Bei mir liegen Sie richtig, Deutschland 1990, Regie: Ulrich Stark, Szenenfoto
Szene aus dem Film: „Bei mir liegen Sie richtig“ / dpa

Ambulante Versorgung - Es brennt!

Die Standesvertreter der Heilberufe wenden sich geschlossen gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Apotheker, Kassenärzte und Zahnärzte richten einen gemeinsamen Notruf an den Bundeskanzler. Wie schlecht steht es um die ambulante Versorgung?

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Vorab ein Tipp für praktizierende Zeithistoriker – und für all die, die es werden wollen: Es könnte gut sein, dass man die Abwärtsdynamik, die Deutschland unter der Ampel erfasst hat, eines Tages wird an der Fülle der Brandbriefe bemessen können, die von Bürgermeistern, Industrieverbänden oder von besorgten Einzelpersonen an die Exekutiven in Stadt, Land oder gar Bund verschickt worden sind. Es wäre also sicherlich nicht falsch, schon heute eine Art Brandbrief-Anthologie zu erarbeiten, die späteren Generationen einmal erklären wird, was da eigentlich alles genau schief gegangen ist anno 2023 in der rot-grün-gelb regierten Republik. 

Da wäre etwa der Brandbrief, den hunderte Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen im September an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst verfasst haben. Tenor ihres Schreibens: Den Kommunen drohe der finanzielle Kollaps. Ferner ist da der Brandbrief zahlreicher Industrieverbände an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Mit Datum vom 29. Oktober 2023 warnen die Unterzeichner vor den unübersehbaren Digitalisierungslücken in der Republik. Dann gibt es noch den Brandbrief der Städte und Landkreise an die Landesregierung in Stuttgart wegen der Flüchtlingskrise, den Brandbrief des DIHK-Präsidenten wegen des Niedergangs des Industriestandorts und den Brandbrief der Oberbürgermeister aus Baden-Württemberg in Richtung Berlin, in dem ein schneller Bürokratieabbau angemahnt wird.

Es brennt also, so könnte man meinen, an allen Ecken des Landes. Und Briefeschreiben scheint in einer solch prekären Situation anscheinend das einzige zu sein, womit man sich Gehör oder auch nur etwas Luft verschaffen kann. Eine Methode zumal, die sich hierzulande seit den zur Bettelei berechtigenden Brandbettelbriefen aus dem 16. Jahrhundert mehr oder minder bewährt hat. Zumindest stellt heute niemand mehr den Sinn oder Unsinn derart zu Papier gebrachten brennenden Sorgen grundsätzlich in Frage.

Empfänger verzogen!

Ergo hätte man sich auch für die Vertreter der freien Heilberufe denken können, dass sie in der aktuellen Situation mal einen besorgten Brief in Richtung Berlin schicken würden: Schnell ein paar griffige Zeilen, Marke drauf und ab die Post! Schließlich muss jetzt alles ganz schnell gehen! Der „Praxenkollaps“ nämlich steht vor der Tür – nicht erst in vielen Jahren, wie es jüngst in einer Petition der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hieß, „sondern schon bald“. Wenn die Politik nicht in kürzester Zeit gegensteuere, so gehe die flächendeckende, wohnortnahe und einstmals doch hochwertige ambulante Versorgung in Deutschland vollends in die Binsen. Und mit ihr zusammen 731.000 Ärzte samt ihrer Praxen, 73.000 Zahnärzte und fast 18.000 Apotheken. Und damit ist von den Psychotherapeuten, Krankengymnasten und den Angehörigen anderer Heilberufe noch kein Wort verloren.

