Serdar Somuncu Schluss mit lustig Der Kabarettist, Musiker und Regisseur Serdar Somuncu geht ab 8. September auf Abschiedstournee. Danach will er sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Mit gerade einmal 55 Jahren. VON BEN KRISCHKE
90 Jahre Absetzung von Konrad Adenauer als Oberbürgermeister von Köln : Kein „angebräunter“ Adenauer! Am 13. März vor genau 90 Jahren wurde Konrad Adenauer von den Nationalsozialisten als Oberbürgermeister von Köln abgesetzt. Zeit für einen Rückblick auf einen Mann, der Deutschland geprägt und dem NS-Regime Zeit seines Lebens Paroli geboten hat. VON MICHAEL BORCHARD
Sportpalastrede im Februar 1943 : Mit wortgewaltigem Zynismus in den Untergang Zum 80. Mal jährt sich an diesem Samstag die Sportpalastrede des damaligen nationalsozialistischen Propagandaministers Joseph Goebbels. Die Verkündung des „totalen Krieges“ sollte die „Volksgemeinschaft“ in ihrem erklärten „Abwehrkampf“ zusammenzubringen. Doch bei näherer Betrachtung entlarvt sich die Rede als ein einziges perfides Lügengebäude. VON ULRICH SCHLIE
„Berlin 1933 – Tagebuch einer Großstadt“ : Sehenswert gescheitert Die neue Dokumentation von Volker Heise zeichnet das Jahr 1933 und den Beginn der NS-Herrschaft anhand von Briefen, Fotos und privaten Aufzeichnungen nach. Zuweilen fehlt es dem ambitionierten Werk jedoch an historischen Einordnungen des Geschehens. VON JENS PETER PAUL
Nationalsozialistische Architektur : Rassenideologie aus Stein Wie soll man mit den Überresten monumentaler Nazibauten umgehen - etwa dem Nürnberger Parteitagsgelände oder dem Münchner Haus der Kunst? Eine originalgetreue Rekonstruktion zeugt von Geschichtsvergessenheit. Aber ebenso der Versuch, die architektonischen Zeugen zu „entnazifizieren“. VON MAGNUS BRECHTKEN
Hitlers Lieblingskünstler : 1945 gab es keine Stunde Null in der Kultur „Gottbegnadete“ im Nationalsozialismus: Hitlers Lieblingskünstler waren auch in der jungen Bundesrepublik erfolgreich, wie eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin zeigt. Hatten sich die meisten deutschen Künstler 1933 schlagartig angepasst, so schmiegten sie sich nach 1945 ebenso rasch dem abermals gewandelten Zeitgeist an. VON JULIEN REITZENSTEIN
Deutsch-russische Versöhnung : „Der Hitler-Stalin-Pakt ist tabu“ Zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion veröffentlicht Wladimir Putin einen programmatischen Artikel in der ZEIT. Osteuropa-Historiker Jörg Morré erklärt, wie Russland und andere postsowjetische Staaten versuchen, die Geschichte für heutige politische Zwecke zu instrumentalisieren – und dass echte Versöhnung dennoch stattfindet. INTERVIEW MIT JÖRG MORRÉ
Laschet und Olympia 2036 : Vergangenheit ist kein Ausschlusskriterium Mit seinem Vorstoß einer Bewerbung für Olympia 2036 erzeugte Armin Laschet schnell Widerspruch. Sommerspiele 100 Jahre nach denen der Nazis, das mag zunächst befremden. Doch mit einem geschichtsbewussten Konzept wären sie nicht ganz abwegig. EIN GASTBEITRAG VON ANDRÉ POSTERT
Sachbücher über das Privatleben von Adolf Hitler : Der „Führer“ privat Drei aktuelle Neuerscheinungen versuchen das Phänomen Hitler aus der Perspektive seines direkten Umfelds zu ergründen. Der Ansatz ist vielversprechend, birgt aber auch Risiken. VON ULRICH SCHLIE
Gedenken an das Attentat vom 20. Juli : „Wir waren doch alle dagegen“ Am 20. Juli wird mit einer offiziellen Gedenkfeier an das missglückte Attentat 1944 auf Adolf Hitler gedacht – eigentlich. Coronabedingt kann die Veranstaltung dieses Jahr nur virtuell stattfinden. Welche Bedeutung hat das für die Angehörigen und letzten Zeitzeugen? EIN INTERVIEW MIT WILHELM GRAF VON SCHWERIN VON SCHWANENFELD
Hitler-Biografie von Brendan Simms : Dieses Buch könnte den Gleichschritt deutscher Historiker beenden Die Hitler-Biografie von Brendan Simms zeigt neue Perspektiven auf den Diktator – und einen Strukturfehler in der deutschen Geschichtswissenschaft, in der es schon lange keine großen Kontroversen mehr gibt. Sorgt Simms' Buch für einen neuen Diskurs? VON JULIEN REITZENSTEIN
Kriegsende am 8. Mai 1945 : Die Geschichte kennt keine Stunde Null Wenn der 8. Mai in Berlin nun erstmalig zum „Feiertag“ erhoben wird, umweht diese Entscheidung der Hautgoût von politischem Opportunismus und Geschichtsrevisionismus. Dies wird der vielschichtigen Dimension des Ereignisses nur unzureichend gerecht, schreibt Ulrich Schlie. EIN GASTBEITRAG VON ULRICH SCHLIE
80. Jahrestag des Hitler-Attentats : Würdeloses Gedenken an Georg Elser Vor 80 Jahren wäre es Georg Elser fast geglückt, Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller zu töten. Doch an den einfachen Handwerker aus Schwaben wurde sich auffällig schlechter erinnert als an Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Ausgerechnet ein RAF-Terrorist änderte dies VON WOLF REISER
Überfall auf Polen vor 80 Jahren : „Bequemlichkeit und Feigheit des Westens“ Heute vor 80 Jahren überfiel Deutschland Polen – es war der Beginn eines jahrelangen unvergleichlichen Massenmordens. Polens Botschafter, Andrzej Przyłębskia, verurteilt in „Cicero“ die Untätigkeit des Westens, auch nach dem Zweiten Weltkrieg und fordert eine Gedenkstätte in Berlin EIN GASTBEITRAG VON BOTSCHAFTER ANDRZEJ PRZYŁĘBSKI
1. Mai : Vom Bombenanschlag bis zum Straßenfest Am 1. Mai 1886 streikten in den USA Arbeiter für die Durchsetzung des Achtstundentages. In der Weimarer Republik zeigte der „Blutmai“ , wie tief der Graben zwischen SPD und KPD war. Hitler machte den 1. Mai zum Feiertag. Die Geschichte des Tags der Arbeit in Bildern VON CHRISTINE ZINNER