon besiegt und der Russe marschiert dann bis Polen und Berlin durch. Und genauso oft, der Putin pfeift auf dem letzten Loch, noch ein paar Leos und Raketen und dann geht ihm die Luft aus und sein Atom-Getrommel kann man eh nicht erst nehmen. Und was Hofreiter und Strack-Zack-Zündelmann von sich geben, hört sich schon nach Sportpalast an.
Obacht!

Keppelen Juliana | So., 19. Februar 2023 - 14:21

Antwort auf von Stefan Forbrig

"wir werden Russland in die Knie zwingen koste es was es wolle" was glauben sie wie sich das für Russland anhört. Dazu noch Natowaffen samt Berater und Logistik genau vor der Haustür sowohl in den Baltischen Staaten die ja schon Natomitglied sind als auch in der Ukraine die auch ohne Mitgliedschaft gepampert wurde und wird. Dazu noch der Versuch einen Nato-Fuß in Georgien auf die Türschwelle zu bekommen und der Regime-Change-Versuch in Belarus der zwar noch! nicht geklappt hat all das zusammen, wen wundert`s wenn in Russland die Alarmglocken schrillen. Dazu noch die leidvolle Geschichte die doch wesentlich mit dem Westen verbunden ist.

der deutsche Untertan sucht sich scheinstarke Führer, aktuell Scholz, Baerbock, Habeck, Faeser und Konsorten, allerdings gesteuert aus Übersee. Der selbstdenkende, kritische deutsche Bürger allerdings fordert einen Frieden, sofort, also gegen Putin, der ihn ja gar nicht möchte; zumindest behaupten das diejenigen, die ganz genau wissen, wie Putin tickt. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß ganz genau, dass ich an diesem Krieg nicht teilnehmen möchte, egal in welcher Form. Dass der "Freund" aus Übersee unsere energetische (Über)lebensader zerstört hat, kratzt den Untertan überhaupt nicht, den freien Bürger dafür umso mehr. Ach, ich vergaß, der war es ja gar nicht, sondern Putin. Merkwürdig.

Tomas Poth | Sa., 18. Februar 2023 - 18:25

Achtzig Jahre her und nichts dazugelernt?
Irgendwann werden wir vielleicht aus dem heutigen Blutrausch aufwachen und uns fragen wieso das möglich war!

Ich zitiere Kamala Harris auf der Münchner Siko:
- „ Kein Land dieser Welt ist sicher, wenn ein
anderes einfach ein anderes überfällt." -

Sie meint damit Russland. Aber was ist mit den USA-Kriegen in: Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien ...

- „Wenn Putin damit Erfolg hat, werden andere Länder ermutigt, seinem Beispiel zu folgen." -

Ja Fr. Harris, die USA haben es vorgemacht. Ein Finger zeigt auf Russland aber drei auf Sie als Vertreterin der USA zurück!

Es wird also zeit die USA für ihr Treiben zur Verantwortung zu ziehen!

dass die USA in Syrien, Irak,
Lybien Teile des Landes annektiert haben. Gut, dass wir jetzt wissen. Russland ist eigentlich voll ok.

Armin Latell | So., 19. Februar 2023 - 08:59

Antwort auf von Helmut Bachmann

Libyen und Irak ZERSTÖRT, den Irak auf Grund selbst konstruierter Lügen, Libyen, weil Ghadaffi als Öllieferant Anstalten gemacht haben sollte, sich vom us Dollar zu lösen. Afghanistan hatten die usa auch 20 Jahre lang besetzt, bis die Sandalen und Moperdkrieger sie verjagt hatten. In Syrien stehlen sie noch heute Öl. Wo ist Ihr Argument? Kann man noch unkritischer sein?

Hans Schäfer | Mo., 20. Februar 2023 - 10:57

Antwort auf von Helmut Bachmann

Das russ. Volk in seiner Mehrzahl. Ja!
Putin, Nein! Die kriegsbesessenen Politiker, Nein!

Die USA-Politiker haben genauso viel Dreck am Stecken wie Russ-Politiker.

Es bringt aber nichts aufzurechnen, wer den größeren Stecken hat. So schrecklich es gewesen ist, es gehört der Vergangenheit an. Zu verurteilen kann man heute nur die Dummheit aus gemachten Fehlern nicht zu lernen.
Aber die Egomanen auf beiden Seiten machen ja keine Fehler.