Wie gesagt: Man hätte einen Brief schreiben können. Doch zu gut scheint man bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA), der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) sowie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zu wissen, dass der zuständige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) postalisch nur sehr schwer zu erreichen ist. Hatte die KBV nicht erst vor gut einem Jahr einen Brandbrief an eben diesen Minister verschickt, als es um die sogenannte Anspruchsvoraussetzung für Covid-Bürgertests ging? „Empfänger verzogen!“, so oder ähnlich lautete damals wohl die Reaktion der Poststelle im Regierungsviertel. Und auch als man im August 2022 bereits einen offenen Brief „mit großer Sorge um die Versorgung der Patienten“ an Deutschlands obersten Gesundheitswart schickte, blieb der eine zufriedenstellende Antwort schuldig.

 

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Eine Nachlässigkeit, die heute längst nicht mehr nur zu Lasten der Heilberufe geht, das ambulante System selbst droht zu kollabieren – und damit die Sicherheit für Leib und Leben unzähliger Patienten. Das, was während der Corona-Krise noch ein Worst-Case-Szenario beschrieb – die Kernschmelze im System – scheint bedrohlich nahegerückt zu sein. Und Lauterbach?

Der Bundesgesundheitsminister schweigt oder schickt kryptische Tweets auf dem Kurznachrichtendienst X in die Welt:  „In Gesundheitspolitik funktioniert Ampel sehr gut“, war da etwa jüngst auf seinem Account zu lesen: „Allein in dieser Woche im Plenum: Cannabisgesetz, Pflegestudiumstärkungsgesetz und Krankenhaustransparenzgesetz. Mehr als 10 weitere Gesetze schon vorbereitet. Dem Schritttempo vergangener Jahre sind wir enteilt, gute Gesetze.“

Eine lange Liste

Das schien man bei den Vertretern der freien Heilberufe doch etwas anders zu sehen. Doch statt weiterhin auf Briefverkehr mit dem Minister zu setzen, wandte man sich vor gut einer Woche direkt an dessen weisungsbefugten Dienstherren, den Bundeskanzler, und pochte öffentlich auf dessen Richtlinienkompetenz. Das hatte es so zuvor noch nicht gegeben: In einer gemeinsamen Pressekonferenz setzten KBV, KZBV und ABDA einen Notruf ab.

Kein kurzes S.O.S., sondern eine lange Liste: Ein überbordendes Maß an Bürokratie, eine seit Jahren unzureichende finanzielle Ausstattung zur Versorgung der Patienten, eine Digitalisierung, bei der die Heilberufler in wichtigen Fragen außen vor gelassen würden, ein belastender Fachkräftemangel, wenig Verständnis für eine präventive Versorgung sowie die durch den Sparwahn der Krankenkassen ausgelöste Krise der Arzneimittel-Lieferengpässe drohten die Versorgung vor Ort unwiederbringlich zu zerstören. 

Geschlossen gegen den Minister

„Wir wissen, dass viele der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen schon jetzt die Notwendigkeit sehen, ihr Leistungsangebot einzuschränken“, so KBV-Präsident Andreas Gassen. Minister Lauterbach habe seinerzeit versprochen, dass es unter ihm keine Leistungskürzungen geben werde. Das Gegenteil aber sei der Fall, so Gassen, der zusammen mit den anderen Standesvertretern u.a. eine tragfähigere Finanzierung der Praxen, das Ende der Budgetierung und einen dringend notwendigen Bürokratieabbau forderte.

Es herrsche, so Gassen weiter, eine Frustration unter Medizinern vor, die er so noch nicht erlebt habe. Viele Ärzte könnten ihre Mitarbeiter nicht mehr bezahlen und medizinische Fachangestellte wanderten in die Kliniken ab. Regina Overwiening von der Bundesvereinigung der Apothekerverbände beklagte derweil, dass die Liste der nicht lieferbaren Medikamente immer länger werde, und der KZBV-Vorsitzende Martin Hendges klagte über fehlende Mittel für Prävention. Mit einem Satz: das Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems wandte sich geschlossen gegen den Minister.

