CDU-Chef Friedrich Merz begrüßt Melis Sekmen / dpa

Grüne Abgeordnete wechselt zur CDU - „Den Menschen verpflichtet“

Die junge, türkischstämmige Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen aus Mannheim verlässt die Grünen und tritt in die CDU ein. Dort wird sie überschwänglich begrüßt, während die Grünen sie auffordern, ihr Mandat niederzulegen. Was hat Sekmen zu ihrem Schritt bewogen?

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Seit Jahren bemüht sich die CDU, jünger, weiblicher und bunter zu werden. Jetzt hilft ihr eine Grünen-Politikerin, diesem Ziel ein Stückchen näher zu kommen: Melis Sekmen, Bundestagsabgeordnete aus Mannheim, ist bei den Grünen ausgetreten und hat einen Aufnahmeantrag bei der CDU unterschrieben. Sie bringt alles mit, was die Union so dringend sucht: Sie ist eine junge, 30-jährige Frau und zudem die Tochter türkischstämmiger Eltern. 

Kein Wunder, dass Oppositionsführer Friedrich Merz von einer „Bereicherung“ spricht. In der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wurde die Ex-Grüne am Dienstag regelrecht gefeiert. Besonders gut kommt in der Union an, dass sie ihren Austritt mit deutlicher Kritik an ihrer alten Partei begründet: mit einer Debattenkultur, die Menschen in Schubladen stecke, oder mit einer zu wenig marktwirtschaftlichen Wirtschaftspolitik. Vor allem das neue Grundsatzprogramm der CDU hat es der 30-Jährigen angetan.

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Urban Will | Mi., 3. Juli 2024 - 18:42

Beides mittlerweile nicht nur bei der Sekte sondern allgemein ein Präferenz-Kriterium für eine Karriere bei den Altparteien.
Der Fritzel freut sich sichtlich und die Dame hat ihre finanzielle Zukunft wohl gesichert.
Läuft doch alles bestens.
Und das mit dem Mandat...
Völlig uninteressant. Denn das betrifft ja nur solche Lächerlichkeiten wie die Verfassung. Die Demokratie.
Dinge, die nur noch Träumer und Idealisten interessieren auf diesem Narrenschiff, gesteuert von Lügnern, Meineidigen und „Deutschland verrecke“ - Jüngern. Mit illegalen Haushalten, Betrügereien, politisch gesteuerten Staatsanwälten u „Verfassungsschützern“. Alles in allem: der Präferenz – Bananenrepublik Deutschland.
Demnächst dann am Ruder „Ich will nur Kanzler werden“-Gockel Fritzel, der, da schließt sich der Kreis eh wieder, mit der Sekte koalieren wird.
Dann wird Frau „Was schert mich mein Geschwätz von gestern“-Sekmen wieder brav mit denen tanzen, die sie nun verlässt, weil... ach … sch.. egal.

Es befinden sich in der aktuellen Politik leider fast ausschließlich Opportunisten ohne Format, Anstand und Stil, denen es nicht um die Sache, das Land oder seine Menschen, sondern um das eigene Wohlergehen geht! Und alle wissen, daß sie nur von solchen umgeben sind, somit brauchen sie auch keine Angst vor Inkompetenz bedingtem Versagen haben, denn bei den anderen ist es nicht besser.

Wobei das nicht verwundern sollte, denn das Linke ist fast immer Pöbel und Pöbel hat selten bis nie Format oder Stil, Anstand schon gar nicht!

Christa Wallau | Mi., 3. Juli 2024 - 19:10

wechselt m. E. nur die Partei, weil sie in ihrer alten
(Die GRÜNEN sind erkennbar auf Dauer abgestürzt) keine Chancen mehr für sich sieht.

Auf Biegen und Brechen möchte sie jedoch in der Politik bleiben, da sie mit ihrer "Qualifikation" nirgendwo sonst einen derart gut bezahlten Job erhaschen kann wie als Abgeordnete oder - im ungünstigsten Falle - als Mitarbeiterin eines Abgeordneten.