Deshalb, egal welche Seite in der Vergangenheit mehr Scheiße gebaut hat, das hat keine Auswirkung mehr auf Jetzt und Heute! Stellt die Kampfhandlungen ein, sofort, bevor Ihr noch mehr Unheil anrichtet!

Kai Hügle so sehe ich die Forderung von vielen hier!
Sie, die fordern die Waffen schweigen zu lassen , als Putin-Versteher abzustempeln, ist im höchsten Maße: PERFIDE!!!
Bei Ihnen zeigt es mir, dass das Leid des UA-Volkes Ihnen vollkommen wurscht ist und für Sie nur Ihre Meinung zählt.

das sehen Sie aber ganz falsch: Die Amerikaner sind die Guten, da ist das in Ordnung, wenn das die bösen Russen oder möglicherweise bald die bösen Chinesen machen, geht das gar nicht. Es gibt da ein geniales Lied von Rammstein, das heißt "Amerika", aus dem Jahr 2017. Die Musik muss man nicht mögen, aber der Text bringt es so exakt auf den Punkt, geradezu hellseherisch.

ich verstehe Ihre Ironie. Wenn zwei dasselbe tun ist es nicht das gleiche.
Diese leichtfertige Kriegstreiberei, zu Hause auf dem Sofa sitzen und andere in den Blutzoll treiben, das macht mich fassungslos.
Zum Glück gibt es laut Umfragen eine stabile Mehrheit in der Bevölkerung die diese Kriegstreiberei ablehnt. Aber das nützt es, bei dieser Regierung?

Dr.Andreas Oltmann | Sa., 18. Februar 2023 - 21:10

Sehr geehrte Frau Hein,
auch mir fallen sofort gewisse Parallelen zu heute auf.Da ist der blindgläubige Fanatismus einer naiven und manipulierbaren Bevölkerung. Und da sind die Appelle, wir dürfen diesen Krieg nicht verlieren, und wir kämpfen für Freiheit und Demokratie, und der Feind bedroht uns alle.
Kritisches, unabhängiges Denken und Abwägen ist immer noch nicht bei unseren Mitbürgern angekommen
Stattdessen dominieren Fanatismus und Demagogie..“Sapere aude“ ist wichtiger denn je!

Ernst-Günther Konrad | So., 19. Februar 2023 - 08:59

Wer die Rede Goebbels im Netz sich anhört, der fragt sich mit dem Wissen von heute, wie konnten die Menschen damals überwiegend begeistert, gar im Blutrausch und absolutem Siegeswillen, der ihnen ja den "Endsieg" von diesen Verbrechern versprochen wurde, wie konnten diese Menschen so verblendet, so psychologisch indoktriniert blind für die Realität und ihr eigenes Schicksal folgen? Ich fand einen Ausschnitt im Netz von einer Karnevalsrede in der Mitte der 50er. Dort endete der Vortrag völlig überraschend mit dem Ruf in die Menge: "Sieg" und die Menge antwortet, wie aus der Pistole geschossen: "Heil". Und wenn wir heute sehen, mit welch ungleich besseren technischen Möglichkeiten, solche "Reden" sprachlich ausgefeilt, dem jeweiligen Problem und den Zielen angepasst, zur Verfügung stehen, dann zeigen sich viele, sehr viele Parallelen auf. Dann zeigen sich überall auf der Welt "Meinungsführer", in Reden und Forderungen, in der Art der Durchsetzung ihrer brutalen Ziele im Gewand Goebbels.

Ingbert Jüdt | So., 19. Februar 2023 - 12:57

... auf den Krieg in der Ukraine! Die Art, wie sich der kollektive Westen in die Erwartung eines ukrainischen »Siegfriedens« hineinsteigert, dient auch der kollektiven Verdrängung dessen, wie wir selbst seit 2014 an der Zuspitzung der Krise beteiligt und dafür mitverantwortlich gewesen sind – in der ewigen Illusion, dass wir »die Guten« seien, die per definitionem nichts falsch machen können.

Dass sich Russland schließlich zum Gebrauch militärischer Gewalt entschlossen hat, war für den Westen ganz wesentlich auch eine narzisstische Kränkung des selbstverliebten Glaubens, dass die eigene gute Gesinnung niemals für böse Konsequenzen mitverantwortlich sein könne.