Die Lage ist ernst

Für die Patienten in Deutschland bedeutet das indes nichts Gutes. Der Winter mit all seinen Erkältungskrankheiten und viralen Infekten steht vor der Tür, während die Versorgung zu kollabieren droht. Gewiss, wer immer wieder klagt und besorgte Brandbriefe schreibt, der verliert auf Dauer an Glaubwürdigkeit. Doch die Lage ist tatsächlich ernst.

Wer immer noch glaubt, er könne im Krankheitsfall auch in die Ambulanz der nächstgelegenen Klinik fahren, der hat nämlich noch nicht den Brandbrief gelesen, den der Marburger Bund und der Verband leitender Krankenhausärzte (VlK) vor einigen Monaten bereits an den Bundesgesundheitsminister geschrieben haben. Das Land, es lässt sich wohl wirklich an seinen Brandbriefen messen.
 

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Gerhard Lenz | Do., 26. Oktober 2023 - 08:31

Freudenzeiten für Unzufriedene! Es wird gejammert, auf höchstem Niveau. Sieht man doch überall: Die Ampel war es! Wie schön, wenn man seine Sündenböcke hat - linke oder zerstrittene Ampelpolitiker einerseits, Migranten, denen manche schon wieder den Stempel "Untermensch" aufdrücken würden, andererseits. Zumindest, was die Verfügbarkeit von Ventilen angeht, ist der Deutsche momentan gut versorgt.
Dabei ist die List der Defizite, die der Autor aufsagt, vielsagend. Wie typisch,, dass ein Teil jener, die am lautesten brüllen, noch Krasseres wollten, als Lauterbach es angeblich will. Der Staat muss doch sparen! Tatsächlich hingen "Brandbriefe" schon vor zehn Jahren in den Wartezimmern, hat mein Arzt weder eine Webseite, noch ist er per Email zu erreichen (braucht er nicht), möchte der angehende Arzt weder in den rauhen Weiten der Eifel noch in den finsteren Wäldern Dunkeldeutschlands praktizieren. Zu viel Arbeit, zu viel Ärger. Und die Bürokratie ist sowieso immer ein Graus.
Die Armen!

Wie sooft schreiben Sie Kommentare über die Materie von der Sie keine Ahnung haben! Beleidigend, Versuchsweise ironisch...
Mein Mann fährt morgens um 6:30 in der Praxis und ist oft erst um 21:30 wieder zu Hause. Facharztpraxen sind oft überfüllt, Terminvergabe erst in 4 Monaten - also Mittwochs Nachmittag Notfallsprachstunde. Kassen Bezahlen etwa Hälfte der Leistungen, laufende Kosten enorm. Ergo hat er sich vorJahren ein Arbeitsplatz gekauft um die erste Jahren auch noch den Kredit abzubezahlen... wer will das heute noch? (Kurze Einsicht)
Zu Klinikreform:
Lauterbach hat schon am Niedergang der Kliniken kräftig mitgewirkt und tut es weiter, auch aktuelle Reformen bringen nicht gutes.
Bei uns werden drei Kliniken ab 01.01.24 geschlossen. Kein RTW mehr, kein Notarzt, wenn man Glück hat überlebt man die Einlieferung in Großstadtklinik, wenn nicht - Pech gehabt! Natürliche Selektion, nicht Wahr? was wenn Sie das trifft oder eine, Ihnen nahstehende, Person?