Also ist sie jetzt bei der CDU, der sie - zu Recht -die größten Wahlerfolge zutraut.
Daß die CDU diese ungebildete Seitenwechslerin liebevoll aufnimmt, spricht Bände!

Zu Ihrem Kommentar muß man eigentlich nicht mehr viel ergänzen,
liebe Frau Wallau, ich stimme völlig mit Ihnen überein. Wenn jetzt
Herr Merz aber stolz von Erfolgen träumt, sollte man ihn an einen
alten Grundsatz erinnern:

"Der König liebt den Verrat, nicht den Verräter"

Quellenangaben reichen von Cäsar bis zu deutsches Sprichwort,
es ist ein uraltes Prinzip, nicht auszumerzen (sorry für den Kalauer).

MfG

Sabine Lehmann | Mi., 3. Juli 2024 - 21:37

Dass ich das noch erleben darf? Falls es ehrlich gemeint sein sollte, ist es aller Ehren wert, obwohl es ja eigentlich für jeden Politiker selbstverständlich sein sollte. Selbstverständlich ist aber für die Meisten, die zur Zeit Mandate und Ämter innehaben höchstens die Priorität des eigenen Dunstkreises, parteipolitischer Ideologie und klebriger Machtbesessenheit.
"Den Menschen verpflichtet", ja das wäre eine schöne neue Leitkultur für unser Land. Ja, und gegen Charme ist auch nichts einzuwenden, denn ich wüsste spontan niemand, auf den das zutreffen würde, außer auf Frau Wagenknecht und den manchmal etwas "vorlauten" Herrn Kubicki;-)
Obwohl, wenn ich so überlege.....K. Göhring-Eckardt.....neeee, die Tante hat nur Spaß gemacht;-)

Ingofrank | Mi., 3. Juli 2024 - 21:43

„Jünger, weiblicher & bunter“ wähle ich diese CDU nicht mehr wobei ich nichts gegen das weibliche habe ….
Ich wähle einfach keine Partei, die dem Zeitgeist hinter her rennt und ihre eigenen konservativen Wurzeln verleugnet und nicht in der Lage ist, sich kritisch mit den Fehlentscheidungen der Ära Merkel auseinanderzusetzen. Im Gegenteil noch immer an ihrem Schürzenband hängt,
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

So ist es Herr Ingofrank, das Konservative schließt den flüchtigen Zeitgeist aus, eines verträgt sich nicht mit dem anderen.

Zeitgeist war das Stichwort das damals den Söder in meinen Augen disqualifizierte, denn er sagte im Interview mit, vor oder nach dem laschen Laschet, daß man als Politiker auch manchmal mit dem Zeitgeist gehen müsse.

Ich sage ganz klar NEIN! Denn wer mit dem Zeitgeist geht, steht nicht zu seinem Wort und seinen Inhalten!

Was die dringend notwendige Aufarbeitung (mit anschließender Distanzierung von) der Ära Merkel angeht, so könnte die CDU es, sie will es aber nicht, das ist für mich ein entscheidender Unterschied der die Sache deutlich verschlimmert, sie versucht es nicht einmal!

Frank Klaus | Mi., 3. Juli 2024 - 22:34

Frau Sekmen wechselt von Giftgrün zu Hellgrün, um nach der Bundestagswahl mit den Gifgrünen zu koalieren. Das hätte sie sich sparen können.
Aber die Medien können wieder so tun, als gäbe es innerhalb der Kartellparteien nennenswerte Unterschiede.
Man nennt das Demokratiesimulation.

Ronald Lehmann | Mi., 3. Juli 2024 - 22:47

weil mein Ziel ist
so weit wie möglich in der Karriere-Leiternach nach oben zu gelangen

in dem man seine Dieterich Heßling-Pflicht gegenüber der Macht zum tragen bringt

& dies Überparteilich
Hauptsache im Sinne der globalen linksgrünen Front, der Block-Parteien

Fachlich, interessiert keinen
Gewissen, interessiert auch keinen
politische Ideale, interessiert kein Einzigen
Verantwortungs-Übernahme, Hähhh-was ist das

Hauptsache die AFD wird klein gehalten
oder wie bei der CDU oder NPD
U-Boot-Gioms mit den besten Masken-Bildner werden in die junge AFD eingeschleust
um unauffällig in Salami-Taktik den Kurs auf den neuen Zeitgeist zu nivellieren

Um so größer du das Volk/Souverän verarschen kannst
um so größer ist der Klatschhasen-Applaus der Lakaien
unabhängig, in welcher Partei der Nationalen Front du erfolgreich als Politiker-Saboteur tätig bist
👏👏👏👏👏👏

Tina | Mi., 3. Juli 2024 - 23:03

Frau Wallau ihrem Kommentar ist nichts hinzuzufügen.

Klaus Funke | Do., 4. Juli 2024 - 00:07

Die Grünen haben fertig. Das scheint inzwischen der dümmste im Lande begriffen zu haben. Die Grünen sind der Sündenfall unserer Demokratie. Nichts mehr von den einst Bürgerbewegten, jetzt sind sie nur noch US-hörige Kriegstreiber. Und das Klimagedöns ist nur das Feigenblatt, das die Blöße nur noch halb bedeckt. Ich sage: Alles wird besser ohne die Grünen, denn ohne sie war alles schon einmal besser. Sie schaden dem Land, sie schaden dem einzelnen Bürger. Weg mit ihnen. In den drei ostdeutschen Landtagen werden sie im Frühherbst Mühe haben, nicht rauszufliegen. Weil, die Ostdeutschen sind unverkrampfter und ehrlicher, die Westdeutschen sind verdorben durch Spiegel und BILD und sie belügen sich selbst...

zum einen sehe ich nicht ansatzweise das die Grünen am Ende wären, die haben ihre feste Wählerschaft und den ÖRR der alle Vergehen kleinredet, relativiert, unter den Teppich kehrt und die unglaubliche Wichtigkeit der Grünen und der „Klimarettung“ 24/7 propagiert. Die Grünen werden ihr böses Spiel noch eine ganze Weile treiben und sie werden (mit Hilfe der CDU/CSU) noch sehr viel Schaden anrichten, davon bin ich mir 100% sicher, leider!

Auch sehe ich nicht, daß die Grünen US-hörig wären, es ist bei den Grünen wie bei allen Linksextremen, Zerstörung liegt in ihren Genen, da ist Krieg immer eine gute Sache. Sie haben sich also nur ehrlich gemacht, denn Kriegstreiberei ist viel spannender als das ganze Geschwätz vom Pazifismus!

Heidemarie Heim | Do., 4. Juli 2024 - 08:46

So hieß glaube ich ein sogenannter Bewerbungsratgeber;). Doch die die Kriterien, die einen Personalchef von den Qualitäten bzw. Qualifikationen des(r) Bewerberin überzeugen, scheinen sich insbesondere in der Politik seit meiner Zeit ziemlich verändert zu haben. Hauptsache man bedient zeitgeistige Merkmale wie Geschlechterquote, Hintergrund möglichst exotisch und ein jugendliches Aussehen um den Altersdurchschnitt der Partei wenigstens nach außen hin zu straffen. Sozusagen ein unblutiges Facelift für den Betrieb;). Eigenschaften wie eine abgeschlossene Aus-/Weiterbildung, praktisch erworbene Berufs-im Verbund mit Lebenserfahrung, Teamgeist, Loyalität, gutes Arbeitszeugnis vom vorherigen Arbeitgeber, Fleiß und ähnlich antiquierte Dinge wie von jeder Hilfskraft in jedem Beruf u. Betrieb vorausgesetzt erwartet wird, sind anscheinend im Parteien-Universum völlig irrelevant geworden. "Den Menschen verpflichtet?" Früher ein erstes Ko-Kriterium wenn man sich z.B. als Pflegekraft bewarb;)! MfG