Gerhard Lenz | Fr., 27. Oktober 2023 - 09:25

Antwort auf von Marija Ern

weniger angriffslustig angehen. Und selbst, wenn Sie mit einem Arzt verheiratet sind, darf ich Ihnen versichern, Sie sind nicht die Einzige, die je einen solchen zu Gesicht bekommen hat.
Zur ihrer inhaltlichen Kritik. Mein Hausarzt praktiziert nur noch an zwei Tagen Nachmittags. Vormittags ist um 12 Uhr Schluss. Muss er machen, wie er sagt, denn er hat Kinder. Ich kritisiere ihn deswegen nicht.
Klar, da ist noch der Papierkram, und dafür hat er einige Beschäftigte.
Aber das es in DE so wenig Ärzte gibt, liegt nicht an Lauterbach, sondern zu einem großen Teil an den Ärzten selbst. Lange Jahre hat man die Zahl derselben bewußt klein gehalten, bloß nicht zuviel Konkurrenz! Jetzt fehlen plötzlich die jungen Leute. Nicht jeder hat Bock auf Facharztausbildung, Nicht jeder will in die Provinz.
Und natürlich: Das Gesundheitswesen sollte am besten gar nichts kosten.!
Vor Corona waren sich fast ALLE einig, man müsse sparen, unwirtschafliche Kliniken schliessen.
Kaum einer war dagegen.

Albert Schultheis | Do., 26. Oktober 2023 - 09:37

Die von hinter der Brandmauer können lange Brandbriefe schreiben. Die gehen denen davor gerade mal am Arsch vorbei! Wozu ist die Brandmauer denn gebaut worden? Die haben wichtigere Themen. Ein Abschiebung sbremsbeschleunigungsgesetz zB, ein Hamas-Zahnbehandlungsgesetz, das Vier-Ehefrauengesetz, das Alahu akbar-Messerrufgesetz, das LGBTQTrans*-Palästinagesetz, das Judenrückführungsgesetz, ein Rechts-Internierungsgesetz, ein Wohnungsrequirierungsgesetz, ... ist doch längst alles aufgegleist! Wird schon!

Maria Arenz | Do., 26. Oktober 2023 - 10:30

ist aber nicht erst mit der Ampel über uns gekommen. Es ist im Wesentlichen das vorhersehabre Ergebnis von 16 Jahren Nichtstun unter Merkel, deren wahrlich würdige Nachfolger jetzt die Konkursverwaltung in einem Land übernehmen dürfen, in dem zuvor alles liegen gelassen wurde, was unbequem war, aber hätte angepackt werden müssen und dank übervoller Kassen während Muttis Regierungs-zeit auch hätte erledigt werden können. Sie hat aber ieber "das Land, in dem wir gut und gerne leben" im auch für sie so bequemen Tiefschlaf gehalten. Und die CDU vorneweg hat es sich ebenso gefallen lassen, wie ein satt, faul und in seiner selbstgerechten moralischen Überheblichkeit nur noch schwer zu ertragendes Volk. Und jetzt, wo die Hütte lichterloh brennt, haben wir nichtmal einen gescheiten Konkurverwalter sondern eine Gurkentruppe an der Regierung, die weder die erforderliche Umkehr schafft noch die Handlungsspielräume zu nutzen weiß, die es noch gäbe, um Schlimmstes zu verhindern.

Ich habe noch nie verstanden, warum die CDU immer und überall mit Samthandschuhen angefasst wird. Vielleicht liegt es ja an den Spendern, deren Namen Helmut Kohl mit ins Grab genommen hat. Vielleicht liegt es daran, dass die CDU überall - wie Pilzsporen - ihre Finger im Spiel hat. Oder an der DDR-Vergangenheit von A.Merkel. Waren es nicht eher die zahlreichen CDU-Langzeitkanzler, die eher verwaltet haben, als zu regieren?

Dass die "Ampel" eine "Gurkentruppe" ist...geschenkt. Aber was wäre die Alternative? Die Staatspartei mit dem unverdienten "C" im Namen?
Es bräuchte eine Neuorientierung der politischen Kultur und damit meine ich nicht den "Kampf gegen Rechts"(darüber lachen sich die "richtig" Rechten nämlich schlapp!!!), sondern Meinungsstreit, freies Argumentieren, parteiübergreifendes Verständnis für Auseinandersetzung...

Ich lese oft, dass das deutsche Krankensystem heute (Oktober 2023) so schlecht ist, weil A.Merkel 16 Jahre lang nichts in dieser Domäne (Gesundheit) getan hätte. Wie kann es sein, dass eine Regierungschefin, die nichts macht, 16 lange Jahre regieren kann? Haben während dieser Zeit keine Wahlen stattgefunden?

Heidemarie Heim | Do., 26. Oktober 2023 - 10:51

Kein Wunder, dass der ehemalige Star einer jeden deutschen Talkshow in Sachen "Volksgesundheit" im Flimmerkasten nicht mehr auftaucht. Der Tausendsassa mit Professur und Miterfinder der geliebten Fallpauschalen mit u.a. sogenannten blutigen Entlassungen, die dann in der Ambulanz, besser noch beim Hausarzt landen zum Fäden ziehen, sowie der Tatsache, dass man sich zur Not zwar noch eine nicht lieferbare Gesichtsmaske basteln kann sehr zum Amüsement von Bakterien o. Viren, jedoch keinen Fiebersaft, Ibu oder wie gestern gesehen lebensrettende Phagen wenn kein Antibiotika, falls vorhanden mehr greift bei Multiresistenzen, hat keine Antworten. In z.B. Georgien sind sie frei verkäuflich für ca. 5€ in allen Variationen, bei uns scheitern sie an Zulassungsbestimmungen aus Brüssel und D. Ein deutsches Start up-Labor, welches dazu eine hochinnovative Entwicklung tätigte und zur Herstellung großer Mengen in der Lage wäre wird deswegen indes von den USA und anderen Interessenten gelockt!
Ade!😴

Jürgen Rachow | Do., 26. Oktober 2023 - 10:57

...nur einen winzigen Schlock!

Ronald Lehmann | Do., 26. Oktober 2023 - 11:38

Albert Einstein
"Die Welt wird nicht bedroht von denen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen"

& egal ob Palästinenser im Gazastreifen oder im Iran, Russen in RUSS, Ukrainer in UA oder Deutsche wie Europäer in Berlin/Brüssel

& ALLE SCHAUEN NUR ZU - WEIL DIE GIER NACH ......

Aber die Brandstifter, Verbrecher, Terroristen, Verräter der Werte, Liebe wie Demut
zu Heimat, Haus & Menschen/Natur machen unbeirrt weiter, egal ob Politik, Wirtschaft oder sonst wer

& fast keiner sagt STOPP => geschweige diese Übeltäter von ihren Taten abzuhalten
oder vielleicht sogar zu verurteilen

NEIN, Macht lässt man gewähren
Nur wie immer an die Schwächsten & Ehrlichsten vergreift sich die Macht, weil dies Futter für die Fassaden-Demokratie wie Moral ist.

Damals wie heute, egal welche Organisation/Religion/Flagge

& die Kirchenhäupter singen das gleiche Lied wie die Macht
& JA Herr Schultheiss, alle GESETZE eine Farce, um uns mit Nasenring durch die Arena zu ziehen

ES 🔥 bei ALLEN THEMEN 😱😭

Christa Wallau | Do., 26. Oktober 2023 - 12:10

Ich kann nur noch an absurdes Theater denken:

V o r der zum angeblichen Schutz der Demokratie und des wohlverstandenen Heils der Deutschen errichteten Brandmauer brennt es lichterloh, nicht etwa d a h i n t e r, wie man annehmen müßte.

Geht es noch verrückter???

Ernst-Günther Konrad | Do., 26. Oktober 2023 - 13:26

Vor zwei Monaten hatte ich eine Zahnentzündung und benötigte Antibiotika. Das war eine größere Sache. Die Zahnärztin musste erfragen, was gerade lieferbar ist. Es gab nur ein Produkt. Bei der Abholung am Abend nach Vorbestellung am Morgen, konnte ich bei mehreren Kundengesprächen mithören, das einfachste, zum Teil rezeptfreie gängigste Medikamente nicht mehr vorrätig sind. "Das muss ich erst bestellen, heute Abend 18.00 Uhr können Sie es abholen,“ hörte ich die Apothekerin sagen. Das Asthmaspray meiner Frau, seit Jahren bewährt, wird plötzlich nicht mehr hergestellt, man muss jetzt ein anderes Präparat nehmen. Ob es genauso wirkt muss man erst bei sich selber testen. Termine bei Fachärzten erst nach mehreren Wochen. Selbst die Vorteilskarte - Privatpatient- zieht nicht mehr. Allein was man ausfüllen muss, wenn man als neuer Patient zu einem Facharzt geht? Und mal ehrlich, Was soll KL mit Brandbriefen auch anfangen? Der kann doch nur Corona Studien lesen.