Detlef Beck | Do., 4. Juli 2024 - 11:20

Hier (Grüne) wie da (CDU) kann man durchaus US- und Eliten-Projekten dienen (dazu YT: Aya Velazquez bei Jasmin Kosubek; Warnung für sensible Gemüter: Fr. A. Baerbock und Fr. R. Lang werden als young global leader-Anwärterinnen bezeichnet). Zunächst nicht offensichtlich, aber doch mit inhaltl. Teilmenge zu Ausführungen der o. Genannten: Dekoder (russ. Oppositionszeitung) unter dem Titel: Eliten unter Verdacht, wie nicht anders zu erwarten unter Verschweigen des US-Gesetzes zu "ausl. Agenten", übrigens als Vorlagen des ursprünglichen diesbezgl. RF-Gesetzes.
Projektziele u.a.: Verhinderung enger Zusammenarbeit zw. D und RF als Gefahr für US-Hegemonie; "Dämpfung" der Position D´s als "Exportweltmeister´; Verlagerung der "US-Förderung" von D (Schaufenster des Westens) gen russ. Westgrenze, zu den "willigen Europäern", etc.

Jens Böhme | Do., 4. Juli 2024 - 12:18

Solch Wechsel sind persönliche Entscheidungen. Politisch oder gesellschaftlich ohne Bedeutung und keine Artikel wert. Die Verluste der Linken durch Wechsel zum BSW werden weit geräuschloser medial kommentiert.

@ Jens Böhme

Ob jemand von den Linken zum BSW wechselt, oder von den Grünen
zur CDU ist aber ein gewaltiger Unterschied.

Man könnte das BSW wohlwollend auch als "neue" Linke verstehen,
dann ist ein Wechsel medial nicht so interessant.

Aber wenn ich Ihrer Fährte jetzt folge und die CDU als "neue" Grüne
ansehe und dabei noch das Getöse des Vorsitzenden bedenke,
ist die mediale Beachtung schon nachvollziehbar.

MfG

Ernst-Günther Konrad | Do., 4. Juli 2024 - 14:01

Tiefe Überzeugung oder doch nur Kalkül? Die GRÜNEN verlieren Plätze im BT, das ist klar, nämlich einmal durch weniger Stimmen bei den nächsten Wahlen und dann auch wahrscheinlich durch eine Verkleinerung desselben. Die frühere Kritikerin eines Parteiwechsels, macht nun genau das nach, was ein Kollege vor ihr bereits vollzogen hat. War er ein Ideengeber für die Dame, die ihre Felle wegschwimmen sieht? Dass sie bei den GRÜNEN nochmal über eine Landesliste ins Parlament gekommen wäre ist unwahrscheinlich. Vielleicht aber, so ein bisschen Verschwörung geht immer, soll sie vielleicht auch die an gegrünte UNION noch weiter grün anstreichen? Sie hätte ja mit den Merkelisten einige mächtige Verbündete. So quasi als "grüne" Schläferin wie im Agenten Film. Und so wie man sie "begrüßt" und gleich scheinbar ohne Vorbehalte aufnimmt wird sie recht schnell in die Interna eingeführt und hat Zugang zu den "Parteigeheimnissen?" Wenn das mal nicht ein Rohrkrepierer wird. Ich bin da sehr zwiegespalten.

Dietmar Philipp | Do., 4. Juli 2024 - 16:45

so könnte man entsprechend der Zuläufe den Bundestag nennen. Ohne Bildungsabschlüsse in der Politik Fuß zu finden ist schon beachtlich. Kein Wunder, dass mit dieser Degeneration die Qualität der politischen Entscheidungen immer mehr den Bach runter läuft. Wie lange soll das noch so weiter gehen?!