Lieber Hr. Konrad,
es kommt noch schlimmer: ab 2024 gibt es elektronische Rezepte, ich kenne es aus Kroatien und funktioniert gut. Aber stellen Sie sich vor wie oft der behandelnde Arzt/Ärztin mit der Apotheke kommunizieren muss weil es an so viele Medikamenten mangelt! Die wertvolle Zeit die dabei verloren geht konnte aber sinnvoll mit dem Patientenbehandlung verbracht werden.
Liebe Grüsse

Hans Jürgen Wienroth | Do., 26. Oktober 2023 - 13:45

Neben dem hier beschriebenen, durch die Politik verursachten Mangel, gibt es noch einen weiteren Akteur, der die Situation mit beeinflusst. Das ist die Justiz, die mit Forderungen und Vorgaben die Situation in Medizin und Pflege zusätzlich verschlechtert.
So hat z. B. das Bundessozialgericht vorgestern in einem Urteil zu „Poolärzten“ (professionelle Vertreter in Arztpraxen, hier Zahnärzte) geurteilt, dass diese „Freiberufler“ nicht als Selbstständige in einer Praxis vertreten dürfen, sondern als Angestellte mit normaler Sozialversicherungspflicht zu beschäftigen sind.
Damit bricht ein ganzes, etabliertes System der ärztlichen Notversorgung zusammen. Die direkt betroffenen Zahnärzte in Baden-Württemberg haben daraufhin am selben Tag ihren zahnärztlichen Notdienst eingestellt. Das wird auch Auswirkungen auf andere Bereiche und die Kliniken haben.
Deutschland wird zum medizinischen Notstandsgebiet. Dabei brauchen, auch durch die Zuwanderung, immer mehr Menschen ärztliche (Not-)Versorgung.

Wolfgang Fengler | Do., 26. Oktober 2023 - 19:38

Der Unterzeichner hat während seiner Ausbildung von 2 Jahren als Apothekerpraktikant (1968-1970) noch gelernt, Arzneimittel im großen Umfang selbst herzustellen. Alle waren dankbar, dass während der Grippesaison bei Liefermängeln die Hustensäfte, Tropfen, Halstabletten u.a. in der Apotheke vom Fachpersonal hergestellt und abgefüllt wurden.
Dann hat es die Industrie geschafft (mit oder ohne die Hilfe von Brüssel) die Anforderungen an die Herstellungsqualität (GMP Richtlinien) immer höher zu schrauben und die Eigenherstellung war Vergangenheit. Heute ist der Offizinapotheker mit seinem Personal oft nicht mehr in der Lage, individuelle Rezepturen auszuführen. Schade, dass aus diesem "Handwerksberuf" heute nur noch ein Schubladenzieher mit Beratungsfunktion übrig geblieben ist. Vielleicht sollte Lauterbach mal über die Bevorratung der wichtigsten Grundstoff beim Großhandel und in der öffentlichen Apotheke nachdenken. In Krisenzeiten (und im Krieg) muss es auch mal einfacher gehen.

Peter William | Do., 26. Oktober 2023 - 23:05

alle paar Jahre mal wieder zum Arzt gehe sehe ich da zu 50 Prozent 60+ und die anderen sind Schniefnasen die ne Krankschreibung brauchen. Hypochonder first world Problems.

Ok, fehlende Arznei ist wirklich nicht gut.